Eine großartige und spannende Fortsetzung!
Scythe – Der Zorn der GerechtenEnthält Spoiler zum Vorgänger!
Seit beinahe einem Jahr ist Citra Terranova nun Scythe Anastasia und liest mit ihrer eigenen Art nach. Rowan hingegen löscht als inoffizieller Scythe Lucifer korrupte Scythe ...
Enthält Spoiler zum Vorgänger!
Seit beinahe einem Jahr ist Citra Terranova nun Scythe Anastasia und liest mit ihrer eigenen Art nach. Rowan hingegen löscht als inoffizieller Scythe Lucifer korrupte Scythe nach, die es nicht verdient haben, die Macht über Leben und Tod zu haben.
Die Scythe der neuen Ordnung möchten Veränderung. Irgendjemand hat es auf Citra abgesehen.
Der Thunderhead sieht viele, wenn auch nicht alle, der schrecklichen Entwicklungen, aber er darf in die Aktivitäten der Scythe nicht eingreifen ...
Cover und Titel
Das Cover gefällt mir wieder sehr gut. Diesmal zeigt es Citra/Scythe Anastasia, in einer weniger drohenden, als in einer entschlossenden Pose, mitten im Gang. Ich finde es nur ein wenig schade, dass nicht mehr dieser Kontrast da ist - beim ersten Buch wurde das Bild in zwei Hälften geteilt, unten hatte die Robe die Farbe des Hintergrunds oben und das sah doch toll aus!
Protagonisten
Citra ist Junior-Scythe und hat in ihren zehn Monaten schon ihre eigene Art entwickelt, die sie nachts etwas besser schlafen lässt. Sie sieht noch immer Scythe Curie als ihr Vorbild und steht dieser auch besonders nahe. Manchmal konnte ich nicht ganz entscheiden, ob sie naiv ist oder eine gute Menschenkennerin, wenn sie manchen Leuten einfach vertraut oder misstraut. Sie handelt meist schlau und überlegt und sie ist einflussreicher, als sie dachte - wobei ich sagen muss, dass ich diesen Aspekt nicht vollkommen nachvollziehen kann. Es gibt jedenfalls viele junge oder unentschlossene aber auch erfahrene Scythe, die von ihr beeindruckt sind. Mein Lieblingscharakter ist sie nicht, aber ich bewundere ihre Ziele und ihre Vorgehensweise.
Rowan trägt die verbotene schwarze Robe und nennt sich Scythe Lucifer, obwohl er nie zum Scythe ernannt wurde, sondern auf der Flucht ist. Außerdem tötet und verbrennt er korrupte Scythe, die den Titel eines Scythe missbrauchen und aus Spaß töten. Davon kann man halten, was man mag, aber an kann sagen, dass es der einzige Weg ist, diese Scythe zu stoppen, weil es ansonsten kaum bis gar keine Konsequenzen für sie gibt. Nach seinen Erfahrungen mit Goddard folgt Rowan seinem eigenen Weg. Ich hatte oft Mitleid mit ihm, wenn er sich nach Dingen gesehnt hat, die außerhalb seiner Reichweite lagen, und hab mitgefiebert, wenn er wieder etwas gefährliches wagte und sich mit Grips und Mut durchschlug.
Greyson ist in der Ausbildung zum Nimbus-Agent, will also die Interessen des Thunderhead vertreten. Nach Rowan im ersten Buch habe ich nun ihn ins Herz geschlossen. Er fühlt sich allein, da sich niemand besonders für ihn interessiert, nur der Thunderhead scheint für ihn da zu sein - so wie für alle anderen auch. Darum wollte er dem Thunderhead dienen, bis er dann eine ungewöhnliche Nachricht erhält und zum ersten Mal denkt, dass er vielleicht doch interessant und besonders sein könnte, auch wenn es sein Leben komplett auf den Kopf stellt. Greyson hat schon Komplexe und erlebt auch vieles, das er mit seinem lieben, unschuldigen Charakter nicht verdient hätte, darum zieht er schon eine Menge Mitleid auf sich. Aber er lässt sich nicht unterkriegen und versucht durchzusetzen, was er für richtig hält - und wo er auch denkt, dass es im Interesse des Thunderhead sein könnte.
In diesem Buch sehe ich den Thunderhead noch mehr als Charakter als im letzten Buch, denn er hat durchaus eigene Gedanken und ist nicht nur ein Programm, sondern eine künstliche Intelligenz. Er hatte in diesem Buch vor jedem Kapitel einen Monolog, wo er über seine Absichten, sein Wesen und seine Ziele redet. Den Schreibstil in diesen fand ich eher langweilig, aber die Gedanken des Thunderhead waren wirklich interessant, vor allem seine Einstellung gegenüber dem Scythetum oder einzelnen bestimmten Scythe. Auch seine Reaktionen waren oft sehr menschlich, er hat sich oft mal geärgert, war beunruhigt oder aufgeregt. Ich denke, er will eine möglichst perfekte Welt, die möglichst angenehm für alle ist und hat eigentlich nichts Böses im Sinn.
Handlung und Schreibstil
Ich war wieder begeistert! Auch dieses Buch von Neal Shusterman konnte mich in jedem Detail überzeugen und ich habe eigentlich nichts zu kritisieren. Ich fand höchstens den Schreibstil bei den Monologen des Thunderheads etwas langweilig, aber oft hat der Inhalt zum Geschehen gepasst oder war anderweitig interessant, darum hat es mich nicht weiter gestört. Sie waren ja auch nicht allzu lang.
Hier hatten wir die Trennung von Scythetum und Thunderhead im Fokus und ich fand die Schwierigkeiten, die sich dadurch ergaben, wirklich interessant und gut durchdacht.
Ich liebe sowieso die Details, mit denen Neal Shusterman seinen Welten Tiefe verleiht. Sie sind verrückt und faszinierend zu gleich und machen das Leseerlebnis noch spannender!
Fazit
"Scythe - Der Zorn der Gerechten" hat mir sehr gut gefallen! Die Charaktere, der Thunderhead und die Handlung konnten überzeugen und es war wirklich sehr spannend! Das Ende war atemberaubend und ich hoffe, das nächste Buch lässt nicht zu lange auf sich warten!