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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ausflug in die Normandie und die deutsch-französische Geschichte

Wiedersehen in Barfleur
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"Wiedersehen in Barfleur" ist ein wirklich lesenswerter Ausflug in die Normandie und die deutsch-französische Geschichte. Die Deutsche Charlotte begibt sich in Barfleur in Frankreich auf Spurensuche in ...

"Wiedersehen in Barfleur" ist ein wirklich lesenswerter Ausflug in die Normandie und die deutsch-französische Geschichte. Die Deutsche Charlotte begibt sich in Barfleur in Frankreich auf Spurensuche in der Vergangenheit. Zunächst sucht sie nach Antworten auf immer neue, offene Fragen zum Verschwinden ihres Vaters vor 15 Jahren, doch dann stößt sie auf ein noch viel älteres Familiengeheimnis, das sie zurück in die Zeit der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkrieges führt.

In einem zweiten Zeitstrahl wird die Geschichte der Französin Mathilde erzählt, die den Zweiten Weltkrieg in der Normandie miterlebt hat. Das Leben in den 1930'er und 40'er Jahren, vor, während und nach der deutschen Besatzung wird anschaulich beschrieben. Hierbei werden sowohl helle als auch dunkle Aspekte vor allem der Besatzungszeit geschildert. Die historischen Fakten werden gut mit einer fiktiven Geschichte verbunden. Dies geschieht weder zu oberflächlich noch zu belehrend.

Das Buch liest sich wirklich sehr gut. Schreibstil, Erzähltempo und Wechsel der Zeitstränge gefallen mir sehr. Das Experiment ein lesenswertes Buch zu zweit zu schreiben ist den Autorinnen Andrea Russo und Eva Philippon, die sich hinter dem Pseudonym Claire Bonamy verbergen, absolut gelungen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut lesenswert

Das Licht der letzten Tage
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Wenn eine Dystopie spannend und gut geschrieben ist, dann ist es diese hier. Ich habe dieses Buch innerhalb von zweieinhalb Tagen verschlungen ... ich fand es so fesselnd! Einfach toll!

Eine Grippenwelle ...

Wenn eine Dystopie spannend und gut geschrieben ist, dann ist es diese hier. Ich habe dieses Buch innerhalb von zweieinhalb Tagen verschlungen ... ich fand es so fesselnd! Einfach toll!

Eine Grippenwelle rottet (vermutlich) 99% der Weltbevölkerung aus. Erzählt werden die Geschichten einer Handvoll Leute, die sich auf unterschiedliche Art und Weise ihren Weg in der neuen Realität finden. Verbunden sind sie durch Arthur, der noch vor der Grippewelle stirbt und das Leben all dieser Personen beeinflusst hat.

Interessant fand ich, dass das Leben im "Jahr 20" erzählt wird, also zwanzig Jahre nachdem die Grippewelle einen Großteil der Weltbevölkerung und die moderne "Zivilisation" ausgelöscht hat. Das ist ein spannender Blickwinkeln. Die alte Welt ist zwar noch allgegenwärtig, aber die Protagonisten haben sich in der neuen Welt schon eingerichtet und den Schock über den Zusammenbruch mehr oder weniger verarbeitet. Elektrizität gibt es nicht mehr, Benzin ist nach so langer Zeit nicht mehr zu gebrauchen (wusste ich garnicht), die Munition für Schusswaffen geht langsam aus (schwer zu glauben, dass das in den USA tatsächlich passieren kann). All dies prägt den neuen Alltag.

Probleme mit den Zeitsprüngen hatte ich nicht, aber ich habe das Buch wie gesagt auch ziemlich schnell gelesen und hatte immer alles noch präsent.

Einige Fragen bleiben offen - der Leser hat halt immer "nur" den Wissensstand der Protagonisten und die wissen halt auch nicht alles. Ich hätte auch erwartet, dass Tyler am Schluss eine größere Rolle spielt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nichts für zarte Gemüter!

Der goldene Handschuh
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Definitiv hörenswert! Die wahre Geschichte des Frauenmörders Fritz Honka. Absolut bewegend, traurig, drastisch, schonungslos, manchmal witzig - das Lachen blieb mir aber oft im Halse stecken. Auf Strunks ...

Definitiv hörenswert! Die wahre Geschichte des Frauenmörders Fritz Honka. Absolut bewegend, traurig, drastisch, schonungslos, manchmal witzig - das Lachen blieb mir aber oft im Halse stecken. Auf Strunks spezielle Art und mit Hamburger Platt vorgetragen.

!! Wichtig !! : Nichts für zarte Gemüter, da der Autor eine wahre Geschichte ungeschönt und mit harten Worten berichtet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Absolut abgefahren

Willkommen in Night Vale
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Denis Scheck hat das Buch in einer Ausgabe von Druckfrisch empfohlen und ich wurde neugierig. Zuerst habe ich mir den englischen Podcast angehört, bin da aber sprachlich schnell an meine Grenzen gelangt. ...

Denis Scheck hat das Buch in einer Ausgabe von Druckfrisch empfohlen und ich wurde neugierig. Zuerst habe ich mir den englischen Podcast angehört, bin da aber sprachlich schnell an meine Grenzen gelangt. Angefixt hat mich die Geschichte um die Stadt Night Vale aber trotzdem.
Und so habe ich mich sehr gefreut, "Willkommen in Night Vale" zu lesen. Das Buch ist wirklich toll. Es ist absolut abgefahren, verrückt, seltsam - wer so etwas gerne liest, dem kann ich das Buch nur empfehlen.
Night Vale hat zwar Merkmale einer Stadt, wie sie für uns normal ist - ein Diner, eine Bibliothek, die Menschen gehen zur Arbeit, es gibt einen lokalen Radiosender -, aber im Detail ist dann dort nichts mehr normal. Die Bibliothek ist einer der vielen gefährlichen Orte dieser Stadt, die Menschen leben mit Engeln zusammen und werden im Diner von Bäumen bedient, immer wieder ist von der Geheimpolizei die Rede. Das alles ist für die Menschen in Night Vale normal - sie kennen es nicht anders und gehen deshalb ohne übertriebene Aufregung mit der Situation um.
Beim Lesen wurde mir klar, warum ich im Podcast so vieles nicht verstanden habe - es ist einfach zu abgefahren: alle Details sind dann als Nicht-Muttersprachlerin schwer zu fassen.
Die eigentliche Geschichte rund um Diane und Jackie war jetzt ehlich gesagt nicht soooo fesselnd, aber das Drumherum fand ich super und ich will mehr über Night Vale wissen und werde dem Podcast eine weitere Chance geben - auch ohne alle Details zu verstehen.

Veröffentlicht am 10.01.2024

Neustart im fremden Nachbarland

Nebenan ist doch weit weg
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Ein gelungenes Jugendbuch (ab ca. 11 Jahren), das nicht nur das Thema Umzug in eine fremde Umgebung sensibel umsetzt, sondern auch das Thema Polen gelungen behandelt. Beide Themen werden von der Autorin ...

Ein gelungenes Jugendbuch (ab ca. 11 Jahren), das nicht nur das Thema Umzug in eine fremde Umgebung sensibel umsetzt, sondern auch das Thema Polen gelungen behandelt. Beide Themen werden von der Autorin Antje Bones nicht zum Exzess ausgeschlachtet, so geht es beim Thema Polen nicht wirklich in die Tiefe, aber das wäre hier auch zu viel. Stattdessen auch viel Alltag einer Zwölfjährigen mit Schule, Familie, Freundschaften, aber halt mit Polen-Hintergrund. Die Ich-Erzählerin lässt dabei aber auch immer tief in ihre aufgewühlte Gefühlswelt blicken nach dem Umzug in ein fremdes Land mit neuer Sprache.
Die gelungenen Zeichnungen von Michael Szyszka lockern das Buch auf, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.