gute Story, aber mir fehlte der Knall
All In - Tausend AugenblickeZum Cover:
Das Cover hat natürlich zuerst mein Interesse geweckt. Es entsteht der Eindruck, dass Leidenschaft und Feuer eine große Rolle spielen. Was mich jedoch irritiert hat nachdem ich mit dem Lesen ...
Zum Cover:
Das Cover hat natürlich zuerst mein Interesse geweckt. Es entsteht der Eindruck, dass Leidenschaft und Feuer eine große Rolle spielen. Was mich jedoch irritiert hat nachdem ich mit dem Lesen fertig war, dass der Titel „All In“ eigentlich nicht passt. Denn All In gibt es im Casino, was hier auch noch eine kleine Rolle spielen wird. Ich hätte mir einen anderen Titel gewünscht. Es hätte auch nur der Titel „Tausend Augenblicke“ gereicht.
Zum Buch:
Kacey ist eine junge erfolgreiche Rock-Gitarristin in einer Band. Verstoßen von ihren Eltern und allein mit ihrem Kummer, ertränkt sie ihre Probleme in Alkohol. Nach einer missglückten Party, in der Kacey komplett die Kontrolle verlor, traf sie in einem komatösen Zustand auf Jonah. Jonah ist Limousinenfahrer, um sich sein Taschengeld aufzubessern. Nun liegt Kacey betrunken in der Limousine von Jonah und soll, angehalten von dem Security-Mann der Band, sich um Kacey kümmern und sie sicher nach Hause bringen. Jedoch ist in der Villa der Band niemand zu Hause, der ihm die Tür öffnen kann. Kurzer Hand beschließt er gegen seine eigene Routine zu agieren und nimmt Kacey mit bei sich auf! Aber nur für eine Nacht! Denn Jonah weicht niemals von seiner Routine ab, wären da nicht diese verflixten Gefühle für dieses wunderschöne, zerbrechliche Mädchen.
Protagonisten:
Kacey: Mit Kacey verbinde ich eine rebellische, aber auch gute Seele. Sie ist stets bemüht ihren rockigen Star raushängen zu lassen, um eine Fassade aufrecht zu erhalten. Sie ist tief verletzt und verstoßen worden, nicht nur von ihren Eltern, sondern auf ihrem Ex-Freund. Kacey wünscht sich nichts sehnlicher einfach nur geliebt zu werden und Geborgenheit zu finden. Ohne ihre Band-Freundin würde Kacey noch immer obdachlos sein. In Bezug auf Jonah zeigt sie sehr viel Gefühl und Einfühlungsvermögen. Bei ihm lernt sie erst die richtige wahre Liebe zu einem Menschen kennen. Ich empfinde sie als hingebungsvoll und sehr emotional. Was mir gut gefiel, waren die zwei Gesichter von Kacey. Da sie einerseits die Rebellin sein wollte und andererseits aber mit sehr viel Gefühl sich an die Menschen, die sie mag, herantraut.
Jonah: Jonah ist ein junger, lebenslustiger Mann, der eigentlich noch alle Zeit der Welt hatte. Bis zu einem schicksalhaften Tag. Nun hat er seine Obsession gefunden und muss diese unbedingt fertig stellen. Bei Jonah finde ich sehr charmant, dass er sehr gentleman-like sich um Kacey kümmert. Der typische Beschützer eben. Und auch die Monologe mit sich selbst haben mich zum Schmunzeln gebracht. Überrascht hat mich, wie klar und abgeklärt er mit seiner Situation umgeht. Hut ab!
Auch sein Bruder Teddy bekommt, neben vielen anderen Charakteren, eine Rolle zugesprochen, die sich im zweiten Band noch manifestieren sollte.
Trotz vieler Namen und anderer Protas habe ich nicht das Gefühl bekommen, den Überblick zu verlieren.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist recht flüssig. Der Anfang ist sehr tiefgründig beschrieben. Somit steigt man gleich in die Geschichte ein. Die Spannung mehr erfahren zu wollen hält sich bis etwa zum ersten Drittel. Dann fällt es für meine Begriffe in einen ruhigen Austausch, um die Geschichte auszubauen. Der Spannungsbogen konnte sich, meines Erachtens, nicht bis zum letzten Drittel durchziehen. Im letzten Drittel jedoch baut sich sehr viel Spannung und Emotionen auf, so dass es bei mir wirklich das „Fass zum Überlaufen“ gebracht hat. Eine kleine Stelle wurde mit einem obszönen Wort beschrieben, der völlig fehl am Platz war. Das hat mich gestört, weil es einfach nicht in die bisherige Sprachmelodie passte.
Emotionen:
Wie oben schon erwähnt, bekommt das Ende die volle Dröhnung der Emotionen ab. Eigentlich bleibt hier keine Auge trocken.
Mein Fazit:
Es war ein gutes Buch, dennoch für mich nicht herausragend. Im mittleren Drittel des Buches hatte ich eher das Gefühl, dass die Geschichte gefüllt und erklärt werden musste. Einige kleine Unstimmigkeiten bringen mich dazu das Buch mit drei Sternen zu bewerten.