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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2018

Fantastischer Auftakt

Karriere: Superheldin
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„Wearing the Cape – Karriere Superheldin“ ist ein gelungener Auftakt der Superhelden-Reihe aus den USA von Marion G. Harmon.

Hope - die Protagonistin des Buches – hat immer von Superkräften geträumt. ...

„Wearing the Cape – Karriere Superheldin“ ist ein gelungener Auftakt der Superhelden-Reihe aus den USA von Marion G. Harmon.

Hope - die Protagonistin des Buches – hat immer von Superkräften geträumt. Durch einen Anschlag entwickelt sie wirklich Superkräfte und erhält die Möglichkeit unter dem Decknamen Astra in das Superhelden-Team der Sentinels Chicago einzutreten. Zuvor muss sie allerdings erst einmal ihre Kräfte unter Kontrolle bekommen.

Das Buch beginnt actionreich, eine Handlung folgt der nächsten und es ist ein wenig Konzentration notwendig - auch aufgrund der zahlreichen Charaktere - um den Überblick zu behalten. Dennoch ist der Schreibstil von Marion G. Harmon so angenehm und flüssig, dass das Lesen Spaß macht. Die von ihr geschaffene Welt der Superhelden ist einfach beeindruckend. Die Superhelden sollen den Menschen Hoffnung schenken und Hope bemerkt, dass sie dafür wirklich übermenschliche Kräfte benötigt.

Hope fand ich von Anfang an ausgesprochen sympathisch. Zu Beginn war sie ein ganz normales Mädchen mit Stärken und Schwächen, so dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Aber auch die anderen Charaktere werden gut dargestellt und die Kräfte, mit denen die Autorin sie ausgestattet hat, sind wirklich fantastisch.

Das Buch bietet mehr als nur einen neuen Superheldenroman. Neben diesen äußerst actionreichen Superheldenszenen erwarten den Leser auch noch Romantik, Zeitreisen und ein wenig Humor.

Ich hatte beim Lesen des Buches meinen Spaß. Die Ideen der Kräfte der Superhelden und wie sie an ihre Kräftegelangen sind ungewöhnlich und die Kämpfe spannend und actionreich. Beim Lesen konnte ich mir alles gut vorstellen und mein Kopfkino ist umgehend angesprungen. Lediglich die Informationsfülle zu Beginn fand ich ein wenig anstrengend aber nun bin ich gespannt wie es für Hope weitergeht.

Veröffentlicht am 14.02.2018

Eiskalter Alptraum

Ich töte dich
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„Ich töte Dich“ ist ein spannender Thriller mit Überraschungen und Schockmomenten der US-amerikanischen Schriftstellerin Brenda Novak.

Evelyn Talbot ist Psychiaterin und arbeitet in einer Anstalt für ...

„Ich töte Dich“ ist ein spannender Thriller mit Überraschungen und Schockmomenten der US-amerikanischen Schriftstellerin Brenda Novak.

Evelyn Talbot ist Psychiaterin und arbeitet in einer Anstalt für Straftäter mit psychopathischen Störungen in Alaska. Nach einem Mord in Hilltop, besteht direkt der Verdacht, dass es jemand aus der Anstalt war. Doch Evelyn ist klar, dass es sich um einen Hinweis aus der Vergangenheit handelt. Sie selbst wurde mit sechzehn von ihrem Freund, der ihre beste Freundin ermordete, gequält und konnte ihm nur entkommen, weil er sie für tot hielt.

Der Schreibstil von Brenda Novak ist angenehm und flüssig zu lesen. Durch die vielen Dialoge wirkt das Geschehen lebendig und gruselig authentisch. Verschiedene Perspektiven sorgen für Spannung und Abwechslung und führen dazu, dass man langsam von allen Seite an die Lösung herangeführt wird. Falsche Fährten und plötzliche Wendungen sorgen immer wieder für Überraschungen und haben mich gefesselt.
Die Kapitel beginnen mit Zitaten von echten Psychopathen und sorgen direkt für Gänsehaut.

Die Erfahrungen, die Evelyn – die Protagonistin – machen musste, sind ein echter Albtraum. Trotzdem wirkt sie taff und sehr selbstbewusst, weiß, was sie will. Sie war mir direkt sympathisch, allerdings stand mir ihr Sexleben ein wenig zu sehr im Vordergrund. Auch die anderen Charaktere sind ausdrucksstark. Die menschlichen Abgründe, die sich in diesem Buch auftun, sind schockierend und verstörend.

Das Cover ist toll gestaltet, wirkt eiskalt und schön zugleich. Ein besonderes Gimmick sind dabei die erhabenen Stellen, insgesamt finde ich es einfach gelungen und stimmig.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Er enthielt alles, was ein guter Thriller benötigt: Spannung, Grauen, Gänsehautfeeling, unvorhersehbare Schockmomente und undurchschaubare Psychopathen.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Offen- ehrlich – persönlich

Ach, Papa
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„Ach, Papa“ ist ein sehr persönliches Buch von Mareike Nieberding, in dem sie die Beziehung zu ihrem Vater beschreibt.

Als Kind war die Autorin ein Papakind und mit 29 Jahren wird ihr bewusst, dass sich ...

„Ach, Papa“ ist ein sehr persönliches Buch von Mareike Nieberding, in dem sie die Beziehung zu ihrem Vater beschreibt.

Als Kind war die Autorin ein Papakind und mit 29 Jahren wird ihr bewusst, dass sich das Verhältnis zu ihrem Vater verändert hat. Nachdem sie ausgezogen war und begonnen hatte ihr eigenes Leben zu leben, haben sich die beiden voneinander entfernt.
Zu Beginn des Buches beschreibt Mareike Nieberding in Rückblicken ihre Kindheit, was ihr Vater alles für sie getan hat und was die beiden alles gemeinsam unternommen haben bis sie schließlich mit 18 Jahren nach Berlin zieht, um dort zu studieren. Um ihrem Vater wieder näher zu kommen sendet sie im per Mail Fragebögen und macht sogar einen Kurzurlaub in seinem Studienort.

Die Autorin stellt ihre unbeschwerte Kindheit und das Leben ihrer Familie sehr offen da und arbeitet ihre Tochter-Vater-Beziehung auf. Dabei gelingt es ihr ausgesprochen gut, ihre Sichtweise zu vermitteln, allerdings ist mir nicht ganz klar geworden wo nun wirklich das Problem lag, oder ob es gar kein Problem gab und die Entfremdung viel mehr an der Entfernung und zu vielen unausgesprochenen Worten lag.
In diesem Buch wird in klaren Worten die Beziehung der beiden aufgearbeitet. Insgesamt ist es ein sehr persönliches und emotionales Werk in einem eingängigen Schreibstil, der das Lesen angenehm macht.

Ein schönes Buch, mit offenen Worten, das zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Gut recherchierter, historischer Roman

Die letzte Borgia
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„Die letzte Borgia“ ist ein historischer Roman über das Leben der Lucrezia Borgia von Sarah Dunants und schließt direkt an das Buch „Der Palast der Borgia“ an.

Nachdem Lucrezia Borgias zweiter Ehemann ...

„Die letzte Borgia“ ist ein historischer Roman über das Leben der Lucrezia Borgia von Sarah Dunants und schließt direkt an das Buch „Der Palast der Borgia“ an.

Nachdem Lucrezia Borgias zweiter Ehemann von ihrem Bruder Cesare aus Eifersucht ermordet wurde, heiratet sie den Herzog von Ferrara Alfonso d`Este. Diese Ehe soll die Macht und den Reichtum der Borgias vergrößern und wurde von ihrem Vater Papst Alexander VI eingefädelt. Gerüchte über Lucrezias Affären sind überall zu hören. Aber sie weiß sich zu behaupten und kennt die Skrupellosigkeit ihres Vaters und ihres Bruders und weiß, welche Aufgaben sie zu erfüllen hat….

Mit dem Roman nimmt einen die Autorin direkt mit nach Italien in das Jahr 1502. Durch spannende Intrigen, Machtspiele und unerwartete Wendungen ist das Buch durchgehend spannend. Die Charaktere wirken authentisch und werden gut detailliert beschrieben, allerdings fiel es mir trotzdem schwer einen Bezug zu ihnen aufzubauen.

Die historischen Gegebenheiten werden gut in die Geschichte eingearbeitet und man merkt, dass Sarah Dunants viel Wert auf historische Fakten und Details gelegt hat. Mir hat das Buch einiges an Konzentration abverlangt und ich habe es als recht anspruchsvoll aber auch ausgesprochen interessant empfunden. Die Charaktere handeln keineswegs immer moralisch aber stets nachvollziehbar.

Die Familiengeschichte der Borgias, der Prunk an den Höfen, die Intrigen und die dunklen Seiten der Zeit werden interessant dargelegt und man merkt, dass dieses Buch gut recherchiert wurde.
Der gut verständliche im Großen und Ganzen flüssige Schreibstil wird teilweise durch lang verschachtelte Sätze ein wenig erschwert.

Mir hat das Buch insgesamt – obwohl ich einige Stellen ein wenig langatmig fand- gut gefallen, es war spannend, informativ, emotional berührend und unterhaltsam.

Veröffentlicht am 13.01.2018

Ungewöhnlich & herzzerreißend

Die Herzen der Männer
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Mit dem Buch „Die Herzen der Männer“ hat der Autor Nickolas Butler seinen zweiten Roman im Klett-Cotta Verlag veröffentlicht.
Nelson ist mit seinen 13 Jahren der jüngste Teilnehmer des Pfadfinderlagers ...

Mit dem Buch „Die Herzen der Männer“ hat der Autor Nickolas Butler seinen zweiten Roman im Klett-Cotta Verlag veröffentlicht.
Nelson ist mit seinen 13 Jahren der jüngste Teilnehmer des Pfadfinderlagers und hat eine Sonderrolle. Als Trompeter ist er für den morgendlichen Weckruf zuständig und hat ein eigenes Zelt. Von seinen Kameraden wird er gemobbt, von seinem Vater wurde er misshandelt. Dieser war im zweiten Weltkrieg und sein Vater im ersten und die Erfahrung eines Pfadfinders sahen sie als Teil des Lebens eines Mannes, der später zur Armee geht.
Nach einem Zeitsprung von 30 Jahren leitet Nelson ein Pfadfindercamp nachdem er im Vietnamkrieg zum Einsatz kam. In das Lager kommt Trevor der Sohn von Jonathan, dem einzigen Menschen, der damals im Pfadfinderlager zu Nelson gehalten hat.
Anschließend – wieder ein Zeitsprung - erfährt man einiges über Thomas, den Sohn von Trevor. Auch dieser besucht wieder das Sommercamp.
Über Rückblenden erfährt man immer wieder Versatzstücke aus dem Leben der Männer, die durch die verschiedenen Kriegserlebnisse traumatisiert wurden.
Der Schreibstil von Nickolas Butler ist intensiv, flüssig zu lesen aber durchweg ein wenig deprimierend. Man erlebt, wie Väter ihre Söhne immer wieder dazu nötigen, den gleichen Weg wie sie selbst einzuschlagen. Der Autor beschreibt seine Charaktere wenig liebenswert, sondern gierig und hinterhältig. Die Beschreibungen des Camps, der Natur und der Atmosphäre lassen Bilder im Kopf des Lesers entstehen und die Beklemmung ist spürbar.
Das Leben der Männer ist einfühlsam und die Charaktere facettenreich beschrieben, so dass mich hat der Roman trotz einiger Längen berührt und beeindruckt hat.