Idee gut, Ausführung solala
Die Rache der Polly McCluskyPolly ist ein schüchternes Mädchen, das in der Schule getriezt wird und das nicht nur, weil sie mit ihren 11 Jahren immer noch ihren Teddy ständig bei sich trägt. Sie wohnt eigentlich bei ihrer Mutter, ...
Polly ist ein schüchternes Mädchen, das in der Schule getriezt wird und das nicht nur, weil sie mit ihren 11 Jahren immer noch ihren Teddy ständig bei sich trägt. Sie wohnt eigentlich bei ihrer Mutter, umso erstaunlicher ist es, dass eines Tages ihr Vater vor den Schultoren auf sie wartet. Der ist nach Jahren frisch aus dem Gefängnis entlassen, leider nachdem er dort den falschen Leuten kräftig ans Bein gepinkelt hat. Die Aryan Steel haben ihm Rache geschworen, und so befindet sich nicht nur Nate, sondern auch Polly in höchster Gefahr. Eine irre Flucht beginnt…
Mich hat der Klappentext angesprochen, diese Mischung aus verqueren Figuren, dramatischer Flucht und die Verbindung zur Aryan Steel hatte ich mir sehr interessant vorgestellt. Leider hat die Geschichte nicht alles halten können, was ich mir erhofft hatte. Man erfährt einen Großteil der Handlung aus Pollys Perspektive, die ich eigentlich ganz sympathisch fand. Irgendwie konnte ich dem Autor ihr kindliches Alter nicht komplett abnehmen, sie handelt an einigen Stellen nicht so richtig nachvollziehbar. Natürlich ist ihre Situation eine sehr ungewöhnliche, trotzdem war ich oft nicht wirklich überzeugt. Ihren Vater Nate dagegen fand ich recht glaubwürdig, auch wenn er an vielen Stellen gängigen Klischees entspricht und nichts wirklich Neues darstellt. Der Autor arbeitet bereits an einem Drehbuch zu Polly, und das schien ihm beim Schreiben des Romans immer schon im Hinterkopf gewesen zu sein. Viele Szenen kann ich mir im TV sehr viel besser vorstellen, als sie im Buch rüberkommen. Harpers Stil ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, hat mir dann aber doch gut gefallen. Er weiß Spannung zu erzeugen, sodass ich schon immer wissen wollte wie es weitergeht, auch wenn ich insgesamt nicht komplett gefesselt war.
Unterm Strich kann man Polly durchaus mal zur Hand nehmen, man verpasst aber auch nichts, wenn man lieber auf die Verfilmung wartet.