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Veröffentlicht am 17.03.2018

Eine ergreifende Geschichte mit wahrem Hintergrund

Libellenschwestern
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Gebundene Ausgabe: 478 Seiten
Verlag: Limes Verlag (5. März 2018)
ISBN-13: 978-3809026907
Originaltitel: Before We Were Yours
Preis: 22,00€
auch als E-Book erhältlich

Eine ergreifende Geschichte mit wahrem ...

Gebundene Ausgabe: 478 Seiten
Verlag: Limes Verlag (5. März 2018)
ISBN-13: 978-3809026907
Originaltitel: Before We Were Yours
Preis: 22,00€
auch als E-Book erhältlich

Eine ergreifende Geschichte mit wahrem Hintergrund

Inhalt:
Rill lebt mit ihren Eltern Queenie und Briny sowie vier Geschwistern auf einem Hausboot auf dem Mississippi. Als Briny seine Frau ins Krankenhaus bringen muss, bleiben die fünf Kinder alleine auf dem Boot zurück. Der Vater nimmt Rill das Versprechen ab, sich um die Kleinen zu kümmern, bis er zurückkommt.

Doch nicht Briny kommt am nächsten Tag zurück, sondern Polizisten. Sie bringen die Kinder in ein Waisenheim, in dem die Zustände fürchterlich sind. Rill versucht alles, ihre Familie zusammenzuhalten, doch ein Kind nach dem anderen wird zu Adoptiveltern gegeben …

Meine Meinung:
Zwischen den 1920er Jahren und 1950 trieb Georgia Tann mit der Adoptionsagentur „Tennessee Children’s Home Society“ in Memphis ihr Unwesen. Sie ließ Kinder kidnappen oder zwang die Eltern, Sorgerechtsabtretungen zu unterschreiben, und verkaufte die Kinder dann an adoptionswillige, meist reiche Leute. Tausende von Familien teilten dieses Schicksal. Viele konnten ihre Angehörigen bis heute nicht finden.

Mit der fiktionalen Erzählung über die zwölfjährige Rill und ihre kleinen Geschwister greift Lisa Wingate dieses große Unrecht auf und erzählt eine beklemmende Geschichte. Dabei wechselt sie immer wieder die Perspektive und die Erzählzeit. Wir begleiten Rill und ihre Familie in der Vergangenheit und erleben, was den Kindern angetan wurde. In der Gegenwart sind wir an der Seite von Avery, die durch Zufall hinter das Geheimnis ihrer Großmutter kommt, das auch Auswirkungen auf das Leben ihrer ganzen Familie haben könnte.

Besonders der Handlungsstrang, der die Vergangenheit beleuchtet, erscheint mir sehr authentisch. Die gesellschaftlichen Verhältnisse und die Erziehungsmaßnahmen zum Beispiel passen sehr gut in diese Zeit. Rills Versuche, ihre Geschwister zusammenzuhalten, sind zum Scheitern verurteilt, da die Zwölfjährige den Erwachsenen einfach ausgeliefert ist. Immer wieder muss sie schwierige Entscheidungen zum Wohl ihrer Geschwister treffen. Dabei konnte ich ihre Zweifel und ihre Verzweiflung sehr gut nachvollziehen. Sehr beeindruckend fand ich den Zusammenhalt in Rills Familie. Man spürt die Liebe, die sie verbindet, durch und durch.

Bis ich mit Avery warm wurde, dauerte es zwar ein bisschen länger, aber sie ist eine vielschichtige Protagonistin, der ich bei ihren Recherchen gerne über die Schulter sah.

Fazit:
„Libellenschwestern“ erzählt auf eine sehr lebendige Art eine beklemmende Geschichte von Zwangsadoptionen und Kindesmisshandlung. Auch wenn die Personen zum größten Teil fiktiv sind, beruht die Handlung auf einer wahren Begebenheit.

★★★★★

Herzlichen Dank an den Limes Verlag und das Bloggerportal, die mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zuschickten.

Veröffentlicht am 24.02.2018

Ein teuflisch spannender Fall für Max Bischoff

Im Kopf des Mörders - Kalte Angst
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Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (11. Januar 2018)
ISBN-13: 978-3596296170
Preis: 9,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein teuflisch spannender Fall für Max Bischoff

Inhalt:
Ein ...

Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch (11. Januar 2018)
ISBN-13: 978-3596296170
Preis: 9,99€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein teuflisch spannender Fall für Max Bischoff

Inhalt:
Ein Maskierter treibt nachts sein Unwesen in Düsseldorf. Er lässt jeweils nur einen Überlebenden mit einer rätselhaften Botschaft am Tatort zurück. Oberkommissar Max Bischoff und sein Kollege Horst Böhmer tappen hoffnungslos im Dunkeln, bis Siegfried Fissmann, ein Patient aus der Forensischen Psychiatrie in Langenfeld, seine Hilfe anbietet, natürlich nicht uneigennützig …

Meine Meinung:
Dies ist der 2. Teil der geplanten Trilogie um Max Bischoff. Die Haupthandlung ist abgeschlossen und kann daher gut ohne Vorwissen gelesen werden. Zwar hat die Nebenhandlung mit Max’ Schwester ihren Anfang bereits im 1. Teil „Tiefe Narbe“ genommen, aber das ist nicht dramatisch, denn es wird noch einmal ausreichend skizziert, worum es dabei geht. Die Nebenhandlung wird auch im 3. Band noch fortgeführt werden, ist also immer noch nicht abgeschlossen. Man kann sich auch hier auf eine spannende Fortsetzung freuen.

„Kalte Angst“ hat mir noch besser gefallen als der Vorgängerband „Tiefe Narbe“. Die Geschichte ist lange Zeit dermaßen undurchsichtig und spannend, wobei man immer wieder die Hoffnung hat, dass Max und Kollegen die Mordserie stoppen können. Doch scheint ihnen der Täter stets einen Schritt voraus zu sein, und die Hinweise von Fissmann sind mehr als kryptisch.

Die Beschreibung der Ermittlungsarbeit ist recht fesselnd, und natürlich bangt man als Leser, ob die Polizei den nächsten angekündigten Mord verhindern kann. So ist der Adrenalinspiegel immer leicht erhöht, und das Buch lässt sich kaum aus der Hand legen. Ich habe zwar ständig meine eigenen Spekulationen angestellt, aber Strobel hat mich immer wieder mit unerwarteten Ereignissen und Wendungen überrascht.

Den größten Teil der Handlung erlebt man an der Seite von Max Bischoff. Dazwischen gibt es aber auch kurze Einschübe mit einer detaillierten Beschreibung der grausigen Morde, die sehr blutig sind.

Arno Strobel verschafft uns mit diesem teuflisch spannenden Roman wieder einen faszinierenden Blick in die Abgründe der menschlichen Seele. Meine Empfehlung für Thriller-Fans: Lesen!

Die Max Bischoff-Trilogie:
1. Tiefe Narbe
2. Kalte Angst
3. ??? ET voraussichtlich Februar 2019

★★★★★

Veröffentlicht am 23.02.2018

Ein packender Roadtrip

Die Rache der Polly McClusky
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Broschiert: 288 Seiten
Verlag: Ullstein (23. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3550081507
Originaltitel: She Rides Shotgun
Preis: 15,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Ein packender Roadtrip

Inhalt:
Als ...

Broschiert: 288 Seiten
Verlag: Ullstein (23. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3550081507
Originaltitel: She Rides Shotgun
Preis: 15,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Ein packender Roadtrip

Inhalt:
Als Nate aus dem Gefängnis kommt, weiß er nur, dass er seine Tochter beschützen muss, denn sie steht seinetwegen auf der Todesliste der mächtigen Gang Aryan Steel.

Die elfjährige Polly staunt nicht schlecht, als ihr Vater sie von der Schule abholt, der doch eigentlich im Gefängnis sein sollte und den sie seit vielen Jahren nicht gesehen hat. Sie ist vor Angst ganz starr. So bleibt ihr nichts anderes übrig, als mit ihm zu gehen.

Die beiden erleben einen Roadtrip der besonderen Art, in dessen Verlauf sie sich gegenseitig annähern.

Meine Meinung:
Eins ist klar: „Die Rache der Polly McClusky“ ist kein 08/15-Thriller. Nur wer sich auf das Besondere einlässt, wird hier den vollen Lesespaß haben, ähnlich wie zum Beispiel bei der Toten-Trilogie von Bernhard Aichner.

Mich konnte Jordan Harper mit seinem Debütroman von der ersten Seite an fesseln und für seinen stakkatoartigen Schreibstil und die ganze zugegebenermaßen ein wenig abstruse Geschichte begeistern. Dass es dabei nicht immer hundertprozentig realistisch zugeht, störte mich überhaupt nicht. Wichtig war mir, dass die Handlung in sich stimmig ist und die Atmosphäre des Gangstermilieus authentisch wirkt.

Harper schreibt so eindringlich, dass bei mir sofort das Kopfkino ansprang. Beim Lesen lief ein rasanter Film in Farbe und 4D vor meinem inneren Auge ab. Dies kommt sicher nicht von ungefähr, denn Jordan Harper ist Drehbuchautor (z.B. „The Mentalist“ und „Gotham“). Er arbeitet zur Zeit auch bereits am Drehbuch zu Polly McClusky, da sich die Romanvorlage geradezu für eine Verfilmung anbietet.

Teile der Handlung sind zwar nichts wirklich Neues, sondern erinnern ein wenig an „Thelma und Louise“ oder an „Bonny und Clyde“. Doch wer solche Roadmovies mag, wird hier bestens unterhalten.

Mir gefiel neben der sehr spannenden Handlung auch die Charakterentwicklung der Protagonisten. Während Nate Polly immer mehr in sein Herz schließt, wird aus dem zurückgezogenen Kind, das ohne seinen Teddybär nirgends hingeht, ein knallhartes Mädchen, das den Erwachsenen in mancher Hinsicht überlegen ist.

Fazit:
„Die Rache der Polly McClusky“ ist ein sehr spannender Thriller der besonderen Art, der mit liebenswürdigen Protagonisten und einem rasanten Schreibstil punkten kann.

★★★★★

Herzlichen Dank an den Ullstein Verlag und netgalley für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 21.02.2018

Eine spannende und emotionale Geschichte mit Tiefgang

Wie die Sonne in der Nacht
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Gebundene Ausgabe: 475 Seiten
Verlag: Arena (2. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3401603315
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 18,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine spannende und emotionale ...

Gebundene Ausgabe: 475 Seiten
Verlag: Arena (2. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3401603315
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 18,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Eine spannende und emotionale Geschichte mit Tiefgang

Inhalt:
Die siebzehnjährige Mara aus Deutschland hat ein Jahr als Austauschschülerin in Taos, New Mexico, verbracht. Hier lernt sie in den letzten Wochen ihres Aufenthalts den jungen Indianer Kayemo lernen, der ihr quasi vor die Füße fällt. Kayemo ist verletzt, er hat sein Gedächtnis verloren und spricht nicht, doch Mara fühlt sich dem geheimnisvollen Jungen sehr schnell verbunden. Zusammen versuchen sie, Kayemos Geheimnis zu ergründen.

Meine Meinung:
Mit „Wie die Sonne in der Nacht“ ist Antje Babenderde wieder mal ein ganz toller Roman gelungen. Man spürt hier wie in vielen ihrer anderen Jugendbücher, dass ihr Herz für die Indianer schlägt. Diesmal entführt sie die Lesenden zu den Pueblo-Indianern nach New Mexico. Viele der beschriebenen Dinge waren mir nicht geläufig, haben aber direkt mein Interesse geweckt, sodass ich im Internet noch weiter recherchiert habe. Für das Verständnis der Handlung ist dies aber nicht notwendig. Ich finde es allerdings immer toll, wenn ich durch einen Unterhaltungsroman angeregt werde, etwas dazuzulernen.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus Maras Ich-Perspektive erzählt. Aber auch Kayemos Sicht wird immer wieder eingeschoben, wenn auch in der 3. Person. So kann man aber auch beide auf keinen Fall verwechseln. Man lernt dadurch diese beiden jungen Leute ziemlich gut kennen, Mara etwas schneller als ihren männlichen Gegenpart, denn seine Geheimnisse sollen ja erst nach und nach aufgedeckt werden.

Mit den beiden Protagonisten kam ich wunderbar klar. Beide waren mir auf Anhieb sehr sympathisch und ich konnte all ihre Handlungen gut nachvollziehen, auch wenn ich sie vielleicht nicht immer gut fand. Aber es wird immer klar, warum sie so handeln, wie sie es nun mal tun, und das ist in sich schlüssig. Allerdings würde ich aufgrund einiger bestimmter Szenen das Buch eher ab 14 Jahren empfehlen, nicht wie der Verlag ab 12 Jahren. Doch das kommt natürlich immer auf den einzelnen Leser an.

Mit Mara und Kayemo prallen zwei Welten aufeinander, die kaum gegensätzlicher sein könnten. Das führt immer wieder zu Missverständnissen und amüsanten Situationen. Und doch gibt es eine Art magische Verbindung zwischen ihnen, die schließlich ein zartes Band der Liebe entstehen lässt. Einige Szenen sind so emotional, dass mir richtig das Herz wehtat. Maras drohende Abreise hängt wie ein Damoklesschwert über dem jungen Paar. Kann es für die beiden eine gemeinsame Zukunft geben? - Das findet ihr am besten selbst heraus.

Fazit:
„Wie die Sonne in der Nacht“ gibt einen kleinen Einblick in die Welt der Pueblo-Indianer in New Mexico. Das Jugendbuch verbindet ein spannendes Abenteuer mit einer wundervollen Liebesgeschichte und vermag von der ersten Seite an zu fesseln. Antje Babendererdes eindringlicher und bildhafter Schreibstil sorgt für ein wunderschönes Leseerlebnis.

★★★★★

Veröffentlicht am 14.02.2018

Irre spannender Jugendthriller - auch für Erwachsene

Fanatisch
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Gebundene Ausgabe: 380 Seiten
Verlag: Coppenrath (5. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3649624547
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 17,95€
auch als E-Book erhältlich


Irre spannender Jugendthriller – auch ...

Gebundene Ausgabe: 380 Seiten
Verlag: Coppenrath (5. Februar 2018)
ISBN-13: 978-3649624547
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 17,95€
auch als E-Book erhältlich


Irre spannender Jugendthriller – auch für Erwachsene

Inhalt:
Sechs Mädchen verschwanden spurlos. Nach sechs Tagen tauchen sie wieder auf, weigern sich jedoch zu sprechen. Gleichzeitig mit den Mädchen verschwand auch Jamie, der beste Freund eines der Mädchen, und er bleibt weiterhin verschwunden. Was haben die Mädchen in diesen sechs Tagen erlebt, und warum sprechen sie nicht? Was ist mit Jamie geschehen?

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt relativ harmlos. Wir lernen die siebzehnjährige Nara kennen, eine Deutsche iranischer Herkunft, sowie ihre beste Freundin Charlotte und ihren Freund Jamie, mit denen sie eine jahrelange Freundschaft verbindet. Als Nara Drohungen per SMS bekommt und der Familienhund plötzlich weg ist, beginnt es spannend zu werden. Noch denkt Nara, sie kann und muss das allein durchstehen, um ihre Familie nicht zu gefährden, und weiht nur ihren Vertrauten Jamie ein.

Die Ereignisse werden zum größten Teil aus Naras Sicht in der Ich-Form erzählt. So erlebt man als Leser*in mit, was den verschwundenen Mädchen während dieser sechs Tage und danach passiert. Es ist das reine Grauen, weshalb ich dieses Buch auch nicht für zartbesaitete Jugendliche empfehlen möchte. Nara erweist sich in ihrer schier ausweglosen Situation als sehr stark und mutig, auch wenn sie manchmal Fehler macht, aber das ist ja wohl nur menschlich. Sie versucht auf jeden Fall, immer das Richtige zu tun, um vor allem ihren kleinen Bruder zu schützen.

Kurze Einschübe aus Sicht des Täters und eines weiteren Opfers geben Einblick in die kranke Psyche des Täters, der einem religiösen Wahn verfallen ist, und lockern die Erzählung auf.

Mir war die Protagonistin Nara ziemlich sympathisch und ich habe mit ihr mit gelitten und gebangt. Oftmals habe ich bewundert, wie gut sie sich hält und wie gut sie mit allem fertig wird, wo andere verzagt hätten. Sie ist wirklich eine starke Persönlichkeit.

Patricia Schröder versteht es, die Spannung hoch zu halten. Schon früh werden einige mögliche Verdächtige präsentiert, die sich im weiteren Verlauf um die Spitzenposition rangeln. Dabei erwarten einen immer wieder Überraschungen, mit denen man ich im Leben gerechnet hätte.

Fazit:
„Fanatisch“ ist ein hochspannender Jugendthriller, der für ältere Jugendliche und auch für Erwachsene geeignet ist. Mit Themen wie Fremdenhass und religiösem Wahn ist er leider sehr aktuell.

★★★★★

Für das Rezensionsexemplar bedanke ich mich ganz herzlich beim Coppenrath Verlag und vorablesen.