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Meine Meinung
Dass dieses Buch auf Donald Trumps Regierungsstil anspielt, ist ja augenscheinlich, was allein schon am Cover zu sehen ist. Doch dieses Buch zeigt eine noch extremere Version von Donald Trump, eine so extreme, dass man ihn einfach nur aus dem Weg schaffen möchte..
Und ja, ich habe den Präsidenten aus dem Buch auch sofort gehasst. Es scheint, als wenn er keine einzige gute Seite an sich hat, was auch sehr gut rübergebracht wurde. Dass man ihn fortwährend nur "Den Präsidenten" nennt, hat zur Folge, dass er sehr distanziert und den Lesern unerreichbar wirkt, was er ja auch ist. An sich ein gutes Stilmittel, jedoch hatte das bei mir zur Folge, dass ich keinen Bezug zu ihn hatte (was ja theoretisch der Sinn war) und ich mir deswegen kein Bild von dem Mann machen konnte, der alles und jeden terrorisiert und missbilligt, was nicht so ist wie er.
Das Buch ist von Anfang an rasant. Dadurch, dass direkt am Anfang des Buches ein Atomanschlag auf Japan verhindert werden muss, setzt die Geschichte gleich damit an, wie Mitwissende Pläne schmieden, um den Präsidenten wegzuschaffen. Jedoch zeigt sich bald, dass Befürworter des Präsidenten ihnen dicht auf den Fersen sind, um genau das zu verhindern. Dafür setzt einer der engsten Vertrauten Maggie Costello, eine der wenigen übrig gebliebenen Frauen im Weißen Haus, die immer versucht, das Schlimmste zu verhindern, an, aufzudecken, wer hinter den Versuchen, den Präsidenten seines Amtes zu entheben, steckt. Damit steckt sie in dem Zwiespalt, weil sie einerseits Untersuchungen durchführen muss, ihm aber nicht zu viel verraten möchte.
Und so geht das Katz-und-Maus-Spiel los, in dem immer wieder neue Plottwists an Licht gelangen und Maggie sich in immer mehr verstrickt.
Währenddessen passiert in einzelnen Kapiteln immer noch etwas, dessen Intention dem Leser sehr lange unbekannt bleibt. Ich selbst habe das ganze Buch über gegrübelt, was es damit auf sich haben könnte, bis zum Schluss die Auflösung kam.
Der Handlungsverlauf an sich und vor allem das Ende haben mir super gefallen! Der Autor hält immer wieder neue Überraschungen bereit und fügt Aspekte ein, die zeigen, wie detaillreich und präzise er seinen Handlungsverlauf gestaltet hat. Das Ende war meiner Meinung nach sehr überzeugend und keineswegs zu einfach gelöst, sondern sehr verzweigt und sehr realitätsnah. An sich also eine brillante Story, die bei mir leider durch den Schreibstil des Autors etwas getrübt wurde, der mir nicht so zugesagt hat.
Insgesamt ist das Buch aus mehreren Sichten geschrieben, ohne die man auch der Handlung nicht folgen könnte. Jede einzelne bezieht sich nämlich auf eine andere Sicht und auch Situation. Deswegen kommt es nicht zu Doppellungen, wie oft in Büchern, in denen es verschiedene Sichten gibt.
Dennoch hatte das Buch einige Längen, die meinen Lesefluss zwischendurch etwas gestört haben. Das lag vor allem an dem umfassenden Schreibstil des Autors, der versucht hat, alles in seiner Beschreibung aufzunehmen. Mit dem Schreibstil hatte ich auch die meisten Probleme; er ist konstant ruhig, und mir deswegen manchmal zu ruhig und zu langsam. An vielen Stellen hätte ich mir mehr Tempo gewünscht, das die Handlung schneller voranbringt.
Ingesamt lag mein einziges Problem also nur beim Schreibstil, der auf jeden anders wirkt. Deswegen lohnt es sich auf jeden Fall für jeden, der politisch interessiert ist, in das Buch reinzuschauen und sich vor allem von dem Schreibstil eine Meinung zu bilden. Denn an der Handlung gab es für mich keine Kritikpunkte!