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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2018

Tapfere Polly von der Venus

Die Rache der Polly McClusky
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Der Thriller „Die Rache der Polly McClisky“ von unkonventionell, fängt gleich hart an.
Sascha Rotermund, als Sprecher des Hörbuchs, bringt mit seiner Darbietung, gleich mein Kopfkino zum Drehen. Mit seiner ...


Der Thriller „Die Rache der Polly McClisky“ von unkonventionell, fängt gleich hart an.
Sascha Rotermund, als Sprecher des Hörbuchs, bringt mit seiner Darbietung, gleich mein Kopfkino zum Drehen. Mit seiner einfühlsamen, kräftigen Stimme, mit guten Betonungen versteht er es die Spannung und Dramatik zu halten. Der Autor arbeitet an der Verfilmung dieses Thrillers.
Ich sehe die 11jährige Polly, sie ist ein besonderes fantasievolles hochbegabtes Mädchen, wie sie alles sieht. Sie hat leider keine Freunde, deshalb ist ihr Teddy so wichtig für sie.
Nate McClusky, ihr Vater, hat sich im Gefängnis, mächtige Feinde gemacht. Er hat den Bruder eines Gangchefs in Notwehr ermordet. Jetzt gibt es ein Kopfgeld für ihn, seine Exfrau und Polly. Deshalb holt er sie plötzlich von der Schule an. Die Flucht beginnt und Polly wird ohne Sentimentalität grausam in die
sen Alptraum katapultiert. Ihre Mutter und ihr Stiefvater wurden schon umgebracht und Nate hat keine Zeit sie zu trösten, er will sie nur irgendwie in Sicherheit bringen.
Die Protagonisten stellen abwechselnd in kurzen Kapiteln, ihre Sicht dar.
Einige Szenen waren mir etwas zu brutal, trotzdem war es spannend und fesselnd.
Der Thriller ist aufregend vom Anfang bis zum Ende.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Ein Highlight

Sag den Wölfen, ich bin zu Hause
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Dieser Roman hat mich total begeistert, Die Autorin hat einen super Schreibstil. Es ist ein poetischer Roman über Familie und Freunde.Es geht um Eifersucht, Neid und Scham. Der Roman ist um 1987, den Anfangsjahren ...

Dieser Roman hat mich total begeistert, Die Autorin hat einen super Schreibstil. Es ist ein poetischer Roman über Familie und Freunde.Es geht um Eifersucht, Neid und Scham. Der Roman ist um 1987, den Anfangsjahren der Krankheit Aids angelegt.
June Elbus ist 13 Jahre alt, als ihr geliebter Patenonkel Finn daran stirbt. Jetzt erst lernt sie seinen Partner kennen, so etwas wie ein Vermächtnis Finns. Die beiden sollen sich gegenseitig trösten. Schon wieder Heimlichkeiten, aber June erfährt dadurch noch mehr über ihren Onkel.
In der Familie gibt es einiges an Problemen und Verheimlichungen, das beginnt schon mit Junes Mutter, die Finns Schwester ist und Junes 16jährige Schwester Greta ist genauso betroffen. Die Autorin hat mich bei der Lektüre dieser Geschichte sehr gefesselt und ich konnte mich in alle Personen gut einfühlen. Es ist traurig, wie in der Familie jeder ziemlich einsam ist. Die Eltern bekommen wenig von den Ängsten ihrer Töchter mit. In einigen Dingen sollte sie aufmerksamer sein und in anderen toleranter.
Ein geschickt konstruierter Roman, der den Leser in freundlicher und trauriger Stimmung zurück lässt. Ein wunderbarer Debütroman der Autorin Carol Rifka Brunt. Dieses Buch ist sogar mit dem schönen Cover und dem Titel „ Sag den Wölfen, ich bin zu hause“ für mich überzeugend.
Ein besonders überzeugender Roman. Für mich ist er ein Highlight.
Ich kann ihn nur weiterempfehlen und er bekommt von mir die volle Punktzahl.



Veröffentlicht am 21.02.2018

Coco Chanel

Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe
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Die große Modezarin Coco Chanel wird von Michelle Marly wunderbar lebendig beschrieben. Coco Chanell ist für alle Frauen ein Begriff, das Chanel-Kostüm, das kleine Schwarze und Chanel No 5 kennen wir gut. ...

Die große Modezarin Coco Chanel wird von Michelle Marly wunderbar lebendig beschrieben. Coco Chanell ist für alle Frauen ein Begriff, das Chanel-Kostüm, das kleine Schwarze und Chanel No 5 kennen wir gut. Ihre Hüte sind ein Gedicht. Das ist Haute Couture in Paris. Das Leben der Gabrielle Chanel, Coco ist ein Kosename, wird in diesem Roman gut dargestellt. Von ihr ist vieles bekannt. Ich habe vor Jahren schon mal einen Film über sie gesehen, ich habe einiges wieder erkannt.
Als 1919 ihr Geliebter tötlich verunglückt, ist sie voller Trauer und sie will ein Parfüm, in Gedenken an ihn, herstellen. Da beginnt der Roman. Gabrielle hat eine bestimmte Duft des Parfüms in der Nase, eine große Suche beginnt, bis sie ihn endlich findet. Die Autorin lässt mit Raffinesse Gabrielle mit vielen berühmten Personen in Verbindung bringen.
Eine schöne Lebensgeschichte vom armen Waisenmädchen bis zu einer berühmten reichen Geschäftsfrau, es wird ein interessantes Bild von ihr, mit ihren Träumen und Ängsten, gezeichnet.
Ein toller Gesellschaftsroman in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen.






Veröffentlicht am 13.02.2018

Ein großartiger Roman um eine intelligente Frau.

Frau Einstein
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Marie Benedict lässt in ihrem Roman Frau Einsteim, ihre Protagonistin Mileva Maric, als Icherzählerin brillieren. Die Autorin zeichnet ein bewegtes Bild der Wissenschaftlerin.
1896 kommt Mileva aus Serbien ...


Marie Benedict lässt in ihrem Roman Frau Einsteim, ihre Protagonistin Mileva Maric, als Icherzählerin brillieren. Die Autorin zeichnet ein bewegtes Bild der Wissenschaftlerin.
1896 kommt Mileva aus Serbien nach Zürich, um als erste Frau, am Polytechnikum in den Fächern Mathematik und Physik zu studieren. Das Studium und die Art der Professoren sind interessant. Ein Kommilitone ist Albert Einstein. Die Beiden werden zu einem Liebespaar und das ist der Anfang vom Ende ihrer Karriere. Sie heiraten und arbeiten zusammen an wissenschaftlichen Prozessen. Aber Albert lässt immer wieder ihren Namen aus den Aufsätzen streichen. So erntet er die Lorbeeren. Leider ist es für Frauen zu der Zeit nicht üblich, selber zu entscheiden. Sie wird immer wieder von ihrem Mann enttäuscht. Albert Einstein hat seinen Ruhm seiner Frau gestohlen. Über seine Aussprüche kann ich mich nur ärgern. Er degradiert seine Frau zu einer einfachen Hausfrau und Mutter. Ich kann nur nicht verstehen, warum sie so gutgläubig war. Was wäre aus dieser Frau in heutiger Zeit geworden. So macht Einstein Karriere.
Erst 2005 wurde Mileva Maric, laut Wikipedia, in Zürich von der ETH und der Gesellschaft zu Fraumünster als Mitwirkende der Relativitätstheorie, geehrt.
Die Autorin schreibt diesen Roman mit biographischem Hintergrund und fiktiven Passagen sensibel und berührend. Mich hatte Frau Einstein gefesselt und kann den Roman weiter empfehlen.





Veröffentlicht am 10.02.2018

Gegen das Vergessen

Der Reisende
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Der Reisende von Ulrich Alexander Boschwitz wurde erst jetzt 80 Jahre nach dem Entstehen des Romans in Deutschland veröffentlicht. Wenn ich dann noch von dem Schicksal dieses Autors lese, bin ich erschüttert.

Der ...

Der Reisende von Ulrich Alexander Boschwitz wurde erst jetzt 80 Jahre nach dem Entstehen des Romans in Deutschland veröffentlicht. Wenn ich dann noch von dem Schicksal dieses Autors lese, bin ich erschüttert.

Der Roman fängt im November 1938 in Deutschland an. Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann hat seinen Prokurist als Sozius eingesetzt. Aus der Geschichte wissen wir, das das nichts rettet.
Der Autor lässt die Gedankengänge des Mannes bildhaft werden. Aus seinen eigenen Erfahrungen kann er alles so intensiv beschreiben. Er zeichnet eindrucksvoll das Ergehen Otto Silbernanns, besonders treffend hat er das Wesen eines etwa 60jährigen Mannes getroffen. Dessen Gespräche im Zug sind manchmal erschreckend und dann mal humorvoll. Mit der Zeit verliert Silbermann immer mehr von seiner Persönlichkeit. Mit dieser bedrückenden Ungewissheit und der ewigen Angst vor Entdeckung kann keiner leben. Die Konflikte mit anderen Personen sind geprägt von dem politischen Klima.

Dieser Roman ist ein wichtiger Klassiker, den man lesen sollte, damit nichts in Vergessenheit gerät.