Cover-Bild Tanztee
Band 2 der Reihe "Hendrik Groen"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 03.04.2018
  • ISBN: 9783492313223
Hendrik Groen

Tanztee

Das neue geheime Tagebuch des Hendrik Groen, 85 Jahre
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Der zweite Streich des liebenswürdigsten und humorvollsten Rentners der westlichen Hemisphäre: Der Alt-aber-nicht-tot-Club von Hendrik Groen und seinen Freunden ist auch im neuen Jahr voller Energie – und gewillt, sich die Zeit im Altersheim so angenehm wie möglich zu machen. Hendrik nimmt den Rentneralltag zwischen Arztbesuchen und Bingoabenden aufs Korn, beschwört die Kraft der Liebe und Freundschaft und findet immer wieder die passenden Worte für unsere verrückte und manchmal schreckliche Welt, der ein bisschen mehr Altersweisheit, Humor und Selbstironie verdammt gut tun würde.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2021

Gelungene Fortsetzung zu "Eierlilörtage"

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Bereits in seinem Buch „Eierlikörtage“ hat der Senior Hendrik Groen Tagebuchaufzeichnungen über sein Leben in einem Amsterdamer Seniorenheim verfasst, die sich über das Jahr 2013 erstreckten. Nun setzt ...

Bereits in seinem Buch „Eierlikörtage“ hat der Senior Hendrik Groen Tagebuchaufzeichnungen über sein Leben in einem Amsterdamer Seniorenheim verfasst, die sich über das Jahr 2013 erstreckten. Nun setzt er sie im Jahr 2015 fort und bleibt dabei ganz im Stile seines ersten Werkes. Er ist das ständige Gejammer seiner betagten Mitbewohner über alles und jeden überdrüssig und will sich an seinen letzten Lebenstagen – denn die Kürze der ihm verbleibenden Zeit ist ihm durchaus allgegenwärtig – noch einmal richtig erfreuen. Das gelingt ihm mit dem aus gleichgesinnten Freunden bestehenden Club Alt-aber-nicht-tot (kurz: Alanito), täglichen Ausfahrten mit seinem Elektroscooter, dem Kümmern um seine gesundheitlich noch angeschlageneren Freunde und der Herausforderung des Schreibens eines Tagebuchs recht gut. Dieses nun enthält Anekdötchen aus dem Heimleben, von Hendrik kommentierte Fakten der niederländischen Seniorenpolitik, seine Gedanken zur Rolle alter Leute in der Gesellschaft und eigene Ansichten zum Leben im Altersheim mit gebrechlichen, abgeschobenen, dem Tode nahen Bewohnern. Obwohl Krankheit und Tod immer wieder thematisiert werden, denn das Schicksal verschont auch Hendrik und seine Freunde nicht, liest sich alles locker und angenehm. Das ist vor allem dem wunderbaren Schreibstil Hendriks geschuldet, der an trockenem Humor und Ironie nicht spart. Am Ende wird Hendrik zu einem tollen Vorbild und es lässt sich das persönliche Fazit ziehen, dass ein Lebensabend im Altersheim nicht unbedingt das A und O ist, dort aber durchaus noch Lebensfreude zu finden ist.
Ein von mir uneingeschränkt empfohlener Roman für Leser aller Altersgruppen.

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Veröffentlicht am 21.02.2018

Prost(ata) die Zweite

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Tanztee statt Eierlikör steht nun auf dem Terminplan von Hendrik Groen. Aber auch diesmal passt der Titel nicht so recht, denn Hendrik entflieht eher dem Tanztee als sich ihm zu stellen. Aber das ist auch ...

Tanztee statt Eierlikör steht nun auf dem Terminplan von Hendrik Groen. Aber auch diesmal passt der Titel nicht so recht, denn Hendrik entflieht eher dem Tanztee als sich ihm zu stellen. Aber das ist auch schon das Einzige, das aus meiner Sicht an diesem Buch nicht passt, der Rest tut es um so mehr. Denn Hendrik ist ein Junge bzw. - um die Dinge klarzurücken - ein Greis aus dem Leben und zwar einer, der inzwischen schon 85 Jahre auf dem Buckel hat und seine noch überschaubare Zukunft wohl in dem Amsterdamer Seniorenheim verbringen wird, das den maßgeblichen Schauplatz des Geschehens bildet. Wo nicht (nur) der Alkoholgenuss, sondern auch die verschiedenen kleinen und vor allem größeren Zipperlein, die man eben so hat, eine ungewollt große Rolle spielen. Hendrik hat ein Buch geschrieben und zwar ist es kein Roman, sondern ein Tagebuch, das jeden Tag des Jahres 2015 dokumentiert, wie er das auch schon 2013 tat.

Hendrik ist ein Typ, der zwar nicht überschäumend frohgemut ist, dennoch ist er bereit, jeden Tag seines restlichen Lebens zu genießen, aber so, wie er es will! Und mit wem er es will! Damit ist dieses Buch quasi eine Hymne auf die Indiviualität, auf den eigenen Weg, den man in jeder Situation gehen kann, selbst wenn einem die Freunde nach und nach wegsterben. In diesem Band geht es emotional ganz schön zur Sache, denn die Tage von Hendriks bestem Freund sind nun gezählt. Und Hendrik wäre nicht er selbst, wenn er sich dem nicht so stellen würde, wie es am besten zu ihm passt - mit Trauer, aber auch mit einer gehörigen Portion Schalk im Nacken!

Wir wissen ja schon vom ersten Band, dass auch Hendriks eigenes Leben nicht gerade ein Rosengarten war - dennoch scheint gerade dies ihm deutlich zu machen, welche Prioritäten er noch setzen will und wann Schluss sein sollte. Auch das gehört nämlich zu einem selbstbestimmten Leben. Dieses Buch ist nicht niedlich, es ist nicht anrührend, auch wenn es bestimmte Dinge tief in mir drin sehr berührt hat (ja, das ist ein Unterschied). Ich bewundere Hendrik nicht, ich will ihn auch nicht kennen lernen - aber ich hoffe sehr, dass ich selbst und die Menschen die mir wichtig sind, im hohen Alter ebenso in der Lage sein werden, ihre Prioritäten zu setzen wie Hendrik es tut. Auf jeden Fall habe ich tiefen Respekt vor ihm und vor seiner Art, die Dinge anzupacken. Sein Seniorenclub Alanito (Alt, aber nicht tot) trotzt wie schon in den Eierllikörtagen den Widrigkeiten des Lebens, von denen es im Alter leider mehr und mehr gibt. Dass man dennoch viel Spaß haben und offen in die Welt blicken kann, das zeigt uns Hendrik hier einmal mehr!

Ich liebe diesen Kerl und seine Kumpels von Alanito! Keine Ahnung, ob es diesen Hendrik wirklich gibt, aber wer auch immer dieses Buch geschrieben hat, der hat etwas geschaffen, das mich beeindrucken konnte, das ich nicht so schnell vergessen und unbedingt weiterempfehlen werde! Wer so altert, der hat es wirklich drauf!