„Wir können uns gegenseitig helfen, Wilhelm. Du bist meine letzte Hoffnung.“
Klappentext
Dieses Buch beginnt nicht mit Es war einmal, denn auf diese Weise fangen all die Lügen an, die Wilhelm und Jacob in die Welt gesetzt haben. Dies ist kein Märchen, sondern eine wahre Geschichte.
Es heißt, die Bösen werden bestraft und die Guten leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Das Leben ist aber nicht schwarz-weiß und gewiss nicht glücklich. Rot ist die Farbe, die über das Schicksal bestimmen wird.
Die Lüge ist oft nicht von der Wahrheit zu unterscheiden, am wenigsten, wenn die Wahrheit zu schrecklich ist, um sie glauben zu wollen.
Erster Satz
Dieses Buch beginnt nicht mit Es war einmal, denn auf diese Weise fangen all die Lügen an, die Wilhelm und Jacob in die Welt gesetzt haben.
Meinung
Seit ich das erste Mal das Cover von der Apfelprinzessin gesehen habe, war ich Feuer und Flamme für dieses Buch. Der Klappentext machte die Sehnsucht perfekt und so zögerte ich nicht lange und bestellte es direkt beim Verlag. Ich habe mich so wahnsinnig gefreut, es in meinen Händen halten zu können. Die Zeit, bis es bei mir war, habe ich durch die Challenge zur Apfelprinzessin überbrückt, bei der ich fleißig mitgemacht habe. Dem ein oder anderen ist dies sicher nicht entgangen. Also, wenn ihr davon nicht angesteckt worden seid, dann werdet ihr das jetzt.
Die Apfelprinzessin ist der erste Band der Grimm-Chroniken, ein doch recht dünnes Buch, aber überhaupt nicht schlimm, denn jeden Monat kommt nun eine neue Fortsetzung.
Ich liebe Märchenadaptionen und diese hier hat es in sich, denn hier sind viele Märchen miteinander verknüpft und die Überraschung, wie anders Märchenelemente benutzt werden können, überrascht mich immer wieder aufs Neue. Auch Maya Shepherds Schreibstil gefällt mir gut, denn er ist einfach, flüssig und enthält schöne Beschreibungen, die auf Anhieb verständlich sind.
Das Buch hat zwei Handlungsstränge: Einmal aus der Sicht von Will aus dem Jahr 2012 und einmal aus der Sicht von Mary Jane aus dem Jahr 1590. Das Besondere ist, dass Marys Janes Sicht in Ich-Perspektive geschrieben ist und Wills Sicht aus einer personalen Erzählperspektive erzählt wird. Das ist eine tolle Abwechslung und sehr gelungen.
Will hat es in seiner Vergangenheit nicht einfach gehabt, da sein Vater als "Verrückter" gilt und er dadurch immer belächelt wird. Zum Glück hat er zwei Freunde, die Geschwister Maggie und Joe, die ihm versuchen, beizustehen. Will ist genervt von seinem Vater, weil er ihm die verrückten Geschichten nicht abnimmt. Er ist ein Realist. Märchen sind für ihn Geschichten, nichts Anderes. Maggie ist sehr lieb, Joe sehr abgehoben, aber zu Dritt sind sie ein gutes Team und ergänzen sich gegenseitig.
Mary Jane ist ein wunderschönes Mädchen, sehr naiv, aber auch sehr einsam. Auch ihr Leben ist nicht besonders schön, dadurch ist sie empfänglich für Geheimnisvolles und Aufregendes und das spürt man durch die Ich-Perspektive noch deutlicher. Man ist einfach gefesselt von ihren Worten.
Man wird in dieses Buch hineingezogen wie in einen Sog und man will einfach mehr erfahren, mehr wissen, noch mehr erleben. Ich bin so gespannt, wohin die Reise geht und ganz wichtig für mich ist es, die Antworten zu erfahren, was in Königswinter passiert ist und was Will mit der ganzen Geschichte zu tun hat.
Es fühlt sich wirklich echt an und die Orte, die erwähnt werden, gibt es wirklich und das macht es ebenfalls sehr besonders. Ein dickes Lob an Maya für die Recherchen, die sie betrieben hat. Ich bin süchtig nach mehr und kann es allen Fantasy- und Märchen-Fans einfach nur weiterempfehlen. Taucht ein in die Welt der Märchen, erinnert euch an die alten Geschichten, aber seid gefasst, denn es kommt anders als erwartet.
Fazit
Ein wahnsinnig toller Fantasy-Auftakt, der Lust auf mehr macht! Suchtfaktor!