Der erste Fall für Tom Babylon
Ich bin ein großer Fan von Marc Raabe und habe alle seine Krimis und Thriller gelesen. „Schlüssel 17“ stand deshalb schon lange auf meiner Wunschliste. Die Leseprobe ließ erneut auf einen abgründigen ...
Ich bin ein großer Fan von Marc Raabe und habe alle seine Krimis und Thriller gelesen. „Schlüssel 17“ stand deshalb schon lange auf meiner Wunschliste. Die Leseprobe ließ erneut auf einen abgründigen Thriller hoffen und ich wurde nicht enttäuscht. Worum geht es?
Organist Bernhard Winkler findet im Berliner Dom die grausam zugerichtete Leiche der Pfarrerin Brigitte Riss. Sie wurde unterhalb der Kuppel an Seilen aufgehängt. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel, auf dem die Zahl 17 eingeritzt ist. Zwanzig Jahre alte Erinnerungen werden wach…
Anschließend lernen wir Tom Babylon vom LKA Berlin kennen. Auch er verbindet mit dem Schlüssel schmerzhafte Erinnerungen. Denn mit diesem Schlüssel verschwand damals spurlos seine kleine Schwester Viola.
Zitat: „Das ist meiner. Wieso hat die Frau meinen Schlüssel?“ Bald ist klar, dass das Motiv in der Vergangenheit zu suchen ist.
Ein weiterer Handlungsstrang ist in einer Psychiatrischen Privatklinik verortet. Friderike macht dort eine Ausbildung. Klärchen, eine Patientin, weckt ihr Interesse. Handelt es sich um Viola?
Marc Raabe hat seinen aktuellen Thriller wieder packend in Szene gesetzt. Schnelle Szenen- und Perspektivwechsel sorgen für Dynamik, dunkle Keller für Gänsehautgarantie. Ab und zu sind Rückblenden in das Jahr 1998 eingestreut, als Tom und seine Freunde den Schlüssel fanden…
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Tom war mir sofort sympathisch. Ein Mann mit Ecken und Kanten. Auch seine Partnerin, die Psychologin Sita Johanns, halb Kubanerin, halb Deutsche, ist gut gezeichnet. Beide kämpfen mit den Dämonen der Vergangenheit.
Nebenbei erhält der Leser Einblicke in unvorstellbare Verbrechen, die in der ehemaligen DDR geschahen und auch nach der Maueröffnung nicht aufhörten. Erst ganz am Ende schließt sich der Kreis und mündet in einen fulminanten Showdown im Berliner Dom.
Fazit: Tolles Setting, fesselnder Plot. Großes Kino!