Julie fiebert ihrem 16. Geburtstag entgegen. Sie träumt von ihrer Sweet Sixteen Party, die ein rauschender Erfolg werden soll und sie endlich aus dem Schatten in die Aufmerksamkeit ihrer Mitschüler und vor allem des coolen Noah, dem Gitarristen der Drunken Seagulls, der Schulband bringen soll. Sie spürt, daß er ihr Seelenverwandter ist, doch bisher scheint er sie noch nicht einmal wahrzunehmen. Zu zurückhaltend ist sie wohl, trotz ihres selbst gestalteten Schmucks, der ihr den Spitznamen Jewels eingebracht hat und ohne den sie nicht das Haus verlässt. Als der große Tag kommt, überrascht sie ihre Eltern in einem Gespräch in der Küche. Ihre unbekannte Großmutter mütterlicherseits Daria, hat für Sie ein Geburtstagsgeschenk geschickt, daß ihre Mutter ihr nicht geben will, egal wie sehr der Vater auch auf sie einredet. Aber Julie sucht es und findet eine Schatulle mit geheimnisvollen Zeichen und wunderbaren Schmucksteinen. Als sie ihrer besten Freundin Merle ihre neueste Kreation zeigen will, reagiert diese ganz merkwürdig. Langsam wird Julie klar, daß dies kein gewöhnliches Geschenk war, mit Hilfe des Schmucks aus Darias Schatulle kann sie ihre Mitmenschen magisch beeinflussen. Das ist so unglaublich, daß sie es sogar vor ihrem besten Freund Ben verheimlicht. Fortan stolpert Julie dank des unberechenbaren Schmucks von einem Chaos ins nächste. Auch ihre Sweet Sixteen Party läuft anders als geplant!
Welche junge Leserin kennt das Gefühl nicht, daß ihr Potenzial von ihrer Umwelt nicht ganz wahrgenommen wird? Julie fühlt sich stets als Mauerblümchen, dabei ist sie doch sooo kreativ. Aber eben nicht so forsch wie ihre ehemals beste Freundin Chrissy in ihren kurzen Röcken und der schwingenden Haarpracht, die kein Problem damit hat Jungs, die ihre gefallen anzusprechen. Durch diese heimlichen Wünsche und Sehnsüchte, die Träume und Erwartungen an den 16. Geburtstag ist Julie Jewels die Aufmerksamkeit ihrer Leserin gewiß. Dazu kommt das Geheimnisvolle. Wer ist ihre Großmutter und warum darf Julie sie nicht kennenlernen? Was ist so schlimm an Daria?
Die Geschichte hat mich gleich gepackt, allerdings hatte ich die Befürchtung, sie wäre vorhersehbar und könne wohl nicht für 350 Seiten, geschweige denn für eine Triologie reichen. Aber die Geschichte ging stets weiter, ohne Längen, dafür mit jeder Menge ungeahnter Katastrophen, auch wenn man mit Julie dachte, daß ja eigentlich nichts schief gehen könnte. Ja, eigentlich, was soll da schon groß passieren? Aber bei Julie, Merle und Ben passiert immer was. Dabei sind Merle und Ben oft sowas wie Julies Stimmen der Vernunft. Auch wenn Merle wohl nicht minder romantisch ist und ebenso fasziniert von der Magie und ihren ungeahnten Möglichkeiten, so wird sie doch von einem ausgesprochenen Harmoniebedürfnis geprägt. Ben hingegen, ist etwas fassungslos, wozu verliebte Mädchen denn alles in der Lage sind. Dennoch gibt er seine Sandkastenfreundin nicht auf, sondern hält zu ihr. Mit Ben und Noah enthält die Geschichte zwei sympathische Protagonisten, während Merle eine super beste Freundin ist und Chrissy und Leonie, die Freundinnen, die dann doch eher Feindinnen sind, sobald sie ihr wahres Gesicht zeigen. So wird die Geschichte gefühlvoll und auch gleichzeitig spannend, denn Chrissy macht Julie das Leben nicht leicht, als ob die Schmuckmagie nicht schon für genug Komplikationen sorgen würde.
Der Stil ist angenehm und frisch, so wie das Klima bei Julie am Meer, leicht und unbeschwert, könnte doch Julies Leben nur ebenso sein. Denkt sie, nicht die Leserin, denn sonst wäre die Geschichte zu schnell zu Ende und wer will das schon?
Das Buch ist sehr liebevoll wie Julies Schmuckschatulle gestaltet und der Verschluß kann beim Lesen als Lesezeichen dienen. Da ich es so wunderschön finde, hatte ich beim Lesen aber ständig Angst, ich könnte es irgendwie häßlich zerknicken, während ich es zwischen die Seiten einklemme. Die Schatullenlasche erwies sich jedoch als erfreulich stabil. Das Rankendesign wird stets zu Kapitelanfang- und ende wieder aufgegriffen, ein echter Augenschmaus!
Die Geschichte endet sehr harmonisch, doch man ahnt, daß wo Magie im Spiel ist, es so harmonisch wohl kaum weitergehen kann. Sehr sympathische Hauptpersonen, die den Glauben an Magie wach halten und von denen wir noch einige romantische und katastrophale Krisen erwarten können.