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Veröffentlicht am 10.03.2018

Rezepte für Schokoholics

Die Schoko-Box
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Diese Box hat einen Papp-Einsatz, in dem die 50 Rezeptkarten sitzen. Das ist das einzige, was mir nicht daran gefällt. Mir wäre eine Box in passender Größe lieber gewesen, denn nimmt man den Einsatz heraus, ...

Diese Box hat einen Papp-Einsatz, in dem die 50 Rezeptkarten sitzen. Das ist das einzige, was mir nicht daran gefällt. Mir wäre eine Box in passender Größe lieber gewesen, denn nimmt man den Einsatz heraus, liegen die Karten sehr lose in der Box. Lässt man ihn drin, wird er mit der Zeit etwas unansehnlich. Die Box ist 15,2 x 15,2 x 4,5 cm groß. Die Karten haben abgerundete Ecken und sind 9,7 x 14 cm groß.

Die Idee mit den Rezeptkarten ist nicht neu, aber noch immer klasse. Man muss nicht aufpassen, dass eine Buchseite offen liegen bleibt und hat immer genau das Rezept vor sich, das man herausgesucht hat. Die Karten sind schön stabil und man kann sie mit einem leicht feuchten Tuch abwischen, sollte mal ein Spritzer auf ihnen landen.

Auf der Vorderseite ist immer das Foto der fertigen Leckerei zu sehen, der Name der Leckerei, eine Übersicht für die Menge, die entsteht und die Zeit, die man benötigt, sowie die Zutatenliste(n) für die einzelnen Komponenten. Auf der Rückseite findet sich dann eine leicht verständliche und übersichtlich gestaltete Schritt-für-Schritt-Anleitung. Die benötigten Zutaten bekommt man im Supermarkt ohne Probleme und die Rezepte sind nicht zu kompliziert nachzuarbeiten.

Die Karten sind nummeriert und in die Kategorien Cake Pops, Gebäck, Kekse, Kuchen, Gefülltes, Cremiges, Riegel, Süßes, Eis und Getränke unterteilt. Einige Kategorien überschneiden sich ein wenig, doch das stört nicht. Die Auswahl ist mit 50 Rezepten super bunt gemischt und für jeden Schokofan ist das Passende dabei. Die Rezepte eignen sich auch prima, um auf Partys etwas mitzubringen. Auch die Box selbst ist ein tolles Geschenk – vielleicht noch ein Glas Nussnougatcreme dazu und ein paar Backutensilien – das gibt ein schönes Themen-Päckchen.

Ich liebe Rezepte, ich liebe Schokolade – diese Box macht Spaß! Von mir bekommt sie deshalb die vollen fünf Sterne, auch wenn ich den Papp-Einleger bemängelt habe.

Veröffentlicht am 03.03.2018

Der Weg durch das Tal der Trauer

Für immer ist die längste Zeit
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Die 17jährige Eve und ihr Vater Brady müssen mit dem Tod von Maddy, Eves Mutter, klarkommen. Diese ist vom Dach der Bibliothek von Eves Schule gestürzt. Niemand weiß, was geschehen ist, denn es gab weder ...

Die 17jährige Eve und ihr Vater Brady müssen mit dem Tod von Maddy, Eves Mutter, klarkommen. Diese ist vom Dach der Bibliothek von Eves Schule gestürzt. Niemand weiß, was geschehen ist, denn es gab weder Hinweise noch einen Abschiedsbrief. Um den beiden zu helfen, greift Maddy auf die ihr mögliche Weise von ihrer Schwebeposition zwischen hier und dort sanft ins Geschehen ein. Mann und Tochter empfangen ihre Signale. Nach und nach finden sie wieder einen Weg in ein halbwegs normales Leben. Aber Maddy hat einen bestimmten Plan und noch viel zu sagen …

Abby Fabiaschi hat es geschafft, mich mit ihrem Buch regelrecht zu umarmen und mich in meiner eigenen Trauer zu trösten. Dieses Buch geht so tief unter die Haut, lässt den Leser weinen und lachen, hallt tief und klar sehr lange nach – und macht sich unvergesslich. Meine Situation ist eine völlig andere als die von Brady und Eve, aber dennoch ist es Trauer. Wie man weiß, hört Trauer nie auf, aber sie verändert sich. Und da ist dieses Buch ein Trost, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hätte.

Die Autorin zeigt die verschiedenen Arten und Formen von Trauer und dem Umgang mit Krankheit, Tod und dem Schmerz, den man als Hinterbliebene empfindet. Die Charaktere im Buch könnten insgesamt unterschiedlicher nicht sein. Sie decken nahezu jede Variante ab und so findet man sich selbst auf alle Fälle auch wieder. Gerade die Stellen, an denen man lachen kann und darf, berühren am meisten, denn das Leben geht weiter, immer. Die Idee, Maddy aus dem Jenseits mitsprechen und miterzählen zu lassen, wodurch sie sagen kann, was sie gut und was sie weniger gut findet, ist einfach genial. So kommt die Sichtweise aus einer völlig unerwarteten Perspektive ins Spiel und regt den Leser automatisch an, seinen Blickwinkel einmal komplett zu verstellen.

Abby Fabiaschi lässt sowohl Maddy, als auch Eve und Brady zu Wort kommen. So werden fast alle Ereignisse aus drei Perspektiven erzählt und dargestellt: ein Hinweis darauf, dass alle Dinge von verschiedenen Seiten aus betrachtet werden können und sollten. Es gibt einfach nicht die eine Wahrheit und man tut sich und seinen Mitmenschen einen Gefallen, wenn man seine eigene Sichtweise nicht als die allein gültige betrachtet. Gleichzeitig erfährt man viel über unterschiedliche Arten von Trauer, da es ebenfalls nicht die eine Art von Trauer gibt. Dass Trauer auch eine positive Seite haben kann und man daraus gestärkt und bereichert herausgehen kann, sie zum Leben gehört und nicht unterdrückt werden muss, man aber auch nicht darin versinken darf, ist eine weitere Aussage dieses so leisen, aber weisen Buches.

Wie ein Stein, der ins Wasser geworfen wird, immer größere Kreise auslöst, so ist es auch mit diesem Buch. Von einem kleinen Ausgangspunkt erwächst es konstant und sanft immer weiter zu einer großen Sache. So kommen nach und nach auch immer mehr Charaktere hinzu, ohne dass man als Leser überfordert wäre oder Namen verwechselt. Die Hauptfiguren verarbeiten ihre eigene Vergangenheiten und der Leser kann auch hier immer wieder sich selbst entdecken.

Mich hat dieses sanfte und doch so eindringliche Buch unbeschreiblich glücklich gemacht. Meine eigene Trauer hat sich nicht in Luft aufgelöst, aber sie hat einen neuen und anderen Stellenwert bekommen. Ich kann tatsächlich besser damit leben. Einzig der deutsche Titel gefällt mir nicht (auch das Cover passt nicht wirklich gut zum Buch). Doch hat „Für immer ist die längste Zeit“ sich schon nach wenigen Kapiteln in meiner „ewigen Liste“ auf einen Platz ganz weit vorne gearbeitet, wenn nicht sogar an die Spitze. Mein Highlight 2018 ist dieses Buch auf alle Fälle! Von mir: fünf Sterne.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Wenn Religion und Glaube aus dem Ruder läuft

Fanatisch
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Nara ist, wie fünf andere Mädchen, spurlos verschwunden. Nach sechs Tagen kehren alle sechs Mädchen wieder nach Hause zurück: stumm, in einheitlicher Kleidung, mit einer versorgten Wunde an der Hand. Sechs ...

Nara ist, wie fünf andere Mädchen, spurlos verschwunden. Nach sechs Tagen kehren alle sechs Mädchen wieder nach Hause zurück: stumm, in einheitlicher Kleidung, mit einer versorgten Wunde an der Hand. Sechs Tage soll sie schweigen, sonst stirbt ihr Bruder. Nara kämpft gegen Ängste, gegen den Druck der Eltern und Polizei und gegen die Zeit – denn sie findet heraus, dass das Verbrechen noch nicht zu Ende ist und sie hat eine große Rolle in diesem kranken Plan …

Mit „Blind Walk“ hatte mich die Autorin Patricia Schröder schon gewonnen. Der Stil ist frisch, intensiv, ehrlich und dennoch mit Gefühl. Nicht die große Romantik ist hier mit Gefühl gemeint, sondern eben das, was ihre Charaktere und der Leser empfinden. Das kommt auch bei „Fanatisch“ extrem gut rüber.

Das Thema ist aktuell, aber dennoch kommt die Autorin ohne den erhobenen Zeigefinger aus. Sie bleibt sachlich in Bezug auf Flüchtlinge und Religion und lässt den Leser sein Urteil selbst bilden. Was falsch und schlecht ist, weiß jeder selbst, das muss man nicht noch in Großbuchstaben vorgehalten bekommen. Gerechtigkeitsempfinden aus eigenem Herzen heraus ist wichtig, nicht „erlerntes“.

Die Figuren sind sehr authentisch. Hier gibt es ganz normale Teenager, keine Superhelden, keine extrem prolligen Charaktere – einfach Teenager. Mit all ihren Sorgen und Nöten, mit völlig normalen Teenager- und Pubertätsproblemen. Und es gibt eine Bedrohung, die gar nicht so weit weg ist, wie man das gerne hätte. Doch der Leser muss mit Nara durch die komplette Geschichte, um die Lösung zu erfahren. Hier ist keine eigentliche Wendung eingebaut, sondern ein kleiner Trick, der mit super gut gefällt. Die Story kommt ganz ohne Nebenstränge aus, was meinem Geschmack sehr entgegen kommt. Ein paar Kapitel sind zwar eingestreut, die von einer anderen Position als der von Nara (vom Täter und einem weiteren Opfer) ausgehen, aber sie sind im Prinzip keine Nebenstränge. Den Großteil erzählt Nara und nimmt den Leser damit tief ins Geschehen mit hinein.

Der Spannungsbogen ist extrem gut gelungen. Er zieht sich straff, aber nicht zu straff, quer durchs ganze Buch. Man bleibt gern dran, man liest es flott weg, aber man kann auch ab und an etwas durchatmen. Nicht vergessen sollte man, dass dies ein Jugendbuch ist. Dass in diesem Genre gewisse Elemente fehlen, ist also nicht verwunderlich (und mir gerade sehr recht). Dennoch ist die Story lebendig und realitätsnah. Fast alle Charaktere hatte ich geradezu bildlich vor Augen. Sympathie und Antipathie kommt sehr einfach auf. Patricia Schröder ließ mich die Figuren fast spielerisch genau so sehen, wie sie das wollte. Das nenne ich gelungen!

Ich hatte mit „Fanatisch“ eine tolle Lesezeit. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieses Buch an Schulen Lesestoff wird, um mit den Kids das Thema religiöser Fanatismus zu behandeln. Von mir bekommt es auf alle Fälle die vollen fünf Sterne.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Tolle Idee – und Spaß macht’s auch!

Die Bucket List für Paare. DAS Hochzeitsgeschenk
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Eigentlich fand ich diese Bucket-Lists echt nervig. Doch dann fiel mir „Die Bucket-List“ der Autorin in die Hände und das ist einfach genial! Nun gibt es diese Variante auch für Paare und das gefällt mir ...

Eigentlich fand ich diese Bucket-Lists echt nervig. Doch dann fiel mir „Die Bucket-List“ der Autorin in die Hände und das ist einfach genial! Nun gibt es diese Variante auch für Paare und das gefällt mir mindestens genauso gut! Es versammelt 250 völlig unterschiedliche Punkte, die man abarbeiten kann, aber nicht muss. Man kann sich beispielsweise gemeinsam 50 Punkte davon aussuchen oder auch 100 oder wie viele man eben möchte, aber man kann auch eigene Ideen anfügen. Platz dazu ist hinten im Buch genug vorhanden.

Wie im Vorgängerbuch sind auch hier nicht nur die üblichen, abgedroschenen Punkte aufgeführt, sondern auch so komische, lustige, witzige (und für jeden machbare) wie: Im Bett pupsen und danach mit dem Laken wedeln! Wirklich alle Bereiche des Lebens sind abgedeckt, was die Liste zu einer ganz besonderen, liebenswerten Sache macht. Unbeschreiblich schön!

Immer wieder finden sich auch freie Felder, um Dinge einkleben zu können – als Beweise, als Erinnerungen, als interaktiver Gag. Einfach toll und super abwechslungsreich! Es macht Spaß, durch das Buch zu blättern, die Punkte zu lesen, darüber nachzudenken (Wann haben wir beide gemeinsam das noch mal genau gemacht? Könnten wir das machen? Was, das macht einer echt?), anzukreuzen, auszufüllen – kurz und gut, das ganze Buch ist ein Hit und macht allen, die Humor haben, super gute Laune.

Für mich beinhaltet das Buch auch Punkte, die ich definitiv nie machen möchte oder kann. Und Punkte, die mich gerade deshalb nachdenklich machen. Das gefällt mir ganz besonders an diesem Buch. Man kann (gemeinsam) Punkte überspringen und vielleicht in einigen Jahren doch noch mal in Angriff nehmen, sich gegenseitig zu anderen Punkten überreden, Ersatzpunkte erarbeiten usw. Und ist man mal traurig, kann man im Buch blättern und sich freuen!

Ob nun für sich selbst oder als Geschenk, beispielsweise zur Hochzeit, das Buch ist klasse! Das Leben ist soooo schön und genau das zeigt uns das Buch. Viele Kleinigkeiten, die man leicht als selbstverständlich erachten kann, sind hier notiert und bekommen einen so viel höheren Stellenwert. Das Gefühl, wie toll man als Paar ist, wird dadurch immer wieder aktiviert. Das ist doch einfach großartig, oder? Und neue Ideen für ebensolche eigene Punkte, kommen da ganz von allein!

Ich bin total begeistert von dieser Bucket-List. Sie gefällt mir doppelt so gut, denn es geht um die Beziehung, um Gemeinsamkeit und gemeinsame – wenn auch kurze, alberne, nicht-großartige – Unternehmungen. Deshalb bekommt dieses Buch auch „doppel-fünf“-Sterne von mir!

Veröffentlicht am 07.02.2018

Langsam kocht besser – Entschleunigung in der Küche

Meine besten Rezepte für Slow Cooker und Schongarer
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Seit einiger Zeit bin ich riesiger Fan des langsamen Kochens mit dem Crockpot. Das ist anfangs eine große Umstellung, doch dann wird man schnell „süchtig“. Doch wie bereitet man all die Dinge, die man ...

Seit einiger Zeit bin ich riesiger Fan des langsamen Kochens mit dem Crockpot. Das ist anfangs eine große Umstellung, doch dann wird man schnell „süchtig“. Doch wie bereitet man all die Dinge, die man so gern isst, im Schongarer zu? Viel Ausprobieren ist da nötig, denn es gibt kaum Kochbücher dazu. Ganz klar, dass ich Freudensprünge gemacht habe, als ich Garbriele Frankemölles Buch entdeckt habe. Und noch mal, als ich entdeckte, wie toll dieses Buch tatsächlich ist!

Es finden sich zu super vielen Bereichen Rezepte, die sich leicht so variieren lassen, dass man noch mal so viele Gerichte zaubern kann. Grundrezepte sozusagen – und nicht nur für Hauptmahlzeiten, sondern auch für Suppen und Eintöpfe, süße Gerichte, Kuchen, Desserts und – was mich besonders freut – auch für Soßen, Fonds und Beilagen. Es ist eine wahre Fundgrube!

Alle Rezepte sind für den 3,5-l-Topf gedacht. Mit der Übersicht im Buch vorne kann alles leicht auf den 1,5-l-Topf herunter oder auf den 6,5-l-Topf hochgerechnet werden. Für fast jedes Rezept gibt es auch ein Foto vom fertigen Produkt. Die Anzahl der Portionen wird jedes Mal angegeben, ebenso die Vorbereitungszeit. Sehr schön finde ich die kleinen Kästchen, die für die Zutatenlisten stehen. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind verständlich und aussagekräftig. Zu vielen Rezepten gibt es auch kleine Tipps oder Varianten-Vorschläge. Und natürlich wurde auch die Angabe der Garzeit nicht vergessen. Besonders genial hier: man kann zwischen den Varianten HIGH und LOW wählen, ganz nach eigener Vorliebe.

Die Rezepte sind so gewählt, dass man die Zutaten beim normalen Einkauf bekommen kann und nicht extra in Spezialgeschäften danach suchen muss. Anfänger sowie Profis im Bereich Slowcooker finden hier Anregungen und kommen bestens mit den Rezepten zurecht.

Das Nachkochen macht echt Spaß und die Ergebnisse überzeugen! Bei uns wird jetzt viel öfter mit dem Slowcooker gezaubert und ich werde immer mutiger, selbst damit zu experimentieren und neue Rezepte zu „erfinden“. Aufmachung, Ausarbeitung, Anleitung und Anregung: perfekt. Macht dann auch glatt fünf Sterne!