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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2018

Ernsthafte Wortspielereien

Der Wortschatz
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Ein Wort hat seinen Sinn verloren und macht sich auf die Suche danach. Eine erstaunliche Reise beginnt, mit vielen faszinierenden Stationen, bis das Wort sich wieder findet.

Dieses Buch ist keines, das ...

Ein Wort hat seinen Sinn verloren und macht sich auf die Suche danach. Eine erstaunliche Reise beginnt, mit vielen faszinierenden Stationen, bis das Wort sich wieder findet.

Dieses Buch ist keines, das man einfach so mal nebenher liest. So viele Bilder sind in den einzelnen Szenen versteckt, die entdeckt werden wollen und die Konzentration des Lesers fordern. Wortspielereien, manchmal ernsthaft, manchmal verspielt, manchmal rätselhaft, lassen das Buch zu etwas Besonderem werden.

Dabei ist dem Autor Elias Vorpahl ein kleiner Wort-Schatz gelungen mit wunderbaren Illustrationen, einer Wonne für die Augen. Doch man muss sich darauf einlassen können, denn ansonsten kann man den Reiz der Geschichte kaum erfassen. Wer das aber schafft, wird viel Futter für eine fantastische Reise und viel Kopfkino erhalten.

Veröffentlicht am 07.03.2018

Geheimnisvolle Schnitzeljagd durch ein fantastisches New York

Chroniken von York (Band 1) - Die Suche nach dem Schattencode
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In einem New York der Zukunft versucht ein Immobilienspekulant, die Herrschaft über möglichst viele Gebäude der Stadt zu erreichen. Höchste Zeit, den geheimnisvollen Schattencode der Morningstar-Zwillinge ...

In einem New York der Zukunft versucht ein Immobilienspekulant, die Herrschaft über möglichst viele Gebäude der Stadt zu erreichen. Höchste Zeit, den geheimnisvollen Schattencode der Morningstar-Zwillinge zu entschlüsseln. Als ihr eigenes Haus aufgekauft werden soll, versuchen die Zwillinge Tess und Theo zusammen mit Jaime, den Code auf eigene Faust zu knacken. Eine abenteuerliche, ja teilweise gefährliche Schnitzeljagd durch New York beginnt, ein Wettrennen gegen die Zeit.

In einem fantastischen New York schickt die Autorin Laura Ruby ihre drei jungen Protagonisten auf eine spannende Suche. Ein großes Rätsel will geknackt werden, und die Kinder sind wohl genau die Richtigen dafür. Sehr schön ausgearbeitet sind die unterschiedlichen Charaktere und Fähigkeiten der Kinder, ihre Temperamente und Stärken beeinflussen den Lauf der Handlung. Die Einzelheiten einer wunderbar anders gestalteten Welt sind gut dargestellt, wer wollte nicht auch mal mit einem Fahrstuhl fahren, der immer wieder eine andere Route durchs Haus nehmen kann? Die Geschichte liest sich gut, der Leser findet sich schnell in ihr zurecht, man kann sich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen.

Allerdings endet das Buch mit einem Cliffhanger, während einige für mich wichtige Handlungsfäden nicht aufgelöst werden, sie erscheinen für mich nicht mehr logisch. So hat mich das Buch etwas ratlos hinterlassen. Nun warte ich gespannt auf die Fortsetzung und vergebe vier von fünf Sternen. Das Buch ist für Leser ab zwölf Jahren gut geeignet, denn es bietet genau das Abenteuer, das es auch verspricht.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Spannende Mischung aus Fantasy und Detektivgeschichte

Lila Winkelbaum und das Geheimnis der Zeituhr
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Gleich an ihrem ersten Schultag in der neuen Schule macht Lilas Klasse einen Ausflug ins Museum. Doch statt die angekündigte ägyptische Zeituhr zu sehen, steht die ganze Klasse vor einer leeren Vitrine, ...

Gleich an ihrem ersten Schultag in der neuen Schule macht Lilas Klasse einen Ausflug ins Museum. Doch statt die angekündigte ägyptische Zeituhr zu sehen, steht die ganze Klasse vor einer leeren Vitrine, das Exponat wurde gestohlen. Mit ihrer neuen Freundin Jane macht Lila sich daran, selbst zu ermitteln. Außerdem hat sie noch die Hilfe ihres neuen Begleiters Hugo aus der fünften Dimension, von der „Agentur der kleinen Freunde“. Gemeinsam erkunden die drei, was hinter dem seltsamen Verhalten des Museumsdirektors und der anderen Erwachsenen steckt.

Sehr kindgerecht und mit viel Spannung erzählt Autor Julian Wolf Lilas Geschichte (die eigentlich Johanna Evelyn Miranda Liliane Winkelbaum heißt, aber sie lässt sich lieber Lila nennen). Ältere Grundschulkinder werden sich von seinem Erzählstil schnell begeistern lassen. Das Rätsel um die verschwundene Zeituhr wird spannend aufgearbeitet, denn Lila ist eine begeisterte Anhängerin von Sherlock Holmes, von seinen Ermittlungsmethoden hat sie viel gelernt. Mit den beiden Mädchen, vor allem mit Lila, sind der Feder des Autors zwei spannende Protagonisten entschlüpft. Erwachsenen werden sicherlich ein paar Ungereimtheiten auffallen, denn wo gibt es gleich am ersten Schultag einen Klassenausflug? Kinder jedoch werden sich weniger daran reiben, sie werden sich schneller von der Geschichte fesseln lassen und deshalb über solche Kleinigkeiten hinweglesen. Eine gelungene Auflösung mit kindgerechten Erklärungen dazu rundet die Geschichte ab.

Insgesamt ein vielversprechender Auftakt eines Jungautors mit einer neuen, interessanten Reihe, die eine besondere Mischung an Fantasy- und Detektivgeschichten kindgerecht und spannend bietet.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Eine Krone gegen die Langeweile

König Lennard oder Sommer ist dann, wann wir wollen
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Lana und Lennard sind Geschwister. Als Lennard aus der Schule eine gebastelte Krone mitbringt, erweist sich die als besondere Überraschung: Denn immer, wenn Lennard sie trägt, hat er die besten Ideen. ...

Lana und Lennard sind Geschwister. Als Lennard aus der Schule eine gebastelte Krone mitbringt, erweist sich die als besondere Überraschung: Denn immer, wenn Lennard sie trägt, hat er die besten Ideen. Dann gibt es Sommer im nasskalten Herbst, einen streng geheimen Schneemann bei der schimpfenden Nachbarin im Garten, eine überraschende Tortenschlacht und noch viel mehr… Langeweile hat da keine Chance.

Schon das Cover macht Lust auf die Streiche von Lana und ihrem großen Bruder Lennard mit der Krone auf dem Kopf. Der Krone entsprechend gibt es zehn Edelstein-Geschichten, die mal mehr, mal weniger gefährlich geraten, aber immer einen guten Ausgang haben, sogar das Feuerwerk im Kinderschrank bleibt letztendlich harmlos. Witzig sind die Geschichten allemal, meine Kinder und ich haben immer wieder losgeprustet vor Lachen. Allerdings nicht so ganz realistisch ist, dass manche Geschichten auch gefährlich zum Nachmachen wären – hier musste ich anschließend mit meinen Kindern die Geschichte aufarbeiten, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen. Das ist für mich auch das größte Manko an diesem Buch, denn die Grenzen, die Eltern setzen (müssen), werden in Kinderaugen doch auch ganz schön in Frage gestellt – unkommentiert. Deshalb sollten nur größere Kinder das Buch ohne Elternteil lesen, bei jüngeren Kindern empfiehlt sich eine Vorleserunde, um anschließend über die Streiche ins Gespräch zu kommen und zu relativieren, was ansonsten zu einer gefährlichen Nachahmung geraten könnte.

Das Buch lässt sich sehr schön vorlesen, auch als Erwachsener hat man seinen Spaß dabei. Allerdings kann ich das Buch nur bedingt empfehlen (s.o.), deshalb kann ich nur knappe vier Sterne verteilen.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Kind zwischen zwei Familien

Sie wollte nicht Mama sagen
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Die kleine Michaela wird gleich nach der Geburt zu einer Pflegefamilie gegeben. Als die Mutter sie später wieder in die leibliche Familie holen kann, ist das Kind unglücklich, und kurz danach landet es ...

Die kleine Michaela wird gleich nach der Geburt zu einer Pflegefamilie gegeben. Als die Mutter sie später wieder in die leibliche Familie holen kann, ist das Kind unglücklich, und kurz danach landet es mit schwersten Verletzungen im Krankenhaus. Michaela erlebt erneut eine glückliche Zeit in der Pflegefamilie, doch sie wird nach einigen Jahren wieder in die leibliche Familie zurückkehren müssen. Ihr Leben ist geprägt von der Sehnsucht nach der Zeit in der Pflegefamilie, was sie später umso mehr verdrängen muss.

Die Autorin Sylvia Maria Zöschg beschreibt das fiktive Leben eines Pflegekindes in Südtirol in den 1970er Jahren. Ihre Michaela muss sich damit zurechtfinden, dass sie am liebsten in ihrer Pflegefamilie leben würde, doch das ist nicht möglich. Die leibliche Mutter kann ihr nie die Liebe geben, die das Kind benötigt. Michaelas Geschichte ist deshalb sehr leidvoll, das spürt man von den ersten Seiten an. Sehr gut dargestellt und äußerst informativ ist auch die Arbeit der Sozialassistenten in der Anfangszeit.

Schade finde ich, dass der Klappentext nicht auf die Zeit hinweist, in der die Erzählung spielt. Zudem fehlt mir bei den Charakteren die Tiefe, selbst bei Michaela erlebe ich vieles nur angedeutet. So hat das Buch einiges an Potential verschenkt. Wegen der Wichtigkeit des Themas vergebe ich dennoch vier von fünf Punkten.