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Veröffentlicht am 22.02.2018

ein gelungener Fantasyroman, mit dem Carina Bargmann beweist, dass es sich lohnt zur Abwechslung mal ein Buch aus einer deutschen Feder zu lesen, da gute Bücher nicht immer nur aus dem Ausland kommen

Der Kuss des Phönix
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Der Kuss des Phönix ist erst der zweite Roman der jungen Autorin Carina Bargmann und mindestens genauso lesenswert wie ihr Debut Sayuri. Es ist ihr erneut gelungen eine faszinierende Welt zu kreieren, ...

Der Kuss des Phönix ist erst der zweite Roman der jungen Autorin Carina Bargmann und mindestens genauso lesenswert wie ihr Debut Sayuri. Es ist ihr erneut gelungen eine faszinierende Welt zu kreieren, in der es viel zu entdecken gibt und die einen immer wieder in ihren Bann zieht. Sowohl die Schatten- als auch die Lichtwelt mit ihren drei verschiedenen Ebenen wurden sehr ansprechend gestaltet und vor allem die Idee, dass in der Schattenwelt nur solche Dinge existieren, die in der Lichtwelt schon ausgestorben sind, sorgt für eine besondere Atmosphäre in dieser fremden Umgebung.
Die Handlung ist durch die vielen Verstrickungen unheimlich komplex, was sie zwar nicht schwer verständlich macht, aber durchaus ein gewisses Maß an Konzentration erfordert um allen Zusammenhängen folgen zu können. Es gelingt der Autorin außerdem schnell Spannung aufzubauen und diese auch kontinuierlich aufrecht zu erhalten. Durch die vielen Wendungen, die unzähligen aufgeworfenen Fragen, die diversen Enthüllungen sowie die generell sehr rasanten Abläufe merkt man nicht einmal, dass die Handlung sich insgesamt nur auf wenige Tage streckt, sodass man am Ende genauso überrascht ist wie die Figuren, was in so kurzer Zeit alles passieren kann.

Neben der fantastischen Welt machen insbesondere die Charaktere dieses Buch so besonders, allen voran natürlich Mia und der Morih Awan. Während ihre Begegnung anfangs eher zufällig erscheint, hat man am Ende des Buches eher das Gefühl, dass das Schicksal diese beiden unterschiedlichen Personen zusammen geführt hat. Sie sind nicht nur sympathisch und liebenswert, sondern passen auch perfekt zueinander und ergänzen sich gegenseitig. Durch Awan entdeckt Mia eine völlig neue Welt, die sie zunächst verständlicherweise ein wenig überfordert, dann fasziniert, erfährt aber auch von dem Krieg, der ohne ihr Wissen schon seit Ewigkeiten fortdauert. Im Gegensatz zu vielen anderen Figuren, die in Hinblick auf diese Auseinandersetzung vollkommen auf ihren Blickwinkel fixiert sind, kennt Awan alle Seiten dieses Kampfes, mit dem er trotz seiner Herkunft nichts zu tun haben will, und zeigt sie auch Mia. Statt sich den Soldaten seines Vaters anzuschließen, würde er den Krieg lieber endlich beenden und hilft Mia deshalb dabei ihre Schwester zu finden, wobei sie sich schließlich näher kommen.
Ferner sind sie beide mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet, die sie von den anderen ihrer Art unterscheiden und sich als sehr hilfreich erweisen. Awan ist ein so genannter Phönix und kann, genau wie die Wächter, zwischen den Welten wandeln, also jederzeit von der Licht- in die Schattenwelt wechseln und umgekehrt. Mia hat manchmal Visionen, die sie Ereignisse aus der Vergangenheit oder sogar aus der Zukunft sehen und miterleben lassen.

Im Unterschied zu Mia kann Lea nicht so leicht die Sympathie des Lesers gewinnen, denn während Mia die ganze Zeit nur daran denkt, wie sie ihrer Schwester helfen kann, verschwendet Lea nur wenige Gedanken an Mia oder daran, wie sie zu ihrer Familie zurückkehren kann. Sie nimmt einfach alles hin und fügt sich in ihre angebliche Bestimmung ohne die genauen Hintergründe zu erfragen oder dagegen aufzubegehren, dass sie so plötzlich aus ihrem bisherigen Leben gerissen wird. Generell kann man Leas Verhalten oftmals nicht besonders gut nachvollziehen, da sie sich nie so verhält, wie man es von einer normalen Sechzehnjährigen erwarten würde.

Da die gesamte Handlung aus wechselnden Perspektiven geschildert wird, kann man sowohl die Geschehnisse um Mia und Awan als auch die um Lea und die anderen Wächter parallel verfolgen. Dadurch lernt man die zahlreichen Figuren besser kennen, kann die Erlebnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten und weiß immer, was innerhalb der verschiedenen Handlungsstränge vor sich geht, sodass man den Überblick nicht verliert. Teilweise hat man somit einen kleinen Wissensvorsprung vor anderen Figuren, die über gewisse Ereignisse oder den Verrat eines Charakters noch nicht Bescheid wissen. Die Spannung mildert das allerdings nicht, denn die Identität eines Verräters sagt einem zum Beispiel noch lange nicht, wie sein nächster Schachzug aussieht oder was seine Komplizen als nächstes tun werden.

Der Schreibstil von Carina Bargmann ist zu Beginn des Buches noch ein wenig holprig, da einige Wort(gruppen)wiederholungen den Lesefluss stören. Mit der Zeit nehmen diese jedoch stark ab und von da an lässt sich das Buch sehr angenehm lesen. Die vielen sehr bildhaften Beschreibugen in Bezug auf ihre magische Welt sind schön zu lesen und sorgen dafür, dass der Leser eine konkrete Vorstellung von ihr hat und sie vor seinem geistigen Auge sehen kann.
Des Weiteren macht sie in ihrem Roman auf die Sinnlosigkeit von Kriegen aufmerksam und bringt die Thematik so auf eine interessante Weise auch Jugendlichen näher, die die Verarbeitung dieser Materie in einem solchen Fantasyroman der gängigen Nachkriegsliteratur mit Sicherheit vorziehen würden.


FAZIT

Der Kuss des Phönix ist ein gelungener Fantasyroman, mit dem Carina Bargmann beweist, dass es sich lohnt zur Abwechslung mal ein Buch aus einer deutschen Feder zu lesen, da gute Bücher nicht immer nur aus dem Ausland kommen. Mit tollen Charakteren, einer faszinierenden Welt und einer rasanten, spannenden Handlung schafft sie es ihre Leser zu fesseln und ihre interessante Geschichte außerdem in einem Band abzuschließen, sodass man keine gefühlte Ewigkeit auf eine Fortsetzung warten muss. Ihr nächstes Buch wird man daher auf jeden Fall ebenfalls lesen.

Veröffentlicht am 22.02.2018

ein fantastischer Debutroman, dessen Fortsetzung man sofort im Anschluss verschlingen möchte und deshalb gleich parat haben sollte, weil selbst eine Lieferzeit von gerade mal einem Tag kaum auszuhalten wäre

Kirschroter Sommer
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Wer mit dem Gedanken spielt Kirschroter Sommer zu lesen, sei hiermit vorgewarnt: Lest das Buch erst, wenn ihr beide Teile griffbereit habt – oder wenn ihr euch unsicher seid, ob das Buch etwas für euch ...

Wer mit dem Gedanken spielt Kirschroter Sommer zu lesen, sei hiermit vorgewarnt: Lest das Buch erst, wenn ihr beide Teile griffbereit habt – oder wenn ihr euch unsicher seid, ob das Buch etwas für euch ist und ihr deshalb nicht beide Teile auf einmal kaufen wollt, besorgt ihn euch spätestens, sobald ihr Gefallen am ersten Band findet – sonst läuft man Gefahr dem Buch oder dem eReader auf der Suche nach den doch mit Sicherheit fehlenden Seiten aus Frustration ernsthaften Schaden zuzufügen. Das Ende, das man eigentlich gar nicht als solches bezeichnen kann, ist nämlich die reinste Folter. Man wird völlig überraschend total hängen gelassen, dabei will man unbedingt SOFORT wissen, wie die Geschichte um Emely und Elyas weiter- bzw. ausgeht.
Diese fiese Unterbrechung verzeiht man Carina Bartsch allerdings gern, zumal sie vor allem dem Umstand geschuldet ist, dass die Autorin, die ihre Bücher zunächst selbst veröffentlicht hat, es sich laut eigenen Angaben damals einfach nicht leisten konnte, die ganze Geschichte auf einmal drucken zu lassen.
Wer davon einmal abgesehen noch etwas an diesem Buch bemängeln möchte, wird lange suchen müssen, denn Kirschroter Sommer ist einfach zauberhaft! Vor allem wenn man selbst verlegten Büchern eher kritisch gegenüber steht, wird man hier sehr überrascht werden – und zwar ausschließlich positiv.

Fans von tiefgründigen Liebesgeschichten, bei denen die Charaktere nicht auf den ersten Blick sofort unsterblich ineinander verliebt sind, ohne dass man als Leser überhaupt wirklich weiß warum, kommen hier voll auf ihre Kosten. Carina Bartsch gibt ihren Figuren die nötige Zeit um langsam Gefühle füreinander zu entwickeln, den jeweils anderen näher kennen zu lernen und sich ein umfassendes Bild von ihm zu machen. Statt einer dramatischen oder gar tragischen Liebesgeschichte bekommt man also eine, die zur Abwechslung mal sehr glaubwürdig ist und somit dem wahren Leben entnommen sein könnte.

Elyas und Emely sind zwei unheimlich sympathische, aber vor allem auch authentische Charaktere, die man gern auf ihrem Weg begleitet und deren freche Wortgefechte überaus lesenswert sind. Da sie einen oftmals nicht nur zum Schmunzeln bringen, sondern einige Situationen einen sogar laut auflachen lassen oder einem einen richtigen Lachkrampf bescheren, sollte man das Buch außerdem lieber nicht in der Öffentlichkeit lesen, sofern man nicht gern von anderen Leuten angestarrt wird.

Weil die gesamte Geschichte aus Emelys Perspektive geschildert wird und man sich daher besonders mit ihr verbunden fühlt, ist man von Anfang an auf ihrer Seite und praktisch gezwungen Elyas genauso für das zu hassen, was er ihr damals angetan hat – auch wenn man erst später erfährt, worum es dabei überhaupt geht – wie sie. Doch obwohl man nachvollziehen kann, warum Emely sich nicht auf ihn einlassen will und somit ganz ihrer Meinung ist, kann man Elyas als Leser nicht allzu lange widerstehen. Dafür ist der Mann mit den türkisgrauen Augen einfach viel zu charmant und vor allem hartnäckig. Emely ist manchmal ganz schön fies zu Elyas, wobei man ihr das nicht übel nehmen kann, weil man in der Situation entweder genauso reagiert hätte oder er es gerade verdient hat, und trotzdem gibt er einfach nie auf. Er wird es einfach nie müde mit Emely zu flirten oder sie zu provozieren und genau wie sie fragt man sich nach einer Weile, was er eigentlich damit bezweckt. Emely mag wegen ihrer gemeinsamen Vergangenheit mit Elyas etwas – oder eher viel – mehr Zeit für diese Einsicht brauchen, doch als Leser wird einem schnell klar, dass Elyas sie, zumindest im etwas späteren Verlauf, nicht einfach nur ins Bett kriegen will, sondern wirklich etwas für sie empfindet.

Zusammen mit Elyas taucht plötzlich noch ein weiterer Mann in Emelys Leben auf: Luca. Er meldet sich per E-Mail bei ihr, weil er sie immer mal wieder auf dem Campus gesehen hat und gern näher kennen lernen würde, aber sich nicht getraut hat sie anzusprechen. Zuerst findet sie das ziemlich merkwürdig, doch schließlich schreibt sie ihm, nicht zuletzt auf Drängen von Alex, zurück. Mit jeder weiteren E-Mail entdecken sie neue Gemeinsamkeiten und kommen einander dabei immer näher. Während Emely von Elyas ständig nur genervt ist und ihn am liebsten für immer loswerden würde, könnte sie sich eine Beziehung zu Luca durchaus vorstellen, traut sich aber zunächst nicht ihn nach einem Treffen zu fragen.
Obwohl man als Leser im ersten Band noch nicht erfährt, wer sich tatsächlich hinter Luca verbirgt, hat man ziemlich schnell einen Verdacht, der sich gegen Ende auch mehr oder weniger bestätigt. Nur Emely tappt weiterhin im Dunkeln, was leider schwerwiegende Konsequenzen für sie haben könnte.

Der lockere Schreibstil und recht umgangssprachliche Ton von Carina Bartsch geben dem Buch ebenfalls eine ganz besondere Note. Es liest sich so, wie eine Dreiundzwanzigjährige nun einmal sprechen würde und, ob Studentin oder nicht, wenn man wütend ist, drückt man sich nicht immer gewählt aus. Alles andere wäre einfach unrealistisch und zudem nicht halb so witzig.

Kirschroter Sommer begeistert also nicht durch eine spannende, ereignisreiche Handlung, sondern durch die interessanten Charaktere und vor allem die Dialoge zwischen ihnen. Es handelt nicht von Welt bewegenden Themen, sondern einfach von zwischenmenschlichen Beziehungen verschiedenster Art. Es geht um Liebe, Freundschaft und Familie; um alltägliche Sorgen und Probleme, mit denen jeder im Laufe seines Lebens konfrontiert wird. Und eben diese Nähe zur Realität macht den besonderen Charme der Geschichte aus.


FAZIT

Kirschroter Sommer ist ein fantastischer Debutroman, dessen Fortsetzung man sofort im Anschluss verschlingen möchte und deshalb gleich parat haben sollte, weil selbst eine Lieferzeit von gerade mal einem Tag kaum auszuhalten wäre. Carina Bartsch hat mit Emely und Elyas zwei tolle und vor allem realistische Hauptfiguren geschaffen, die man so schnell nicht vergessen wird und deren Wortgefechte einen immer wieder zum schmunzeln oder gar lachen bringen. Man kann wirklich nur von Glück reden, dass die Autorin sich von Absagen nicht entmutigen ließ und das Buch kurzer Hand selbst veröffentlichte!

Wer E-Mail für dich mochte, auf der Suche nach einer glaubwürdigen Liebesgeschichte ist und nichts gegen einen umgangssprachlichen, frechen Ton einzuwenden hat, sollte sich Kirschroter Sommer also auf keinen Fall entgehen lassen!

Veröffentlicht am 22.02.2018

hönen Liebesgeschichte von Elyas und Emely

Türkisgrüner Winter
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Türkisgrüner Winter ist ohne jeden Zweifel eine unbeschreiblich fantastische und fesselnde Fortsetzung zum Vorgänger Kirschroter Sommer, wobei man hier eigentlich nicht wirklich von zwei Büchern sprechen ...

Türkisgrüner Winter ist ohne jeden Zweifel eine unbeschreiblich fantastische und fesselnde Fortsetzung zum Vorgänger Kirschroter Sommer, wobei man hier eigentlich nicht wirklich von zwei Büchern sprechen kann, da die Bände nahezu nahtlos ineinander übergehen und nicht unabhängig voneinander gelesen werden können.
In Türkisgrüner Winter erzählt die Autorin Carina Bartsch ihre Geschichte um Elyas und Emely vielmehr zu Ende und schafft es damit erneut den Leser restlos zu begeistern und ihn fast wunschlos glücklich zu machen.
Gerade als man das ersehnte Happy End schon kommen sieht und alles so gut läuft, wendet sich das Blatt noch einmal und die Figuren werden vor neue Herausforderungen gestellt, die sie überwinden müssen. Dabei ist es, genau wie in der weit zurückliegenden Vergangenheit, vor allem die fehlende Kommunikation zwischen Emely und Elyas, die ihnen das Leben unnötig schwer macht. Das macht die Geschichte aber nur umso authentischer – auch wenn man manchmal nur den Kopf darüber schütteln kann, weil die Probleme so leicht zu lösen wären – denn in der Realität sieht es oftmals nicht anders aus. Viele Konflikte könnten leicht geklärt oder sogar von vorneherein vermieden werden, wenn wir nur offener miteinander über unsere Gefühle sprechen würden.

Emely und Elyas haben also noch einen weiten Weg vor sich, insbesondere da ihnen die Vergangenheit immer wieder in die Quere kommt. Aber nachdem man die Beiden im ersten Teil schon so lieb gewonnen hat und sie im Verlauf des zweiten Teils nur noch mehr ins Herz schließt, begleitet man sie gern auf ihrem Weg und hofft, dass sie alle Hürden schließlich überwinden können, denn für die wahre Liebe lohnt es sich zu kämpfen.

Die Zwei sind einfach total sympathisch und man liebt sie mit all ihren Fehlern. Obgleich ein gewisser Verdacht sich bestätigt und Elyas somit wirklich Mist gebaut hat, kann man ihm nicht lange böse sein und verzeiht ihm schnell. Wie könnte man das auch nicht, so sehr wie Emelys Schmerz ihn trifft und er sich bemüht alles wieder gut zu machen? Natürlich war es falsch, was er getan hat, aber das weiß er selbst vermutlich am aller Besten und keiner bereut es mehr als er, zumal er befürchtet Emely dadurch endgültig verloren zu haben, was er sich selbst nie verzeihen würde. Allerdings hatte das im Endeffekt auch sein Gutes, denn ohne diesen Fehler hätte Elyas seine Meinung über Emely nie geändert und sich nicht in sie verliebt.

Obwohl Emely und Elyas dieses Mal etwas weniger streiten, kommt der Wortwitz nicht zu kurz und es gibt erneut etliche Szenen, die einen nicht nur zum Schmunzeln, sondern auch zum Lachen bringen. Darüber hinaus gibt es eine ordentliche Portion Romantik, die einem immer wieder das Herz aufgehen lässt und manchmal sogar zu Tränen rührt.

Die Handlung dreht sich zwar weiterhin vor allem um Elyas und Emely, aber trotzdem sind neben der Liebe die Themen Freundschaft und Familie ebenfalls wieder von Bedeutung. Sowohl Alex als auch die Familien von Elyas und Emely haben mittlerweile gemerkt, dass irgendetwas zwischen den Beiden vorgefallen ist und versuchen, jeder auf seine Art, ihnen irgendwie zu helfen. Emelys Vater ermöglicht ihr eine neue Sicht auf die Dinge, die ihr zwar schwer fällt, die sie aber dennoch langsam in Betracht zieht. Doch insbesondere Elyas bester Freund Sebastian spielt letztlich eine entscheidende Rolle als er sich Elyas zuliebe – zum Glück! – in dessen Beziehung zu Emely einmischt und macht somit deutlich, wie wichtig Freunde im Leben sein können.
Des Weiteren kommt es im zweiten Teil erneut zu einem einschneidenden Erlebnis, das sowohl die verschiedenen Charaktere als auch den Leser stark zum Nachdenken anregt.

Der Schreibstil von Carina Bartsch ist genauso locker und frech wie man es aus dem Vorgänger kennt und sorgt dafür, dass man das Buch schneller beendet hat als es einem lieb ist. Zum Ende hin kann man sich kaum noch von den Zeilen losreißen, weil man endlich wissen will, wie die Geschichte ausgeht. Doch je näher die letzte Seite rückt, desto langsamer möchte man eigentlich lesen um den damit leider verbundenen Abschied von Emely und Elyas so lange wie möglich hinauszuzögern.


FAZIT

Türkisgrüner Winter ist der grandiose emotionale Abschluss der wunderschönen Liebesgeschichte von Elyas und Emely, die man nicht so schnell vergessen wird und garantiert nicht zum letzten Mal gelesen hat. Die Beiden sind einfach zwei unheimlich liebenswerte Figuren, die perfekt zusammen passen. Man fiebert die ganze Zeit über mit ihnen mit und hofft, dass sie, allen Widrigkeiten zum Trotz, schließlich zueinander finden und doch noch glücklich werden.
Ein Must-Read für alle Fans von romantischen und vor allem glaubwürdigen Geschichten mit sympathischen Charakteren und witzigen Dialogen!

Hoffentlich lässt der nächste Roman von Carina Bartsch nicht allzu lange auf sich warten, denn man kann es kaum erwarten zu erfahren, was diese talentierte Frau sich als nächstes einfallen lässt und wird es, wovon auch immer es handeln wird, mit Sicherheit sofort nach dem Erscheinen lesen.

Veröffentlicht am 22.02.2018

ein fantastischer Trilogieauftakt, bei dem die Autorin Ursula Poznanski ihr Können erneut unter Beweis stellt

Die Verratenen (Eleria-Trilogie - Band 1)
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Mit Die Verratenen hat Ursula Poznanski ein weiteres Mal bewiesen, dass sie eine Meisterin ihres Genres ist! Der Auftakt zu ihrer ersten Jugendbuchtrilogie kann mühelos mit ihren beiden Einzelromanen Erebos ...

Mit Die Verratenen hat Ursula Poznanski ein weiteres Mal bewiesen, dass sie eine Meisterin ihres Genres ist! Der Auftakt zu ihrer ersten Jugendbuchtrilogie kann mühelos mit ihren beiden Einzelromanen Erebos und Saeculum mithalten, wenn er sie nicht sogar in den Schatten stellt.
Obwohl man angesichts der vielen Serien, die den Jugendbuchmarkt momentan geradezu überfluten, eigentlich eher dankbar für jedes allein stehende Buch ist, freut man sich hier sehr darüber, dass man sich am Ende des Romans noch nicht endgültig von den Charakteren verabschieden muss. Die Handlung mit ihren Intrigen und Verschwörungen, den Verrätern sowie den Verratenen, ist nämlich viel zu komplex und vielschichtig um sie in nur einem Buch zufrieden stellend zum Abschluss bringen zu können.

Die Zukunftsvision, die Ursula Poznanski in diesem Werk kreiert hat, ist erschreckend sowie faszinierend zugleich und man nimmt jede Information darüber wissbegierig auf. Im Gegensatz zu vielen anderen Dystopien entsteht hier zunächst nicht das Bild einer perfekten Gesellschaft, da die Autorin einen von Anfang an auf gewisse Schwächen und Missstände aufmerksam macht, die auch den Figuren bekannt sind. Dabei geht es vor allem um die verschiedenen Lebensumstände von Sphärenbewohnern im Unterschied zu den Außenbewohnern, denn während erstere nur ein Leben in Wärme und Geborgenheit kennen, obgleich es mit strengen Regeln verbunden ist, müssen letztere eisige Kälte ertragen und jeden Tag ums Überleben kämpfen, weil es nicht genug Nahrung und schon gar keine ausreichende medizinische Versorgung gibt.
Das Leben innerhalb der Sphären sowie ihr Verhaltenskodex gegenüber den Außenbewohnern erscheinen hingegen zu Beginn absolut makellos. Dieses Bild bekommt erst im späteren Verlauf einige Risse, bis man schließlich das volle schockierende Ausmaß der Lügen und Täuschungen erfasst, was sowohl für den Leser als auch für die Charaktere nicht leicht zu verdauen ist.

Erzählt wird die Geschichte ausschließlich aus Rias Perspektive, weshalb man sie am Besten kennen lernt und vor allem mit ihr mitfiebert. Sie steht allerdings nicht allein im Mittelpunkt, denn es geht insgesamt um alle sechs Studenten, die an der angeblichen Verschwörung beteiligt sein und deshalb getötet werden sollen, also gleichermaßen ebenso um Aureljo, Fleming, Tomma, Tycho und Dantorian. Sie alle sind sehr unterschiedliche Charaktere, denen man verschiedene Emotionen entgegen bringt.

Als Erzählerin ist Ria dem Leser auf Anhieb sympathisch und man kann ihre Gedankengänge sowie ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen. Ihre sensationelle Auffassungsgabe und ihre Fähigkeit aus Gesichtern zu lesen wie aus einem Buch sind nicht nur hilfreich, sondern äußerst bewundernswert und erinnern an manchen Stellen ein bisschen an einen gewissen Sherlock Holmes. Im Nachhinein sind die Schlüsse, die sie zieht, vollkommen logisch, doch man selbst wäre garantiert nicht darauf gekommen, zumindest nicht so schnell.
Tycho schließt man wegen seiner aufgeweckten Art, und vielleicht auch ein wenig weil er der Jüngste in der Gruppe ist und er somit den Beschützerinstinkt in einem weckt, ebenfalls schnell ins Herz.
Fleming und Dantorian kann man dagegen nur sehr schwer einschätzen. Sie sind Beide ziemlich wortkarg und obwohl Fleming anderen mit seinen medizinischen Fähigkeiten stets hilft und Dantorian die Kinder mit seinen künstlerischen Begabungen unterhält, wird man mit ihnen nicht so richtig warm. Sie sind einem nicht völlig gleichgültig, aber eben auch nicht besonders wichtig.
Für Tomma entwickelt man nach einer Weile dafür eine ganz klare Abneigung, weil sie schwach und egoistisch wirkt. Als es zu ihrem persönlichen Vorteil ist, kanzelt sie sich von den anderen Gruppenmitgliedern ab, obwohl sie ihr Überleben, oder zumindest den Umstand, dass sie noch all ihre Gliedmaßen besitzt, nur deren Hilfe zu verdanken hat.
Bei Aureljo weiß man hingegen irgendwann gar nicht mehr, woran man ist. Als Freund von Ria ist er nicht unsympathisch und auch sonst hat er viele liebenswerte Eigenschaften. Doch aus irgendeinem Grund kann man ihn bis zum Schluss nie gänzlich durchschauen und ihm daher auch nicht vertrauen. Sein scheinbar unerschütterliches Vertrauen in den Sphärenbund ist anfangs noch naiv, später grenzt es allerdings, nach allem, was die Sechs erlebt haben, schon fast an Dummheit, wobei man natürlich weiß, dass das im Hinblick auf seinen Status als Nummer 1 eigentlich nicht der Fall sein kann. Obwohl man seinen Wunsch herauszufinden, was ihnen überhaupt vorgeworfen wird und warum, durchaus nachvollziehen kann, hat man kein Verständnis für seinen Plan zum Sphärenbund zurückzukehren, wo der sichere Tod auf ihn wartet. Später sogar noch mehr als zu Beginn, wenn man bedenkt, was er inzwischen alles weiß.

Da es sich bei Die Verratenen erneut um einen Thriller handelt, mangelt es dem Buch natürlich nicht an Spannung und es gelingt Ursula Poznanski diese konstant aufrecht zu erhalten. Am Anfang durch die Frage, ob, wann und wie sie wohl versuchen werden Ria sowie die anderen Stundenten unauffällig aus dem Weg zu räumen und ob man ihnen eine Chance geben wird sich gegen die unbekannten Vorwürfe zu verteidigen. Später durch die permanente Gefahr, in der die Studenten schweben. Dass sie dem geplanten Attentat auf ihr Leben entkommen können, heißt nämlich noch lange nicht, dass sie in Sicherheit sind. Auf das (Über)Leben in der kalten Außenwelt ist keiner von ihnen vorbereitet und die meisten Außenbewohner wollen sie ebenfalls lieber tot sehen als lebendig. Über all dem schwebt außerdem die Frage, was der Gruppe konkret vorgeworfen wird bzw. wer hinter diesen Verdächtigungen steckt. Für die Antworten darauf wird man jedoch wohl leider auf die folgenden Bände warten müssen.


FAZIT

Die Verratenen ist ein fantastischer Trilogieauftakt, bei dem die Autorin Ursula Poznanski ihr Können erneut unter Beweis stellt. Die interessanten Charaktere, die fesselnde Handlung, die faszinierende Welt und viel Spannung machen das Buch zu einem fantastischen Lesegenuss! Die folgenden Bände wird man sich also auf keinen Fall entgehen lassen.

Wer Erebos und/oder Saeculum mochte, sollte sich das neueste Werk von Ursula Poznanski also auf keinen Fall entgehen lassen! Aber auch alle anderen Fans von Thrillern und Dystopien werden garantiert ihre Freude daran haben.

Veröffentlicht am 22.02.2018

eine tolle Fortsetzung, die mindestens genauso fesselnd ist wie ihr Vorgänger

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe
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Mit Pfad des Tigers ist Colleen Houck eine fantastische Fortsetzung gelungen, die mühelos mit ihrem Vorgänger mithalten kann und den Leser sofort wieder in ihren Bann zieht. Obwohl das Buch sogar noch ...

Mit Pfad des Tigers ist Colleen Houck eine fantastische Fortsetzung gelungen, die mühelos mit ihrem Vorgänger mithalten kann und den Leser sofort wieder in ihren Bann zieht. Obwohl das Buch sogar noch länger ist als der erste Teil, verschlingt man es innerhalb kürzester Zeit und ist dann sogar traurig, dass es schon zu Ende ist.
Kelsey ist nach wie vor eine unheimlich sympathische Heldin, mit der man mitfühlt und die man gern auf ihrem Weg begleitet. Man kann nachvollziehen, warum sie Ren im ersten Teil verlassen hat, aber auch, dass sie diese Entscheidung bereut und schließlich wieder dem Charme ihres weißen Tigers verfällt. Umso mehr leidet man jedoch auch mit ihr mit als sie plötzlich von Ren getrennt wird und sich machtlos fühlt, weil sie ihm nicht helfen kann. Selbst, dass sie nach und nach Gefühle für Kishan entwickelt, kann man irgendwie verstehen, denn in dieser schweren Zeit ist er ihr einziger Halt und auf Grund ihrer gemeinsame Mission verbringt sie sehr viel Zeit mit ihm.

Ren ist, zumindest im ersten Teil der Handlung, immer noch ein absoluter Traumprinz und damit eine Figur, die man einfach lieben muss. Es ist schön zu sehen wie er versucht Kelsey für sich zu gewinnen ohne ihr ihre Entscheidungsfreiheit zu nehmen oder die Macht, die er über sie hat, auszunutzen. Er ist ein wahrer Gentlemen und sehr geduldig, was sich am Ende für ihn auszahlt. Obwohl man nichts anderes von ihm erwartet und es beweist, wie tief seine Gefühle für Kelsey sind, schmerzt es einen sehr, dass er sich später für sie opfert und deshalb so sehr leiden muss.
Am Ende muss Ren durch gewisse Umstände ein wenig von seiner Sympathie einbüßen, wobei es ihm gegenüber eigentlich nicht fair ist, da er nichts dafür kann. Trotzdem nimmt man es ihm, ohne es zu wollen, ein bisschen übel, dass er eine andere Figur dadurch so sehr verletzt.

Neben Ren bzw. eher an seiner Stelle steht Kishan, sein dunkler Bruder, im zweiten Band im Mittelpunkt, wodurch man ihn besser kennen lernt. Obwohl er ebenfalls charmant ist und einiges mit Ren gemeinsam hat, unterscheidet er sich stark von ihm. Er wird zu einer sehr wichtigen Person in Kelseys Leben und auch als Leser schließt man ihn ins Herz. Er hilft Kelsey bei der zweiten Aufgabe der Prophezeiung, versucht dabei aber gleichzeitig immer hartnäckiger ihr Herz für sich zu gewinnen. Genau das macht ihn leider oftmals weniger liebenswert, denn er weiß, dass Kelsey Ren liebt und es ist nicht fair, wie er die unfreiwillige Abwesenheit seines Bruders, der sich nicht nur für Kelsey, sondern ebenso für Kishan geopfert hat, zu seinen Gunsten ausnutzt. Auch wenn seine Gefühle für Kelsey aufrichtig sind, hätte er sich mehr zurückhalten und Kelsey nicht so bedrängen sollen. Richtig böse kann man ihm aber nicht sein, da er Kelsey ansonsten ein sehr guter Freund ist und sie ihn viel zu sehr braucht.

Nachdem die Handlung sich anfangs nur um die Liebesgeschichte zwischen Kelsey und Ren dreht und damit für einige romantische Momente sorgt, rückt im späteren Verlauf wieder mehr das Abenteuer in den Vordergrund. Um herauszufinden wo Lokesh seinen Gefangenen festhält, muss Kelsey die zweite Aufgabe der Prophezeiung erfüllen, in der Hoffnung, dass sie dann wieder eine Vision hat. Trotz der Unterstützung von Mr. Kadam, ohne den es wahrscheinlich vollkommen unmöglich gewesen wäre, ist das aber kein leichtes Unterfangen und daher mit unzähligen Schwierigkeiten verbunden. Außerdem nimmt jeder Schritt viel Zeit in Anspruch. Zeit, in der jemand anderes unvorstellbar leiden muss.

Obwohl man knapp die Hälfte des Buches auf Ren verzichten muss und ihn schmerzlich vermisst, geht die Zeit ohne ihn letzten Endes viel schneller um als befürchtet. Dafür ist das Ende noch viel schlimmer als man es sich hätte vorstellen können. Selbst, wenn man darauf vorbereitet war, trifft es einen wie ein Schlag ins Gesicht. Nicht nur Kelsey, sondern auch dem Leser, wird das Herz gebrochen und man bricht zusammen mit ihr in Tränen aus. So viel Leid kann man wirklich kaum ertragen und es bleibt einem nichts anderes als zu hoffen, dass sich das Blatt im dritten Teil wieder wendet.


FAZIT

Pfad des Tigers ist eine tolle Fortsetzung, die mindestens genauso fesselnd ist wie ihr Vorgänger, obwohl das Buch sogar noch länger ist. Colleen Houck entführt den Leser erneut nach Indien und schickt Kelsey wieder auf ein gefährliches Abenteuer. Da anfangs aber noch die Liebesgeschichte zwischen ihr und Ren im Mittelpunkt steht, mangelt es auch an Romantik nicht.

Im letzten Drittel wird es sogar noch einmal richtig spannend, das Ende selbst zerreißt einem jedoch das Herz. Den nächsten Band kann man jedenfalls kaum noch erwarten und man hofft inständig, dass die Autorin diesen Schmerz im nächsten Band wieder irgendwie gut machen wird.