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Veröffentlicht am 22.02.2018

ein toller zweiter Teil und somit ein würdiger Nachfolger von Reckless –Steinernes Fleisch

Reckless 2. Lebendige Schatten
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Mit Reckless – Lebendige Schatten ist Cornelia Funke eine sehr gute Fortsetzung gelungen, die weniger düster ist und sich somit deutlich von ihrem Vorgänger unterscheidet. Anders bedeutet in diesem Fall ...

Mit Reckless – Lebendige Schatten ist Cornelia Funke eine sehr gute Fortsetzung gelungen, die weniger düster ist und sich somit deutlich von ihrem Vorgänger unterscheidet. Anders bedeutet in diesem Fall allerdings nicht etwa schlechter, sodass denjenigen, die Reckless –Steinernes Fleisch mochten, auch der zweite Band gefallen wird.
Da Will von seinem Bruder gerettet wurde und wieder sicher in seiner Welt lebt, dreht sich im zweiten Teil alles nur noch um Jacob Reckless und seinen Kampf ums Überleben. Wer sich im Vorfeld ein wenig über die Serie informiert hat und weiß, dass sie, nach der bisherigen Planung, fünf Bände umfassen soll, dem ist von Anfang an natürlich klar, dass Jacob nicht sterben wird. Das mindert die Spannung allerdings nicht, denn wie das Sprichwort so schön sagt, ist auch hier der Weg das Ziel. Die Frage nach dem ‚Wie’ – Jacob sein Leben retten kann – ist also viel bedeutender als die Frage nach dem ‚Ob’.

Nach drei gescheiterten Versuchen ist die sagenumwobene Armbrust Jacobs letzte Chance älter als fünfundzwanzig zu werden. Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob die Geschichte mit dem Schuss, der das Leben anstelle des Todes bringt, überhaupt stimmt, aber was hat er schon zu verlieren?
Die Suche ist jedoch alles andere als einfach. Die Armbrust ist besonders gut versteckt, immerhin handelt es sich um die gefährlichste Waffe in der Spiegelwelt, und Jacob rennt die Zeit davon. Als wäre das nicht schon genug muss Jacob außerdem schon bald feststellen, dass noch jemand anderes hinter der Armbrust her ist und dieser jemand versteht sein Handwerk genauso gut wie Jacob.

Celeste, besser bekannt als Fuchs, ist dabei – wie immer – an Jacobs Seite. Seitdem er ihr endlich gebeichtet hat wie hoch der Preis für das Leben seines Bruders tatsächlich gewesen ist, weicht sie nicht mehr von seiner Seite. Sie liebt ihn mehr als alles andere, mehr sogar noch als ihr geliebtes Fellkleid, und will sein Leben unbedingt retten, koste es, was es wolle. Obwohl er ihre Gefühle bislang nicht erwidert hat, kann sie sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.

Auch Jacob erkennt im zweiten Teil endlich, wie viel Fuchs im eigentlich wirklich bedeutet und beginnt schließlich die Frau in ihr zu sehen, die sie geworden ist. Seit vielen Jahren ist sie seine ständige Begleiterin, doch erst jetzt wird ihm bewusst, dass er viel mehr für sie empfindet als er sich bisher eingestanden hat. Er bemerkt, wie andere Männer seine Füchsin ansehen und ertappt sich sogar dabei eifersüchtig zu sein. Von einer Liebesgeschichte kann man, zumindest in diesem Teil, aber leider noch nicht sprechen, denn Fuchs und Jacob sind viel zu sehr mit der Armbrust und den Steinen, die ihnen auf der Suche danach in den Weg gelegt werden, beschäftigt um sich richtig näher zu kommen oder einander ihre gegenseitigen Gefühle zu gestehen. Hoffentlich ändert sich das dann im nächsten Band.

Die Suche selbst hat Cornelia Funke ziemlich spannend gestaltet, denn um die Armbrust zu finden muss man erst einmal drei andere Sachen finden, die natürlich nicht weniger gut versteckt sind, und mit einer vierten vereinen. Das wissen sowohl Jacob und Fuchs als auch ihre wesentlich besser ausgerüsteten Konkurrenten. Doch immer wenn die Beiden ihrem Ziel einen Schritt näher kommen, werden sie durch ein neues Problem zurückgeworfen.

Durch die häufig wechselnden Perspektiven kann man nicht nur Fuchs und Jacob, sondern ferner ihre Gegner auf der Jagd nach der Armbrust begleiten. So lernt man ihre zum Teil sehr interessanten Gegenspieler besser kennen und weiß zudem über deren Pläne Bescheid. Der Wissensvorsprung ist selbstverständlich begrenzt, sodass man trotzdem mehr als einmal von der Handlung oder ihren Wendungen überrascht wird.
Die vielen kurzen Kapitel tragen genauso zum Spannungsaufbau bei wie die verschiedenen Blickwinkel und sorgen häufig dafür, dass man viel mehr liest als geplant und das Buch kaum aus der Hand legt.

Auch im zweiten Band der Serie gibt es wieder zahlreiche Märchenelemente, teils bekannt, teils jedoch sicher noch unbekannt. Manche Märchen, z.B. das französische Märchen ‚Der Blaubart’, sind direkt in die Handlung eingebunden und spielen eine zentrale Rolle, andere werden nur nebenbei erwähnt. Auf jeden Fall lernt man so immer wieder neue interessante Märchen kennen.

Das Ende ist der Autorin ebenfalls seht gut gelungen und macht Lust auf den nächsten Teil. Einerseits ist die Handlung des zweiten Bandes relativ in sich abgeschlossen, andererseits werden ein paar Andeutungen zum möglichen Inhalt der Fortsetzung gemacht, die schon jetzt die Neugier des Lesers wecken. Vor allem eine bestimmte Figur, die Jacob sehr geholfen hat, aber trotzdem äußerst geheimnisvoll blieb, könnte im nächsten Buch vielleicht eine entscheidende Rolle spielen.


FAZIT

Reckless – Lebendige Schatten ist ein toller zweiter Teil und somit ein würdiger Nachfolger von Reckless –Steinernes Fleisch. Er ist weniger düster, etwas spannender und verspricht vor allem einen noch besseren dritten Band. Jacobs Bruder Will taucht so gut wie nie auf, dafür rückt nun die sympathische Fuchs umso mehr in den Vordergrund und was sich in diesem Buch zwischen Jacob und ihr angebahnt hat, wird im nächsten hoffentlich endlich Wirklichkeit.

Veröffentlicht am 22.02.2018

der fantastische dritte Teil zu einer Serie, die sich von Band zu Band steigern konnte und vor allem durch ein ganz bestimmtes unerwartetes Ereignis auf ein fulminantes Finale zusteuert, das man kaum noch erwarten kann

Engelsflammen
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Nach einem leider nur mittelmäßigen Serienauftakt und einem wesentlich besseren zweiten Teil bekommt man mit Engelsflammen einen ebenso gelungenen dritten Band präsentiert, der sich stark von seinen beiden ...

Nach einem leider nur mittelmäßigen Serienauftakt und einem wesentlich besseren zweiten Teil bekommt man mit Engelsflammen einen ebenso gelungenen dritten Band präsentiert, der sich stark von seinen beiden Vorgängern unterscheidet. Anders heißt in diesem Fall nämlich nicht schlechter, sondern einfach besonders, vor allem was die Handlung betrifft.
In Engelsflammen schickt Lauren Kate ihre Protagonistin Lucinda auf eine Reise durch deren eigene Vergangenheit. Eine Vergangenheit, an die sie keine Erinnerungen mehr hat, in der sie aber hofft den Schlüssel zu finden, der den Fluch brechen kann, der seit Jahrtausenden auf ihr und Daniel lastet. Sie will nicht länger nur dabei zusehen wie andere über ihren Kopf hinweg Entscheidungen für sie treffen oder gar hilflos auf ihren Tod warten, sondern endlich selbst handeln. Sie will Antworten auf die vielen Fragen finden, die sie schon so lange beschäftigen und die ihr offensichtlich niemand sonst geben will.
Dazu zählt insbesondere die Frage nach der Echtheit ihrer Gefühle für Daniel und umgekehrt. Luce will, verständlicherweise, wissen, ob sie Daniel wirklich und aufrichtig liebt, oder ob ihre Liebe zu um ein Teil des Fluches ist und sie sich nur deswegen zu ihm hingezogen fühlt.
Außerdem will sie endlich mehr über den Fluch selbst in Erfahrung bringen. Was hat ihn ausgelöst? Warum geht Lucinda immer wieder irgendwann in Flammen auf? Welches Ausmaß hat der Fluch und wie kann man ihn, wenn überhaupt, überwinden?

Die Antwort auf all diese Fragen sucht –und findet – sie in ihren vergangenen Leben, allerdings ist es alles andere als einfach alle Zusammenhänge zu verstehen und miteinander in Einklang zu bringen. Sie beobachtet ihre früheren Ichs zu verschiedenen Zeitpunkten und kommt den Antworten dabei langsam näher. Sie erfährt jedoch nicht nur etwas über ihre Vergangenheit sowie Daniel, sondern auch über sich selbst wie sie jetzt ist und fühlt. Durch diese Erkenntnisse gewinnt Luce an Stärke und wächst dem Leser mehr und mehr ans Herz, sodass man richtig mit ihr mitfiebert.

Eine weitere Besonderheit dieses Bandes ist, dass die Handlung abwechselnd aus den Perspektiven von Lucinda und Daniel geschildert wird. Während man Luce mittlerweile schon sehr gut kennt, waren Daniel sowie sein Verhalten manchmal schwer nachvollziehbar. Durch die Kapitel aus seinem Blickwinkel kann man auch ihn nun etwas besser verstehen und erfährt mehr über ihn, seine Vergangenheit sowie seine Liebe zu Luce. Des Weiteren erfährt man einige interessante Details über seine Beziehung zu Cam, die für den ein oder anderen sicher überraschend sind.

Die Handlung selbst ist nicht unbedingt spannend, aber die vielen Fragen rund um den grausamen Fluch sind schon allein Grund genug immer weiter zu lesen. Ferner ist es unheimlich interessant Luce auf ihrer Reise in die Vergangenheit zu begleiten. Ihre zahlreichen früheren Leben sind teilweise sehr unterschiedlich und haben doch immer etwas gemeinsam: ihre Liebe zu Daniel. Erst indem man Luce immer und immer wieder in Daniels Armen sterben sieht, wird einem klar, was der Fluch für Daniel wirklich bedeutet und wie schlimm es für ihn sein muss. Man kann kaum glauben, dass er die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, obwohl er das schon viele Tausend Jahre durchmacht und so ergeht es auch Luce.

Ferner ist man natürlich außerordentlich daran interessiert zu erfahren, was genau die Veränderung an Luce in der Gegenwart bewirkt hat, die sich niemand erklären kann. Eigentlich müsste Luce in ihrem jetzigen Leben schon längst verbrannt sein. Was hat dazu geführt, dass das eben gerade nicht der Fall ist? Hat Luce selbst die Veränderung bei ihrer Reise in die Vergangenheit bewirkt? Wenn ja, wie? Oder war es jemand anderes?

Zum Ende hin kommt dann aber doch noch Spannung auf und man kann die Zeilen gar nicht schnell genug lesen. Obwohl man nun so ziemlich alle Antworten kennt, ist die Geschichte noch lange nicht zu Ende. Luce und Daniel müssen weiterhin um ihre Liebe kämpfen und stehen vor einer neuen großen Aufgabe, die es im nächsten und damit letzten Band zu lösen gilt, wenn sie ihre Beziehung retten wollen.


FAZIT

Engelsflammen ist der fantastische dritte Teil zu einer Serie, die sich von Band zu Band steigern konnte und vor allem durch ein ganz bestimmtes unerwartetes Ereignis auf ein fulminantes Finale zusteuert, das man kaum noch erwarten kann.
Es macht Spaß zusammen mit Luce durch ihre Vergangenheit zu reisen und ihre vielen interessanten vergangenen Ichs zu beobachten. Manche Augenblicke sind traurig, manche tragisch, aber andere dafür sehr romantisch. Und obwohl Lucinda und Daniel wegen dieser Reise so lange voneinander getrennt sind, kommen sie einander näher, weil Luce endlich mehr über sich selbst, ihre Gefühle und vor allem den Fluch, der seit Jahrtausenden auf ihnen Beiden lastet, erfährt.

Veröffentlicht am 22.02.2018

ein großartiger zweiter Teil, der sogar noch etwas besser ist als sein Vorgänger

Ashes - Tödliche Schatten
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Ashes – Tödliche Schatten ist eine fantastische Fortsetzung, die ihren Vorgänger sogar noch übertrifft, und das sogar in vielerlei Hinsicht. Der zweite Band der Reihe von Ilsa J. Bick ist noch wesentlich ...

Ashes – Tödliche Schatten ist eine fantastische Fortsetzung, die ihren Vorgänger sogar noch übertrifft, und das sogar in vielerlei Hinsicht. Der zweite Band der Reihe von Ilsa J. Bick ist noch wesentlich spannender als der erste Teil, aber auch sehr viel blutiger und brutaler.
Während gegen reichlich Spannung sicherlich niemand etwas einzuwenden hat, könnten die vielen gewalttätigen Szenen, die häufig direkt einem Horrorfilm entsprungen sein könnten, zu viel für den ein oder anderen sein. Einen empfindlichen Magen darf man jedenfalls nicht haben, denn schon gleich zu Beginn wird es ziemlich eklig und im späteren Verlauf wird es nicht angenehmer. Gewisse Beschreibungen der Autorin sind fast zu bildlich und einfach widerwärtig, sodass man sich manchmal die Frage stellt, ob das tatsächlich sein muss. Ein paar dieser Szenen bzw. der detaillierten Beschreibungen hätte man mit Sicherheit einfach weglassen können, ohne dass es dem Buch in irgendeiner Weise geschadet hätte. Für Jugendliche unter sechzehn ist der Roman so nämlich nicht besonders geeignet.

Davon einmal abgesehen gibt es an dieser Fortsetzung eigentlich nichts zu kritisieren. Ilsa J. Bick gelingt es immer wieder enorme Spannung aufzubauen und macht das Buch somit zu einem wahren Pageturner.
Das fängt schon beim Prolog an, durch den man erfährt, dass Tom noch am Leben ist, worüber man sich natürlich sehr freut, der einen aber gleichzeitig noch mehr auf die Folter spannt, weil man noch nichts über Alex erfährt, die sich am Ende von Ashes – Brennendes Herz in akuter Lebensgefahr befand.

Im ersten Abschnitt der Handlung geht es dann endlich mit Alex weiter, allerdings befindet sie sich an dessen Ende nach wie vor in großer Gefahr, sodass es ziemlich an den Nerven zerrt, dass es im zweiten Abschnitt an einer völlig anderen Stelle sowie mit anderen Charakteren weiter geht, wodurch man erneut für eine gewisse Zeit nichts über Alex und das, was mit oder bei ihr geschieht, erfährt.

Die wechselnden Perspektiven bauen also, zusätzlich zu den sonstigen Geschehnissen, Spannung auf, da der Blickwinkel häufig in besonders Nerven aufreibenden Momenten gewechselt wird. Das löst natürlich den Drang aus so lange weiter zu lesen, bis man wieder an der Stelle bzw. zumindest bei der Perspektive angelangt um zu erfahren, wie es mit bestimmten Charakteren weiter geht.
Die verschiedenen Sichtweisen sowie der auktoriale Erzählstil ermöglichen es dem Leser zudem unterschiedliche Geschehnisse an verschiedenen Orten mitzuerleben und mehrere Figuren näher kennen zu lernen. Alex steht in der Fortsetzung also nicht mehr im Mittelpunkt, jedenfalls nicht allein, denn andere Figuren tauchen genauso oft und unabhängig von ihr auf. Dazu zählen sowohl Tom, als auch Peter und Chris bzw. Lena. Dadurch erhält man einen umfassenden Einblick in diverse Ereignisse, von denen Alex keine Ahnung hat, und in die Gedanken und Gefühle einiger Charaktere, die man zuvor teilweise nur flüchtig kannte.

Ilsa J. Bick versteht es außerdem gut den Leser wieder mit etlichen schockierenden und überraschenden Wendungen zu konfrontieren. Schon im Prolog erfährt man, dass Verschonte wie Alex und Tom sich nicht mehr nur vor den Veränderten fürchten müssen, sondern ebenso vor den älteren Menschen, die sie an Kopfgeldjäger ausliefern, welche mit ihnen experimentieren wollen um zu erfahren, warum sie sich (noch) nicht verändert haben. Die Frage nach dem Warum ist durchaus verständlich, aber das Wissen, dass es Leute gibt, die grausame Experimente an den wenigen Verschonten durchführen wollen, ist nicht nur schockierend, sondern auch sehr Angst einflößend. Das bringt einen, leider, dazu sich zu fragen, wer hier wirklich die Monster sind.

Des Weiteren ist die Handlung bzw. das Verhalten bestimmter Figuren manchmal etwas verwirrend. Jeder scheint sein ganz eigenes Spiel zu spielen, Leute zu manipulieren und eigene Ziele zu verfolgen, sodass man selbst als Leser irgendwann gar nicht mehr weiß, wem man noch trauen kann.
Ferner wird noch angedeutet, dass Verschonte vielleicht nicht für immer verschont bleiben, sondern sich trotzdem noch verändern könnten, wovor auch Alex am meisten Angst hat.

Außerdem beleuchtet die Autorin erneut das Schlechte im Menschen bzw. in manchen von ihnen, denn viele denken nur noch an sich und sind dabei nicht nur rücksichtslos, sondern auch ohne jedes Mitgefühl oder Erbarmen, und das sowohl gegenüber den Veränderten bzw. Chuckies, wie sie nun von einigen genannt werden, auch als gegenüber den Verschonten. Während die Veränderten sich immer weiter entwickeln, scheinen manche Menschen sich menschlich betrachtet eher zurückzuentwickeln und jegliche Moral und andere Wertvorstellungen zu vergessen.

Das Ende ist Ilsa J. Bick ebenfalls sehr gut gelungen. Es ist Nerven aufreibend, Herz zerreißend und hat – wie sollte es anders sein – wieder einen ziemlichen Cliffhanger, denn man wird erneut über Alex’ Schicksal im Ungewissen gelassen. Dafür wird, sehr zur Freude des Lesers, das Überleben einer gewissen lieb gewonnenen Figur, über die man sonst im zweiten Band überhaupt noch nichts erfahren hat, angedeutet, aber daneben auch der mögliche Tod einer anderen Person.
Insgesamt ist das Ende ziemlich traurig und trostlos gestaltet. Trotzdem will man den dritten und letzten Teil dieser Serie am liebsten sofort lesen, denn man möchte natürlich erfahren, wie die Geschichte zu Ende geht und, vor allem, ob bestimmte Figuren überlebt haben.


FAZIT

Ashes – Tödliche Schatten ist ein großartiger zweiter Teil, der sogar noch etwas besser ist als sein Vorgänger. Die Handlung ist ganz anders als erwartet, weil man mit vielen Ereignissen absolut nicht gerechnet hätte und immer wieder mit neuen schockierenden Tatsachen konfrontiert wird.
Ilsa J. Bick versteht es sehr gut Spannung aufzubauen und sie konstant zu halten, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Wer den ersten Band mochte, sollte sich den zweiten also keinesfalls entgehen lassen!

Veröffentlicht am 22.02.2018

eine fantastische Zeitreisegeschichte, die mit neuen frischen Ideen sowie sympathischen und interessanten Figuren überzeugen kann

Sturz in die Zeit
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Sturz in die Zeit ist ein wundervoller Zeitreiseroman für Jugendliche und fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Julie Cross gelingt es mit Leichtigkeit den Leser die gesamte Zeit über in ihren ...

Sturz in die Zeit ist ein wundervoller Zeitreiseroman für Jugendliche und fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Julie Cross gelingt es mit Leichtigkeit den Leser die gesamte Zeit über in ihren Bann zu ziehen und lässt niemals Langeweile aufkommen. Man will das Buch daher kaum aus der Hand legen und hat es trotz seiner Länge von immerhin fast fünfhundert Seiten im Nu durchgelesen.
Dafür sorgt vor allem der unheimlich sympathische Protagonist Jackson Meyer, der alles andere als gewöhnlich ist – selbst, wenn man von seiner speziellen Begabung einmal absieht. Dass er durch die Zeit reisen kann, entdeckte er erst in seinem ersten Jahr am College, als er schon achtzehn Jahre alt war. Für ihn war das alles nur ein Spaß und zusammen mit seinem Freund Adam führte er ab und zu harmlose Zeitreise-Experimente durch um mehr über seine Fähigkeiten herauszufinden.
Doch dann tauchten die Männer auf, die Holly erschossen, und offenbar nicht nur wussten, wer er war, sondern auch, wozu er fähig ist. Von diesem Moment an sucht man zusammen mit Jackson in der Vergangenheit gebannt nach Antworten. Warum steckt er plötzlich im Jahr 2007 fest? Wer hat Holly erschossen? Und warum?
Es ist schön zu beobachten, wie sehr er sich für seine Liebe einsetzt, denn nur, wenn er die Antworten auf diese Fragen rechtzeitig findet, kann er vielleicht rückgängig machen bzw. verhindern, was mit Holly geschehen ist.

Obwohl er sich zwei Jahre in der Vergangenheit befindet und Adam eigentlich noch gar nicht kennt, spürt er ihn auf und weiht ihn erneut in sein Geheimnis ein, weil er auf seine Hilfe angewiesen ist und jemanden zum Reden braucht. Da sein Vater ebenfalls viel vor Jackson verbirgt, kann er ihm nicht richtig vertrauen und je mehr Puzzleteile Jackson mit Adams Hilfe findet, desto verwirrter ist er, da sein Vater irgendwie in alles verwickelt zu sein scheint. Jackson muss also nicht nur herausfinden, wer die geheimnisvollen Fremden sind, sondern auch, wer sein Vater wirklich ist.

Neben der jüngeren Version von Adam begegnet Jackson in der Vergangenheit natürlich der früheren Holly und es ist toll zu sehen wie er mit allen Mitteln versucht sie erneut für sich zu gewinnen. Dabei entgeht ihm nicht, dass sie sich noch stark von der Holly aus dem Jahr 2009 unterscheidet, worauf er Rücksicht nimmt. Doch auch er entwickelt sich weiter und erkennt, welche Fehler er in seiner Beziehung zu Holly gemacht hat und wie viel sie ihm eigentlich tatsächlich bedeutet.

Durch die Ich-Perspektive kann man sich stets sehr gut in Jackson hineinversetzen. Man fühlt sich ihm sehr verbunden und fiebert richtig mit ihm mit. Man will genauso dringend wie er endlich Antworten auf die vielen Fragen erhalten und wissen, was das alles zu bedeuten hat. Außerdem ist es schön zur Abwechslung mal ein Jugendbuch aus der Sicht einer männlichen Figur zu lesen, die noch dazu schon im College-Alter und damit ein wenig reifer ist. Natürlich hat er ebenso vermeintlich typisch männliche Gedanken, doch auch als Frau kann man diese sehr gut nachvollziehen.

Das Buch hat neben Jackson aber noch ein paar andere tolle Charaktere zu bieten, allen voran Holly und Adam. Sie sind beide sehr interessant und genauso sympathisch wie Jackson. Generell kann man sagen, dass die Figuren von Julie Cross nicht nur stark sind, sondern sehr verschieden sowie tiefgründig. Sie alle sind eigenständige Persönlichkeiten, die sich von anderen unterscheiden und die man gern näher kennen lernt. Man erfährt einiges über ihre Geschichte und ihre Vergangenheit, wodurch man bestimmte Handlungen und Entwicklungen gut verstehen kann.
Adam ist extrem intelligent und somit sehr hilfreich für Jackson. Er hat sich sogar einen eigenen Code ausgedacht und damit eine Botschaft an sich selbst in Jacksons Tagebuch geschrieben um genau für den Fall, dass Jackson in der Vergangenheit feststeckt, vorzusorgen, während Jackson selbst diese Situation nie für möglich gehalten hat.
Holly ist eine faszinierende junge Frau, die sich nicht so schnell um den Finger wickeln lässt und in gewisser Hinsicht genau weiß, was sie will. In gefährlichen Situationen beweist sie viel Mut und Vertrauen, wofür man sie nur bewundern kann.

Jacksons Vater ist noch eine weitere interessante Figur, was insbesondere darauf basiert, dass man ihn zu Beginn der Handlung nur sehr schwer einschätzen kann. Er bzw. sein Verhalten ist oftmals sehr undurchsichtig und man weiß nicht, ob man ihm vertrauen kann. Erst zum Ende hin –und nach einigen überraschenden Enthüllungen – lernt man ihn sowie seine Beziehung zu Jackson etwas besser kennen.

Lediglich über die vermeintlichen Bösewichte erfährt man als Leser leider noch nicht allzu viel, sodass man sich noch kein vollständiges Bild von ihnen machen oder sie richtig einschätzen kann.

Wer eine Liebesgeschichte erwartet, wird auf jeden Fall eine bekommen, sie ist aber anders als erwartet, vor allem vielseitiger. Während Jackson die Holly von 2007 erst einmal neu kennen lernen muss – bzw. sie ihn – erinnert er sich häufig an schöne Momente mit der Holly aus 2009. Dabei geht Julie Cross erstaunlich offen mit dem Thema Sexualität um, was definitiv positiv hervorzuheben ist. Natürlich gibt es keine expliziten Sexszenen, doch er wird als Element einer Beziehung thematisiert und zumindest angedeutet.

Die Handlung selbst ist insgesamt sehr spannend gestaltet und wird im Verlauf der Geschichte außerdem immer komplexer. Anfangs haben Jacksons Sprünge in die Vergangenheit keinerlei Auswirkungen auf seine Gegenwart – warum das so ist, erfährt man allerdings erst relativ spät. Das Gesamtbild und die Zusammenhänge sind jedoch insgesamt viel größer als erwartet, was ebenso auf Jacksons Fähigkeiten und seine Vergangenheit zutrifft. So wird man beispielsweise mit dem Entstehen diverser Zeitleisten und verschiedenen Zukunftsversionen konfrontiert.
Man bekommt mit der Zeit zwar einige Antworten, am Ende bleiben aber noch viele Fragen offen, die in der Fortsetzung hoffentlich geklärt werden und dann Licht ins noch vorhandene Dunkel bringen.
Darüber hinaus ist das Ende sehr traurig und emotional, sodass der ein oder andere Leser das Kullern von ein paar Tränen bestimmt nicht verhindern kann. Mit so einem Ausgang hat man jedenfalls nicht gerechnet und obwohl man nicht nur ein tränendes, sondern auch ein lachendes Auge hat, wünscht man sich, dass eine gewisse Veränderung nicht endgültig ist.


FAZIT

Sturz in die Zeit ist eine fantastische Zeitreisegeschichte, die mit neuen frischen Ideen sowie sympathischen und interessanten Figuren überzeugen kann. Julie Cross bietet dem Leser nicht nur lustige, emotionale und romantische Szenen, sondern konfrontiert ihn auch mit ernsten Themen und regt dadurch zum Nachdenken an. Sollte man die Vergangenheit verändern? Zum Beispiel um jemanden zu retten? Oder die Zukunft schon vorher kennen um bestimmte Sachen zu verhindern? Oder sollte man lieber die Finger davon lassen? Sollte man sich lieber nicht in den Lauf der Geschichte einmischen?

Den zweiten Teil kann man nach diesem tollen Trilogieauftakt jedenfalls kaum noch erwarten, weil man natürlich wissen will wie es mit Jackson weiter geht – am liebsten sofort. Hoffentlich erfährt man darin auch noch mehr über die mutmaßlichen Feinde um sich dann ein eigenes umfassendes Bild machen zu können.

Veröffentlicht am 22.02.2018

eine überaus gelungene Fortsetzung, die ihren Vorgänger vielleicht sogar übertrifft und definitiv wieder genauso zu fesseln vermag wie der erste Teil

Die Bestimmung - Tödliche Wahrheit
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Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit ist eine großartige Fortsetzung, die noch mitreißender als ihr Vorgänger ist und daher auf keinen Fall nur als Lückenbüßer dient. Veronica Roth ist es gelungen ihr ohnehin ...

Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit ist eine großartige Fortsetzung, die noch mitreißender als ihr Vorgänger ist und daher auf keinen Fall nur als Lückenbüßer dient. Veronica Roth ist es gelungen ihr ohnehin schon sehr hohes Niveau auch beim zweiten Band zu halten, wenn sie sich nicht sogar noch einmal gesteigert hat. Den Titel ‚Pageturner’ hat das Buch jedenfalls verdient, denn schon gleich zu Beginn ist man wieder vollkommen von der Geschichte gefesselt und liest sie in einem Rutsch durch, weil sie durchgehend spannend bleibt.
Nach dem plötzlichen Angriff der Ken weiß niemand so genau, wie es nun weiter gehen soll und was das alles zu bedeuten hatte. Die Gesellschaft ist zusammen gebrochen und die nicht direkt involvierten Fraktionen, also Candor und Amite, müssen sich – mehr oder weniger – für eine Seite entscheiden bzw. festlegen, wie sie sich verhalten wollen. Dadurch erfährt man etwas mehr über die Fraktionen, die man im ersten Band noch nicht so gut kennen gelernt hat. Sowohl die Amite als auch die Candor kann man für ihre extreme Feigheit allerdings nur verachten. Sie halten sich heraus anstatt Stellung zu beziehen, obwohl die Ken scheinbar grundlos unzählige Menschen umgebracht haben, und lassen sich lieber freiwillig zu Marionetten machen.
Das gleiche gilt für die Ferox, die nach dem Ende der Simulation bei den Ken geblieben bzw. zu ihnen gegangen sind und nun für sie arbeiten. Sowohl für die Protagonisten als auch für den Leser ist dieses Verhalten völlig unverständlich und man kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, was gerade Mitglieder der Ferox dazu gebracht hat bei der Fraktion zu bleiben, die willenlose Sklaven aus ihnen gemacht hat, während einige Ken ihre eigene Fraktion wegen des gnadenlosen Angriffs auf die Altruan sogar verlassen.

In der Fortsetzung rücken die Unbestimmten weiter in den Mittelpunkt und es gibt weitaus mehr von ihnen, selbst unter den schon bekannten Figuren, als man bisher angenommen hat. Viele ‚normale’ Fraktionsmitglieder haben aus unerfindlichen Gründen sogar Angst vor ihnen oder werfen ihnen Illoyalität vor, weil sie für mehrere Fraktionen geeignet sind und vertrauen ihnen deshalb nicht. Dabei scheinen sie vollkommen zu verkennen, wie viel besser ein unabhängiger Geist ist und dass die Unbestimmten die einzigen sind, die Jeanine Matthews, die gewissenlose Anführerin der Ken, nicht zu ihren Marionetten machen kann, solange sie noch kein neues, umfassenderes Serum entwickelt hat.

Neben den Unbestimmten werden aber vor allem die Fraktionslosen besonders wichtig für den Krieg zwischen den Fraktionen. Es gibt mehr von ihnen als ursprünglich gedacht und sie sind auch wesentlich stärker. Es stellt sich also die Frage, auf wessen Seite sie sich stellen werden und ob man ihnen trauen kann. Zusammen mit den Fraktionslosen rückt zudem eine bisher tot geglaubte Figur in den Vordergrund, bei der man sich aber nicht sicher ist, wie vertrauenswürdig sie wirklich ist.

Ein weiterer Teil der Handlung dreht sich um ein Geheimnis bzw. eine Wahrheit, die viele Altruan versuchten mit ihrem Leben zu schützen und die wohl der wahre Grund für den heftigen Angriff der Ken war. Marcus scheint sie zu kennen, gibt sie aber nicht Preis, weshalb man fast bis zur letzten Seite auf ihre Enthüllung warten muss. Was sich tatsächlich dahinter verbirgt, trifft einen dann völlig unerwartet. Das Ende ist somit ein wenig verwirrend und wirft unzählige neue Fragen auf, die es im dritten Band zu beantworten gilt.

Ferner tun sich noch einige Abgründe auf und manche Charaktere zeigen ganz neue Seiten von sich, die leider nicht immer positiv sind. Verrat ist dabei schon fast an der Tagesordnung, doch während der Verrat mancher Figuren nicht besonders überraschend kommt oder einen nicht sonderlich kümmert, ist der Verrat einer bestimmten Person unheimlich erschütternd. Er kommt völlig unerwartet und schockiert einen zutiefst. Lange Zeit kann man es gar nicht wirklich fassen und hofft inständig sich zu irren; dass sich alles noch einmal wendet, denn ertragen kann man ihn noch weniger. Der Verrat wiegt umso schwerer, weil der Tod einer geliebten Figur, die eigentlich auch dem Verräter sehr nahe steht, untrennbar damit verbunden ist und man den Überläufer bis dahin sehr mochte, während dieser sein Handeln, inklusive aller Konsequenzen, nicht einmal zu bereuen scheint.

Tris und Tobias sind dagegen – zum Glück! – nach wie vor zwei sehr interessante und sympathische Charaktere. Man fiebert mit ihnen mit, vor allem natürlich mit Tris als Erzählerin, und wünscht ihnen nur das Beste. Im Verlauf der Handlung stellt Veronica Roth ihre gemeinsame Beziehung vor einige Höhen und Tiefen, was ihre Gefühle füreinander sehr glaubwürdig macht. Es gibt Probleme, die sie nur gemeinsam lösen können und indem sie zusammen halten, was sie erst einmal erkennen müssen.
Tobias ist manchmal noch sehr schwer zu durchschauen und ziemlich geheimnisvoll, weshalb man – genau wie Tris – manchmal Schwierigkeiten hat ihm zu vertrauen. Er hat genauso viele Geheimnisse vor Tris wie sie vor ihm und er muss lernen, dass er Ehrlichkeit nur von ihr fordern kann, wenn er im Gegenzug genauso offen zu ihr ist.
Tris macht ihm zweiten Teil erneut eine große Entwicklung durch, die zumindest was den Ausgang betrifft schön zu beobachten ist. Am Anfang des Buches wird sie von Schuldgefühlen zerfressen, sowohl wegen Will als auch wegen ihrer Eltern, und ist regelrecht lebensmüde – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie begibt sich unnötig in Gefahr, weil ihr ihr eigenes Leben nicht mehr wichtig ist, was nichts mehr mit Mut oder Tapferkeit zu tun hat, sondern einfach nur unverantwortlich und dumm ist. Später findet sie jedoch zu ihrer inneren Stärke zurück, unter anderem Dank der Unterstützung ihrer Freunde, und begreift, dass sie noch nicht bereit ist zu sterben und ihre Eltern oder Will garantiert nicht wollen würden, dass sie sich schon zu ihnen gesellt.


FAZIT

Die Bestimmung – Tödliche Wahrheit ist eine überaus gelungene Fortsetzung, die ihren Vorgänger vielleicht sogar übertrifft und definitiv wieder genauso zu fesseln vermag wie der erste Teil. Vieles kommt ganz anders als gedacht und überraschende Wendungen werfen einen immer wieder aus der Bahn. Man fiebert mit Tris sowie Tobias mit und möchte das Buch am liebsten ohne Pause verschlingen.

Nach dem Aufhänger am Ende kann der letzte Teil gar nicht schnell genug erscheinen und die Warterei darauf wird garantiert nahezu unerträglich sein.