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Veröffentlicht am 22.04.2018

Unverdienter Hype

DUMPLIN'
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„Dumplin‘ – Go big or go home“ von Julie Murphy ist 2017 mit gleichlautendem Titel und gleichem Cover auf Englisch erschienen und wurde zum New York Times Bestseller. Deshalb verschandelt auch ein rotflächiger ...

„Dumplin‘ – Go big or go home“ von Julie Murphy ist 2017 mit gleichlautendem Titel und gleichem Cover auf Englisch erschienen und wurde zum New York Times Bestseller. Deshalb verschandelt auch ein rotflächiger Aufdruck mit weißer Umrandung das Cover (zumindest beim Leseexemplar). Als Aufkleber, den man entfernen kann, fände ich das nicht so schlimm. So jedoch stört es für mich die sonst sehr durchdachte und ansprechende Optik des Covers. Besonders toll finde ich die Rückseite des Buches – da gibt es den tollen Badeanzug der Protagonistin. Das Buch ist ein Hardcover, leider ohne Lesebändchen, jedoch mit schöner schwarzer Bindung und rotem Einband und angenehm dicken Papier.

Anfangs war ich total begeistert von der Protagonistin und die ersten 100 Seiten flogen nur so dahin. Die übergewichtige (wie übergewichtig wird im Buch nicht verraten) Will(owdean) ist 16 Jahre alt und lebt in einer Kleinstadt in Texas. Ihre Mutter konnte den jährlichen Schönheitswettbewerb in ihrer Jugend gewinnen, und engagiert sich seither als Mitausrichterin, Dekorateurin und Jurymitglied. Das Verhältnis zwischen Will, die von ihrer Mutter „Dumplin‘“ genannt wird, ist angespannt, ganz besonders, seit vor einigen Monaten Tante Lucy, die bei den beiden gewohnt hat, überraschend verstorben ist. Zu ihr hatte Will einen guten Draht, umso schwerer trifft sie der Verlust.
Auch mit der besten Freunden El(len) läuft es nicht mehr so wie früher. Ellen klebt mit einer neuen Freundin zusammen und plaudert offenbar auch Geheimnisse von Will aus, die sie ihr anvertraut hat. Und dann gibt es auch noch den gutaussehenden Mädchenschwarm Bo, in den sich Will verguckt – und einen süßen Footballer, der sich in Will verguckt hat.

Nach 150 Seiten fiel es mir immer schwerer weiterzulesen. Ich mochte das Verhalten von Willowdeans Mutter ihrer Tochter gegenüber nicht – ich kann nicht verstehen, warum man als Mutter seiner Tochter nicht besser versucht, durch die Pubertät zu helfen. Dieser Lebensabschnitt ist ohnehin schon nervenzehrend, da kann die Mutter doch auch mehr Unterstützung und Verständnis für ihr einziges Kind aufbringen, finde ich.
El verhält sich Willowdean gegenüber immer weniger wie eine Freundin und ist so richtig fies, jedoch auch Will spielt bei ihrem Schwarm nicht mit offenen Karten, Bo scheint einen Haufen Geheimnisse zu haben, und überall, wirklich überall, baut sich Drama auf. Für meinen Geschmack zu viele „gescheiterte Existenzen“ für ein Buch und dadurch für mich auch zu unglaubwürdig.

Durch den großen Hype, der um das Buch gemacht wird, habe ich mir neben einem gut zu lesenden Schreibstil und einer interessanten Protagonistin auch noch mehr Tiefe und Authentizität erwartet – gerade das Ende erklärt so wenig, dass viele Fragen, die ich mir über die Beweggründe zu den Handlungsmotiven der einzelnen wichtigen Charaktere (Mutter, Ellen) gestellt habe, noch offen geblieben sind. Am Ende des Buches sind noch zu viele Fragen offengeblieben. Aber anscheinend soll einiges davon im Folgeband „Puddin‘“ aufgearbeitet werden, in dem Millie im Zentrum der Handlung steht.

Fazit: Kein schlechtes Buch, ich hätte mir bei dem Hype jedoch mehr erwartet. Durchschnittliches Lesevergnügen, meiner Meinung nach wird das Buch nach dem ersten Drittel immer schwächer und lässt mich am Ende ratlos zurück.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Nicht so gut wie erwartet

Der Sarg
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Vorweg: Ich habe vor dem Lesen nicht mitbekommen, dass dieses Buch aus der gleichen Reihe wie "Das Wesen" ist, das ich nicht gelesen habe. Dadurch wurde ich regelrecht in die Abteilung hineingeschmissen ...

Vorweg: Ich habe vor dem Lesen nicht mitbekommen, dass dieses Buch aus der gleichen Reihe wie "Das Wesen" ist, das ich nicht gelesen habe. Dadurch wurde ich regelrecht in die Abteilung hineingeschmissen und hatte keinen Bezug zu den ermittelnden Kommissaren und auch keine Vorstellung von ihnen.

„Der Sarg“ ist ein Roman von Arno Strobel, von dem ich bereits das Buch „Der Trakt“ gelesen habe, und davon total begeistert war. Ich habe mich daher auf ein weiteres Buch gefreut, das mich ebenso in seinem Bann zieht und von der ersten bis zur letzten Seite mitzittern lässt.

Eva ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau Mitte 30 und wacht wiederkehrend in ihren Träumen in einem Sarg auf. Die Träume sind real und auch Verletzungsspuren gibt es, wenn Eva munter wird. Zeitgleich gibt es in Köln eine Mordserie, bei der Frauen lebendig in einem Sarg begraben werden, und die erste dieser Frauen ist Evas Halbschwester.

Die Handlung fand ich prinzipiell spannend, jedoch waren es so viele Personen, die in der Handlung vorkamen, dass ich das Gefühl hatte, zu keiner Person tatsächlich eine Beziehung aufbauen zu können. Außerdem fehlt mir in diesem Buch eine Identifikationsfigur, ich finde alle Charaktere seltsam, jedoch bleiben auch alle Charaktere flach. Da wäre meiner Meinung nach weniger mehr gewesen. Lieber 15 Personen weniger auftauchen lassen und die Spannung anders generieren. Obwohl ich das Buch innerhalb eines Tages gelesen hatte, konnte ich teilweise Handlungen und Personen 50 Seiten später nicht mehr zuordnen, mir war das einfach zu viel. Außerdem war mir lange nicht klar, was der parallele Handlungsstrang mit Britta sollte.

Als durchschnittlich stufe ich das Buch ein, weil es eine lückenlose Auf- und Erklärung für die Vorkommnisse gibt. Ich mochte weder das Ermittlerteam, noch die Protagonistin, ihr Umfeld oder den Psychiater, auch die beste Freundin und die Haushälterin blieben mir zu unscheinbar, ebenso wie Geschäftspartner und Familie der Protagonistin.

Fazit: Eventuell wäre das Buch besser gewesen, wenn ich „Das Wesen“ vorneweg gelesen hätte, so fand ich das Buch nicht schlecht, ein typischer Vertreter des Genres, jedoch hätte ich mir von diesem Autor mehr erwartet.

Veröffentlicht am 24.03.2018

Spannende Handlung, flache Charaktere

Der magische Zirkel - Die Ankunft
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„Die Ankunft“ ist der erste Band der „Der magische Zirkel – Reihe“ von Lisa J. Smith. Bisher habe ich noch nichts von der Autorin gelesen, und gesehen, dass der Band bereits 1992 veröffentlicht wurde, ...

„Die Ankunft“ ist der erste Band der „Der magische Zirkel – Reihe“ von Lisa J. Smith. Bisher habe ich noch nichts von der Autorin gelesen, und gesehen, dass der Band bereits 1992 veröffentlicht wurde, sich seither an den Schulen also einiges geändert haben müsste (gerade, was Technologien betrifft).

Ich habe dieses Buch schon länger zu Hause liegen, und gerade so richtig Lust auf ein Jugendfantasy Buch. Hexenbücher sind jetzt nicht mehr so stark im Trend, daher war ich gespannt, ob mich die Geschichte trotz ihres Alters noch mitreißen kann.

Die Storyline selbst hat mir, bis auf die letzten 50 Seiten, sehr gut gefallen. Die Handlung war spannend zu lesen und es gab keine Lücken oder logischen Fehler innerhalb der Handlung, es ist stets etwas passiert, Langeweile kam beim Lesen nicht auf. Was ich jedoch vermisse, war mehr Tiefe bei den Charakteren. In diesem ersten Band lernt man sehr viele handlungsrelevante Charaktere kennen. Angefangen von Cassie und ihrer Familie, lernt man auch noch den Schulleiter, Lehrer, ganz viele Mitschülerinnen und Nachbarinnen in der neuen Heimat kennen. Dabei geht, außer bei Diana, keine Bekanntschaft weiter in die Tiefe und ich hatte große Schwierigkeiten, mir die Charaktere vorzustellen. Bei der Umgebung war es ebenso. Das Haus der Großmutter ist äußerst gut beschrieben, so dass ich es mir gut vorstellen konnte. Das gilt jetzt aber leider nicht für den Rest der Ortschaft und die Schule, so dass viele Orte im Halbdunkel meiner Fantasie überlassen wurden.

Auch die Handlung war mir auf den letzten 50 Seiten zu hektisch weitergeführt. Hier hätten entweder noch 100 Seiten folgen sollen, oder 50 Seiten früher Schluss sein sollen, wo ein schöner Endpunkt mit ebenfalls ausreichendem Cliffhanger möglich gewesen wäre.

Sollte mir der Nachfolgerroman zufällig irgendwo in die Hände fallen, würde ich ihn lesen, weil mich die Geschichte ausreichend interessiert und sich der Schreibstil gut und schnell lesen lässt, der ganze erste Band war innerhalb von zweieinhalb Stunden gelesen. Kaufen oder bewusst nach dem nächsten Band suchen, oder ihn auf meine Wunschliste setzen, würde ich jedoch nicht.

Fazit: Ein Hexenroman mit spannender Handlung, die Charaktere dürften gerne mehr Tiefe haben.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Starker Deutschlandbezug

Off The Path
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Inhalt:
Reiseblogger Sebastian Canaves gibt in seinem Buch wichtige Tipps und Ratschläge für alle, die eine Reise fernab der bekannten Pfade erleben wollen: Wie plant man einen abenteuerlichen Individualurlaub? ...

Inhalt:
Reiseblogger Sebastian Canaves gibt in seinem Buch wichtige Tipps und Ratschläge für alle, die eine Reise fernab der bekannten Pfade erleben wollen: Wie plant man einen abenteuerlichen Individualurlaub? Wie funktioniert Work & Travel? Was kostet eine Weltreise, und wie spart man am besten dafür? Was gehört in den Rucksack, was ist verzichtbar? Welche Länder lohnen überhaupt noch? Mit Humor und zahlreichen persönlichen Erlebnissen gibt der Autor Einblick in seinen Erfahrungsschatz als (Welt-)Reisender und verrät in mehr als 100 Tipps, wie man seinen Reisetraum leben kann.

Dieses Buch ist im August 2015 im Ullstein Verlag als Taschenbuch erschienen. Der Einband wirkt robust, wenn aber jemand dieses Buch auf Reisen mitnehmen möchte, würde ich empfehlen, es in Buchfolie einzubinden. Aber sämtliche Infos sind mit ein wenig Aufwand auch auf dem gleichnamigen Blog zu finden.

Ich bin durch eine Leseprobe auf Vorablesen auf dieses Buch aufmerksam geworden. Ich war mir von Anfang an nicht sicher, ob dieses Buch für mich passt, da ich mich in einer ganz anderen Lebensphase befinde als der Autor des Buches und scheinbar auch eine andere Einstellung zu vielen Bereichen des Lebens habe. Daher schon vorweg: Für junge Menschen, die noch in der Lebensphase Ausbildung stehen und keine Familie gegründet haben, kann dieses Buch inspirierend und auch praktisch brauchbar sein.

Die Gestaltung ist übersichtlich und bietet auch allegemeine Tipps, wie man sparsam leben kann (kennt man als junger Mensch vielleicht nicht in der Form, wer Kinder hat kennt aber das permanente Rechnen wahrscheinlich so wie so schon).

Ich verreise auch gerne, zwar nicht mehr so viel und weit wie früher, habe aber mittlerweile einen guten und fixen Job, einen festen Wohnort, bin verheiratet und habe ein Kleinkind. Daher musste ich über viele Einträge schmunzeln. Für Eltern, die gemeinsam (mit Kind) verreisen möchten, sind die meisten Tipps leider komplett unbrauchbar (und darauf findet sich kein Hinweis). Klar, der Autor ist in den 20ern und schreibt aus seiner Erfahrung (die er in Punkto Individualreisen als Single sicher ausreichend aufweist), diese sind aber nur für einen eingeschränkten Personenkreis brauchbar.

Mit fixem Partner stellen sich viele Probleme nicht mehr, da meist einer von den beiden nicht mehr zeitlich unbegrenzt verreisen kann, sondern für Mitmenschen Verpflichtungen hat und diese auch wahrnimmt (eigene Kinder, Beitrag zum Haushaltseinkommen, Ausbildung abschließen, Familienangehörige pflegen, eigene Kinder, Hilfe bei der Aufzucht von Nichten, Neffen,...).

Gerade bei Familien können einige Kapitel übersprungen werden.

1.) Die Frage der Wohnung (aufgeben, vermieten,...) stellt sich nur, wenn man sich neu orientiert und keine festen Verpflichtungen hat. Da sind diese Überlegungen gut und richtig.

2.) Die Gepäckmengen richten sich ganz klar nach alleinreisenden Erwachsenen! Bin ich, weiblich, früher für eine Woche verreist, bin ich mit Handgepäck locker ausgekommen. Ich brauche nach wie vor nicht mehr mit, aber ein Kind füllt schnell mal einen Kofferraum (wobei ich ins Ausland auch Lebensmittel mitnehmen muss, die sicher gegessen und auch vertragen werden)

3.) Work and Travel ist oft schwierig, wenn es in Richtung Arbeitserlaubnis geht. Gerade, wer in seiner weiteren Laufbahn ein öffentlich-rechtliches Dienstverhältnis nicht ausschließen möchte, sollte bei jeder Form der Gesetzesübertretung extrem aufpassen.

4.) Viele Informationen gelten nur für Deutschland, dies wird aber vorausgesetzt und ist nicht ausgeschildert. Für junge LeserInnen aus anderen Deutschsprachigen Ländern ein Problem.

Fazit: Ein guter Überblick über das Gesamtthema Reisen, aber nichts, was man im Internet nicht auch gratis finden kann. Für junge Singles geeignet, aber sämtliche Infos aus dem Buch noch mit anderen Quellen Gegenchecken!

Veröffentlicht am 22.02.2018

Anders als erwartet

STRAFE
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Hintergrundinfos:

Das Buch „Strafe“ von Paula Polansky und Hakan Nesser erschien im Mai 2015 im btb Verlag als gebundene Ausgabe. Das schwedische Original heißt „Straff“ und wurde von Paul Berf in Deutsche ...

Hintergrundinfos:

Das Buch „Strafe“ von Paula Polansky und Hakan Nesser erschien im Mai 2015 im btb Verlag als gebundene Ausgabe. Das schwedische Original heißt „Straff“ und wurde von Paul Berf in Deutsche übersetzt. Es misst 14,9 x 3,1 x 23,2 cm und umfasst 288 Seiten.

Der Schutzumschlag ist rot mit schwarz aufgedruckten Vögeln und Bäumen ohne Blättern. Die Verarbeitung ist hochwertig, das Buch sieht nach einmaligem Lesen noch wie neu aus. Ich hätte mir ein Lesebändchen gewünscht, das wäre noch ein nettes Ausstattungsextra gewesen. Auch die Bindung passt zum Schutzumschlag. Die Buchklappe ist schwarz und die Bindung in Rot.

Die Autorin Polanski (Pseudonym) lernte Nesser während einer Lesereise kennen.



Inhalt:

Das Buch beginnt damit, dass der Schriftsteller Max Schmeling einen Brief von einem Bekannten aus seiner Jugendzeit erhält, der ihm zwei Mal das Leben gerettet hat. Tibor, so heißt der Bekannte, leidet an ALS im Endstadium und bittet nun Max, den er in seiner Schuld stehen sieht, um Kontaktaufnahme. Max soll ihm beim Erfüllen eines letzten Wunsches behilflich sein. Dabei werden Max und Tibors Lebensgeschichte aufgerollt.



Meine Meinung:

Ich fand nicht, dass dieses Buch ein richtiger Krimi war, so wie ich bisher schon viele gelesen habe. Dieses Buch hatte spannende Elemente, und es kamen auch Verbrechen darin vor, aber so eine richtige Krimistimmung wollte nicht aufkommen. Auf den ersten 80 Seiten hatte ich das Gefühl, ein Drama vor mir zu haben. Danach kam etwas Spannung auf, leider immer mit eingestreuten, zu diesem Zeitpunkt belanglosen, Fakten, die mir das Lesevergnügen geschmälert haben. Den letzten Teil habe ich verschlungen und das Ende fand ich etwas Seltsam, das hat mir überhaupt nicht gefallen. In diesem Buch gibt es, wenn überhaupt, einen Spannungsbogen. Das „Wer war’s?“ Krimigefühl hat sich bei mir beim Lesen zu keinem Zeitpunkt eingestellt.

Den Schreibstil empfand ich als anstrengend zu lesen, da ich aber bisher noch kein Buch von Nesser gelesen habe, weiß ich nicht, ob es am Autor liegt oder an der Übersetzung.

Polanskys Schribstil finde ich angenehm lesbar, im letzten Abschnitt des Buches musste ich aber sehr konzentriert lesen, um herauszufinden, aus wessen Perspektive in diesem Kapitel gerade erzählt wird.

Fazit: Durchschnittliches Lesevergnügen, kann man lesen, ist aber kein Muss. Großer Vorteil: Das Buch ist relativ kurz.