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Veröffentlicht am 22.02.2018

eine großartige und vor allem sehr rasante Fortsetzung, die man schneller ausgelesen hat als es einem lieb ist

Firelight – Flammende Träne
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Mit Firelight – Flammende Träne ist Sophie Jordan eine Fortsetzung gelungen, die ihren Vorgänger noch übertreffen kann, da sie Atem beraubend spannend erzählt ist und den Leser von der ersten bis zur letzten ...

Mit Firelight – Flammende Träne ist Sophie Jordan eine Fortsetzung gelungen, die ihren Vorgänger noch übertreffen kann, da sie Atem beraubend spannend erzählt ist und den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann zieht.
Der zweite Teil beginnt beiahe genau an der Stelle, an der Firelight – Brennender Kuss aufgehört hat und somit mit der hastigen Flucht aus Chaparrel, zu der die Familie wegen Jacindas öffentlicher Verwandlung in einen Draki am Ende des Vorgängers gezwungen ist. Generell ist das Buch die ganze Zeit über sehr fesselnd, ein unerwartetes Ereignis jagt das nächste und man kann sich kaum einen Moment davon losreißen.

Inhaltlich geht es zwar immer noch zu einem großen Teil um die Liebesgeschichte zwischen Jacinda und Will, aber im zweiten Band rücken auch noch weitere Aspekte mehr in den Vordergrund, z.B. die Jäger, die Zustände im Rudel und die Beziehungen zwischen anderen Charakteren, vor allem Jacindas Beziehung zu ihrer Zwillingsschwester Tamra sowie ihre Beziehung zu Cassian.

Die Verhältnisse im Rudel sind geradezu diktatorisch und Jacinda fühlt sich immer mehr wie in einem Gefängnis. Severin bestimmt über alles und jeden und betrachtet Jacinda sowie ihre Schwester nur als Objekte, die ihren jeweiligen Zweck erfüllen sollen. Während sie im ersten Teil noch von ihrer Mutter zur Flucht gezwungen wurde, hält sie es nun selbst nicht mehr in der Siedlung aus und will der unglücklichen Zukunft im Rudel entfliehen – wahrscheinlich wird sie nicht einmal mehr selbst entscheiden dürfen, wen sie später heiratet.

Es herrschen, im Vergleich zum Vorgänger, verkehrte Verhältnisse, denn Tamra wird als nächste Wächterin nun von allen respektiert und geachtet, während Jacinda keines Blickes mehr gewürdigt wird und statt ihres Jobs in der Bibliothek sogar nur noch eine niedere Arbeit verrichten darf. Trotzdem ist sie nicht eifersüchtig auf Tamra, sondern versucht sie zu beschützen, da sie aus eigener Erfahrung genau weiß, dass alle ihr auf einmal nur Beachtung schenken, weil sie eine Wächterin ist und auch nur das in ihr sehen.

Im zweiten Band lernt man sowohl Cassian als auch Tamra endlich etwas genauer kennen und kann sie dadurch besser einschätzen. Es ist sehr schön zu sehen, wie die Zwillinge sich wieder näher kommen, weil sie nun beide Drakis sind und gewisse Erfahrungen, z.B. das Fliegen, miteinander teilen können. Jacinda wünscht sich trotz ihrer eigenen Probleme, dass Tamra im Rudel glücklich wird und sogar, dass sie endlich mit Cassian zusammen kommt, selbst wenn sie dadurch ihren einzigen verbliebenen Freund verlieren würde.

Cassian gewinnt in der Fortsetzung deutlich an Sympathie und man entdeckt viele neue Seiten an ihm. Es ist schön zu erfahren, dass er in Jacinda doch mehr als nur den Feuerdraki sieht und sie um ihrer selbst willen liebt, allerdings auch ein wenig traurig, weil sie seine Gefühle wohl nie erwidern wird. Er scheint das einzige männliche Rudelmitglied zu sein, das nicht nur eigene Ziele verfolgt, sondern sich für andere einsetzt. Er beschützt Jacinda so gut er kann und ist zudem noch sehr geduldig mit ihr.
Dass fast alle außer Cassian Jacinda ächten, treibt sie ein wenig in seine Arme, stürzt sie aber auch in einen inneren Konflikt, da sie Will immer noch liebt und weder ihn noch Tamra hintergehen will. Sie muss sich eingestehen, dass sie zwar etwas für Cassian empfindet und sich ihm verbunden fühlt, ihn aber nicht so liebt wie Will, auch wenn sie ihn falsch eingeschätzt hatte.

Zunächst versucht Jacinda noch Will zu vergessen und den Wunsch nach einem Leben mit ihm hinter sich zu lassen, muss dann jedoch einsehen, dass ihr das wohl niemals gelingen wird, egal wie sehr sie sich auch in Cassian getäuscht haben mag. Will selbst taucht erst nach dem ersten Drittel auf, was zuvor ebenfalls für Spannung sorgt, da man nicht weiß, wie sehr Tamras Fähigkeiten ihn bzw. seine Erinnerungen beeinflusst haben.
Die Liebesgeschichte zwischen Jacinda und Will spielt neben den anderen Aspekten also nach wie vor noch eine große Rolle und beide müssen um ihre Beziehung kämpfen und die vielen Steine überwinden, die ihnen in den Weg gelegt werden, wenn sie eine gemeinsame Zukunft haben wollen.

Jacinda gewinnt in diesem Band an Stärke und setzt sich schließlich für das ein, was sie will anstatt einfach den leichtesten Weg zu wählen und beschützt diejenigen, die ihr viel bedeuten. Sie denkt nicht nur an sich und ihr Glück, sondern auch an die damit verbundenen Konsequenzen für andere und stellt sich lieber einer drohenden drakonischen Strafe anstatt ihre Familie in Unwissenheit zu lassen, zumal sie insbesondere Tamra nie einfach zurücklassen könnte, wofür man sie wirklich bewundern muss.

Am Ende konfrontiert Sophie Jordan den Leser wieder mit einem lästigen Cliffhanger, wobei er erfreulicherweise nicht ganz so schlimm ist wie der des Vorgängers. Den dritten und damit letzten Band kann man jedenfalls kaum noch erwarten. Die Andeutungen der Autorin bezüglich des weiteren Handlungsverlaufs lassen nämlich durch das sehr gefährliche geplante Wagnis einen besonders interessanten Abschluss der Trilogie erhoffen.


FAZIT

Firelight – Flammende Träne ist eine großartige und vor allem sehr rasante Fortsetzung, die man schneller ausgelesen hat als es einem lieb ist. Sophie Jordan gelingt es erneut den Leser mit ihrer außergewöhnlichen Liebesgeschichte zu begeistern, wobei im zweiten Teil der Trilogie auch andere Aspekte näher beleuchtet werden. Man lernt nicht nur die beiden Hauptfiguren Jacinda und Will, sondern auch Tamra und Cassian besser kennen und fiebert die ganze Zeit über mit ihnen mit.
Wäre der dritte Teil schon erschienen, würde man ihn sofort im Anschluss verschlingen. Die Zeit bis dahin kann also gar nicht schnell genug vergehen!

Veröffentlicht am 22.02.2018

eine wirklich tolle sowie emotionale Kurzgeschichte, die einen kurzen, interessanten Einblick in Kates Sommer gewährt

Die vollkommene Kämpferin
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Die vollkommene Kämpferin spielt zwischen dem ersten und dem zweiten Band der Reihe und gibt dem Leser somit einen Einblick in den ersten Sommer, den Kate von nun an immer getrennt von ihrem neuen Ehemann ...

Die vollkommene Kämpferin spielt zwischen dem ersten und dem zweiten Band der Reihe und gibt dem Leser somit einen Einblick in den ersten Sommer, den Kate von nun an immer getrennt von ihrem neuen Ehemann Henry verbringen soll. Mit knapp siebzig Seiten zählt sie zu den etwas längeren Kurzgeschichten und ist zudem noch äußerst lesenswert.
Die vollkommene Kämpferin erzählt die interessante Geschichte der Zwillingsbrüder Pollux/Lux und Castor/Casey, von denen einer menschlich und einer unsterblich ist. Als Castors Zeit abgelaufen war, bat Lux Zeus/Walter darum seine Unsterblichkeit mit seinem Bruder teilen zu dürfen, wurde aber hereingelegt. Um nicht für immer von ihm getrennt zu werden befreut Lux Casey daraufhin verbotenerweise aus der Unterwelt, weshalb sie seitdem vor Hades/Henry und dem Rat auf der Flucht sind.

Der Rat hat sie schon mehrmals fast geschnappt und nun ist er ihnen erneut dicht auf den Fersen. Kate kann natürlich nachvollziehen, dass die Brüder einander nicht verlieren wollen und möchte ihnen dabei helfen der drohenden Trennung zu entgehen. Sie setzt sich für die Beiden ein und legt sich dafür sogar mit Walter an. Der gewinnt durch seine Sturheit nicht gerade an Sympathie und bittet Henry sogar um Hilfe, obwohl er weiß, dass das der Beziehung zu seiner Frau schaden würde. Kate wächst einem dagegen nur noch mehr ans Herz, weil sie so viel Mumm beweist und für ihre Stärke sowie ihr Mitgefühl muss man sie einfach lieben.

Auch Henry spielt in der Geschichte eine große Rolle, doch auch wenn er und Kate einander schrecklich vermissen, hält er sich von ihr fern um sich nicht in ihre Sommerpause einzumischen. Er kennt Kate inzwischen sehr gut und weiß von Anfang an, dass sie sich auf die Seite der Zwillinge schlagen wird, selbst wenn Casey eigentlich in die Unterwelt gehört. Er liebt Kate sehr und ihre Meinung und seine Beziehung zu ihr sind im wichtiger als die Gesetze der Unterwelt um jeden Preis durchzusetzen, weshalb er, im Gegensatz zu Walter, bereit ist Gnade vor Recht walten zu lassen. Er ist sogar stolz auf Kate, weil sie Walter die Stirn bietet und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt.
Durch die Kapitel aus seiner Sicht erfährt man also nicht nur die Dinge, die Kate verborgen bleiben, sondern lernt Henry und seine Gefühle besser kennen. So erfährt man auch, dass er ziemlich eifersüchtig auf James ist, weil der nun den Sommer mit Kate verbringt. Trotzdem hält er sich zurück und lässt Kate ihren Freiraum, denn er vertraut ihr.

Dieses Vertrauen ist auch berechtigt, da Kate Henry nie hintergehen würde. Das hält James allerdings leider nicht davon ab mit Kate zu flirten und dass er versucht einen Keil zwischen sie und Henry zu treiben, lässt ihn etwas an Sympathie verlieren.

Erzählt wird die Geschichte, abgesehen von dem ersten Kapitel aus der Sicht von Pollux, in dem dreitausend Jahre zuvor seinen Bruder befreit, abwechselnd aus den Perspektiven von Henry und Kate. Dabei werden aber nur Kates Kapitel, wie aus dem ersten Band bereits gewohnt, von einem Ich-Erzähler geschildert.

Das Ende ist Aimée Carter, genau wie der Rest der Geschichte, sehr gut gelungen und deutet zudem an, wie Kates zukünftiges Verhältnis zu den einzelnen Ratsmitgliedern aussehen wird.


FAZIT

Insgesamt ist Die vollkommene Kämpferin eine wirklich tolle sowie emotionale Kurzgeschichte, die einen kurzen, interessanten Einblick in Kates Sommer gewährt und dem Leser außerdem die Möglichkeit gibt Henry noch besser kennen zu lernen. Wer vorher nicht schon wahnsinnig gespannt auf den zweiten Band war, ist es spätestens nach dieser Geschichte und möchte am liebsten sofort damit beginnen.

Veröffentlicht am 22.02.2018

ein sehr gelungener Trilogieauftakt, der vor allem durch seine gekonnte Mischung begeistern kann

Grave Mercy - Die Novizin des Todes
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Grave Mercy – Die Novizin des Todes ist ein interessanter und packender Roman, der mit einer gelungenen Mischung aus Fantasy sowie Historischem Roman überzeugen kann und zusätzlich sogar noch eine zarte ...

Grave Mercy – Die Novizin des Todes ist ein interessanter und packender Roman, der mit einer gelungenen Mischung aus Fantasy sowie Historischem Roman überzeugen kann und zusätzlich sogar noch eine zarte Liebesgeschichte zu bieten hat. Robin LaFevers hat mit diesem Trilogieauftakt ein Jugendbuch geschrieben, dass sich zweifellos von der Masse abhebt und somit eine willkommene Abwechslung darstellt.
Das Buch spielt in der Bretagne gegen Ende des 15. Jahrhunderts, als diese noch ein von Frankreich unabhängiges Herzogtum war. Die tatsächlichen historischen Begebenheiten sind nicht nur interessantes Beiwerk, sondern spielen eine zentrale Rolle und stehen teilweise sogar mehr im Mittelpunkt als die Fantasy-Elemente. Dessen sollte man sich auf jeden Fall bewusst sein, bevor man zu dem Roman greift um nicht auf Grund falscher Erwartungen enttäuscht zu werden. Die fantastischen Aspekte bleiben zwar nicht auf der Strecke, sind allerdings nicht ganz so ausgeprägt wie in „richtigen“ Fantasyromanen.
Robin LaFevers gelingt es sehr gut die Fakten aus der Vergangenheit mit ihren eigenen Ideen zu kombinieren und hält sich dabei teilweise erstaunlich genau an die Realität. Das betrifft vor allem die verschiedenen Charaktere, die fast alle tatsächlich existiert haben, sowie ihre Beziehungen zueinander.

Die fantastischen Elemente beziehen sich vor allem auf Ismae und ihre Rolle als Tochter des Todes sowie das Kloster St. Mortain. Mortains Töchter sind nämlich nicht einfach nur gut ausgebildet, sondern besitzen auch diverse Gaben. So ist Ismae unter anderem z.B. immun gegen jegliche Form von Gift und kann Kontakt zu den Seelen kürzlich Verstorbener aufnehmen. Im Kloster empfängt eine Nonne durch Visionen die Aufträge Mortains und sie verfügen über spezielle Waffen, die einen Mann schon mit einem kleinen Kratzer sofort töten.

Ismae ist eine ganz besondere Protagonistin, die einem ziemlich schnell ans Herz wächst und deren Gedanken sowie Gefühle man durch die Ich-Perspektive stets sehr gut nachvollziehen kann. Obwohl ihr in ihrem kurzen Leben schon so viel Leid zugefügt wurde, insbesondere von Männern, ist sie immer noch zu großem Mitgefühl fähig und in der Lage Vertrauen auf zu bauen, selbst zum anderen Geschlecht.
Sie ist dem Kloster und seinen Nonnen zwar unendlich dankbar dafür, dass sie sie aus ihrer Notlage befreit, bei sich aufgenommen und ausgebildet haben, beginnt aber dank Duval trotzdem gewisse Dinge zu hinterfragen. Ihr Glauben an Mortain ist unerschütterlich, aber mit der Zeit wird ihr klar, dass Duvals Argwohn teilweise berechtigt ist. Ihr Gott mag unfehlbar sein, ihr Kloster und die Schwestern sind es jedoch nicht, genauso wenig wie Ismae selbst. Sie begreift, dass das Wille Mortains vielleicht vielschichtiger und nicht so einfach zu deuten ist, wie sie bisher angenommen hat, sodass Mord zwar der schnellste, aber nicht unbedingt immer der richtige Weg ist um Mortains Willen zu erfüllen.

Gavriel Duval ist ebenfalls kein gewöhnlicher Protagonist und gewinnt im Verlauf der Handlung mehr und mehr an Sympathie. Auch er hatte es in seinem Leben nicht immer leicht, was vor allem an seiner illegitimen Geburt liegt. Trotzdem liebt er seine eheliche Halbschwester von ganzem Herzen und unterstützt sie wo er nur kann, statt eifersüchtig oder neidisch auf ihre Stellung zu sein.
Nach ihrem anfänglichen gegenseitigen Misstrauen, beginnen er und Ismae einander zu vertrauen und zusammen zu arbeiten um die Herzogin zu beschützen. Schließlich verlieben sie sich dabei langsam ineinander, denn sie haben viel gemeinsam und einem so liebenswerten, edlen Mann wie Duval kann selbst Ismae nicht lange widerstehen, auch wenn sie anfangs versucht ihre Gefühle für ihn einfach zu ignorieren. Ihre Beziehung sorgt für einige romantische Momente und man freut sich sehr für die Beiden, weil sie perfekt zueinander passen.

Trotz der Fülle an Nebenfiguren – die Schwestern im Kloster, der Kronrat, der bretonische Hof – fällt es einem nicht schwer den Überblick zu behalten, da sie sich fast alle deutlich voneinander unterscheiden. Zwar gibt es Figuren, die nur ein paar Mal kurz erwähnt werden und danach nicht mehr auftauchen, die meisten nehmen aber in irgendeiner Form aktiv am Geschehen teil, wodurch man sie näher kennen lernen kann.
Fast jeder von ihnen verbirgt irgendein Geheimnis und man weiß nie, wem man vertrauen kann und wem nicht. Genau wie Duval und Ismae weiß man, dass es – mindestens – einen Verräter in der unmittelbaren Nähe der Herzogin gibt, bis zum Schluss bleibt einem seine wahre Identität jedoch verborgen. Das liegt vor allem daran, dass zahlreiche Charaktere in verschiedene Intrigen verstrickt sind und sie alle ihre eigenen Ziele verfolgen. Verrat ist am Hof daher schon fast an der Tagesordnung.

Obwohl das Buch erst zum Ende hin so richtig spannend wird, ist die Handlung trotzdem von Anfang fesselnd und man fiebert mit Ismae mit. Genau wie sie möchte man unbedingt herausfinden, wer die Herzogin verraten hat und wer hinter dieser oder jener Tat steckt. Die diversen Machenschaften und politischen Schachzüge ziehen einen in ihren Bann und lassen nie Langeweile aufkommen.
Am Schluss gelingt es Robin LaFevers den Leser mit der ein oder anderen unerwarteten Wendung zu überraschen oder sogar zu schockieren, sowohl im positiven als auch im negativen Sinn. Obgleich es sich bei Grave Mercy – Die Novizin des Todes um einen Trilogieauftakt handelt, scheint die Handlung in sich abgeschlossen zu sein und alle wichtigen Fragen werden beantwortet, sodass man nicht auf einen weiteren Band warten muss um Antworten zu erhalten und das Buch auch gut als Einzelroman lesen könnte. Letzteres trifft vielleicht sogar ein wenig zu, denn im zweiten Teil wird es eine andere Protagonistin geben. Nichtsdestotrotz wird man sich die Fortsetzung nach diesem tollen Vorgänger sicherlich nicht entgehen lassen.


FAZIT

Grave Mercy – Die Novizin des Todes ist ein sehr gelungener Trilogieauftakt, der vor allem durch seine gekonnte Mischung begeistern kann. Robin LaFevers kombiniert reale historische Begebenheiten geschickt mit eigenen Ideen sowie Fantasy-Elementen und einer gefühlvollen Liebesgeschichte. Wer diese Zusammenstellung interessant findet, sollte sich diesen abwechslungsreichen Roman nicht entgehen und sich von ihr in die Vergangenheit entführen lassen.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Mit ihrem ersten Roman ist der Autorin Kim Harrington ein packender Jugendthriller gelungen, der den Leser voll und ganz von ihrem schriftstellerischen Talent überzeugen kann.

Ich sehe dein Geheimnis
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Ich sehe dein Geheimnis ist ein wunderbarer und vor allem sehr spannender Thriller für Jugendliche, der allerdings noch viel mehr zu bieten hat als nur eine fesselnde Story, nämlich sympathische Charaktere, ...

Ich sehe dein Geheimnis ist ein wunderbarer und vor allem sehr spannender Thriller für Jugendliche, der allerdings noch viel mehr zu bieten hat als nur eine fesselnde Story, nämlich sympathische Charaktere, Humor und Romantik. Selbst Leser, die normalerweise kaum oder gar keine Thriller lesen, dürften an diesem daher Buch ihre Freude haben.
Clarity ist eine sehr liebenswürdige Protagonistin, deren Geschichte man gern verfolgt und mit der man sich, Dank der Ich-Perspektive, sehr gut identifizieren kann. Obwohl sie wegen ihrer Gabe keine Freundinnen hat und sich, insbesondere in der Schule, ständig Beschimpfungen wie z.B. „Freak“ anhören darf, hat sie ihre Lebensfreude nicht verloren und nimmt nicht immer nur alles hin, sondern weiß sich auch zu verteidigen, wenn es sein muss.
Trotz aller Hänseleien oder der Behauptungen, dass sie und ihre Familie Betrüger seien, ist sie stolz auf ihre Gabe und zögert nicht sie für etwas Nützliches einzusetzen als sich ihr die Gelegenheit dazu bietet.

Clare ist, mit wenigen Ausnahmen, von zahlreichen männlichen Figuren umgeben: ihr Bruder Perry, dessen bester Freund Nate, ihr Ex-Freund und Sohn des Bürgermeisters Justin, Gabriel sowie andere (ehemalige) Schulkameraden. Jeder von ihnen ist interessant und die meisten von ihnen sind zudem sehr facettenreich.
Perry ist ein Frauenschwarm und schert sich nach einem One-Night-Stand nicht wirklich um die Gefühle der jeweiligen Verführten, was ihn nicht gerade sympathisch macht. Dafür ist er Clare ein toller Bruder und kümmert sich gut um ihre Mutter. Er verbirgt jedoch ein Geheimnis, das ihn sogar mit dem Mordfall verbindet und seine Schwester dadurch in eine schwierige Lage bringt.
Justin ist dem Leser dagegen auf Anhieb sympathisch und obwohl man durchaus nachvollziehen kann, dass Clarity ihm seinen einmaligen Seitensprung nicht so leicht verzeihen kann, kann man ihn nicht dafür hassen. Dafür ist er viel zu sehr um Clarity sowie ihre Sicherheit besorgt und er würde einfach alles für sie tun.

Gabriel ist neu in der Stadt und, genau wie sein Vater, relativ geheimnisvoll, da er nur wenig von sich bzw. seiner Vergangenheit offenbart. Genau wie Clare weiß man auch als Leser nie so genau, woran man bei ihm ist, was vor allem an seiner häufig wechselnden Verhaltensweise liegt. Anfangs ist er total charmant und flirtet mit Clare, doch als er von ihrer Gabe erfährt, wird er distanziert und sogar ein wenig feindselig. Trotzdem kann er nicht ganz verbergen, dass er sich zu ihr hingezogen fühlt und es bahnt sich eine kleine Liebesgeschichte zwischen ihm und Clare an.

Der Mord an der jungen Frau erschüttert die Bewohner der Stadt und Clarity möchte helfen den Fall aufzuklären und ihre Gabe für mehr als nur Touristenunterhalten nutzen, zum Teil für ihre Stadt, zum Teil aber auch um Gabriel zu beweisen, dass sie keine Betrügerin ist, sondern wirklich eine übersinnliche Gabe hat. Später kommt noch ein weiterer Grund hinzu, der vermutlich wichtiger ist als die ersten beiden zusammen und Clarity sogar dazu bringt andere Menschen zu manipulieren.

Als Leser möchte man natürlich ebenfalls wissen, wer der Täter ist, insbesondere als weitere Opfer hinzukommen. Man stellt eigene Vermutungen in verschiedene Richtungen an und verdächtigt diese oder jene Figur, doch jedes Mal werden diese früher oder später wieder über den Haufen geworfen. Irgendwann weiß man gar nicht mehr, wem man überhaupt noch trauen kann, wodurch das Buch durchweg spannend bleibt.

Während man sich für einige Verdächtigungen am Ende fast ein bisschen schämen muss, ist einem der wahre Schuldige allerdings nie in den Sinn gekommen, wodurch die Auflösung sehr überraschend kommt. Obwohl man durch das erste Kapitel schon einen Einblick in die entscheidende Szene erhalten hatte, der einen sehr neugierig auf die weitere Handlung machte, kann man diese erst am Schluss richtig deuten und verstehen.

Da der Mord bzw. die Morde letztlich aufgeklärt wurden, ist die Handlung insgesamt ziemlich in sich abgeschlossen. Die ein oder andere kleine Andeutung, insbesondere was Clares Zukunft in Bezug auf die Liebe betrifft, sorgt aber dafür, dass man auch die Fortsetzung lesen wird und sich schon jetzt auf ein Wiedersehen mit Clare, Perry, Gabriel, Justin und den anderen Charakteren freut.


FAZIT

Mit ihrem ersten Roman ist der Autorin Kim Harrington ein packender Jugendthriller gelungen, der den Leser voll und ganz von ihrem schriftstellerischen Talent überzeugen kann. Die sympathischen sowie interessanten Charaktere, der Humor und die kleine Prise Romantik runden die Geschichte ab und machen Ich sehe dein Geheimnis zu einem wahren Lesegenuss. Der ist nur leider viel zu schnell wieder vorbei, weshalb man sich am Ende angelangt sofort nach der Fortsetzung sehnt.

Veröffentlicht am 22.02.2018

ein rundum gelungener Abschluss für diese unterhaltsame Serie.

Fifty Shades of Grey - Befreite Lust
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Shades of Grey – Befreite Lust ist der perfekte Abschluss zu einer Trilogie, die im Verlauf der Handlung die unterschiedlichsten Emotionen im Leser ausgelöst hat, sowohl positive als auch negative Gefühle, ...

Shades of Grey – Befreite Lust ist der perfekte Abschluss zu einer Trilogie, die im Verlauf der Handlung die unterschiedlichsten Emotionen im Leser ausgelöst hat, sowohl positive als auch negative Gefühle, dabei aber immer zu unterhalten verstand. Wer den zweiten Teil mochte, wird den letzten Teil ebenfalls lieben, denn E.L. James ist es erneut gelungen den Leser in ihren Bann zu ziehen. Insbesondere das Ende ist ihr besonders gut gelungen und lässt den Leser wunschlos glücklich zurück.
Obwohl man sich durch den Epilog von Shades of Grey – Gefährliche Liebe bereits von Anfang an denken kann, wer hinter den Anschlägen auf Christians Leben sowie die seiner Familienmitglieder steckt, mindert das nicht die Spannung. Das Wissen um die (mutmaßliche) Identität des Täters, verrät einem noch lange nichts über die Art und Weise oder den Zeitpunkt seiner weiteren Pläne, geschweige denn seine wahren Motive. Man macht sich große Sorgen um Christian und Anastasia sowie die restlichen Greys und fragt sich, was Jack Hyde wohl als nächstes vorhat.

Davon einmal abgesehen steht im letzten Teil der Reihe vor allem die Beziehung zwischen Ana und Christian wieder im Vordergrund. Weder die Tatsache, dass sie einander lieben, noch ihre Heirat haben ihre Beziehungsprobleme über Nacht verpuffen lassen und sie haben beide immer noch viel Arbeit vor sich. Christian muss nach wie vor daran arbeiten nicht immer alles kontrollieren zu wollen, Ana ihren Freiraum zu lassen und nicht bei jedem Fehltritt – in seinen Augen – an Bestrafung zu denken, während Ana sich weiterhin gegen ihn behaupten, sich auch mal durchsetzen muss, wenn ihr etwas wichtig ist, und versucht sich, trotz des vielen Geldes und der neuen Lebensumstände, selbst treu zu bleiben.

Christian entwickelt sich im Verlauf der Geschichte, erneut, sehr zum positiven weiter, ohne sich dabei völlig zu verändern. Den Wunsch alles und jeden in seinem Umfeld zu kontrollieren wird er wohl nie gänzlich ablegen können, aber mit der Zeit scheint er mehr und mehr zu begreifen, dass weder das Leben selbst noch Ana sich immer kontrollieren lassen und er gewisse Dinge einfach akzeptieren muss. Außerdem muss er erkennen, dass Ana, entgegen seiner Annahme, durchaus in der Lage ist selbst auf sich aufzupassen, wenn es nötig ist. Zu seiner eigenen Überraschung stellt er zudem schließlich fest, dass er Ana keinen Schmerz (mehr) zufügen will und sogar zutiefst bestürzt ist als nach einem gemeinsamen Liebesspiel Striemen auf ihrer Haut zu sehen sind. Des Weiteren gelingt es ihm endlich sich Ana mehr zu öffnen und nicht immer alles vor ihr zu verbergen. Das Beste ist jedoch, dass er endlich zu der Erkenntnis gelangt wirklich geliebt zu werden.

Ana entwickelt sich ebenfalls weiter und gewinnt an innerer Stärke sowie Selbstbewusstsein. Sie liebt Christian und lernt gewisse Dinge zu akzeptieren, ohne sich selbst zu verlieren. Sie kennt Christian wie niemand sonst und weiß, wann er manchmal einfach nur dringend Bestätigung braucht oder wann er sie nur ablenken will. Sie bringt Christian dazu offen über seine Gefühle und ihre gemeinsamen Schwierigkeiten zu sprechen um einander besser zu verstehen. Sie wägt ab, wann es sich lohnt bzw. wichtig ist wegen irgendetwas einen Streit anzufangen und wann es in Ordnung ist einfach einmal nachzugeben um Christians Bedürfnissen nachzukommen.

Neben Christian und Ana, die natürlich im Mittelpunkt stehen, lernt man im letzten Teil allerdings auch ein paar Nebencharaktere noch besser kennen. Man erfährt etwas mehr über Taylor, Mrs. Jones und Christians Familie. Sie alle kommen zur Freude des Lesers dieses Mal ein wenig häufiger vor als in den beiden Vorgängern. Verschiedene Begebenheiten, manche davon gut, manche eher schlecht, lassen sie einander näher kommen und schweißen sie noch enger zusammen, was einfach schön zu beobachten ist.

Da es sich immer noch um einen Erotikroman handelt, kommen die abwechslungsreichen Sexszenen nicht zu kurz, aber viele davon sind nicht nur erotisch, sondern auch sehr gefühlvoll und nicht alle werden immer im Detail beschrieben. Ana und Christian haben sowohl Blümchensex als auch solchen nach Christians Art, denn seine Frau liebt es genauso sehr zu spielen wie er, was sie sich schließlich eingestehtt. Dabei scheut sie sich aber nicht selbst manchmal die Zügel in die Hand zu nehmen, ihre Wünsche zu äußern oder eben das Safeword zu benutzen, wenn sie etwas nicht will.

Der Schreibstil von E.L. James hat sich nicht sonderlich verändert und die Autorin versteht es weiterhin den Leser zu fesseln. Anas innere Göttin ist zwar leider nicht verschwunden oder stumm geworden, geht einem aber nicht ganz so sehr auf die Nerven wie bisher. Ob es daran liegt, dass sie tatsächlich seltener vorkommt oder es einem nur nicht mehr so auffällt, lässt sich allerdings nicht eindeutig feststellen.

Im Anschluss an das eigentliche Ende gibt es noch einen kleinen Leckerbissen für alle Fans von Christian, nämlich ein paar Seiten, auf denen er verschiedene Erlebnisse aus seiner Sicht beschreibt, darunter seine ersten beiden Begegnungen mit Ana. Es ist äußerst interessant einen Einblick in seine Gedanken und Gefühle, die er sonst meistens verschweigt, zu erhalten und zu erfahren, was er dachte als er Ana zum ersten Mal traf.


FAZIT

Shades of Grey – Befreite Lust ist ein rundum gelungener Abschluss für diese unterhaltsame Serie. E.L. James gibt dem Leser in diesem finalen Band wirklich alles, was er sich jemals für Ana und Christian gewünscht hat, und mit den letzten zwanzig Seiten aus einer neuen Perspektive sogar noch mehr.

Selbst wenn man den Schreibstil von E.L. James nur mittelmäßig findet, ist man der Autorin dankbar für diese tolle Geschichte und wird sicherlich auch mal einen Blick in ihr nächstes Werk riskieren.