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Veröffentlicht am 26.02.2018

Die Frauen der Rosenvilla

Die Frauen der Rosenvilla
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Handlung:
Dresden 2013
Anna Kepler hat es nicht nur geschafft, eine zweite Chocolaterie in ihrer Heimatstadt Dresden zu eröffnen, sondern auch die Familienvilla wieder in den Familienbesitz gebracht. Ihr ...

Handlung:
Dresden 2013
Anna Kepler hat es nicht nur geschafft, eine zweite Chocolaterie in ihrer Heimatstadt Dresden zu eröffnen, sondern auch die Familienvilla wieder in den Familienbesitz gebracht. Ihr Plan ist es, der Rosenvilla ihren alten Glanz wiederzugeben und hat Pläne entworfen, um den Garten der Villa neu anzulegen. Dabei findet Anna eine Kiste, die in der Erde vergraben war. Darin befinden sich nicht nur Andenken vergangener Generationen, sondern auch lose Blätter, die sich drei verschiedenen Personen zuordnen lassen. Anna´s Reise in die Vergangenheit beginnt...

Meinung:
Die anderen beiden Bücher, die ich bisher von Teresa Simon gelesen habe, fand ich beide klasse und daher war ich schon sehr gespannt auf dieses Buch. Vom Aufbau her gleicht es den anderen beiden, es gibt verschiedene Erzählperspektiven, die sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit stattfinden. Dabei gibt es wieder viele Tagebucheinträge, die den Beginn einer Reise in die Vergangenheit darstellen. Ein Konzept, dass mir im Grunde sehr gut gefällt und ein spannendes Lesen verspricht, hier gab es mir aber zu viele Personen, die zu Wort gekommen sind. Die Ereignisse werden aus der Sicht von vier Frauen beschrieben, die in unterschiedlichen Zeiten gelebt haben. Die Tagebucheinträge beschränken sich auf die Zeit von 1892 – 1940, während die Gegenwart im Jahr 2013 stattfindet. Es fiel mir teilweise schwer, mich an bestimmte Details zu erinnern, da die Sichtweisen immer in abwechselnder Reihenfolge vorkamen und es so viele Informationen gab, dass ich sie teilweise trotz langsamen und sorgsamen Lesen, nicht vollständig aufnehmen konnte.

Der Hauptteil der Handlung findet in Dresden statt, es gibt nur wenige Ausflüge nach Meißen. Dadurch gibt es fast durchweg eine Einheit des Ortes, was mir gut gefallen hat, da Dresden wirklich wundervoll beschrieben wurde und ich die Orte der Handlung am liebsten sofort nachverfolgen würde.

Vom Cover her passt der Roman perfekt zu den anderen beiden Büchern von Teresa Simon. Auch hier finden sich leichte, sommerliche Farben und auch die Rosen, titelgebend für den Roman, welche eine große Rolle im Roman einnehmen, sind darauf zu sehen. Insgesamt hat mir die große Einbindung von den Rosen in den Roman gut gefallen, sie sind immer wieder erwähnt wurden und haben sich wie ein roter Faden durch das Buch gezogen.

Schon von der ersten Seite an war ich sehr angetan von der Schreibweise. Sie ist recht einfach, aber gleichzeitig auch anspruchsvoll. Es gibt viele Beschreibungen in dem Buch und für mich waren immer die Tagebucheinträge und Ereignisse aus der Vergangenheit besonders interessant. Diese wurden sehr lebendig geschildert und haben mir einen Tacken besser gefallen, als die Erlebnisse von Anna.
Die Tagebucheinträge wurden von drei verschiedenen Frauen geschrieben, manchmal fiel es mir am Anfang immer etwas schwer, die verschiedenen Schriften auseinanderzuhalten, jedoch wurde immer schnell sichtbar, wessen Gedanken gerade beschrieben werden.

Als Hauptprotagonistin steht Anna für mich klar im Vordergrund. Jedoch muss ich leider sagen, dass ich mit ihr nicht warm wurde. Sie war mir immer etwas unpersönlich und nicht lebhaft genug, eine Geschäftsfrau durch und durch, bei der teilweise das Menschliche fehlt. Das heißt nicht, dass sie nicht verschiedene Emotionen gezeigt hätte, sondern mir war sie nicht lebendig genug. Des weiteren war mir Anna gerade am Ende recht leichtsinnig und ihre Liebesgeschichte mag für viele Leser ein runde Ende bieten, mir war sie zu künstlich und ich hätte gut darauf verzichten können.
Trotzdem bewundere ich sie dafür, wie sie ihre Arbeit mit den zwei Läden schafft und beneide sie um die Rosenvilla, in der sie lebt. Ein Haus, das wie ein Traum beschrieben wird.
Im Gegensatz dazu fand ich die drei Damen, die von 1892 – 1940 erwähnt werden, Helene, Emma und Charlotte, sehr sympathisch und interessant. Sie wirkten auf mich auch authentischer und ich fand ihre Sorgen und Nöte sehr gut dargestellt. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass sie vom Charakter etwas tiefgründiger als Anna waren, was für mich wahrscheinlich ein Grund dafür war, mit ihnen sofort mitzufiebern.

Fazit:
Vom Grundgedanken ein toller Roman, gerade die Ereignisse aus der Vergangenheit haben es mir angetan. Jedoch gab es durchweg zu viele Informationen, die nicht immer leicht einzuordnen waren und mir die Lesefreude etwas getrübt haben.
Der Roman unterhält den Leser und bietet viele Ereignisse, für mich ist er aber leider der Schwächste Roman, den ich bisher von Teresa Simon gelesen habe.

Veröffentlicht am 23.02.2018

Die Blütentöchter

Die Blütentöchter
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Handlung:
Heilbronn 1333
Die Schwestern Eilika, Clementia und Imagina werden schon seit ihrer Geburt von einigen Bürgern gemieden, da sich viele vor den Drillingen fürchten. Nur durch den angesehen Familiennamen ...

Handlung:
Heilbronn 1333
Die Schwestern Eilika, Clementia und Imagina werden schon seit ihrer Geburt von einigen Bürgern gemieden, da sich viele vor den Drillingen fürchten. Nur durch den angesehen Familiennamen und den Beruf des Vaters trauen sich viele nicht, die Drillinge öffentlich anzuklagen. Bis der Bußprediger Alardus die Stadt betritt. Durch einen Zufall erfährt er von dem Namen und auf dem Jahrmarkt prangert er die Schwestern öffentlich an, indem er die Meinung äußert, dass die Drillinge Unheil bringen. Besorgt um den guten Ruf beschließt Volmar Laemmlin, der Vater der Mädchen, sie zu trennen und Eilika muss als erstes die Stadt verlassen, während eines Hochwassers, welches einige Leben kosten wird. Durch all den Trubel verlieren sich auch die anderen beiden Schwestern aus den Augen und jede muss sich alleine durchschlagen, im Glauben, die anderen seien tot. Trost spendet ihnen ihre Blütenkunst, die eine jede auf andere Weise ausgeführt hat. Und plötzlich gibt es ein Lebenszeichen in Form der Blütenkunst. Gibt es ein Wiedersehen zwischen den Drillingen?


Meinung:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist gleichzeitig sehr schlicht, fällt gerade deshalb sofort ins Auge und ist eine angenehme Abwechslung zu den heutzutage doch sehr auffälligen und teilweise überladenen Covern. Positiv finde ich daran außerdem, dass es nostalgisch wirkt und dies passt perfekt zu dem Inhalt.

Des weiteren ist mir sofort positiv aufgefallen, dasses nicht nur ein Personenverzeichnis gibt, sondern auch ein Glossar am Ende des Romans. Besonders bei historischen Romanen immer sehr hilfreich und passend.

Obwohl es sich hierbei um einen historischen Roman handelt, stand die fiktive Geschichte rund um die drei Schwestern durchweg im Vordergrund. Es wurden zwar auch historisch verbürgte Verträge, Beschlüsse und Ereignisse angesprochen, jedoch wurde dies immer nebenbei abgehandelt. Mir hätte es gut gefallen, wenn es eine größere Einbindung gegeben hätte.

Mir hat es gefehlt, dass es keine Erwähnung gab, wie viel Zeit im Verlauf der Handlung mittlerweile vergangen ist. Am Anfang und am Ende gab es zwar eine Einordnung, aber zwischendrin hat mir dies gefehlt, um einen groben Eindruck zu erhalten, wie viel Zeit mittlerweile vergangen ist.

Die Geschichte an sich war eine sehr runde Sache, Fragen wurden geklärt und kaum welche sind offengeblieben. Besonders gut fand ich es, dass die Geschichte dort endet, wo sie auch angefangen hat, in Heilbronn. Dadurch wird der Kreislauf geschlossen und man kann auch gut mit der Geschichte nach dem Lesen des Buches abschließen.

Als Erzählinstanz dient ein personaler Erzähler, der eine Einsicht angenehme Einsicht auf die Handlung gibt. Es gibt viele Sichtweisen, man ist immer auf dem Stand der Dinge und hat nie das Gefühl, etwas verpasst zu haben.

Der Schreibstil war sehr angenehm, er ermöglichte ein einfaches und flüssiges Lesen. Manchmal hätte ich mir die Einbindung von mehr altertümlichen Worten gewünscht, die den Roman noch authentischer gemacht hätten.

Ich hätte es mir gewünscht, dass manche Protagonisten klarere gezeichnet wurden wären. Es fehlt fast durchweg die Altersangabe, was mich noch nicht sonderlich gestört hat, da ich so meiner Phantasie freien Lauf lassen konnte. Ich fand manche Charaktere vom Charakter teilweise zu einfach dargestellt, sie haben nicht viele Facetten von sich gezeigt und daher war es mir schwer möglich, sie mir vorzustellen.
Wenige Charaktere haben im Verlauf der Handlung eine Wandlung vollzogen, diese war nicht sehr groß, jedoch klar erkennbar und es wäre interessant gewesen, diesen Prozess noch weiterzuverfolgen.

Nach dem Unglück lief mir die Geschichte ein wenig zu glatt ab. Die Schwestern sind zwar voneinander getrennt und müssen ohne Hilfe vonseiten der Familie versuchen, zu überleben. Doch sie lernen während dieser Zeit bis auf eine Ausnahme nur freundliche und hilfsbereite Menschen kennen und müssen weder Hunger, noch Furcht leiden. Hier hätte ich mir mehr Vielfältigkeit gewünscht, da die Realität nicht unbedingt so ausgesehen hätte.

Fazit:
Ein sehr nett zu lesender Roman, der leicht und flüssig zu lesen ist. Mir hat die stetige Einbindung der Blütenkunst sehr gut gefallen, teilweise hätte ich mir mehr historischen Bezug gewünscht.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Die Rosenkriege - Sturmvogel

Sturmvogel
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Handlung:
England, 1437
König Henry VI. ist von Natur aus von sehr schwächlicher und kränklicher Verfassung. Nun erkrankt er so schwer, dass die Zukunft des Königshauses fragwürdig erscheint. Zudem droht ...

Handlung:
England, 1437
König Henry VI. ist von Natur aus von sehr schwächlicher und kränklicher Verfassung. Nun erkrankt er so schwer, dass die Zukunft des Königshauses fragwürdig erscheint. Zudem droht ein anbahnender Konflikt mit Frankreich, das Land in eine Krise zu reißen.
Eine Hochzeit von Henry mit der französischen Adligen Margaret von Anjou soll nun nicht nur Henry´s Macht im Reich sichern, sondern auch für einen Thronfolger und Erben sorgen. Denn es gibt schon einige Personen, die nur zu gerne selbst auf dem Thron sitzen wollen, allen voran Richard, Duke von York.
Durch die Hochzeit soll auch gleichzeitig ein Bündnis mit den Franzosen geschlossen werden, welches von der Bevölkerung nicht sonderlich positiv aufgenommen. Langsam aber sicher beginnen die Rosenkriege...

Meinung:
Ich war sehr gespannt auf den Roman, da ich mich in der mittelalterlichen, britischen Geschichte nicht auskenne und auch von den Rosenkriegen noch nie gehört hatte. Deshalb hatte ich gehofft, durch das Lesen des Romans etwas Licht ins Dunkel zu bringen und mein Wissen darüber zu erweitern. Dies ist dem Autor bestens gelungen. Zwar endet das Buch etwas abrupt und die Geschichte ist noch lange nicht vollkommen erzählt, auch sichtbar an den drei Folgebänden, trotzdem hat mir der „Sturmvogel“ gut gefallen.

Leider fiel mir der Einstieg in den Roman nicht so leicht. Zum einen lag das an meinen fehlenden Vorkenntnissen, zum anderen fiel es mir anfangs schwer, in die Handlung zu finden. Zum einen lag das am Prolog. Dieser erzählt eine Szene, viele Jahre, bevor der eigentliche Roman beginnt, und diese Szene hat sich für mich während des gesamten ersten Bandes nicht einordnen lassen. Erst durch das Lesen des Nachwortes wurde deutlich, wie der Prolog im Zusammenhang mit der Handlung steht. Fand ich sehr kompliziert, vielleicht hätte man diesen Teil des Nachwortes dem Roman voranstellen können, damit man als Leser nicht so ins kalte Wasser gestoßen wird.

Insgesamt fand ich das Nachwort sehr hilfreich, es werden noch Kleinigkeiten genauer erklärt und hat auch Handlungen nocheinmal besser beschrieben. Des weiteren befindet sich am Ende des Buches ein Personenverzeichnis, welches ich leider erst nach dem Beenden des Buches entdeckt habe. Allgemein finde ich es besser, wenn dieses auch der Handlung vorangestellt ist, da ich nur sehr selten das Ende des Buches durchblättere, ehe ich es beendet habe.

Weiterhin gefehlt hat mir während der Handlung ein Hinweis darauf, in welchem Jahr die beschriebenen Ereignisse stattfinden. Eine kleine Orientierung für den Leser wäre hilfreich gewesen, so war es für mich schwer einzuschätzen, wie viel Zeit vergangen ist und in welchem Jahr man sich gerade in der Handlung befindet.

Äußerst eindrucksvoll wurde das Leben am Hofe beschrieben. Besonders herausragend finde ich hierbei die Beschreibungen von den Intrigen, welche gesponnen wurden und dem Land zum Vorteil dienen sollten. Dieser Einblick hat mir gut gefallen und wirkte realistisch, es ist leicht vorstellbar, dass dies wirklich so hätte stattfinden können. Hierbei finde ich es nicht nur beindruckend, wie sich die Menschen früher Intrigen und diplomatische Hochzeiten ausgedacht haben, sondern auch wie die Autoren von mittelalterlichen Romanen es schaffen, dies so lebendig wiederzugeben, als hätten sie an einigen Ereignissen tatsächlich teilgenommen. Auch in dem ersten Band über die Rosenkriege wurde dies mit Bravour gelöst.

Der Roman wird aus vielen Sichtweisen beschrieben, teilweise von Ratgebern des Königs oder seiner künftigen Gemahlin, als auch von einfachen Bauern oder Arbeitern. Diese Abwechslung hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen, lediglich auf die Kapitel, welche von außenstehenden Personen gehandelt haben, die lediglich einen Auftritt im Buch hatten, hätte ich gut verzichten können. Sie hatten zwar einen Bezug zur Handlung, haben auf mich aber eher wie ein Lückenfüller gewirkt.

Bei den Protagonisten gab es eine gelungene Mischung von fiktiven und realen Charakteren, sie haben harmonisch miteinander agiert und wirkten durchweg lebendig. Mir hat es nur ab und an an Eigenheiten und Besonderheiten gefehlt, die jeder Mensch hat und die das Ganze abgerundet hätten.

Fazit:
Das Buch verspricht das, was es verspricht. Trotz Anfangsschwierigkeiten konnte es mich am Ende doch noch überzeugen und bildet einen spannenden Auftakt zu einer Reihe, der Lust auf die weiteren Teile macht.


Veröffentlicht am 18.12.2017

Weihnachten in Briar Creek

Weihnachten in Briar Creek
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Handlung:
Kara Hastings hat erst vor kurzer Zeit ihre eigene Cookie-Bäckerei in ihrem Heimatort Briar Creek eröffnet. Obwohl sie große Freude daran hat und sie es gerade in der Weihnachtszeit kaum schafft, ...

Handlung:
Kara Hastings hat erst vor kurzer Zeit ihre eigene Cookie-Bäckerei in ihrem Heimatort Briar Creek eröffnet. Obwohl sie große Freude daran hat und sie es gerade in der Weihnachtszeit kaum schafft, neue Schneeflockenkekse oder Lebkuchenhäuser nachzubacken, wird sie in dem Örtchen auch kritisch betrachtet und zeigen, dass sie es mit ihrer Geschäftsidee ernst meint.
Nate Griffin verbringt die Weihnachtstage bei seiner Tante, welche eine Pension in Briar Creek führt. Obwohl er eigentlich ein Weihnachtsmuffel ist, wird er nicht nur dazu überredet, an winterlichen Aktivitäten teilzunehmen (Schlittschuhlaufen), sondern hilft seiner Tante Maggie letztendlich auch dabei, ihr Haus für den jährlichen Dekowettbewerb zu dekorieren.
Nate ist auch die Person, welche Kara auf den Wettbewerb aufmerksam macht und diese entscheidet spontan, sich der Herausforderung zu stellen. Nicht nur, dass sie das Preisgeld benötigen kann, sondern auch, um Nate zu zeigen, was sie kann.
Was sich anfangs als Abneigung gezeigt hat, entwickelt sich mit der Zeit zu einer guten Freundschaft und vielleicht auch mehr....


Meinung:
Das Cover versprüht einen weihnachtlichen Charme, ich freue mich dadurch schon jetzt wieder auf den Winter und Spaziergänge im Schnee, wenn dieser bei jedem Schritt knirscht. Mir gefällt auch sehr gut, wie die Sicht am Rand des Buches etwas verschwommen ist und somit der Fokus direkt auf das junge Paar in der Mitte gelenkt wird. Außerdem könnten diese leicht verschwommenen weißen Punkte auch Schneeflocken darstellen, welche die Sicht etwas verschleiern. Auch die Schriftart, sowie die Farbe der Schrift gefällt mir, es sind für mich typische Farben, die ich mit Weihnachten verbinde.

Die Protagonisten waren sehr vielfältig, man lernt viele Personen aus Briar Creek kennen und teilweise hatte ich etwas Probleme, Nebendarsteller wiederzuerkenen oder zuzuordnen.
Jedoch hat mir gut gefallen, dass sie sehr lebendig dargestellt werden und sie unglaublich authentisch wirken. Nicht jeder hat vor Enthusiasmus und Freude gesprüht, jeder hatte sein Päckchen zu tragen und ist damit vollkommen unterschiedlich umgegangen.
Das Hauptaugenmerk liegt durchweg auf Kara, sie steht immer im Mittelpunkt und war der einzige Charakter, bei dem ich das Gefühl hatte, dass die Autorin die Absicht hatte, dass man sie sympathisch findet und mit ihr mitfühlt. Bei allen anderen Protagonisten konnte man frei entscheiden, wen man sympathisch oder unsympathisch findet. Es wurde zwar leicht in bestimmte Richtungen gewiesen durch Charakterbeschreibungen, jedoch war man in der Entscheidung letztendlich vollkommen frei.

In besonders guter Erinnerungen werden mir die traumhaften Beschreibungen bleiben. Nicht nur von der winterlich verschneiten Stadt, sondern auch von Häusern oder Kara´s Cookies. Die Beschreibungen waren sehr liebevoll und detailreich, vieles konnte ich mir bildlich vorstellen.

Die gesamte Schreibweise war recht einfach, was jedoch dazu beigetragen hat, das sich das Buch sehr flüssig und schnell lesen ließ. Ab und an gab es eine kleine Unstimmigkeit, die jedoch nur dem sehr aufmerksamen Leser auffällt und welche nicht für die Haupthandlung des Buches wichtig sind. Als einziges haben mich Wiederholungen gestört, welche sehr häufig auftraten und die irgendwann nur noch gestört haben. Dazu zählt unter anderem die häufige Wiederholung von Kara´s Beziehungsstand oder von einer scheinbar unmöglichen Liebe.

Fazit:
Das Buch war wunderbar weihnachtlich und hat mich vollkommen in Weihnachtstimmung versetzt. Es werden alle schönen Seiten des Winters dargestellt, welche mit einer wunderschönen Liebesgeschichte verbunden sind. Gestört haben mich die Wiederholungen bestimmter Dinge, sowie die große Anzahl von Protagonisten. Ich kann das Buch ansonsten sehr weiterempfehlen und ich glaube, das wird ein Buch, welches ich in den nächsten Jahren noch öfter lesen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Setting
  • Figuren
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 23.11.2017

Zazie in der Metro

Zazie in der Metro
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Handlung:
Zazie, ein kleines Mädchen aus der Provinz Frankreichs, reist mit ihrer Mutter nach Paris. Ihre Mutter verbringt in der Hauptstadt Frankreichs ein Wochenende mit ihrem derzeitigen Geliebten, ...

Handlung:
Zazie, ein kleines Mädchen aus der Provinz Frankreichs, reist mit ihrer Mutter nach Paris. Ihre Mutter verbringt in der Hauptstadt Frankreichs ein Wochenende mit ihrem derzeitigen Geliebten, einem Scheich und Zazie soll die Zeit bei ihrem Onkel Gabriel verbringen. Der größte Wunsch des Kindes ist es, wie schon der Titel verrät, einmal mit der Metro zu fahren. Jedoch muss ihr Onkel die Freude darauf dämpfen, die Metro streikt und fährt deshalb nicht. Trotzdem gibt das Mädchen die Hoffnung nicht auf und erlebt in der Zwischenzeit einige Abenteuer, nicht nur mit ihrem Onkel, sondern auch mit Personen, die sie während des Aufenthaltes in Paris zufällig trifft.

Meinung:
Der Schreibstil ist recht gewöhnungsbedürftig, ich fand ihn jedoch nach ein bisschen eingewöhnungszeit sehr leicht zu lesen.Es wird häufig Umgangssprache genutzt, aber auch ein französischer Jargon, das Argot, wird genutzt.

Die Protagonisten sind alle sehr unbestimmt beschrieben, als Leser erfährt man keine Details über das Aussehen, bei Zazie gibt es nichtmal eine richtige Einordnung, welches Alter sie besitzt, (schätzungsweise zwischen 10-12 Jahren).
Raymond Queneau hat in seinem Roman viele Charaktere sehr vielschichtig beschrieben, sie treten teilweise in mehreren Rollen auf und haben möglicherweise auch ein anderes Geschlecht, als man anfangs denkt.

Es gibt drei Leitmotive in dem Roman, welche immer wieder aufgegriffen werden und welche durchweg eine wichtige Rolle spielen. Zazie, die Hauptperson, nutzt zum Beispiel eine sehr gewagte Sprache für ein solche junges Kind und hängt an ihre Sätze gerne den Zusatz: „am Arsch“ an. Dadurch ist es mir als Leser auch schwer gefallen, sie mir vorzustellen, weil ich durch die Ausdrucksweise häufig das Gefühl hatte, als wäre sie schon älter und reifer, anstatt ein junges Kind.

Quenau lässt in seinem Roman keine Sicherheiten aufkommen, es werden ständig Örtlichkeiten in Frage gestellt (auf einer Taxifahrt will Gabriel seiner Nichte Sehenswürdigkeiten zeigen, jedoch widerspricht der Taxifahrer und eine Diskussion entflammt, welches Gebäude gerade gesehen wurde)und auch Feststellungen von Personen werden entweder zurückgenommen oder als falsch dargestellt. Dadurch soll der Roman keine Wahrheiten beschreiben, sonder das Sein und Schein symbolisieren. Die einzigen Sicherheiten, die man als Leser besitzt, sind der Ort und die Zeit, in welcher die Handlung des Buches stattfindet (Paris, an einem Wochenende).
Queneau will womöglich keine Sicherheiten in seinem Buch aufkommen lassen, weil er somit am Ende die fiktiven Figuren wieder in das Nichts zurückschicken kann und seiner Erzählung somit leicht ein Ende setzt.

Die Handlung wurde in recht kurze Kapitel unterteilt, wobei am Ende immer eine Szene abgeschlossen wird und im nächsten Kapitel eine neue Handlung anfängt. Das fand ich sehr angenehm, weil man mal nicht mitten aus der Handlung herausgerissen wurde und man nicht erraten konnte, was im nächsten Kapitel stattfinden wird.

Fazit:
Ein klassischer französischer Roman, welcher mich gut unterhalten hat und bei dem ich es durchaus empfehlen kann, ihn zu lesen. Man muss zwar erst einmal mit der Schreibweise zurechtkommen und benötigt ein paar Seiten, um den Roman vollkommen wahrzunehmen, jedoch lohnen sich diese Startschwierigkeiten auf jeden Fall.