Profilbild von Gaby2707

Gaby2707

Lesejury Star
offline

Gaby2707 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gaby2707 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Geschichten aus dem Wilden Westen

Showdown in Laramie
0

Ob es um Isabelle geht, die aus Blackwater entführt wird; um Angie Markmann aus Boston, die in Laramie zur Bürgermeisterwahl antritt; um Little und seinen Hund Shadow, der durch gefangene Indianer zu sich ...

Ob es um Isabelle geht, die aus Blackwater entführt wird; um Angie Markmann aus Boston, die in Laramie zur Bürgermeisterwahl antritt; um Little und seinen Hund Shadow, der durch gefangene Indianer zu sich selbst findet; ob Aaron den Tod seiner Eltern rächt; wie Pecos, Harper und Joe ihren Lebensunterhalt verdienen; um eine lange Fahrt im Zug; ob es um Charlie "Chantal" Colemann, den ersten weiblichen U.S. Marshall geht oder um die Geschichte, wie Jack in der Fremde sein Glück findet.

Alle Geschichten spielen im Wilden Westen, wie er früher und auch manchmal heute noch ist.

13 Autoren haben in dieser Anthologie ihre Sicht auf die wilden Zeiten in Amerika niedergeschrieben. Unterhaltsame und spannende Geschichten haben meine Gedanken weit zurück, aber auch in die Jetztzeit geführt.

Ein sehr schönes Buch, nicht nur Westernfans, sondern für alle, die sich gerne mal in eine andere Zeit katapultieren lassen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Leichter Krimi mit Züricher Flair

Mordsfondue
0

Enitta Carigiet lebt in Zürich und verdient ihren Lebensunterhalt mit Privatermittlungen. Von Reto Felber, Präsident des Organisations-Komitees der Street Parade 2011 bekommt sie den Auftrag eine neue ...

Enitta Carigiet lebt in Zürich und verdient ihren Lebensunterhalt mit Privatermittlungen. Von Reto Felber, Präsident des Organisations-Komitees der Street Parade 2011 bekommt sie den Auftrag eine neue Droge aufzuspüren, der bisher schon 4 junge Leute zum Opfer gefallen sind und die niemand zu kennen scheint. Da derzeit mal wieder Ebbe in ihrer Kasse herrscht, nimmt sie den Auftrag an und macht sich in den verschiedensten Partylocations auf die Suche. Immer dabei ihr kleiner Hund Balu.

Mike Mateescu nimmt mich mit seinem Debüt-Krimi mit nach Zürich. Hier lerne ich innerhalb von 4 Wochen die verschiedensten Ecken der Stadt kennen und eine Kneipen- und Feierszene, die wohl ihres gleichen sucht. Die Feierei von Enitta wird mir manchmal etwas zu viel. Dafür vermisse ich auf der anderen Seite eine intensivere Ermittlertätigkeit. Hier kommt einiges nur durch Kamerad Zufall auf. Die gewisse Spannung von Anfang an fehlt mir auch. Die nimmt erst ganz zum Schluss richtig Fahrt auf. Einen kleinen Part bestimmt auch Enittas Suche nach ihrer Schwester, die vor einigen Jahren verschwunden ist, was aber mit dieser Geschichte hier nichts zutun hat und nur am Rande mit läuft.

Den typischen Zürcher Touch bekommt der Krimi durch die vielen Schweizer Begriffe, die mir oft nicht verständlich waren. Hier vermisse ich ein Glossar im Buch, das der Autor dann auf seiner web-Seite eingestellt hat.

Trotzdem hat mir die sehr jugendliche, manchmal schnoddrige Schreib- und Erzählweise mit den vielen lustigen Sprüchen gut gefallen. Allein die Grundidee dieses Krimis finde ich schon sehr gut. Was ich auch nicht kannte, mir aber gut gefällt: bei den handelnden Personen werden zu Beginn Alter und Anzahl der Facebook-Freunde angegeben. Die verschiedensten Charaktere sind farbenfroh, lebendig und gut vorstellbar gezeichnet.

Wer einen stark schweizerisch angehauchte Krimi ohne viel Blutvergießen sucht, der ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Geschichte einer aussergewöhnlichen Frau

Wo steckst du, Bernadette?
0

Bernadette Fox war vor vielen Jahren eine junge aufstrebende Architektin in L.A., die die Studenten der Architektur heute noch dem Namen nach kennen und verehren. Nach einigen Fehlgeburten kommt Tochter ...

Bernadette Fox war vor vielen Jahren eine junge aufstrebende Architektin in L.A., die die Studenten der Architektur heute noch dem Namen nach kennen und verehren. Nach einigen Fehlgeburten kommt Tochter Balakrishna "Bee" mit einem Herzfehler zur Welt. Später kauft Bernadette ein verwahrlostes Mädchenpensionat in Seattle, wo sie heute mit ihrem Mann Elgin lebt. Bee ist heute 15 und steht vor dem Übertritt in ein Internat, das sie sich selbst ausgesucht hat. Elgin verdient sein vieles Geld bei Microsoft, während Bernadette sich in ihre eigene Welt zurück gezogen hat. Sie meidet die Menschen in ihrer Umgebung und ihrer Nachbarschaft, was ihr einen zweifelhaften Ruf eingebracht hat. Sie bezahlt eine virtuelle indische Hilfskraft, die z.B. eine Reise in die Antarktis vorbereitet, die sich Bee wünscht. Bernadette will dort auf keinen Fall mit hin. Und dann kommt der Tag, an dem sie verschwindet...

Maria Semple zeichnet Figuren, die ihren ganz eigenen Charakter haben und die mir sehr gut gefallen. Ob es die Familie Fox/Branch ist, die Nachbarin Audrey Griffin mit ihrer Familie oder Soo-Lin Lee-Segal, die Elgin nicht nur beruflich unter die Arme greift.

Die Geschichte wird hauptsächlich durch Emails, kleinen Zettel und Notizen und Briefe, die z.B. Bernadette oder Audrey schreiben erzählt, verbunden mit der Sicht von Bee auf die Dinge, die sich gerade tun. Dies war für mich eine ganz neue Leseerfahrung, die mir aber gut gefallen hat. An manchen Stellen wäre für mich weniger mehr gewesen. Manches kommt sehr langatmig daher und wirkt auf mich dann einfach nur langweilig. Gerade gegen Schluss finde ich manches auch sehr konstruiert und vor allem der "Ende gut - Alles gut"-Schluss passt für mich so gar nicht zum Rest der Geschichte.

Trotz dieser kleinen "Mängel" habe ich das Buch gerne gelesen und war gut unterhalten. Ich habe eine Frau mit ihrer Familie kennengelernt, die nach einem dornigen Weg endlich zu sich selbst findet.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ermittlungen mit Hase Harvey

Von Herzen
0

ommissarin Natalie Sperling, Kommissar Markus Svoboda und ihre Kollegen der 8. Mordkommission in Berlin jagen die Mörderin des allseits beliebten Arztes Andreas Wilkens, der es allerdings faustdick hinter ...

ommissarin Natalie Sperling, Kommissar Markus Svoboda und ihre Kollegen der 8. Mordkommission in Berlin jagen die Mörderin des allseits beliebten Arztes Andreas Wilkens, der es allerdings faustdick hinter den Ohren hat. Die Spur führt zum einen immer wieder ins Berliner Lokal Indigo und auch in die SM-Szene. Mit Natalie immer dabei ein kleiner weißer Plüschhase, der sie ihre Gedanken zusammen halten lässt.

Was anfangs wie ein leicht zu lösender Kriminalfall aussieht, entwickelt sich im Laufe der Ermittlungen zu einem Fall, bei dem es immer neue Wendungen gibt, sich weitere Verdächtige auftun, andere sich als nicht schuldig erweisen. Auch zwei weitere Tote gibt es. Ich hatte beim Lesen zwar recht bald eine Täterin für mich ausgemacht, wurde aber immer wieder irritiert, bis ich schlussendlich doch Recht behielt. Die Spannung baut sich langsam aber stetig auf und hielt mich beim Lesen.

Juliane Käppler hat eine wunderbar leichte, erfrischende Art zu schreiben, die mich nur so durch die Seiten fliegen lässt. Ihre Personen sind authentisch und farbig gezeichnet, mit Ecken, Kanten und Macken, wie sie jeder von uns hat. Allein Natalie mit ihrem Hasen Harvey oder Markus mit seinen farbigen Fliegen kann ich mir sehr gut vorstellen und gerade die Beiden sind mir sehr sympathisch. Die Dialoge, die Natalie mit Hase Harvey führt, geben auf eindrückliche Weise ihre eigenen Gedanken wieder. Aber da gibt es auch noch Daniel Wosniak, den Nöler, den ich nicht so mag. Dass ich immer wieder auch etwas über das Privatleben der Ermittler erfahre, macht sie für mich noch lebensechter und lebendiger. Mit den täglichen Zeitangaben bin ich immer auf dem neuesten Stand und die Orientierung fällt mir leichter. Eine sich anbahnende kleine Liebesgeschichte fehlt auch nicht und rundet das Ganze perfekt ab.

An manchen Stellen ziehen sich die Dialoge etwas hin. Hier wäre vielleicht etwas weniger mehr gewesen. Aber das ist meine Meinung.

Was ich sehr gut finde: Juliane Käppler versteht es in meinen Augen richtig gut, gerade die Szenen, die mit SM und den Tötungsdelikten zutun haben, nicht allzu blutig darzustellen. So kann ich meiner Fantasie freien Lauf lassen und mir selbst meine Bilder im Kopf zusammen reimen. Mir als normale Krimileserin ist das so absolut genug.

Ich bin von der Autorin in ihrem Kriminaldebüt sehr gut unterhalten worden und konnte die Spannung von Anfang an genießen. Sollte Natalie Sperling weiter ermitteln, bin ich gerne wieder dabei.

Veröffentlicht am 15.09.2016

So lernt man ein Ire zu werden ***grins***

How To Be Irish
0

Der Anthropologe David Slattery hat mit diesem Buch eine mir bisher ganz fremde Lektüre verfasst. In seiner Art zu schreiben, bei der ich vermute, dass er hier und da ein Auge zukneift, stellt er mir die ...

Der Anthropologe David Slattery hat mit diesem Buch eine mir bisher ganz fremde Lektüre verfasst. In seiner Art zu schreiben, bei der ich vermute, dass er hier und da ein Auge zukneift, stellt er mir die irische Lebensweise aus Sicht eines Iren vor. Ob ich die vielen "Tipps", die er zum irischsein gibt, wirklich gebrauchen kann, sollte ich eines Tages beschließen in Irland leben zu wollen - man weiß ja nie - wage ich einfach einmal zu bezweifeln.
Er nimmt mich mit auf die Bestattung eines Angehörigen, bei der ich erfahre, in welche Fettnäpfchen man treten kann, wenn man hier fremd ist. Hier scheint die Begräbnisforschung wirklich Spaß zu machen, obwohl gerade dieser Eindruck vermieden werden soll.
Auch für Besuch einer Kneipe habe ich nun genügend Tipps um bei den Iren einen guten Eindruck zu machen und zu hinterlassen. Hauptsache ich bin spendabel genug. Und wenn ich meine eigene Kneipe aufmachen will, dann besorge ich mir einfach den Bausatz eines IrisPub im Internet und schon kann es los gehen.
Wenn ich denn mal nach Irland auswandern sollte, dann nach Westirland, denn hier sind die meisten "Hereingeschneiten" oder "Plastic Paddys " zu finden.
Ich lerne die Regeln einer Hochzeitsplanung übers Sorgenmachen zum Entschuldigen und Schenken. Auch eine Hochzeitsrede kann ich nun irischgetreu halten. Und ich weiß, was lieber unerwähnt bleiben sollte.
Ich kenne nun viele Regeln und Tests rund um die Gesundheit. Ich kenne die Anforderungen an einen richtigen Lebenslauf und das Bewerbungsgespräch, weiß wie man sich wichtig macht und wie man richtig telefoniert und Emails schreibt. Ich kenne nun die Regeln für ein irisches Weihnachtsfest mit Baum, Weihnachtsmann und Weihnachtsessen. Und streiten kann ich nun auch fast perfekt irish. Ich habe das Cool- oder Nichtcoolsein zwar nicht ganz begriffen, aber belustigt haben mich auch diese Ausführungen.

Ich habe einen Landesführer über die Iren und ihr Land gelesen, der mir sehr viel Spaß gebracht hat, und von dem ich hoffe, dass ich viele der hier angesprochenen Eigenheiten nie kennenlernen werde.