Märchenadaption mal anders.
Being Beastly. Der Fluch der Schönheit (Märchenadaption von »Die Schöne und das Biest«)Die schöne Valeria muss mit 16 vor den König treten, welcher bestimmt, wen sie heiraten soll. Sie hofft auf einen Platz im Königshaus und wird dann überraschenderweise zum Anwesen der Westwoods geschickt. ...
Die schöne Valeria muss mit 16 vor den König treten, welcher bestimmt, wen sie heiraten soll. Sie hofft auf einen Platz im Königshaus und wird dann überraschenderweise zum Anwesen der Westwoods geschickt. Dieses ist so heruntergekommen, dass Valeria keinen Zweifel daran hegt, dass die Gerüchte um einen Fluch stimmen könnten. Der Lord selbst ist ebenfalls kein geselliger Zeitgenosse und auch Bedienstete sind kaum noch vorhanden. Der Arzt des Hauses scheint ihr einziger Freund und schnell entwickelt sie Gefühle für eben jenen Mann, der nicht ihr Verlobter ist. Dennoch treibt sie der Wille voran, herauszufinden, was es mit dem Fluch im Hause Weswood auf sich hat und so stößt sie im verbotenen Westflügel auf einen Schrank voller Windlichter, in denen besondere Erlebnisse aus der Vergangenheit des Lord Westwood magisch eingeschlossen sind. So klärt sich nach und nach, um welche Art Fluch es sich handelt, den der Lord erliegt. Allerdings taucht in einigen Erinnerungen auch die schöne Kiara auf, eine Frau, die der Lord einst geliebt hat und die ebenfalls ein Geheimnis birgt.
Diese Geschichte hat im Prinzip kaum etwas mit der von Belle und ihrem Biest gemein. Die Autorin krempelt die Grundidee nocheinmal komplett um und hinterlässt dem Leser so eine Story, die mir durchaus gefällt.
Ebenso gefällt mir die Protagonistin Valeria. Ist sie mir zunächst noch zu dünn, wirkt hochnäsig und versteckt sich hinter den Erziehungsfloskeln ihrer Mutter, so zeigt sie doch im Laufe der Geschichte immer mehr ihr wahres Wesen. Sie kämpft um ihre Liebe und schafft sie sogar unter den Bediensteten schnell den Respekt, der ihr gebührt. Ich konnte mit ihr fühlen, leiden und kämpfen.
Der Lord, wirkt zunächst doch recht unterkühlt, aber auch hier erfährt man erst so nach und nach, warum dies der Fall ist.
Kiara war mir zwar von Anfang an ein Dorn im Auge, jedoch war sie ein Charakter den man nicht so leicht durchschauen konnte. Das machte sie natürlich auch wieder interessant.
Der Schreibstil der Autorin war wirklich angenehm. Nach ein paar Kapiteln war meine anfängliche Skepsis einer Märchenadaption bereits dahin und ich wurde immer wieder aufs Neue überrascht. Der Spannungsbogen ist perfekt gesetzt, sodass mir nie langweilig wurde.
Fazit: Die neue Interpretation des Märchens gefiel mir sehr. Es war düster, romantisch, spannend und voller überraschender Wendungen, stimmigen Charakteren und hat mir somit ein paar schöne Lesestunden beschert. Eine absolute Empfehlung!