Ein gelungenes Kinderbuch, das zu Recht die Bezeichnung "Kinderkrimi" trägt
Inhalt:
Felix, der in Mathematik keine große Leuchte ist, muss nach einer misslungenen Klassenarbeit um seine Versetzung bangen. Durch Zufall lernt er in einem Tierheim Rocky kennen, einen ehemaligen ...
Inhalt:
Felix, der in Mathematik keine große Leuchte ist, muss nach einer misslungenen Klassenarbeit um seine Versetzung bangen. Durch Zufall lernt er in einem Tierheim Rocky kennen, einen ehemaligen Polizeihund, der dort einige Zeit untergebracht worden ist, nachdem er durch eine jährliche Spürhund-Prüfung gefallen war, und freundet sich mit diesem an. Bei einem gemeinsamen Spaziergang geraten die beiden in die Fänge zweier Gangster, können sie diesen entkommen?
Handlung:
Felix hat sehr unter seinem fiesen Mathelehrer, Herrn Teufel, zu leiden, der keine Gelegenheit auslässt, Felix mit seinen schlechten Leistungen vor der gesamten Klasse bloß zu stellen und niederzumachen. Nicht viel besser ergeht es Rocky, der bei seiner jährlichen Prüfung als Spürhund kläglich versagt und schließlich im Tierheim landet. Durch eine glückliche Fügung des Schicksals lernen sich die beiden kennen, als Felix im Tierheim mithilft. Sie freunden sich rasch an. Auf einer ihrer Spaziergänge, bricht der Polizeihund in Rocky durch und er nimmt die Fährte zweier Gangster auf, worauf er Felix in eine brenzlige Lage bringt, als sie von den Verbrechern entdeckt und gefangen gehalten werden.
Schreibstil:
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive des Jungen und aus jener des Hundes erzählt. Dabei wird auch ein wenig mit der Sprache gespielt: während man beim Kind klare, strukturierte Gedankengänge erkennt und die Sätze ausformuliert werden, wirken die Sätze des Hundes ein wenig konfus und hektisch, sind abgehackt und kurz – wie man es sich eben von einem hechelnden, in Alarmbereitschaft versetzten Hund erwarten würde, dem seine Gedanken einfach ohne jegliche Struktur ins Gehirn schießen. Zugegebenermaßen für ein Kind vielleicht ein wenig schwer zu lesen, trotzdem eine sehr gelungene sprachliche Darstellung. Die Geschichte ist unglaublich spannend geschrieben, sodass man sie in kürzester Zeit gelesen hat, weil man einfach wissen will, wie die beiden es schaffen, sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien.
Charaktere:
Die Hauptfiguren sind Felix und Rocky, beide werden sehr sympathisch dargestellt. Zum einen Felix, der seine liebe Not mit seinem aufsässigen Mathematiklehrer mit dem bezeichnenden Namen „Teufel“ hat, zum anderen der treu ergebene Hund Rocky, der einfach nur sein jeweiliges Herrchen glücklich sehen und ihm alles Recht machen will. Ihre Freundschaft und die gemeinsame Sorge um einander, lässt beide über sich hinauswachsen und zu Helden werden.
Im krassen Gegensatz zu den beiden, stehen auf der einen Seite die beiden Gangster, die in ihrem Tun besonders brutal und skrupellos erscheinen, sodass man ihnen alles Böse zutraut und auf der anderen Seite , wie bereits erwähnt, der fiese Lehrer Teufel, der keine Gelegenheit auslässt, um Felix niederzumachen.
Cover:
Das Cover wirkt recht poppig, ist kindgerecht und witzig gestaltet, sodass es unter Garantie auffällt, wenn es in der Buchhandlung steht. Ich muss allerdings zugeben, dass ich aufgrund des Covers ein eher kindlicheres Buch erwartet und nicht mit so viel Spannung gerechnet hätte....
Autor:
Nach mehrjähriger Arbeit auf dem „Schulschiff Deutschland“ studierte Fritz Fassbinder Nachrichtentechnik, danach widmete er sich mehreren Projekten und Entwicklungstätigkeiten für eine Spacelab-Mission der ESA. Heute arbeitet er für das Innenministerium im Polizeiumfeld und ließ sich davon auch zu seinem ersten Kinderbuch mit Krimihandlung inspirieren.
Illustrationen:
Die am Beginn jeden Kapitels zu findenden Illustrationen stammen allesamt von Sonja Kurzbach, die nach ihrer Ausbildung zu Mediengestalterin nun in Berlin lebt und dort als freie Illustratorin arbeitet.
Meinung:
Ein toll geschriebenes Kinderbuch, das die Freundschaft zwischen Tier und Mensch hervorhebt und zeigt wie wertvoll ein echter Freund ist, auf den man sich hundertprozentig verlassen kann. Der kleine Einblick in die Gedankenwelt eines Hundes ist sehr originell und gut gemacht, man könnte fast auf die Idee kommen, dass ein Hund manchmal durchaus so „tickt“ und sich so äußern würde, wenn er könnte! Man hat nie den Eindruck, dass der Hund übertrieben vermenschlicht dargestellt wird, manchmal sind bei ihm auch niedere Triebe vorrangig und die Gedankenwelt des Hundes kreist dann eben primär um das Fressen oder das nächste Leckerli!
Persönliche Kritikpunkte:
Wie bereits oben angesprochen, könnte der teilweise recht abgehackte Stil der, vorherrscht, wenn aus der Perspektive des Hundes erzählt wird, eher kleineren Lesern Probleme bereiten. Bereits größere Kinder bzw. fortgeschrittene Leser werden jedoch gerade an dieser Darstellungsform ihre Freude haben und zum Schmunzeln gebracht werden.
Fazit:
Ein wirklich gelungenes, gut geschriebenes, spannendes aber auch entzückendes Kinderbuch, das die Bezeichnung „Kinderkrimi“ zu Recht trägt!