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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2018

Eine Frau im höchsten Amt

Die Bundespräsidentin
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Der aus freien Stücken und innerer Überzeugung zurückgetretenen Ministerin Sarah wird überraschend die Kandidatur zur Bundespräsidentin angeboten. Sie ist zunächst zwiegespalten, da sie aus ihrer beruflichen ...

Der aus freien Stücken und innerer Überzeugung zurückgetretenen Ministerin Sarah wird überraschend die Kandidatur zur Bundespräsidentin angeboten. Sie ist zunächst zwiegespalten, da sie aus ihrer beruflichen Erfahrung weiß, wie sehr sich ihr Leben und das ihrer Familie durch die neue Position dramatisch verändern wird. Aber es erscheint ihr auch sehr verlockend ihrer Überzeugung der gewaltfreien Konfliktlösung als erste Bundespräsidentin der Bundesrepublik Deutschland eine Öffentlichkeit zu geben. Nach der Zustimmung ihrer Familie nimmt sie die Kandidatur an und wird auch als Bundespräsidentin gewählt. Nach ihren ersten Erfolgen muss sie aber feststellen, dass nicht alle von ihrer Vorgehensweise angetan sind und diese Personen versuchen nun die lästige Bundespräsidentin loszuwerden...
Kerstin Rachefahl hat mit der Bundespräsidentin einen packenden Polit-Thriller geschrieben, der einen guten und durchaus realistischen Einblick in die deutsche Politik und das Leben eines Staatsoberhauptes gewährt. Die Autorin erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Die Hauptprotagonistin Sarah wird als ehrgeizige und gewissenhafte Politikerin beschrieben, die das Ziel eines friedlichen Miteinanders vor ihre persönlichen Bedürfnisse stellt. Obwohl sie sehr emotional und menschen-freundlich auftritt, wird sie in ihrer Art von der Öffentlichkeit stellenweise als kalt und gefühlslos wahrgenommen. Ein spannender Zug, wie professionelles Auftreten die Wahrnehmung des Betrachters beeinflussen kann. Die Spannung wird in dem Thriller immer weiter aufgebaut und bis zum Ende aufrechtgehalten. Die Hintergründe des Romans wirken sehr gut recherchiert und allein der Blick hinter die Kulissen der deutschen Politik macht das Buch aus meiner Sicht lesenswert. Gekonnt mischt die Autorin Kerstin Rachefahl die politische Bühne mit den Emotionen der Protagonisten und verleiht dem Buch so noch einen besonderen Charme.
Ein aus meiner Sicht sehr gelungener Polit-Thriller um die erste Bundespräsidentin der Bundesrepublik Deutschland, die ich mir als reale Person in der deutschen Politik wünschen würde. Das Buch hat mich begeistert, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Eberhofer ermittelt wieder

Kaiserschmarrndrama
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Treibt ein Serienmörder sein Unwesen in Niederkaltenkirchen? Diese Frage treibt unseren charmanten und erfolgreichen Dorfpolizisten Franz Eberhofer um. Zunächst wird eine junge Frau tot aufgefunden. Sie ...

Treibt ein Serienmörder sein Unwesen in Niederkaltenkirchen? Diese Frage treibt unseren charmanten und erfolgreichen Dorfpolizisten Franz Eberhofer um. Zunächst wird eine junge Frau tot aufgefunden. Sie ist nahezu nackt und allem Anschein nach wurde sie mit einem Stein erschlagen. Bei den Ermittlungen stolpert der Eberhofer über den kleinen Nebenerwerb der toten Frau, sie hat Stripshows im Internet angeboten. Zu ihren Kunden gehörten die gut bekannten Flötzinger, Simmerl und zu guter letzt sein Bruder Leopold. Gleich drei Verdächtige und zu allem Überfluss wird kurze Zeit später eine zweite Leiche entdeckt...

"Kaiserschmarrndrama" ist mittlerweile der neunte Band um den smarten Dorfpolizisten Franz Eberhofer. Der Autorin Rita Falk gelingt es aus meiner Sicht, die Spritzigkeit und den Unterhaltungswert weiterhin aufrechtzuerhalten. Sie erzielt dies mit ihrer lockeren und sehr lebendigen Schreibweise, welche mit gezielt eingesetzter Mundart unterstützt wird. Es handelt sich zwar auch wieder um einen Kriminalfall, den der Franz aufzuklären hat, aber für mich steht weniger die Aufklärung der Morde sondern die schillernden Personen der bayrischen Kleinstadt im Vordergrund. Die Reibereien der Protagonisten untereinander und der Dorftratsch sorgen für eine gute Atmosphäre. Selbst der Spannungsbogen wird gut aufgebaut und die Gegebenheiten, so wie plötzliche und überraschende Wendungen lassen viel Freiraum für den Leser, eigene Überlegungen und Strategien zur Täterschaft aufzustellen. Sehr schön überträgt Rita Falk den Lokalkolorit in ihre Krimis und verleiht den Büchern damit ihren besonderen Charme.

Wer bisher die ersten Teile der Serie gelesen oder gehört und dabei lieb gewonnen hat, wird auch an "Kaiserschmarrndrama" seine Freude haben. Ich empfehle das Buch auf alle Fälle gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 04.03.2018

Ein wahrer Schatz!!!

Der Wortschatz
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Es beginnt mit einem Wort, welches sich nicht an seinen Sinn erinnern kann. Um nach diesem Sinn zu forschen macht es sich auf die Reise in das Reich der Worte und stößt dort immer wieder auf neue Ansätze ...

Es beginnt mit einem Wort, welches sich nicht an seinen Sinn erinnern kann. Um nach diesem Sinn zu forschen macht es sich auf die Reise in das Reich der Worte und stößt dort immer wieder auf neue Ansätze und Hinweise, die dem Wort dir Richtung weisen, um seine Bedeutung zu entschlüsseln...


Elias Vorpahl hat mit diesem kleinen, aber auch aus meiner Sicht sehr wertvollen Buch einen wahren Schatz geschaffen. Er erzählt die Geschichte des verlorenen Wortes mit einer bildreichen und immer wieder faszinierenden Schreibweise, die mich an das Reich der Worte fesselte. Geschickt spielt der Autor mit den unterschiedlichen Bedeu-tungen und Verbindungen von Wörtern. Er erschafft tolle und fantasievolle Geschichten mit Tiefgang, die mich als Leser immer wieder zum Nachdenken und Innehalten animiert haben. So lernen wir den Sprachfluss, die Eselsbrücke und die Wortspielerei kennen, um nur einige Beispiele zu nennen. Gleichzeitig gelingt es dem Autor eine enorme Spannung aufzubauen um die wahre Bedeutung des Wortes, welches sich hier auf die Reise begeben hat. Das Finale schließt das Buch dann für mich rund und schlüssig ab und gibt mir das Gefühl, meine Zeit mit dem Buch sinnvoll genutzt zu haben.


"Der Wortschatz" ist für mich ein außergewöhnliches Buch, welches mich wirklich begeistern konnte. Allein der geschickte Umgangs mit den Wörtern macht den Roman zu etwas Besonderem, was mich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen lässt. Die Bewertung fällt daher folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen möglichst positiv aus!!!

Veröffentlicht am 04.03.2018

Temporeich und spannend erzählt

Das dunkle Netz
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Feldjäger Mark Becker erhält von seinem ehemaligen Kameraden Kai Jäger eine merkwürdige Nachricht. Er hätte Beweismaterial, welches er ihm unbedingt zeigen wolle. Die Kontaktaufnahme mit seinem ehemaligen ...

Feldjäger Mark Becker erhält von seinem ehemaligen Kameraden Kai Jäger eine merkwürdige Nachricht. Er hätte Beweismaterial, welches er ihm unbedingt zeigen wolle. Die Kontaktaufnahme mit seinem ehemaligen Kameraden misslingt aber und Mark Becker wundert sich, ihn selbst zu Hause nicht anzutreffen. Kurze Zeit später wird eine verkohlte Leiche als Kai Jäger identifiziert. Mark Becker ist geschockt, kann aber aufgrund der Möglichkeit, dass die Tat mit der Bundeswehr zu tun haben könnte, an den Ermittlungen teilnehmen. Seine Partnerin bei der Polizei ist Lisa Jäger, die er in unangenehmer Erinnerung von seinem letzten gemeinsamen Fall hat...

Ich habe bereits mehrere Bücher von Silvia Stolzenburg gelesen und jedes mal war ich begeistert von ihrem temporeichen und lebendigen Schreibstil, der mich als Leser schnell in die Handlung zieht. "Das dunkle Netz" steht den vorherigen Büchern diesbezüglich in nichts nach und konnte mich wieder nach nur einigen Seiten packen. Der Hauptprotagonist Mark Becker war mir nach seinem ersten Einsatz in "Blutfährte" bereits vertraut und konnte mich wieder überzeugen. Sicherlich als Feldjäger ein ungewöhnlicher Ermittler, dessen unfreiwillige Begegnung mit der ermittelnden Kommissarin Lisa Jäger dem Buch einen zusätzlichen Charme verleiht. Der Spannungsbogen wird direkt mit Beginn des Buches aufgebaut und durch die sehr ereignisreiche Handlung auf hohem Niveau gehalten. Das fulminante Finale war für mich schlüssig und gut nachvollziehbar und hat mir mit einem Cliffhanger zum Ende Lust auf den dritten Fall von Mark Becker gemacht.

Aus meiner Sicht ist Silvia Stolzenburg mit "Das dunkle Netz" ein spannender und fesselnder Nachfolger ihrer neuen Thriller-Reihe um den sympathischen und eigenwilligen Feldjäger Mark Becker gelungen. Wie schon den ersten Teil empfand ich den Thriller als sehr lesenswert für Liebhaber spannungsgeladener Literatur. Von mir erhält das Buch die vollen fünf von fünf Sterne!!!

Veröffentlicht am 24.02.2018

Wenn der schwarze Drache aufsteigt...

Sturm
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Weltweit mehren sich die unerklärlichen Klimaphänomäne, die sich kaum jemand erklären kann. So trocknet in Australien ein See aus, in Sibirien schmilzt der Permafrostboden mehrere Meter tief und in Berlin ...

Weltweit mehren sich die unerklärlichen Klimaphänomäne, die sich kaum jemand erklären kann. So trocknet in Australien ein See aus, in Sibirien schmilzt der Permafrostboden mehrere Meter tief und in Berlin wütet ein unglaublicher Sturm, der große Teile des Olympiastadions verwüstet. Auch in Hannover kommt es von einem Moment auf den anderen zu einem Unwetter mit Tennisballgroßen Hagelkörnern. Laura, deren Sohn Robin bei diesem Unwetter durch den Hagel verletzt wird, gerät, ohne dass sie es eigentlich will, in die Mühlen der unterschiedlichen Regierungen, die einen Klimaskandal und Wettermanipulationen vermuten...

Uwe Laub hat mit "Sturm" einen absolut fesselnden und spannenden Wissenschafts-Thriller geschrieben, der mich schon nach kurzer Zeit in den Bann gezogen hat. Er erzählt die Geschichte in einem bild-reichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, wobei es ihm gelingt auch kompliziertere naturwissenschaftliche Gegebenheiten verständlich und nachvollziehbar zu beschreiben. Mit der Wettem-anipulation hat er sich einem brisanten und durchaus aktuellen Thema gewidmet, und dieses aus meiner Sicht hervorragend und umfassend recherchiert. Die Kunst bei einem solchen Buch liegt sicherlich in der ausgewogenen Mischung aus Fakten und Fiktion, was Uwe Laub hier außerordentlich gut gelingt. So baut er mit dem zerstörerischen Wirbelsturm zu Beginn des Buches direkt einen hohen Spannungsbogen auf und hält diesen über die gesamte Länge des Buches aufrecht. Das fulminante Finale lässt dann auch keine Wünsche offen , ohne aber zu konstruiert zu wirken.

Bei "Sturm" handelt es sich aus meiner Sicht um einen äußerst gut gelungen Wissenschafts-Thriller mit einem spannenden und aktuellen Thema, Die Umsetzung gelingt dem Autor so gut, dass die Szenerie sehr realistisch wirkt und mich so am Ende nachdenklich zurückgelassen hat. Für mich eine absolute Leseempfehlung, welche ich gerne mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.