Perfekte Mischung aus Grusel und Spannung
Die Finstersteins (Bd. 1)Fred wohnt seit einigen Monaten zusammen mit seiner Mutter „Baba“ in einem Haus auf dem Waldfriedhof in der Mitte von Berlin, da Baba dort ihrem Job als Friedhofspflegerin nachgeht. Aus diesem Grund kennt ...
Fred wohnt seit einigen Monaten zusammen mit seiner Mutter „Baba“ in einem Haus auf dem Waldfriedhof in der Mitte von Berlin, da Baba dort ihrem Job als Friedhofspflegerin nachgeht. Aus diesem Grund kennt Fred den Friedhof mitsamt seinen Grüften wie seine Westentasche, In seiner neuen Schule wird er von einer Gruppe, den „Orks“ rund um Aaron Bärbach gemobbt und permanent drangsaliert. Einzig sein Freund Franz Ferdinand, seines Zeichens Genie und ebenfalls als Freak verschrien hält zu ihm. Als ob Fred für einen Elfjährigen nicht schon genug Probleme hat, kommt ein weiteres dazu: mehr oder weniger „aus Versehen“ erweckt er die Familie von Finsterstein, die durch schwarze Magie von Vorfahren der Familie Bärbach zu Stein verwandelt wurden und seit 400 Jahren in einer Gruft am Waldfriedhof ihr Dasein fristen, samt Leistenkrokodil Pepi zum Leben. Jetzt heißt es, Schadensbegrenzung zu betreiben!
Mit diesem Buch ist Kai Lüfter ein sehr lustiges Buch gelungen, alleine die Beschreibung der „Orks“ und die zum Teil wirklich amüsante Situationskomik, die in diesem Buch heraufbeschworen wird, lassen nicht nur Kinder an vielen Stellen laut auflachen. Zudem beinhaltet dieser Band genau die richtige Mischung an Grusel und Spannung, wie sie es Kinder in diesem Alter lieben. So ist schon das Cover in seinen düsteren Farben bereits gruselig gestaltet, mit seinem neonfarbenen Schriftzug des Titels wird man ein wenig an die legendäre Serie der „Munsters“ erinnert, ein vermutlich beabsichtigt war.
Was mir allerdings eher negativ auffiel, war die teilweise doch recht schwierige Wortwahl des Autors, denn ich bezweifle hochgradig, dass neun bis zwölfjährige Kinder, die laut Beschreibung die Zielgruppe dieses Buches sind, mit Wörtern wie Alchimisten, Talkback-Knöpfen, diffus, Phiolen, Faible, Misskredit, Séancen, Geschmadder etc ohne erklärende Worte eines Erwachsenen etwas anfangen können. Aus demselben Grund finde ich die vielen englischen Ausdrücke in den Chatsequenzen ein wenig fehl am Platz, zumal kaum ein Kind diesen Alters über ausreichende Englischkenntnisse verfügt, um diese zu verstehen und damit ein wenig überfordert wird. Der Schluss kommt ein wenig abrupt, einiger Fragen bleiben offen, zumal bei diesem Buch nirgends darauf hingewiesen wird, dass es sich bei hier um den ersten Band einer Serie handelt. Dass dem jedoch tatsächlich so ist, weiß man erst, nach eingehender Internetrecherche. Davon abgesehen würde ich dieses Buch jedoch auf alle Fälle empfehlen!