Cover-Bild Die letzte Borgia
(29)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 522
  • Ersterscheinung: 15.01.2018
  • ISBN: 9783458363194
Sarah Dunant

Die letzte Borgia

Roman
Peter Knecht (Übersetzer)

Treten Sie ein in eine Welt des Glanzes, der Leidenschaft und der Intrigen – in die Welt Lucrezia Borgias und ihrer skandalösen Familie. Nach dem großen Erfolg von Der Palast der Borgia öffnet Sarah Dunant erneut die schweren Palasttüren und lässt uns einen Blick auf die berüchtigtste Familie Italiens erhaschen. Ein historischer Roman mit allen Finessen, so spannend wie Hilary Mantel, so atmosphärisch wie Eva Stachniak.

Es ist das Jahr 1502. Die Gerüchte um Lucrezia Borgia sind zahlreicher denn je, in den Straßen ganz Italiens hört man es raunen: von Lucrezias angeblicher Affäre mit ihrem Bruder Cesare, von der verbotenen Liebe zu ihrem Vater, dem Papst Alexander VI., von Mord und Orgien. Doch wo Lucrezia selbst auftaucht, verstummen die Stimmen – mit ihrer Anmut und ihrem Geschick verzaubert sie die Höfe Italiens. Und gut verbirgt sie dabei ihr Geheimnis, dass nämlich nicht jedes Gerücht unbegründet ist: Tatsächlich hat Cesare aus Eifersucht Lucrezias Ehemann ermordet, ihre große Liebe. Doch einer Borgia werden Wut und Trauer nicht nachgesehen, Lucrezia hat eine Aufgabe zu erfüllen: Eine neue Stadt wartet auf sie, eine neue Liebe und das nächste gefährliche Spiel um Macht und Reichtum.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2018

Eine machthungrige Familie

0

Die Borgias sind bekannt dafür, dass sie ehrgeizig, skrupellos und machtgierig sind. Jeder in dieser Familie muss sich den politischen Zielen von Rodrigo Borgia unterordnen, so auch Lucretia. Ist sie nun ...

Die Borgias sind bekannt dafür, dass sie ehrgeizig, skrupellos und machtgierig sind. Jeder in dieser Familie muss sich den politischen Zielen von Rodrigo Borgia unterordnen, so auch Lucretia. Ist sie nun ein Opfer oder ist sie die Frau, die sich rücksichtslos alles nimmt, was sie will?
Dieses Buch ist nach dem Roman „Der Palast der Borgia“ der zweite Band, der sich mit der Familie Borgia befasst. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und stellt Örtlichkeiten und Personen sehr bildhaft dar. Die Charaktere sind gut authentisch ausgearbeitet.
Rodrigo Borgia ist ein Mann, der keine Skrupel kennt, nach Macht giert und auch keine Rücksicht auf seine Familie nimmt. Er sorgt sich zwar um seine Kinder, aber das Sichern seiner Macht steht im Vordergrund. Auch Lucretia muss sich seinen Forderungen unterordnen.
Es gibt ein ganze Reihe von Gerüchten über sie. Da ist von der Affäre mit ihrem Bruder Cesare die Rede und auch von der verbotenen Liebe zu ihrem Vater. Wo sie erscheint, betört sie alle mit ihrer Schönheit. Schon früh hat sie gelernt, nach außen eine Gesicht zu zeigen, welches ihre wirklichen Gefühle verbirgt. So zeigt sie auch nicht wie sehr sie um den Mann trauert, den ihr Bruder Cesare aus Eifersucht ermordet hat. Schon bald muss sie wieder heiraten.
Auch wenn es aussieht, als hätte Lucretia ein Leben in Glanz und Gloria, so gibt es auch für sie dunkle Momente. Der Mann, den sie liebte wird ermordet, Krankheiten müssen überstanden werden und Intrigen und Ränke überstanden werden. Ihre Wünsche sind unwichtig, wenn ihr Vater der Papst seine Macht sichern und ausbauen will, dann muss sie folgen.
Der Herzog Alfonso d’Este sieht auf Lucretia herab, doch die Ehe muss aus politischen Gründen geschlossen werden. Wird Lucretia dennoch glücklich werden?
Die Geschichte der Borgias ist interessant und in letzter Zeit häufiger in verschiedenen Verfilmungen behandelt wurde. Vielleicht konnte mich das Buch daher nicht so packen wie ich es erwartet habe. Es kam einfach nicht die nötige Spannung auf und immer wieder gab es auch Länge.
Die Geschichte einer interessanten Familie.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Ein Buch wie eine Gemäldegalerie

0

Ich fühlte mich beim Lesen des Buches wie die Besucherin eines Museums mit historischen Gemälden, mit geschönten oder entlarvenden Konterfeis sich bedeutend fühlender Persönlichkeiten. Ich sah die Gemälde ...

Ich fühlte mich beim Lesen des Buches wie die Besucherin eines Museums mit historischen Gemälden, mit geschönten oder entlarvenden Konterfeis sich bedeutend fühlender Persönlichkeiten. Ich sah die Gemälde an und ging weiter – und nichts davon berührte mich. Zwar bewunderte ich die Kunst des Malers, aber von den Personen erfuhr ich nur Äußerlichkeiten. Ich erfuhr vom modischen Schnitt geschlitzter Ärmeln vielleicht etwas oder ich sah feinste lederne Handschuhe für feingliedrige Hände vor mir. Doch die Menschen, ihre innersten Beweggründe, ihre Sehnsüchte und Träume, ihre wahren Gefühle blieben mir lesend verborgen.

Erzählt wird uns vom schillernden Leben der Lucrezia Borgia, der unehelichen Tochter des Papst Alexander. Auch wenn der Fokus auf Lucrezia liegt, so holt doch Sarah Dunant erzählend weit aus, um die Komplexität der Familienverbandelungen der Borgias einigermaßen transparent zu machen. Macht und Habgier, Intrigen, Gerüchte, Mord und Orgien, aber auch Schönheit und Liebe – nichts wird ausgespart in diesem farbigen mittelalterlichen Bilderbogen. Lebendig geschrieben, fesselnd erzählt. Aber mich nicht wirklich berührend.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Hexe oder Heilige

0

Wer war Lucrezia Borgia? Engel oder Teufelin? Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Lucrezia ist eine schwer zu fassende historische Persönlichkeit. Zweifellos war sie eine anziehende, schillernde ...

Wer war Lucrezia Borgia? Engel oder Teufelin? Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten. Lucrezia ist eine schwer zu fassende historische Persönlichkeit. Zweifellos war sie eine anziehende, schillernde Frau, die von ihrem Vater für seine machtpolitischen Ziele wie eine Figur im Schachspiel eingesetzt wurde. In diesem Roman geht es um ihre dritte (und letzte) Ehe mit Alfonso d' Este, Herzog von Ferrara.

Mit ihrem historischen Roman "Die letzte Borgia" knüpft die britische Schriftstellerin Sarah Dunant direkt an ihr Buch "Der Palast der Borgia" an. Sie führt uns mitten ins Jahr 1502. Die Gerüchte um Lucrezia Borgia sind zahlreicher denn je, in den Straßen ganz Italiens hört man es raunen: von Lucrezias angeblicher Affäre mit ihrem Bruder Cesare, von der verbotenen Liebe zu ihrem Vater, dem Papst Alexander VI., von Mord und Orgien. Doch wo Lucrezia selbst auftaucht, verstummen die Stimmen – mit ihrer Anmut und ihrem Geschick verzaubert sie die Höfe Italiens. Und gut verbirgt sie dabei ihr Geheimnis, dass nämlich nicht jedes Gerücht unbegründet ist: Tatsächlich hat Cesare aus Eifersucht Lucrezias Ehemann ermordet, ihre große Liebe. Doch einer Borgia werden Wut und Trauer nicht nachgesehen, Lucrezia hat eine Aufgabe zu erfüllen: Eine neue Stadt wartet auf sie, eine neue Liebe und das nächste gefährliche Spiel um Macht und Reichtum.

Das Cover ist interessant gestaltet worden. Der Betrachter erkennt eine in dunkle Farben gekleidete Frauengestaltet, die ihm den Rücken zuwendet und von ihrem erhöhten Standpunkt auf eine für diese historische Epoche typische Burg herabzuschauen scheint. Der Titel ist gut gewählt; er rekurriert auf den Inhalt und rückt Lucrezia Borgia in den Mittelpunkt des Geschehens, die zur letzten Überlebenden ihrer skandalumwitterten Familie wird.

Sarah Dunant hat uns einen Blick in eine Welt des Glanzes, der Leidenschaften und der Intrigen versprochen. Tatsächlich zeigt sie ein breit angelegtes Sittengemälde der Renaissance. Im Mittelpunkt steht die berühmt-berüchtigte Familie Borgia, die in dieser Epoche die Geschicke in Italien in ihrem Sinne lenkte. In diesem historischen Roman gehen Geschichte, Politik und Familiengeschichte eine tiefe Symbiose ein. Man taucht ein in eine Welt, die von höfischer Pracht- und Prunkentfaltung, Kunst, Musik und Literatur auf der einen Seite und von Gewalt, Drohungen, Intrigen, Korruption und Mord auf der anderen Seite geprägt ist.

Leider bin ich mit dem distanzierten, zurückhaltenden Schreibstil von Sarah Dunant nicht warm geworden. Zweifellos hat die britische Schriftstellerin gründlich recherchiert, aber es gelingt ihr nicht, ihre Protagonisten zum Leben zu erwecken. Dies liegt vor allem an den sehr langen, verschachtelten Sätzen, welche das flüssige Lesen ihres historischen Romans erschweren. Sämtliche Protagonisten bleiben seltsam fremd bei der Lektüre des historischen Roman. Man kann sich nicht in ihre Gedanken- und Gefühlswelt einfühlen. Dies gilt vor allem für Lucrezia, die wie ein Spielball in der Politik eingesetzt wurde und ihr persönliches Glück zugunsten ihrer machtbesessenen Familie zurückstellen musste.

Aus diesem Grunde kann ich nicht mehr als 3,5 Sterne für einen interessanten, aber mäßig spannenden und langatmig geschriebenen historischen Roman vergeben.


Veröffentlicht am 25.02.2018

Die Geschichte der berühmt-berüchtigten Familie Borgia

0

Italien in den Jahren 1502 – 1503

Die Familie Borgia unter Papst Alexander VI weitet ihre Macht durch Intrigen, Krieg und Heirat über ganz Italien aus. Cesare Borgia zieht als großer, brutalter Kriegsherr ...

Italien in den Jahren 1502 – 1503

Die Familie Borgia unter Papst Alexander VI weitet ihre Macht durch Intrigen, Krieg und Heirat über ganz Italien aus. Cesare Borgia zieht als großer, brutalter Kriegsherr von einer Provinz zur nächsten, während Lucrezia zum dritten Mal verheiratet wird. Sie wird mit dem Herzog Alfonso d’Este nach Ferrara vermählt, wo sie ein geiziger Schwiegervater und eine neidische Schwägerin erwarten. Zudem ist ihr neuer Ehemann mit dem Bau von Kanonen beschäftigt und hat wenig für die Bedürfnisse seiner zweiten Ehefrau übrig. Was als Siegeszug der faszinierenden und geheimnisvollen Papsttochter Lucrezia quer durch Italien beginnt, endet in einem dramatischen Kampf auf Leben und Tod. Ihr Leben ist voller Pflichterfüllung und es bleibt nur wenig Platz für Lebensfreude und Liebe. Dennoch versteht Lucrezia sich darauf, ihr Leben im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu genießen: sie tanzt wie keine zweite und holt die Kunst an ihren Hof. Inzwischen thront ihr Vater als Papst in Rom fest über den Kardinälen und den italienischen Geistlichen und ihr Bruder vergrößert den Einfluss der Borgias durch geniale Kriegsführung.

Die geschichtlichen Hintergründe zum Aufstieg und der Machtausweitung der Familie Borgia haben mich fasziniert und nicht mehr los gelassen. Wie machtgierig und grausam diese spanische Familie sich durch Italien gekämpft und ihren Einfluss und ihre Macht ausgebaut haben, ist nicht immer leicht zu ertragen. Dabei sind die Geschwister Cesare und Lucrezia so verschieden und trotzdem in unverbrüchlicher Liebe miteinander verbunden. Dieser historische Roman ließ mich allein schon durch den Titel und den Klappentext hoffen, mehr über Lucrezia Borgia – deren Leben und „Leiden“ – zu erfahren. Letztlich wurde meine Erwartung enttäuscht, denn neben ihrem Vater – dem Papst Alexander VI – und ihrem Bruder Cesare, dem brutalen Kriegstreiber und Eroberer, bleibt Lucrezia zurück. Diese beiden Männer nehmen sehr viel Raum in der Geschichte ein. Dabei sind ihre Charaktere und ihre Entscheidungen durchaus interessant und ziehen den Leser unwillkürlich in ihren Bann. Der Schreibstil ist bisweilen kühl und die emotionale Seite der Geschichte kommt zu kurz. Schade! Trotzdem gefiel mir der historische Roman gut, denn Sarah Dunant verwebt geschickt gut recherchierte Geschichte und Fantasie miteinander. Sie geht auf Details ein und springt zwischen den verschiedenen Schauplätzen der Geschichte hin und her. Das tut dem Roman allerdings nicht immer gut, denn dabei verliert sie den Blick auf die Person Lucrezia oft aus den Augen.

Veröffentlicht am 26.01.2018

hat mich nicht ganz überzeugt

0

Wer einen historischen Roman über die Familie Borgia zur Hand nimmt, weiß um die skrupellosen Machenschaften dieser Familie, die ihre Macht mit Mord und Totschlag, mit Intrigen und politischer Machtgier ...

Wer einen historischen Roman über die Familie Borgia zur Hand nimmt, weiß um die skrupellosen Machenschaften dieser Familie, die ihre Macht mit Mord und Totschlag, mit Intrigen und politischer Machtgier ausbauen.

Obwohl der Titel dieses Buches suggeriert, dass Lucrezia Borgia, die Tochter Rodrigos, des aktuellen Papstes Alexander, und Schwester des berüchtigten Söldnerführer Cesare, die Hauptfigur spielen soll, kommt sie für mein Empfinden zu kurz.

Sie muss sich sowohl dem Vater als auch dem Bruder unterordnen und wird zum dritten Mal vermählt: diesmal mit dem Herzog Alfonso d’Este. Noch bevor die Braut im Herzogtum eintrifft, sind es die Gerüchte um sie und ihre aus Spanien kommende Verwandtschaft, die ihr vorauseilen. Man beschuldigt sie (natürlich nicht offen) der inzestuösen Beziehung zu Vater und Bruder sowie des Gattenmordes.
Dennoch weiß sie sich zu behaupten und betört alle durch ihre Erscheinung. Dass sie sich mit ihrem Schwiegervater um die Höhe der monatlichen Apanage aus ihrem eigenen Vermögen streiten muss, zeigt wie schlecht es um die Stellung der Frau(en) dieser Zeit bestellt ist.

Meine Meinung:

Das ist der zweite Band der Familien-Saga rund um die Borgias. Der erste ist „Der Palast der Borgia“. Er muss nicht zwingend gelesen werden, trägt aber ein wenig zum besseren Verständnis der vorliegenden Geschichte bei.

Sehr eindrucksvoll ist das Leben (und Sterben) in der Renaissance dargestellt. Viele Männer leiden an der „Französischen Krankheit“ wie die Syphilis genannt wird. Wenn sie nicht in der Schlacht fallen, werden sie, geistig umnachtet und von Geschwüren überwuchert, an dieser Geschlechtskrankheit sterben. Heilung gibt es keine, höchstens Experimente mit allerlei giftigen Substanzen wie z. B. Quecksilber, das auch einige Erfolge aufweisen kann. Selbst der Papst ist davor nicht gefeit.

Schön ist auch, dass weitere historische Personen die Wege des Lesers kreuzen. Wir begegnen z.B. Niccolò Machiavelli und seiner Gemahlin, der uns an seinen klugen Gedanken teilhaben lässt. Interessant sind die politischen Winkelzüge von Cesare und Rodrigo, die weder vor Mord noch vor Verrat zurückschrecken und selbst getreue Anhänger über die Klinge springen lassen.

Fazit:

Trotz der intriganten Familie und ihrer Machenschaften hat das Buch die eine oder andere Länge. Daher kann ich nur 3 Sterne vergeben. Die Leseprobe hat ein wenig mehr versprochen.