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Veröffentlicht am 09.04.2018

Nicht so, wie ich gedacht hätte

Böse Schwestern
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Ellen Tamm, Reporterin für Kriminalfälle bei TV-24, ist völlig am Ende. Der letzte Fall über den sie berichtete, der des verschwundenen Mädchens Lyke, hat sie psychisch so stark berührt, dass sie krank ...

Ellen Tamm, Reporterin für Kriminalfälle bei TV-24, ist völlig am Ende. Der letzte Fall über den sie berichtete, der des verschwundenen Mädchens Lyke, hat sie psychisch so stark berührt, dass sie krank geschrieben ist. Zuviel erinnerte sie an den Verlust der eigenen Zwillingsschwester Elsa, die damals unter ominösen Umständen ums Leben kam.

Jetzt ist sie auf dem Weg zu ihrer Mutter um Kraft zu tanken. Es ist ein großer Zufall, dass sie bei ihrer Fahrt am Auto der gerade gefundenen, ermordeten Liv vorbei kommt. Der Tod der Frau lässt ihr keine Ruhe. In der Presse wird überhaupt nichts über den Fall erwähnt. Sie beschließt das zu ändern und beginnt mit eigenen Ermittlungen.

Diese Eingangsgeschichte klingt erst einmal spannend und war auf jeden Fall der Grund dafür, warum ich dieses Buch lesen wollte. Die Ermittlungen sowohl von der Polizei, als auch von Ellen bringen in das kleine Dorf sehr viel Unruhe. Besonders in den Familien von Hanna und Alexandra entsteht viel Unruhe. Aber das alles brachte mich beim Lesen nicht wirklich weiter. Bis zur Hälfte des Buches musste ich mich mit der kaputten, fast gestörten Persönlichkeit Ellens beschäftigen. Die Begegnungen mit Hanna und Alexandra waren für den Fortbestand der Geschichte auch nicht wirklich aufschlussreich. Wo sollte die Geschichte hinführen? Ich wollte schon mit diesem Buch aufhören.
Doch gut das ich durchgehalten habe, denn plötzlich nach der Hälfte des Buches kam plötzlich Spannung auf und ich wollte nun unbedingt wissen, wie es weitergeht. Leider fiel der Spannungsbogen kurzzeitig wieder in sich zusammen. Doch das Ende war dann letztlich nicht nur spannend, sondern auch überraschend. Damit hätte ich nicht gerechnet.

Eigentlich hätte es für dieses Buch von mir nur zwei Sterne gegeben, aber für den wirklich spannenden Schluss gibt es von mir dann doch wenigstens drei Lesesterne.

Veröffentlicht am 01.04.2018

Krimi aus Ostfriesland

Deichfürst
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Wir befinden uns vor dem Jahrtausendwechsel, konkret im November 1999. Es gibt noch keinen Euro, das Emser Land ist in Aufruhr. Der Grund dafür sind Proteste gegen das Sperrwerk an der Ems. Beführworter ...

Wir befinden uns vor dem Jahrtausendwechsel, konkret im November 1999. Es gibt noch keinen Euro, das Emser Land ist in Aufruhr. Der Grund dafür sind Proteste gegen das Sperrwerk an der Ems. Beführworter und Naturschützer bekämpfen sich heftig. Der einjährige Baustopp ging auf das Konto der Naturschützer. Als nach Beendigung des Baustopps die Arbeiten am Sperrwerk endlich wieder losgehen, wird auf der Baustelle ein frischer Sarg mit einem Toten gefunden. Dieser, so wird schnell klar, ist lebendig begraben worden und jämmerlich erstickt.

Bei dem Toten handelt es sich um einen Beführworter des Sperrwerks, dem reichen Großbauern Tadeus de Vries. Scheinbar könnte jeder in der Gegend ein Motiv für den Mord haben, den de Vries hatte sein Leben lang die Menschen ausgenutzt, gedemütigt und misshandelt. Im Krieg war er in der SS und an der Ermordung von vielen Menschen beteiligt. Aber daran dachte heute im Ort niemand mehr, es wurde auch nicht über seine Vergangenheit gesprochen. Auf der Suche nach einem Motiv gibt es für den ermittelnden Staatsanwalt nur eines. Auf keinen Fall ist das Motiv in der Vergangenheit des Opfers zu suchen. Es muss sich um militante Gegner des Sperrwerks handeln. Er treibt die Ermittler an genau in diese Richtung zu ermitteln.
Stephan Möllenkamp, neuer Hauptkommissar der Mordkommission der Kripo Leer ermittelt mit seinem Team trotzdem in alle Richtungen. Unterstützung erhält er dabei auch von Gertrud Boekhoff, einer resoluten Regionalberichterstatterin, die sich immer wieder in die Ermittlungen einmischt.

An sich gibt diese Konstellation jede Menge her. Aber so richtig ist bei mir der Funke nicht übergesprungen. Das Buch las sich nicht schlecht, aber phasenweise fehlte es mir einfach an Spannung. Schwierig fand ich die originalsprachlichen Dialekte, selbst mit Fußnote gerade beim Ebook wird der Lesefluss doch erheblich gestoppt. Authentischer wurde der Krimi dadurch nicht.

Von mir gibt es für diesen Krimi aus diesem Grund nur drei Lesesterne.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Erweiterung des ersten Buchs

Das Fest der kleinen Wunder
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Hierbei handelt es sich um eine Art Nachlese für den ersten Teil von Ulrike Renk "Das Lied der Störche". Das Buch lässt sich zwar ohne Vorkenntnisse gut lesen, zum besseren Verständnis ist es aber durchaus ...

Hierbei handelt es sich um eine Art Nachlese für den ersten Teil von Ulrike Renk "Das Lied der Störche". Das Buch lässt sich zwar ohne Vorkenntnisse gut lesen, zum besseren Verständnis ist es aber durchaus gut, wenn man wenigstens das vorangegangene Buch schon gelesen hat.

Für mich war dieses Buch durchaus lesenswert. Ich konnte erneut viel über das Leben in Ostpreußen zur damaligen Zeit erfahren. Wie wenig weiß man eigentlich heute noch über das Leben auf den damaligen Großgütern zu dieser Zeit. So beeindruckt das funktionierende Leben auf einem Gut u.a. mit einer Vielzahl von Personal. Da sind dann nicht nur die Köchin, es gibt auch eine Mamsell (eine Art Hausverwalterin und Organisatorin), es gibt Stallknechte, Dienstmägde und Zimmermädchen. Auch die Anzahl der Personen, die auf so einem Gut leben, ist beträchtlich. Es ist nicht nur die große Familie des Eigentümers, in dem Fall mit dem Ehepaar, drei gemeinsamen und drei weiteren Kindern der Kindsmutter, auch die unverheiratete Schwester des Gutsherrn, eine weitere ältere unverheiratete Dame hat auch noch Unterschlupf gefunden. Auch die Familie des Gutsverwalters und auch das Personal wohnen alle auf dem Gut.

Der Aufwand, den es macht , so ein Gut zu betreiben und die Art so zu leben, wird hier sehr anschaulich beschrieben und gut in die Geschichte mit eingebaut. Wer mehr über das Leben damals dort in Ostpreußen erfahren möchte, über die Sitten, Gebräuche das Essen und vor allem die Sprache, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.

Mir hat das Buch zwar gefallen, aber der Sinn, warum man die Geschichte einzeln nach Veröffentlichung bereits zweier Bände nachlegen musste, hat sich mir nicht erschlossen. Weniger gut hat mir gefallen, dass an einigen Stellen zu Wiederholungen kam, bei denen ich das Gefühl hatte, es sogar genauso schon mal gelesen zu haben.

Von mir gibt es dafür drei Lesesterne und eine bedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Der dritte Fall um Carlotta Fiore

Die unbekannte Schwester
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Das persönliche Schicksal von Carlotta Fiore nimmt auch in diesem Buch wieder einen großen Raum ein. Sie wurde als Kind von der Operndiva Maria Fiore entführt und als deren Kind ausgegeben. Viel um die ...

Das persönliche Schicksal von Carlotta Fiore nimmt auch in diesem Buch wieder einen großen Raum ein. Sie wurde als Kind von der Operndiva Maria Fiore entführt und als deren Kind ausgegeben. Viel um die persönliche Geschichte von Carlotta konnte ich bereits in den ersten beiden Bänden erfahren.

Neu ist, dass sie jetzt mit ihrem leiblichen Vater gemeinsam in der Kripo ermitteln darf. Der erste Todesfall zu dem sie gerufen werden wird als normaler Selbstmord eingestuft. Jedoch Carlotta findet auf dem Tisch in der Wohnung des Toten einen Zettel mit ihrem Namen und dem Datum ihrer Entführung. Sie vermutet zu Recht mehr dahinter und versucht gemeinsam mit ihrem Vater Konrad Fürst in diesem Fall zu ermitteln. Erschwert wird ihre Arbeit durch ihre Kollegen, die nicht verstehen können, warum sie bei der Polizei eingestellt wurde.

In diesem Fall dreht sich im Grunde alles um Carlotta Fiore und ihre persönliche Geschichte. Viel, von dem was ich bereits wusste, wurde in kurzen Abschnitten wieder mit in die Geschichte eingebaut. Für diejenigen, die die Vorgeschichte nicht kannten, sehr hilfreich, mir war es mitunter zu viel an Wiederholungen. Zum Glück gibt es den aktuellen Fall, der sich dann natürlich auch um ihre ungewöhnliche Familie dreht. Man könnte fast den Eindruck haben in Wien dreht sich alles um Maria Fiore und ihre Tochter Carlotta.

Auch in diesem Buch handelt Carlotta als Protagonistin phasenweise völlig planlos und unkontrolliert. Sie besucht eine Therapeutin um ihre Angstzustände behandeln zu lassen, unterschlägt aber wesentliche Dinge im Therapiegespräch. Sie agiert mitunter gegen jede Regeln, so dass man beim Lesen nur mit dem Kopf schütteln kann. Die persönliche Beziehung zu ihrem Mann Hannes, den sie belügt und wesentliche Dinge verschweigt, werden immer schwieriger. Warum sie so agiert und die Menschen, die ihr wirklich wichtig sind, vor den Kopf stößt, habe ich nicht verstanden.

Letztlich bewegt sich ab einem bestimmten Punkt die Story doch extrem spannend vorwärts. Es gibt ein spannendes Finale und ein Ende, mit dem ich so nicht gerechnet hätte. Ich vergebe für dieses Buch drei Lesesterne.

Veröffentlicht am 23.12.2016

Familiengeschichte mit langen Phasen

Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert.
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Lorna Smith sucht für ihre Traumhochzeit die perfekte Location. Eigentlich kann es nur Black Rabbit Hall in Cornwall werden. Hier hatte sie als Kind mit ihrer Mutter traumhafte Stunden verbracht. Leider ...

Lorna Smith sucht für ihre Traumhochzeit die perfekte Location. Eigentlich kann es nur Black Rabbit Hall in Cornwall werden. Hier hatte sie als Kind mit ihrer Mutter traumhafte Stunden verbracht. Leider ist ihre Mutter jetzt tot und sie kann sich nur schwer an das alte Anwesen erinnern. Und doch finden Lorna und ihr Verlobter es nach einigem Suchen. Schnell wird Lorna klar, sie verbindet mehr mit Black Rabbit Hall. Was es ist, weiß sie nicht. Sie spürt nur diese Anziehungskraft und möchte das Geheimnis und die Geschichte des alten Anwesens entschlüsseln.

Eigentlich sind es genau diese alten Geschichten, die ich so liebe. Jedoch hatte ich mit diesem Buch so einige Schwierigkeiten. Es gab Abschnitte, die waren zäh wie Leder, sie waren langatmig und zogen sich endlos hin. Es gab auch Kapitel, durch die man zügig hindurch kam, begierig zu wissen, wie es weitergeht. Leider kamen danach meist wieder diese langatmigen Strecken.

Überrascht hat mich wiederum das Ende. Damit hätte ich nicht gerechnet und das hat einiges der Schwächen dieses Buches für mich wieder wettgemacht. Darum gibt es für dieses Buch doch noch drei Lesesterne.