Eine nackte Frau wird erschossen in einem Rapsfeld aufgefunden. Ann Kathrin Klaasen und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf. Dabei finden sie heraus, dass der Ehemann seine Frau schon einige Zeit nicht mehr gesehen hat, bisher aber davon ausging, dass sie ihn und die Kinder für einen Liebhaber verlassen hat. Als auf den Witwer geschossen wird, überschlagen sich die Ereignisse. Der Liebhaber gerät ins Visier der Ermittlungen. Doch Ann Kathrin Klaasen stellt schon bald fest, dass mehr hinter dem Ganzen stecken muss, denn es werden weitere Frauen vermisst, deren Verschwinden von ihren Ehemännern ebenfalls nicht gemeldet wurde, da auch diese davon ausgehen, dass die Frauen durchgebrannt sind. Ein Paket, mit den Kleidungsstücken der verschwundenen Frauen, ist der einzige Hinweis auf einen Zusammenhang. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt....
"Ostfriesenfluch" ist bereits der zwölfte Fall für Ann Kathrin Klaasen. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man sie allerdings auch ohne Vorkenntnisse lesen. Wenn man an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Charaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der empfohlenen Reihenfolge.
Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt mühelos, denn der Autor versteht es hervorragend, die Spannung von der ersten Seite an aufzubauen. Man beobachtet hier eine Frau, die offensichtlich auf der Flucht ist und um ihr Leben rennt. Dadurch ist man sofort mitten im Geschehen und möchte unbedingt erfahren, wer der Jäger ist und was ihn zu dieser Tat treibt. Auch dieser Fall wird wieder aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Als Leser hat man dadurch zwar mehr Hintergrundwissen als das Ermittlerteam, aber dennoch wird nicht zu viel verraten, sodass man gespannt die Ermittlungen verfolgt und gemeinsam mit Ann Kathrin Klaasen und ihrem Team im Dunklen tappt. Der Fall hält einige Überraschungen bereit. Langweilig wird es also nie. Allerdings kommt es bei diesem Band zu einigen Szenen, die übertrieben und dadurch unglaubwürdig wirken. Ann Kathrin Klaasen ist ja für ihre Alleingänge bekannt und lässt sich von niemanden in ihre Ermittlungen reinreden, doch dieses Mal schießt sie dabei mehrmals über das Ziel hinaus und sorgt dadurch für unglaubwürdige Einsätze, die im wirklichen Leben so sicher niemals stattgefunden hätten.
Es gelingt dem Autor auch in diesem Fall wieder, die Charaktere so lebendig zu beschreiben, dass man sie spontan vor Augen hat. Man kann sich deshalb ganz auf die Handlung einlassen und die durchgehend vorhandene Spannung genießen. Zur Auflockerung gibt es auch wieder einige Szenen, bei denen man ganz spontan schmunzeln muss.
Ich habe bereits einige Bände der Reihe gelesen und es hat mir wieder gut gefallen, die altbekannten Charaktere zu beobachten und mich auf den spannenden Fall einzulassen. An der Spannung habe ich auch überhaupt nicht auszusetzen, denn ich konnte durchgehend mitfiebern und bin deshalb förmlich durch das Buch geflogen. Allerdings gab es, für meinen Geschmack, in diesem Fall einfach zu viele Szenen, die auf mich übertrieben und dadurch extrem unglaubwürdig wirkten. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb auch nur drei von fünf möglichen Sternen.