Ein ganz besonderes Buch
Dieses Buch ist etwas ganz besonderes. Von der Art der Story, der Story selber und auch von den Charakteren. Meiner Meinung nach war es einfach eine geniale Idee, das Buch im Briefformat/ Tagebuchformat ...
Dieses Buch ist etwas ganz besonderes. Von der Art der Story, der Story selber und auch von den Charakteren. Meiner Meinung nach war es einfach eine geniale Idee, das Buch im Briefformat/ Tagebuchformat zu schreiben.
Bei diesem Thema sorgt dieser Still für noch mehr Tiefgang. Allerdings ist das Thema gewagt. Mit dem Tod, einem sehr frühen Tod, eines geliebten Menschen umzugehen und danach auch weiterleben ist schwer. Dieses Gefühl für einen Leser, der so was nie erlebt hat, "fühlbar" zu machen ist verdammt schwer. Und Ava Dellaira hat dieses Gefühl, diese Trauer, fantastisch beschrieben und mich fühle lassen. Sprachlich keine großen Schnörkel. Ich habe während diesem Buch Rotz und Wasser geheult. Einerseits war die Geschichte todtraurig, andererseits fand ich das Buch auch etwas verstörend. Nicht wegen der Beschreibung von Laurens Trauer um ihre Schwester, sondern eher wegen der Drogengeschichte, in die sie teilweise hineinrutscht.
Nicht nur wegen der Umsetzung des Themas, sondern auch wegen der Protagonistin, war das Buch besonders. Lauren ist keine taffe Heldin. Sie ist in sich zurückgezogen und hat am Anfang keine Freunde. Im Laufe der Geschichte öffnet sich Lauren. Sie findet Freunde und wird zu einer "normalen Verrückten". Eine "normale Verrückte" ist jemand verrücktes, der von Verrückten umgeben ist. Man ist eben nur so verrückt wie die Menschen in seinem Umfeld. Lauren fängt langsam an, den Tod von ihrer geliebten Schwester May zu verarbeiten und findet die Wahrheit über ihre Schwester heraus. Am Ende ist sie ein völlig anderer Mensch als am Anfang, und doch auch irgendwie nicht.
Aber nicht nur Lauren ist für mich eine ganz besondere Freundin geworden, da sie ihr ganzes Gefühlsleben "offen" darlegt und zeigt das all diese Gefühle menschlich sind, sondern auch ihre Freunde. Alle samt sind die Verrücktheit in Person, aber bei so vielen Verrückten ist das schon wieder normale . Aber die Art und Weise wie sie Lauren aufgenommen haben, fand ich einfach atemberaubend (ehrlich, ich saß heulend über das Buch gebeugt). Das man einem Menschen mit so viel Freundlichkeit und Offenheit begegnen kann, obwohl man spürt, dass dieser Geheimnisse vor einem hat. Das hat mich wirklich beeindruckt.
Um abschließend noch etwas zum Einband zusagen. Ich finde diesen sehr gelungen. Er symbolisiert für mich, die Weite, von Laurens Gedanken, aber auch das Leben nach dem Tod eines geliebten Menschen. Aber auch die verschiedenen Facetten von Laurens Leben und ihrer Persönlichkeit.