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Veröffentlicht am 23.03.2018

Die Klinge des Schicksals

Die Klinge des Schicksals
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Also großer Fan von Markus Heitz musste ich sein neuestes Werk natürlich auch unbedingt lesen. Ich war sehr neugierig auf die Geschichte, da es sich dieses Mal nicht wie üblich um einen Reihenauftakt handelt, ...

Also großer Fan von Markus Heitz musste ich sein neuestes Werk natürlich auch unbedingt lesen. Ich war sehr neugierig auf die Geschichte, da es sich dieses Mal nicht wie üblich um einen Reihenauftakt handelt, sondern tatsächlich um einen Einzelband. Das ist für Markus Heitz im Bereich Fantasy mehr als untypisch. Der Klappentext hat mich direkt überzeugen können und ich habe mich mit großer Freude in das bevorstehende Abenteuer gestürzt.

Entgegen der üblichen Helden in Fantasy-Abenteuern, haben wir es dieses Mal nicht mit einem jungen Mann oder einer jungen Frau zu tun, sondern vielmehr mit einer schon etwas gealterten Kriegerin. Danèstra ist 60 Jahre alt und die Klinge des Schicksals. Im ganzen Land ist sie bereits für ihre zahlreichen Heldentaten bekannt und nun dürfen auch wir sie auf einem ihrer Abenteuer begleiten. Dabei hat Danèstra keineswegs alt oder gebrechlich auf mich gewirkt. Im Gegenteil. In dieser Protagonistin steckt viel mehr als man zunächst vermuten möchte.
Als gefeierte Heldin ist sie natürlich überall erkannt, muss Hände schütteln und auch Autogramme geben. Schuld daran ist ua. ein Schriftsteller namens Tintenfain, der sämtliche ihrer Heldentaten niederschreibt und dabei gerne auch etwas ausschmückt oder sogar komplett neue erfindet. Danèstra möchte ihm dafür am liebsten die Leviten lesen, doch Tintenfain versteht sich sehr gut darauf im richtigen Moment unterzutauchen und ihr zu entwischen. Diese kurzen Auszüge haben mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun, aber ich fand die Idee und Umsetzung des Autors sehr amüsant!

Die Geschichte wird allerdings nicht nur aus der Sicht von Danèstra, sondern abwechselnd aus mehreren Perspektiven erzählt. Neben ihr gibt es da noch ihr Sohn Maiban und einen Lehrling namens Quent. Während Maiban etwas unfreiwillig in das Geschehen hineingezogen wird, scheint Quent mit der eigentlichen Geschichte erst einmal nichts gemein zu haben. Erst später ist mir dann klar geworden, welche tragende Rolle er tatsächlich spielt.

Die Welt, die Markus Heitz hier erschaffen hat, ist wie man es bereits von ihm kennt und gewohnt ist, sehr komplex und man möchte sie fast schon als episch bezeichnen. Während man sich zunächst an das Mittelalter erinnert fühlt, gibt es auch einige hochmoderne Elemente. Dazu zählen auch ganz besondere Waffen: Elec-büchsen und Pistolas, für die eine spezielle Art Strom genutzt wird. Diese Kombination war für mich neu, hat mir allerdings recht gut gefallen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und nachdem man anfangs erst einmal in die Figuren und die Welt eingeführt wird, geht es auch recht schnell zur Sache. Dabei wechseln sich humorvolle Momente, mit blutigen Kämpfen und nervenaufreibenden Szenen ab. Mich hat das Ende vollkommen überzeugt und ich würde mich sehr freuen, wenn man irgendwann noch einmal den Kontinent Nakan und seine Völker besuchen könnte.

Veröffentlicht am 10.03.2018

Das dunkle Herz

Das dunkle Herz
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Das dunkle Herz hat mich diese Woche als Rezensionsexemplar erreicht und ich möchte an dieser Stelle dem Verlag dafür danken, ich habe mich sehr darüber gefreut!

Die vierzehnjährige Anna steht mitten ...

Das dunkle Herz hat mich diese Woche als Rezensionsexemplar erreicht und ich möchte an dieser Stelle dem Verlag dafür danken, ich habe mich sehr darüber gefreut!

Die vierzehnjährige Anna steht mitten in der Kirche an der Seite ihres Vaters, als sie sich nur einen Wimpernschlag später plötzlich, mitten in einer riesigen Wüste wiederfindet. Für ihr aller meistert sie die Situation wirklich gut und ich glaube jedem von uns würde es erst einmal schwer fallen sich mit dieser neuen Lage zu arrangieren.
Schnell findet Anna heraus, dass sie nicht die einzige Gestrandete ist. Dabei treffen nicht nur viele Nationalitäten und unterschiedliche Altersstufen, sondern auch verschiedene Charaktere aufeinander und nicht alle sind sympathisch oder gar freundlich eingestellt. Daher ist Ärger vorprogrammiert.
Dieses Aufeinandertreffen und der weitere Verlauf wurde sehr glaubwürdig dargestellt und ich kann mir gut vorstellen, dass es sich auch tatsächlich so zutragen könnte.

Die Wüstenstadt, die gesamte Umgebung und besonders die Halle (dazu möchte ich an dieser Stelle nicht mehr verraten), werden von dem Autor sehr detailliert beschrieben und ich hatte alles genau vor meinen Augen. Wasser ist in der Wüste ja bekanntlich knapp und das ist hier nicht anders. Bald schon gibt es zwei Gruppen, die um ihr Überleben kämpfen und denen dabei so ziemlich jedes Mittel recht ist.

Und als wäre all das nicht schon schlimm genug, bekommt Anna in dieser Wüste auch noch eine versteckte Nachricht von ihrem Bruder, die sie zunächst aus dem Konzept bringt. Sie versucht Nachforschungen anzustellen und heraus zu finden, was mit ihrem Bruder los ist und ob sie ihm überhaupt noch helfen, ihn wieder sehen kann. Dabei kommt sie dem Geheimnis um das dunkle Herz immer näher. Was es damit auf sich hat und die weiteren Folgen kann dabei wirklich niemand erahnen...

Der Abschluss war für mich einfach perfekt, in sich stimmig und er hat wirklich gut zur gesamten Geschichte gepasst. Dabei ist auch noch Raum für eine Fortsetzung offen und ich würde mir wirklich wünschen, dass es einen zweiten Band gibt.

Veröffentlicht am 27.02.2018

Epidemie

Epidemie
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Als ich den Klappentext zu >>Epidemie>Wie kann man nur auf SO eine Idee kommen

Als ich den Klappentext zu >>Epidemie<< zum ersten Mal gelesen habe war ich fasziniert und geschockt zugleicht. Ich dachte mir zunächst >>Wie kann man nur auf SO eine Idee kommen<
Die Geschichte selbst wird aus der Perspektive von verschiedenen Charakteren erzählt, die allesamt Bewohner von Schweden sind und deren Leben sich durch die Gesundheitspartei schlagartig ändert.
Da wäre zum einen Helena und ihre Tochter Molly, die sie mit allen Mitteln beschützen will, denn auch vor Kindern macht die neue Regierung nicht halt. Ganz im Gegenteil, sie sind mit am meisten gefährdet durch die neuen Regelungen.
Die beiden treffen auf Landon und diese Begegnung wird im weiteren Verlauf sehr bedeutend.
Dann lernen wir noch Gloria kennen, die aufgrund des neuen Wertes (Ersatzwert des BMI in dieser Geschichte) als Übergewichtige eingestuft wird.
Zum Schluss gibt es noch Johan, den Ministerpräsidenten der Partei. Einblick in seine Gedanken zu erhalten war hoch interessant und mit der Zeit habe ich wirklich einen sehr starken Hass auf diese Figur bekommen.

Neben den Figuren und deren Leben lernt man aber auch die Partei, ihr Programm und die Folgen für die Bewohner Schwedens kennen. Zunächst klingt der Kampf gegen die Fettsucht und die Pläne der Gesundheitspartei wirklich gut und ich konnte nachvollziehen, weshalb die Bevölkerung so euphorisch darauf reagiert hat. Auch in unserer realen Welt haben immer mehr Menschen Gewichtsprobleme, da wir im Alltag alle zu viel sitzen, was ua. auch mit der vielen Arbeit am Pc zusammenhängt. Hier hat man deutliche Parallelen zur Geschichte erkannt und eben auch, dass nicht alles nur reine Fiktion in ihr ist.
Interessant war für mich auch der Zusammenhang zwischen dem Gewicht und dem Beruf. Wer zu dick ist und dies nicht schnell genug in den Griff bekommt, wird gekündigt. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

Mit der Zeit werden die Ziele der Partei immer drastischer und rücksichtsloser. Der Mensch selbst ist egal, nur noch das Ergebnis zählt. Und dann kommen die sog. >>Fat Camps<< ins Spiel. Als ich erfahren habe worum es sich dabei handelt, wurde mir fast schlecht. Einfach schockierend und ekelerregend, aber doch wieder nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Ich könnte noch sehr viel mehr erzählen und das Buch bietet viel Raum für Gespräche und Diskussionen, dennoch werde ich meine Rezension nun zum Ende bringen. Würde ich mehr erzählen, würde ich zuviel von der Geschichte vorweg nehmen und man sollte doch möglichst unbedarft an dieses Buch heran treten.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Sommer, Schwester

Sommer, Schwester
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Ich möchte mich zuerst einmal bei dem Arctis-Verlag bedanken, der mir "Sommer, Schwester" freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Ich durfte das Buch, welches heute erscheint, ...

Ich möchte mich zuerst einmal bei dem Arctis-Verlag bedanken, der mir "Sommer, Schwester" freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Ich durfte das Buch, welches heute erscheint, vorab lesen und bin wirklich zutiefst beeindruckt von der Leistung des Autors.

Aufmerksam geworden auf das Buch, bin ich zunächst durch das wirklich eindrucksvolle Cover. Die Atmosphäre ist bedrückend, bestechend und macht gleichzeitig sehr neugierig auf die Geschichte, die sich dahinter verbirgt.

Ich werde diese Rezension recht kurz halten, nicht weil ich nichts zu erzählen hätte, ganz im Gegenteil, aber ich denke, dass man das Buch einfach in die Hand nehmen sollte ohne vorher zu viel darüber zu lesen.
Es gibt so viele kleine Momente, oft dauern sie nur wenige Sekunden und dennoch stellen sie alles Vorangegangene in den Schatten und lassen einen als Leser nachdenklich, schockiert oder auch sehr traurig zurück.

Anna und Erik sind zwei sehr unterschiedliche Menschen und man würde anfangs vermutlich gar nicht vermuten, dass die beiden Geschwister sind, aber im Laufe der Geschichte habe ich immer mehr das tiefe Band, welches die beiden verbindet, kennen gelernt.
Die gesamte Handlung wird durchgängig von Erik erzählt, der versucht alles was sie erleben, nieder zuschreiben. Ich mochte Erik direkt von Anfang an, er ist anders als andere Jungen in seinem Alter und seine Art zu beobachten oder auch seine Gedanken waren für mich sehr interessant und teilweise faszinierend.
Anna ist das komplette Gegenteil von Erik. Sie ist eine Elite-Soldatin und übernimmt daher die Führung und trifft die meisten Entscheidungen selbst. Anfangs wirkte sie etwas kühl auf mich, aber mit der Zeit habe ich auch sie besser kennen gelernt und ich bin beeindruckt, was sie alles aushält, wie sie mit dem Druck umgeht und was sie alles auf sich nimmt um Erik zu beschützen.

Wir begleiten die Beiden auf ihrem Kampf ums nackte Überlegen. Es sowohl ruhigere Passagen, aber auch immer wieder Spannungsspitzen oder Geschehnisse, die mich sehr aufgewühlt zurück gelassen haben. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich mit manchen Situationen umgehen würde.
Das Ende hält noch einmal einige Überraschungen bereit und hat mich sprachlos zurück gelassen. Es ist nichts was ich erwartet hätte, wobei ich eigentlich auch keine konkreten Vorstellungen von einem Schluss hatte. Aber ich würde sagen es passt perfekt zu der gesamten Story.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Kalte Angst

Im Kopf des Mörders - Kalte Angst
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Als ich das Buch beendet hatte wäre ich am liebsten (es war mitten in der Nacht) aufgesprungen und zu dem Autor gefahren um sämtliche Details zum dritten Band aus ihm heraus zu schütteln. Wie kann man ...

Als ich das Buch beendet hatte wäre ich am liebsten (es war mitten in der Nacht) aufgesprungen und zu dem Autor gefahren um sämtliche Details zum dritten Band aus ihm heraus zu schütteln. Wie kann man nur so einen unfassbar fiesen Cliffhanger am Ende eines Buches schreiben? Ich mein wie soll ich denn mit so einem Abschluss und diesen ganzen Fragen in Ruhe auf den dritten Band warten? Ich brauche den dritten Band jetzt!!!

Aber der Reihe nach...Nachdem mir der erste Band wirklich gut gefallen hat und mir besonders die beiden Ermittler viel Spaß gemacht haben wollte ich "Kalte Angst" unbedingt lesen. In einem Interview hat Herr Strobel einmal gesagt, dass ihm beim Recherchieren für seine Reihe aufgefallen ist, dass die meisten Ermittler älter sind, depressiv und oder Probleme mit dem Alkohol haben. Er wollte gerne eine andere Richtung einschlagen und so kam er auf sein Ermittlerduo Bischoff und Böhmer. Während Max Bischoff 30 Jahre jung ist und frisch von der Schule kommt, mit einer Menge geballtem Wissen und Theorie, ist Böhmer ein Polizist vom alten Eisen. Kleinere Meinungsverschiedenheiten und Sticheleien sind da schon fast vorprogrammiert und so ist es wirklich spannend und auch immer wieder sehr lustig, die beiden bei ihrer Arbeit zu begleiten und beobachten.
Außerdem haben wir es bei unseren Ermittlern nicht mit Überhelden zu tun, die keine Fehler begehen, nie zu Schaden kommen und alles perfekt machen. Im Gegenteil. Jeder von ihnen hat mit seiner eigenen Geschichte, und privaten Problemen zu kämpfen, durch die auch die Arbeit manchmal zur Zerreißprobe wird.

Der Fall selbst war extrem spannend. Wie im Klappentext zu lesen ist, geht dieses Mal ein Mörder in Fliegenmaske umher. Immer wenn er wieder wo eingedrungen ist, ändert sich die Schrift und man weiß allein dadurch sofort, dass gleich wieder etwas Schreckliches geschehen wird. Diese Momente waren für mich zum Teil echt heftig und schwer zu lesen und man mag sich das Grauen, dass da passiert gar nicht näher vorstellen. Hier wird es mitunter sehr brutal.

Ich bin immer wieder die ganzen einzelnen Details, die bei den Ermittlungen heraus gefunden wurden, durchgegangen und hatte wirklich keine Ahnung wieso der Täter das alles tut. Zum Ende hin wird es noch einmal richtig spannend und ich konnte das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen, obwohl mir die Augen vor Müdigkeit schon fast zugefallen sind. Der Schluss war fulminant, spannungsgeladen und wirklich wirklich gut, bis auf diesen super fiesen Cliffhanger auf der letzten Seite. Also den dritten Band brauch ich auf jeden Fall!!!