Jugend - Liebe - Tod
Die Herzen der MännerSchon als Jungendlicher ist Nelson ein Außenseiter. Er ist hochintelligent und er will sich auch nicht vor anderen zum Affen machen. Die alljährlichen Fahrten mit seinem Vater ins Pfadfinderlager genießt ...
Schon als Jungendlicher ist Nelson ein Außenseiter. Er ist hochintelligent und er will sich auch nicht vor anderen zum Affen machen. Die alljährlichen Fahrten mit seinem Vater ins Pfadfinderlager genießt er nur mittelmäßig. Nur Wilbur, der Leiter des Camps, wird zu seinem Vorbild und Freund. Dennoch prägen die Pfadfinder Nelsons Leben. Jahre später wird Nelson selbst zum Leiter der Pfadfinder, gezeichnet zwar vom Krieg, und dennoch ein Freund der Menschen. Bei den Pfadfindern trifft er seinen einzigen Freund Jonathan und dessen Sohn Trevor wieder. Um die Reise durch die Generationen zu erfüllen, erscheint schließlich Thomas, der Sohn des allzu früh verstorbenen Trevor zu seinem Aufenthalt.
Die Erzählung um Nelsons tragische Jugend, mit dem gewalttätigen Vater und die liebevolle, aber schwache Mutter, nimmt einen sofort für den Jungen ein. Man bestaunt seine Intelligenz, seine Gleichmut, das Fehlen einer Anbiederung. Er scheint nicht in die moderne Welt der 1960er zu passen. Kein Wunder also, dass der zu diesem Zeitpunkt schon betagte Wilbur zu einem Leitbild und Vaterersatz wird. Und so erstaunt es nicht, dass Nelson durch Krieg und Verlust gezeichnet den Posten Wilburs übernimmt. Jetzt ist er an der Reihe, jungen Menschen ein Vorbild zu sein. Mit seiner Ruhe, Freundlichkeit und Toleranz versucht er, dem etwas steifen Trevor Verständnis für den Vater zu vermitteln. Weitere Jahre später soll es Nelsons letzter Sommer werden. In diesem Sommer kommt auch Trevors Sohn noch einmal mit. Seine Mutter Rachel begleitet ihn. Die einzige Frau im Pfadfinderlager bewirkt leider kein fröhlicheres Beisammensein, eher im Gegenteil nimmt sie eine Außenseiterposition ein.
Nie ganz gut und selten richtig schlecht, so scheinen sie zu sein, die Männer. Manchmal grausam untereinander, aber doch mit einem Zusammengehörigkeitsgefühl. Ein trunkener Absturz schweißt eher zusammen als das er trennt. Und dennoch werden durch die Erkenntnis, dass Väter auch nur Menschen sind und keine Idole, manchmal Gräben aufgerissen, die kein späteres Verständnis völlig zu schließen vermag. Und so zweigen sie sich von ihrer guten gefühlvollen Seite, aber auch mit einer perfiden Schlechtigkeit, die nach Strafe ruft. Wie geht das zusammen? Wieso sind sie so? Das wird wohl nicht so wirklich geklärt werden können, man hofft, dass bei den meisten die positiven Momente überwiegen.
Ein warmherziges Buch, das zwar auch nicht die unbequemen Wahrheiten ausspart, das eine wenn auch melancholische aber doch positive Stimmung auslöst.