Klappentext
Lyra lebt in einem College in Oxford und bekommt eines Tages Besuch von ihrem Onkel Asriel, der dort für eine Expedition in den hohen Norden werben will. Er zeigt den Wissenschaftlern unglaubliche Bilder von dem, was er dort zu finden glaubt: eine ganz andere, fantastische Welt! Kurz nach seiner Abreise geschehen merkwürdige Dinge: Ein Kind nach dem anderen verschwindet. Ob das etwas mit der Expedition zu tun hat? Als es auch Lyras besten Freund betrifft, macht sie sich selbst auf in den Norden..
Zitat
Lyra wird bei alldem eine große Rolle spielen, und zwar eine entscheidende.
Die Ironie ist nur, dass sie diese Rolle spielen muss, ohne dass sie weiß, was sie tut.
Meine Meinung
Lyras Welt ist einfach zauberhaft: Sie lebt im London einer anderen Dimension, welches ein viktoriansiches Flair versprüht und in dem jeder Mensch seine Seele als Dæmon an seiner Seite hat. Ein Tier, welches in Kinderjahren seine Gestalt beliebig verändern kann, bis es sich in der Pubertät auf eine Form festlegt und mit dieser den Charakter des Menschens nach außen trägt. Lyra und ihr Dæmon Pandelaimon sind unzertrennlich und ein sehr gutes Team! Das Mädchen legt viel Temperament an den Tag und stürzt sich gerne Hals über Kopf ins Abenteuer, während der kleine Pan sie hin und wieder bremst und ihr ins Gewissen redet. Unsere Protagonistin ist übrigens erst elf Jahre alt, weshalb Pan praktischerweise auch noch zwischen verschiedenen Tiergestalten wechseln kann. Lyras Alter und ihre kindliche Naivität wurden unwahrscheinlich gut vermittelt, wobei man dennoch merkt, dass das Mädchen sehr intelligent ist und sich gewählt auszudrücken vermag. Ich gebe zu, anfangs meine Schwierigkeiten mit dem sehr jungen Alter der Protagonistin gehabt zu haben, aber man gewöhnt sich daran. Und hatte ich mich erst mal mit Lyra angefreundet, ging das Abenteuer so richtig los!
Man stürzt von einer aufregenden Szene in die nächste, wobei ich es richtig genossen habe in so einem flotten Tempo zu lesen und eine derart gut durchdachte und außergewöhnliche Fantasywelt präsentiert zu bekommen. Obwohl diese andere Dimension unserer nicht unähnlich ist, machen veränderte Details und der wundervolle Schreibstil des Autors den kleinen aber feinen Unterschied! Der goldene Kompass strotzt nur so vor Originalität und weiß zu fesseln und zu überzeugen. Als Leser darf man sich allerdings nicht vor Komplexität scheuen, denn das Konstrukt welches Pullman hier errichtet hat, ist durchaus facetten- und umfangreich. Die Themen welche unterschwellig immer wieder angesprochen werden, sind philosophisch und pädagogisch wertvoll. Ich finde allerdings, dass man bei der Altersempfehlung aufpassen sollte, denn die Geschichte ist an manchen Stellen etwas kompliziert und der Autor schreckt auch nicht vor Grausamkeit zurück! Ratsam wäre es auch, den Folgeband gleich zur
Fazit: Eine zauberhafte Idee die meisterhaft umgesetzt wurde und seinesgleichen sucht! Obwohl ich mit der Protagonistin nicht sofort warm wurde, war ich am Ende begeistert und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung dieser Reihe!
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