Leserunde zu "Close to you" von Isabell May

Ein Debüt, das die Herzen im Sturm erobern wird!
Cover-Bild Close to you
Produktdarstellung
(38)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Geschichte
Mit Autoren-Begleitung
Isabell May (Autor)

Close to you

Violet hat einen Plan: Sie will ihre Vergangenheit hinter sich lassen und neu beginnen. Ein Studium in Maine ist da genau richtig, und am College findet sie schnell Anschluss. Vor allem Aiden geht ihr bald nicht mehr aus dem Kopf. Denn auch wenn der Junge mit dem Bad-Boy-Image sich ihr gegenüber kalt und distanziert gibt, hat er etwas an sich, das Violet auf magische Weise anzieht. Aber soll sie sich wirklich auf ihn einlassen? Schließlich ist ihr Leben schon kompliziert genug. Doch ihr Herz sieht das scheinbar anders ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 01.01.2018 - 21.01.2018
  2. Lesen 05.02.2018 - 25.02.2018
  3. Rezensieren 26.02.2018 - 11.03.2018

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 02.03.2018

Lesespaß mit Abzügen

0

Als Violet weit weg von Zuhause in Maine ihr Studium beginnt, hütet sie ein großes Geheimnis, das es ihr unheimlich schwer macht, unter Menschen zu sein, viel mehr noch bekommt sie regelmäßig Panikattacken, ...

Als Violet weit weg von Zuhause in Maine ihr Studium beginnt, hütet sie ein großes Geheimnis, das es ihr unheimlich schwer macht, unter Menschen zu sein, viel mehr noch bekommt sie regelmäßig Panikattacken, die ihr das Leben schwer macht.
In Maine findet Violet nicht nur ziemlich schnell in der leidenschaftlichen Zeichnerin Chloe eine gute Freundin, sondern trifft auch auf den gutaussehenden, geheimnisvollen Aiden, zu dem sie sich hingezogen fühlt, der ihr mehr als klar macht, dass er nichts mit ihr zu tun haben möchte. Trotzdem bringt das Schicksal sie immer wieder zusammen, sodass sich nach und nach doch eine sehr merkwürdige Beziehung zwischen den beiden anbahnt. Trotzdem bleibt Aiden sehr abweisend und es ist klar, dass auch er ein großes Geheimnis hütet und sich diesbezüglich nicht öffnen möchte. Seine aggressiven Ausraster verkomplizieren das ganze noch weiter genau so wie böse Intrigen einer angeblichen Freundin.

Das Cover hatte mich sofort in seinen Bann gezogen, durch die weißen Kreise, die den Eindruck eines Labyrinths erwecken und dadurch, zusammen mit dem Hintergrundbild, einen komplizierten Weg zum Glück versprechen.
Insgesamt ist die Story zwar interessant und es kommt auch Lesefreude auf, trotzdem hakt sie doch an einigen Stellen und das richtige Suchtpotenzial fehlt.

Zuerst einmal ist es nicht ganz einfach, anfangs in die Geschichte einzutauchen, da mit einigen Insidern wie Bands/ Serien/Filmen etc. sowie mit dem ein oder anderen Wort, welches mir nicht sofort etwas sagte, gearbeitet wird. Wenn man als Leser all diese Verweise kennt, dient es sicherlich der besseren bildlichen Vorstellung der Situation, wenn man jedoch nicht mit allen vertraut ist, wird dadurch der Lesefluss gestört.

Des weiteren ist die Angststörung des Hauptcharakters Violet nicht vollends überzeugend. Obwohl diese eigentlich der Ausgangs- und Mittelpunkt der Geschichte sein sollte, da ohne sie weder ein Umzug nach Maine, noch ein dazu führender Streit mit den Eltern überhaupt zustande gekommen wäre, verebbt sie mehr und mehr und es wirkt so, als ob die Angst immer nur dann zur Sprache kommt, wenn es gerade gut in den Inhalt der Szene passt. Ansonsten wird die Angst einfach übergangen.

Wie wahrscheinlich ist es, am ersten Tag auf dem College als nicht ortskundiger mit Angststörung mehr oder weniger selbstbewusst durch das Gebäude zu laufen? Nicht wirklich meiner Meinung nach. Aber wie wahrscheinlich ist es dann, anschließend gegen ein Mädchen zu laufen, das zufällig fast alle Kurse gleich hat wie man selbst und von jetzt auf gleich zu deiner besten Freundin wird, der du sofort vertraust? Und das unter Einbezug der Ängste... Klingt zwar sehr verlockend aber leider wenig glaubhaft. Trotzdem ist die Beziehung zwischen Violet und Chloe irgendwie dynamisch und widerspricht sich im Laufe des Buches nicht.
Als sehr gelungen empfinde ich hingegen die Charaktere Jenna und Dorian, die immer wieder frischen Wind einbringen, in die eine und in die andere Richtung...

Die Liebesgeschichte von Aiden und Violet wirkt ebenfalls sehr konstruiert und ist nicht etwas, was total innovativ ist. Dennoch war der Aufbau der Beziehung interessant zu verfolgen und teilweise sehr überraschend, was aber auch davon kommt, dass beide Charaktere Dinge sagen oder tun, die eigentlich meiner Meinung nach überhaupt nicht zu ihrem Charakter passen bzw. die ich ihnen nicht zugetraut hätte, was die Geschichte aber interessant hält.

Gegen Ende des Buches überschlagen sich die Ereignisse wortwörtlich. Alle Konflikte brechen auf einmal aus, mit Aidens Familie, mit Violets Stalker, Aidens und Violets Beziehung. 30 Seiten mehr hätten dem Buch dabei mit Sicherheit gutgetan und das Ende noch schöner mit mehr Empathie gestaltet.

SPOILER
Selbst, wenn durch Jacksons Persönlichkeit nicht klar geworden wäre, dass er der Stalker ist, gab es überhaupt keine andere Möglichkeit. Der Stalker stammt aus Violets Leben vor Maine und da man bis auf ihre Eltern nur den Charakter Jackson aus dieser Zeit kennengelernt hat, musste er es einfach zweifellos sein. Deshalb war mir als Leser auch zweifelhaft, wie Violet nicht von alleine vor dem kleinen Kätzchen-Malheur auf die Idee gekommen ist.
Spoiler Ende

Alles in Allem halte ich das Buch dennoch für gelungen. Obwohl die Geschichte nicht neu ist und die Glaubwürdigkeit an manchen Stellen zu wünschen übrig lässt, wurde das Buch an keiner Stelle langweilig und es fiel mir teilweise schwer, es aus der Hand zu legen. Wenn ich nicht im Zuge der Leserunde penibel auf jedes kleinste Detail geachtet hätte, wären mir sicherlich einige der genannten negativen Aspekte überhaupt nicht aufgefallen. Es wäre wohl einfach ein Buch gewesen, dass ich zufrieden gelesen hätte, was mir aber nicht besonders lange in Erinnerung geblieben wäre.
Also von mir gibt es eine Leseempfehlung für diejenigen, die leichten Lesestoff suchen und dabei auch gerne etwas von der Realität abdriften.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Geschichte
Veröffentlicht am 28.02.2018

Close to you - Isabell May - Gute und vielversprechende Idee, die Umsetzung aber nicht hundertprozentig gelungen

1

Das war der Plan: Ein Neubeginn. Möglichst weit weg von zu Hause. Ohne Stress. Und ohne Jungs. Vor allem ohne Jungs.
Auf den ersten Blick scheint Violet ein unbeschwertes Mädchen zu sein. Vor Kurzem hat ...

Das war der Plan: Ein Neubeginn. Möglichst weit weg von zu Hause. Ohne Stress. Und ohne Jungs. Vor allem ohne Jungs.
Auf den ersten Blick scheint Violet ein unbeschwertes Mädchen zu sein. Vor Kurzem hat sie ihre Heimatstadt verlassen, um in Maine zu studieren. Sie findet schnell Anschluss am College, und vor allem Aiden geht ihr bald nicht mehr aus dem Kopf. Der Junge mit Bad-Boy-Image hat etwas an sich, dass sie auf unsichtbare Weise anzieht. Doch er zeigt ihr die kalte Schulter, ist kühl und distanziert. Als sie dann aber durch eine Verkettung blöder Umstände in seiner Wohnung einzieht, kann sie sich gegen ihre Gefühle nicht mehr wehren, und die beiden kommen sich näher. Und dabei findet Violet nicht nur mehr über Aiden und sein Geheimnis heraus. Auch sie selbst wird von ihrer Vergangenheit eingeholt ...
(Klappentext)


Von dem Klappentext her hatte mich das Buch sehr angesprochen und ich war neugierig auf die Geschichte dahinter.
Violet wagt mit Studienbeginn einen Neuanfang in Maine und möchte einfach ihr studieren und das möglichst ohne zusätzlichen Probleme durch irgendwelche Typen. Gleich im Zug begegnet sie jedoch dem gut aussehenden Aidan, der sie sehr fasziniert, sich ihr gegenüber aber total abweisend und unfreundlich verhält. Später stellt sie dann fest, dass sie auf dieselbe Uni gehen und sie laufen sich erneut über den Weg.
Zitat : "Es konnte doch nicht sein, dass dieser Kerl mir einfach nicht mehr aus dem Kopf ging. Ich mochte ihn doch noch nicht mal! Er war abweisend und ein bisschen gruselig, hatte mich nun schon zweimal fies angeschnauzt [...]."
Zunächst mochte ich Violet als Protagonistin ganz gerne, sie wirkte mit ihrer Art sympathisch und sie tat mir leid wegen dem, was in ihrer Vergangenheit passiert ist und noch heute Auswirkungen für sie hat. Aber mit Verlauf des Buches handelte sie schon mal öfters recht kopflos und naiv, was mir nicht so gut gefallen hat.
Der männliche Hauptcharakter Aiden ist ein totaler Bad-Boy und Einzelgänger und immer wieder gibt es bei ihm Momente, wo seine Unbeherrschtheit zum Vorschein kommt. Ich hätte mir allerdings gewünscht, mehr über Aidan selbst zu erfahren. Denn ich hatte das Gefühl, dass bei ihm hauptsächlich nur dieser eine Aspekt mit Vordergrund stand.
Ich fand die Idee von dem Buch interessant und vielversprechend, die Umsetzung und der Verlauf der Handlung konnte mich jedoch nicht komplett überzeugen. Die ersten zwei Drittel des Buches haben mir trotz kleinerer Kritikpunkte gut gefallen, aber das letzte Drittel war überhaupt nicht meins.
Vor allem das Ende mochte ich nicht, es ging zu schnell und wirkte teilweise unrealistisch. Und manche Dingen haben für mich nicht richtig in das Gesamtkonzept gepasst.
Zitat : "Er war ein Idiot. Und ich war eine Idiotin. Genau genommen ... war ich idiotisch genug, um ihn zu mögen. Es gab keinen logischen Grund dafür, und eigentlich schrie mir gerade jede einzelne Gehirnzelle zu, ich sollte mich von ihm fernhalten."
Auch der Liebesgeschichte konnte ich leider nicht so viel abgewinnen. Zwar fand ich Aiden und Violet süß zusammen, aber mir fehlte das Besondere und der Wow-Effekt. Wie sich sie in ihn verliebt, obwohl er gar nichts mit ihr zu tun haben will und wie es dann mit den beiden weitergeht.
Der Schreibstil von Isabell May hat mir gut gefallen, locker und flüssig geschrieben und ich mochte die Nebencharaktere gerne und wie sie zur der Geschichte gepasst haben.

Fazit :
Ich hatte mir von dem Buch deutlich mehr erhofft. Eigentlich eine gute Idee, doch ich hatte einige Kritikpunkte und insgesamt für mich nur eine ganze nette Liebesgeschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Geschichte
Veröffentlicht am 27.02.2018

Eine vielversprechende Idee die leider nicht alle Erwartungen erfüllen konnte.

1

Der Roman „Close to you“ von Isabell May handelt von der jungen Violet die einmal quer durch Amerika reist um aufs College zu gehen. So weit weg von Zuhause wie möglich.
Durch einen Zufall lernt sie die ...

Der Roman „Close to you“ von Isabell May handelt von der jungen Violet die einmal quer durch Amerika reist um aufs College zu gehen. So weit weg von Zuhause wie möglich.
Durch einen Zufall lernt sie die liebevolle Chloe kennen die ihr sichtlich gut tut und durch sie kommt sie auch mit anderen Collegeerfahrungen außer ihren Kursen in Berührung.
Allerdings geht ihr der mysteriöse Aiden nicht aus dem Kopf, denn er und seine abweisende Art geben ihr so einige Rätsel auf. Wie das Schicksal es will, muss Violet notgedrungen bei ihm einziehen. Trotz den zwei unterschiedlichen Charakteren kann keiner der beiden leugnen das sie sich anziehend finden, jedoch kommt ihnen das Leben mit all seinen Tücken immer wieder dazwischen. Hinzu kommt das beide jede Menge Ballast aus der Vergangenheit mit sich herumschleppen, der auch jetzt noch eine große Rolle spielt.

Die Leseprobe hat mich zunächst sehr neugierig auf „Close to you“ gemacht und war sehr vielversprechend, ließ aber auch jede Menge Fantasie zu wie es wohl weitergehen wird und hat einen verdammt neugierig gemacht. Leider konnte die Weiterführung meine Erwartungen nicht ganz erfüllen, die beiden Protagonisten konnten mich nicht wirklich von sich überzeugen. Violet trifft meiner Meinung nach nicht nachvollziehbare Entscheidungen, während Aiden jegliche Annäherungsversuche stumpf abblockt und man sich ihm als Leser einfach nicht nahe fühlt. Stattdessen baut man wesentlich bessere Verbindungen zu Violets Freunden Chloe und Dorian auf während man Aiden lange nur aus der Distanz kennen lernt.
Zu Beginn der Geschichte bekommt man Einblick in Violets Panikattacken, allerdings verlaufen diese sich in den meisten Situationen mehr und mehr im Sand, genauso auch wie man leider schon viel zu früh erahnen kann um wen es sich bei ihrem Stalker handelt. Leider nimmt das einen Teil der Spannung. Insgesamt bleibt leider auch die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Violet und Aiden auf der Strecke. Ohne Frage gibt es sehr schöne Szenen zwischen ihnen, allerdings fehlt es einfach an Dialogen und intensiven Gesprächen um ein Gefühl von den beiden zusammen zu bekommen. Die letzten knapp hundertfünfzig Seiten haben jede Menge zu bieten und es besteht kein Grund zur Langeweile, fast wirkt es ein bisschen vollgequetscht und das Ende kommt viel zu plötzlich.
Begeistern konnte dafür aber ein schöner, flüssiger Schreibstil der einen wunderbar durch die Geschichte trägt und einen dazu bringt das Buch nicht wirklich aus der Hand legen zu wollen weil man trotz allem wissen möchte wie es mit Violet weitergehen wird, denn an Originalität hat es bei dieser Idee eigentlich nicht gefehlt. Außerdem gab es eine besonders schöne Szene die mit einer wunderschönen Naturbeschreibung auftrumpfen kann.
Leider konnte das Potential der Leseprobe nicht ganz ausgeschöpft werden und man hätte mehr herausholen können, sowohl aus der Geschichte zwischen Violet und Aiden, als auch aus ihren Problemen als auch aus seiner Vorgeschichte.

Insgesamt war „Close to you“ eine schöne Geschichte für Zwischendurch die an der ein oder anderen Stelle durchaus noch ausgefeilter hätte sein können. Die beiden Protagonisten konnten mich leider beide nicht von sich überzeugen, dafür war das bei den Nebendarstellern umso mehr der Fall. Vor allem das Thema Freundschaft wurde mit Chloe und Dorian sehr schön dargestellt.
Die Vergangenheit von Violet und vor allem ihr Stalker wird mir einfach zu wenig behandelt und auch Aidens Vergangenheit wird innerhalb weniger Seiten aufgeräumt, irgendwie hatte ich mir davon einfach mehr erwartet und so lautet auch mein Gesamturteil: Ich hätte mir nach einem vielversprechenden Klappentext und einen neugierig machenden Leseprobe einfach etwas mehr erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Geschichte
Veröffentlicht am 26.02.2018

Kätzchen, ich sehe dich!

1

In „Close to you“ von Isabell May flüchtet die junge Violet vor den Schatten ihrer Vergangenheit. Weit weg von ihrem Zuhause, versucht sie ihrem alten Leben zu entfliehen. In Main möchte sie ein neues ...

In „Close to you“ von Isabell May flüchtet die junge Violet vor den Schatten ihrer Vergangenheit. Weit weg von ihrem Zuhause, versucht sie ihrem alten Leben zu entfliehen. In Main möchte sie ein neues beschauliches und vor allem ruhiges Leben beginnen. So sieht zumindest ihr Plan aus. An der Uni findet sie nicht nur schnell neue Freunde, sondern begegnet auch dem geheimnisvollen Aiden, der mit seinem düsteren Bad-Boy-Image eine faszinierende Anziehung auf Violet ausübt. Doch Aiden zeigt sich Violet gegenüber zunächst kalt und distanziert. Erst als die beiden durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle zu Mitbewohnern werden, beginnt Aidens langsam sich gegenüber Violet zu öffnen. Die beiden kommen sich näher und müssen sich schließlich gemeinsam ihrer dunklen Vergangenheit stellen. Nur so hat ihre Liebe eine Chance.

Leider konnte mich „Close to you“ von Isabell May nicht zu 100% überzeugen. Man muss jedoch erwähnen, dass es sich bei „Close to you“ sozusagen um ein Erstlingswerk der Autorin im Bereich New Adult handelt. Dafür ist der Roman dann doch schon recht gut gelungen. Sprachlich ist aus meiner Sicht nichts an dem Roman auszusetzen. Der Sprachstil ist flüssig und passt wunderbar in das Genre. Die Beschreibungen der Charaktere und Orte sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet, ohne dabei überladen zu wirken. Hier und da lässt die Autorin kleine witzige Anekdoten und Anspielungen in die Handlung mit einfließen. Hierdurch wird die teilweise doch etwas ernste Grundstimmung deutlich aufgelockert. Da so auch ein Bezug zum Alltag des Lesers geschaffen wird, wirken die Figuren dadurch auch realer. Sehr positiv fand ich, dass in „Close to you“ auch extreme Themen wie Stalking, innerfamiliäre Probleme und fehlender Rückhalt thematisiert werden. Isabell May gelingt es diese Themen auf spannende Weise in ihren Roman einzubringen. Als Leser ist man sofort von diesem Handlungsstrang gefesselt und möchte unbedingt wissen wie es weiter geht. Leider greift die Autorin stellenweise doch etwas zu oft auf gängige Klischees zurück, so dass man trotz anhaltendem Spannungsbogen als Leser vom Ende nicht wirklich überrascht ist. Zudem lösen sch alle Konflikte gegen Ende des Buches irgendwie zu schnell in Wohlgefallen auf. Hier hätte ich mir doch etwas mehr Überraschendes gewünscht.

Violet und Aiden konnten mich als Hauptcharaktere bis zum Schluss leider nicht wirklich berühren. Die anfängliche Anziehung zwischen den beiden konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Aiden lernt man erst gegen Ende des Buches etwas besser kennen. Nach 2/3 des Buches wirkte er immer noch eher unfreundlich und wenig sympathisch auf mich. Typischerweise steckt hinter seiner abweisenden rauen Schale ein weicher Kern. Aber danach muss man bei Aiden wirklich erst mal sehr lange suchen bis man diesen findet. Letztlich war die Liebesgeschichte der beiden für mich nur noch nebensächlich für die Handlung. Bis zum Schluss habe ich hier das kribbelnde Gefühl vermisst, das man als Leser verspürt, wenn man eine wirklich packende Love-Story liest und mit den Liebenden dem verdienten Happy End entgegenfiebert. Ein großer Störfaktor war für mich Violets extreme Wankelmütigkeit in Bezug auf Aiden. Stellenweise hat sie ihre Meinung über ihn im Sekundentakt gewechselt. Bereits eine Geste von ihm oder ein Kommentar eines Freundes reichten aus um ihre Meinung ins komplette Gegenteil umzukehren. Hierdurch wirkte die angebliche Anziehung der beiden sehr unglaubwürdig auf mich. Auch, dass Violets Ängste von jetzt auf Gleich kein Thema mehr waren und keine Relevanz mehr für den weiteren Verlauf der Geschichte hatten fand ich nicht sehr realistisch.

Die Nebencharaktere der Geschichte haben mich da teilweise schon mehr überzeugen können. Besonders gefallen hat mir Violets Freund Dorian, der mit seiner Geschichte eigentlich auch gut ein eigenes Buch oder zumindest eine Kurzgeschichte verdient hätte.

Insgesamt war „Close to you“ von Isabell May eine nette Lektüre für Zwischendurch, die jedoch keine große Überraschungen zu bieten hat. Die Grundidee der Geschichte ist wirklich gut, bei der Umsetzung sehe ich jedoch durchaus noch etwas Verbesserungsbedarf. Trotz der kleinere Mängel gibt es von mir für „Close to you“ eine Leseempfehlung und insgesamt drei von fünf Sternen.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Geschichte
Veröffentlicht am 26.02.2018

Schöne idee, mittelmäßige Ausführung; mehr was für zwischendurch

1

Violet zieht von Florida nach Maine zum Studieren, wobei der Neuanfang eher einer Flucht gleicht. Sie beendet beinahe jeden Kontakt zu Leuten aus ihrer alten Heimat, nur ihr bester Freund Jackson nimmt ...

Violet zieht von Florida nach Maine zum Studieren, wobei der Neuanfang eher einer Flucht gleicht. Sie beendet beinahe jeden Kontakt zu Leuten aus ihrer alten Heimat, nur ihr bester Freund Jackson nimmt da eine Sonderstellung ein, eine Stellung, die er wohl auch schon vor ihrem Umzug gehabt hat. Schon bei der Ankunft trifft Violet auf Aiden, der zwar schön ist, aber sehr abweisend. Trotz seines wenig einladenden Verhaltens geht er ihr nicht mehr aus dem Kopf und irgendwie scheinen die beiden immer wieder zusammenzustoßen. Auch mit Dorian, den sie auf einer Party trifft und Cloe, die wie ein Wirbelwind in ihr Leben stürmt, freundet sie sich bald an.

Meinung:
Erst einmal muss ich sagen, dass ich es sehr schade fand, dass im Klappentext schon so viel von der Handlung verraten wurde. Meiner Meinung nach hätte nicht erwähnt sein müssen, dass sie durch Zufall in der Wohnung von Aiden landet, weil es ein Überraschungsmoment schon vorwegnimmt!

Der Einstieg in die Geschichte fällt sehr leicht, weil man direkt in die Handlung hineinkommt, ohne dass eine lange Einleitung nötig wäre, aber ich hab mich etwas schwer getan, Violet im ersten Abschnitt zu verstehen. Ihre Handlungen und Gedanken waren oft sehr zwiespältig: Einerseits hat sie Panikattacken und lässt keinen Menschen an sich heran, auch schon, bevor sie nach Maine gekommen ist, andererseits zieht es sie zu dem abweisendsten und aggressivsten Jungen an ihrem College hin, bevor sie auch nur die leiseste Ahnung von seiner „guten Seite“ hat. Ich hätte es glaube ich besser verstanden, wenn sie ihm am Anfang etwas skeptischer gegenüber gestanden hätte und erst nach der ersten Schlüsselszene (Milchszene :)) ihre Einstellung überdacht hätte. Auch ging es mir „zu schnell“ dass die beiden von Liebe sprechen, weil sie irgendwie keine schönen, keine einfachen Momente erleben können, immer scheinen sie von einem Problem, von einem Missverständnis ins nächste zu schlittern.
Was mich an der Beschreibung von Violet richtig gestört hat, war das plötzliche Ausbleiben ihrer Panikattacken und auch die Willkürlichkeit mit der sie auftreten. Situationen, die sie einmal nicht handhaben kann, die sie erstarrt zurücklassen sind beim nächsten Mal plötzlich kein Problem mehr. Schade eigentlich, weil es schön gewesen wäre, wenn Aidens Probleme nicht immer Violets überdeckt hätten und nur, wenn Aiden grade mal „normal“ war, sind Violets Attacken wieder aufgetreten, damit es ja nicht zu einfach zwischen den beiden wird.
Aiden als Charakter hingegen fand ich gut gezeichnet. Er hat lange gebraucht, um sich zu öffnen, aber nicht so lange, dass es langatmig geworden wäre. Auch die Erklärung, warum er ist, wie er ist, fand ich gelungen und nachvollziehbar. Insgesamt ist er ein viel durchgängiger und beständigerer Charakter als Violet. Seine Gewaltausbrüche fand ich etwas verharmlost dargestellt.
Ab dem zweiten Drittel des Buches fand ich die Interaktion der beiden sehr gut beschrieben, die Gefühle waren gut formuliert, ohne in den Kitsch abzurutschen.
Schön beschrieben waren auch die Nebencharaktere Chloe und Dorian, vorallem in der ersten Hälfte. Ab der Mitte haben beide etwas gelitten, weil sie sehr in den Hintergrund geraten sind. Chloe als der selbstbewusste Wirbelwind war mein Lieblingscharakter, war dann aber zu sehr mit sich selbst beschäftigt und Dorian hätten vielleicht ein paar Ecken und Kanten gut getan, so war er doch etwas zu perfekt. Von Chloe hätte ich gern noch mehr gelesen. Von den Charakteren hat mir Jenna am wenigsten gefallen, weil sie so klischeehaft war und so wenig Innovatives bereithielt.
Die Geschichte ist ganz nett zu lesen, und gut für zwischendurch geeignet, die Hinweise auf Klassiker und die Andeutungen von aktuellen Serien und Musik haben mir sehr gut gefallen, aber aus den guten Ansätzen ist meines Erachtens nach zu wenig gemacht worden. Sowohl die Panikattacken gehen unter wie auch die ganze Stalkergeschichte, auf die ich mich eigentlich am meisten gefreut hatte, weil sie mal was Neues ist, etwas, das ich so noch nicht gelesen hatte. Aber erstens stand leider schon viel zu früh fest, wer der Täter sein muss und zweitens ist sie am Anfang zwar stark angefangen, in der Mitte dann fast gar nicht mehr präsent und am Ende dann viel zu schnell und zu überhastet aufgeklärt. Es wird dabei dann auch gar nicht mehr auf Violets Gefühle eingegangen, obwohl es für sie eigentlich schon ein Schock gewesen sein dürfte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Geschichte