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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein interessanter Fall im katholioschen Irland

Lügenmauer. Irland-Krimi (Ein Emma-Vaughan-Krimi 1)
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Sligo an der NordWestküste Irlands:
Hier lebt die protestantische, alleinerziehende Polizistin Emma Vaughn mit ihrem Sohn, in Reichweite ihren Exmann und soll nun zusammen mit ihrem Kollegen James Quinn ...

Sligo an der NordWestküste Irlands:
Hier lebt die protestantische, alleinerziehende Polizistin Emma Vaughn mit ihrem Sohn, in Reichweite ihren Exmann und soll nun zusammen mit ihrem Kollegen James Quinn den Mord an dem bekannten und angesehenen Mitglied der Gemeinde Charles Fitzpatrick klären. Die Ermittlungen treten lange auf der Stelle, bis sie einem Fingerzeig in die Vergangenheit folgt.

Emma Vaughn sind meine Sympathien nicht gleich zugeflogen. Doch mit ihrer burschikosen, ehrlichen Art hat sie mich dann doch überzeugen können. Sie kämpft mit Albträumen, Rückenschmerzen und einem Exmann, der ihr versucht das Leben schwer zu machen. In ihrer Dienststelle lassen sie einige Kollegen spüren, dass sie als alleinerziehende, geschiedene Frau in Irland aus der Reihe fällt. Beim Lesen ist mir erst mal wieder klar geworden, wie unterschiedlich doch auch heute noch die Rollenverteilung dort und hier bei uns ist.

Der Kriminalfall zieht sich durch die vielen Verdächtigen und die intensive Recherchearbeit etwas hin. Aber die vielen Hintergrundinformationen, die ich aus der Lektüre bekomme, sind so interessant und spannend und haben mich absolut fesseln können. Zwischenzeitlich hatte ich für mich immer mal wieder einen Täter gefunden. Die letztendliche Auflösung ist gut nachvollziehbar, der Umgang damit hat mich aber etwas überrascht. Bin aber völlig damit einverstanden.

Wer einen bluttriefenden Krimi sucht, der ist hier falsch. Wer sich aber auf die Suche nach einem Täter machen will, der diese Bezeichnung eigentlich nicht verdient hat, die leisen Töne eines Krimis liebt und mehr über die Rolle der Frau in Irland lesen möchte, der ist hier genau richtig.

Ich hoffe, ich werde von der neuen sympathischen Inspectorin und von ihrem genauso sympathischen Kollegen bald mehr lesen dürfen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine wunderschöne Sommer-Liebesgeschichte

Ein Gefühl wie warmer Sommerregen
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Alis Rivers, die vor 11 Jahren von der elterlichen Pferdefarm an die walisische Südküste zu ihrem Onkel geflüchtet ist, arbeitet seitdem hier in Tenby bei der Seenotrettung. Als ihr langjähriger Freund ...

Alis Rivers, die vor 11 Jahren von der elterlichen Pferdefarm an die walisische Südküste zu ihrem Onkel geflüchtet ist, arbeitet seitdem hier in Tenby bei der Seenotrettung. Als ihr langjähriger Freund Matthew ihr einen Heiratsantrag macht, merkt sie, dass es sich bei ihnen beiden nicht um Liebe, sondern nur um Freundschaft handelt und lehnt ab. Als sie auf Drängen ihrer Mutter mal wieder nachhause fährt, trifft sie auf den attraktiven Tierarzt Evan Davis und erinnert sich, dass sie ihn seinerzeit zusammen mit einer Ziege von einem Felsen gerettet hat. Hier zuhause holen sie aber auch die Schatten ihrer Vergangenheit ein, denen sie sich nun stellen muss.

Das hellblaue Cover mit den maritimen Symbolen hat mich sofort eingefangen und nach dem Lesen des Klappentextes musste ich das Buch einfach lesen.

Herrlich leicht, spritzig und frisch nimmt mich die Autorin mit auf das Finden einer großen Liebe. Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die in ihrem Job die Erfüllung gefunden hat, dort taff und engagiert auftritt. Ausserhalb dieser schützenden Zelle lässt sie fast niemanden an sich ran.

Alle Protagonisten haben ihr Packerl zu tragen und ich lerne sie mit ihren Schwächen, Erinnerungen und Stärken immer besser kennen und verstehen. Gerade eine Person, die ich am Anfang gar nicht mochte, macht eine so tolle Entwicklung durch, dass ich sie zum Schluss doch noch in mein Herz geschlossen habe.

In diesem Buch habe ich alles gefunden, was für mich zu einer guten Lektüre dazugehört. Spannend war es von Anfang an und ich habe mit den Protagonisten mitfiebern können. Geheimnisse wurden nach und nach gelüftet und ich konnte jeden der Protagonisten in seinem Handeln besser verstehen. Und dann natürlich die Liebe und etwas Sex. Hier hätte ich gerne der ein oder anderen einen Schubs in die richtige Richtung gegeben. Aber es wurde ja alles auch ohne mein Zutun gut.

Wer eine leichte, lockere Sommerlektüre mit ein klein wenig Tiefgang sucht, der ist hier genau richtig. Ich hatte ein paar herrliche Lesestunden und freue mich schon heute auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mordserie in München

Isarterror
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München: Die beiden Morde an türkischen Mitbürgern erschüttern die Stadt. Als dann als drittes Opfer gefunden wird, das sich als der Onkel des Hauptkommissars Atik Alkay herausstellt, hat die Kripo einen ...

München: Die beiden Morde an türkischen Mitbürgern erschüttern die Stadt. Als dann als drittes Opfer gefunden wird, das sich als der Onkel des Hauptkommissars Atik Alkay herausstellt, hat die Kripo einen sehr emotionalen Fall zu lösen. Aber wieder mal ist es so ganz anders als angenommen…

Die Hauptkommissare Christoph Kaltenbach, der seine Frau und seine beiden Kinder bei einem selbstverschuldeten Autounfall verloren hat, und Atik Alkay, der fast mehr deutsch ist wie mancher Deutscher, haben es in diesem Fall auch mit rechtsextremer Gewalt und Seilschaften zu tun, die ich heute so nicht mehr erwartet hätte. Spannend aufgearbeitet, erschreckend zu erkennen, dass es auch mich treffen könnte, bzw. dass es das auch in meiner Stadt gibt. Ich habe das Buch, dessen Spannung von der ersten Seite an stetig ansteigt, kaum aus der Hand legen können. Die sehr engagierten Ermittlungen fördern immer neue, immer andere Beweislagen zutage, die sich leider immer wieder zerschlagen. Was haben die Bibelzitate, die bei den Toten gefunden wurden, damit zu tun? Oder ist das auch wieder eine Spur, die im Sande verlaufen wird?

Die sehr unterschiedlichen Personen, vor allem die beiden Kommissare – the Munich Vice Cops, 2 Brüder aus einer Sekte und einige Studenten der Uni mit ihren kleinen und großen Macken, Schwächen und Stärken haben mich sehr bald fesseln können. Alle sind so detailliert und lebensnah beschrieben, dass ich sie mir gut vorstellen und ich mich in sie hineinversetzen kann. Ich habe aber auch erstaunt gelesen, dass es in unserem Land noch so einiges gibt, von dem ich nichts weiß und von dem man normalerweise auch nichts erfährt.
Da ich meine Stadt sehr gut kenne, war es mir ein Vergnügen, die Kommissare auf ihren Wegen durch München zu begleiten.

Der Fall an sich ist super ausgearbeitet, sehr gut nachvollziehbar, und absolut schlüssig gelöst. Sogar die blutigen Szenen, die ich normalerweise gar nicht mag, sind hier so gut verpackt, dass ich keine Albträume bekommen habe.

Im Klappentext steht: Ein höchst aktueller Kriminalroman: aufrüttelnd, fesselnd und beängstigend nah an der Realität.
Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Außer, dass ich mit diesem Buch ein paar sehr interessante und spannende Lesestunden verbracht habe. Dafür spreche ich hier meine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Viel los in Nordfriesland

Nebeltod
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November in Nordfriesland und viel zu tun für die Kripo in Flensburg.

Hauptkommissar John Benthien und sein Team müssen sich aufteilen, um die drei Fälle, die alle zur gleichen Zeit eintreten, lösen zu ...

November in Nordfriesland und viel zu tun für die Kripo in Flensburg.

Hauptkommissar John Benthien und sein Team müssen sich aufteilen, um die drei Fälle, die alle zur gleichen Zeit eintreten, lösen zu können.

Leon Kessler sucht einen Täter, der auf den Ford Meverick von Beowulf von Retzow geschossen hat. Sollte der Graf selbst das Opfer sein, oder eine seiner beiden Töchter Clara und Armgard, die es an diesem Morgen getroffen hat?

Der neue Kollege Smythe-Flügge und Mikke Jessen müssen das Massaker an zwei Pferden aufklären. Bei dem Überfall wurde auch die Besitzerin verletzt.

John Benthien, Lilly und Tommy Fitzen suchen den Mörder eines Mannes, der auf die Schienen einer Kleinbahn gekettet und bei vollem Bewusstsein überfahren wurde. Bei den Ermittlungen stoßen sie auf immer größere Ungereimtheiten. Sind sie hier einem Serienkiller auf der Spur?


Bei diesen drei Fällen komme ich weit herum in Nordfriesland und lerne wunderschöne Landschaften, kleine Orte, die Nordsee mit ihren Tücken, die Insel Föhr und einen Künstlerhof mit seinen ganz eigenen Bewohnern kennen.

Die Personen haben alle ihre kleinen Eigenheiten, werden farbig und detailliert beschrieben und können sich bald in meiner Fantasie festsetzen.

Interessant zu lesen und sehr bodenständig fand ich, dass es nicht nur super erfolgreiche Ermittler bei der Kripo Flensburg gibt, sondern auch solche, die sich nicht so anstrengen und versuchen, andere ihre Arbeit machen zu lassen. Das gibt auch der Kripo einen sehr menschlichen Anschein.

Zwischen den sehr ernsten Ermittlungen zu den teils sehr blutigen, grausamen Fällen blitzt dank Fitzen immer wieder auch ein bisschen Humor durch, der dem Grauen etwas den Schrecken nimmt und es etwas erträglicher macht.

Auch die menschliche Seite der Kommissare wird hier und da angesprochen und ich erfahre etwas aus ihrem privaten Leben. Kommissar Benthien z.B. holt gerade jetzt ein Geist aus seiner nahen Vergangenheit ein.

Vor den 49 Kapiteln, die in ihrer Länge und dem fließenden Erzählstil sehr gut zu lesen sind und einem dank der Cliffhanger das Buch kaum aus der Hand legen lassen, steht jeweils eine Weisheit, die immer über Tiere handelt, mit Angabe des Autors. Da habe ich mir schon denken können, dass hier jemand für die Tiere Rache nehmen will. Ansonsten war ich bis zum Schluss, genau wie die Kommissare, auf einer ganz anderen Fährte. Immer neue Wendungen und Ermittlungsergebnisse haben mich zu irgendeinem Zeitpunkt an irgendeinen der Personen auf dem Künstlerhof als Täter glauben lassen. Außer an Lu, der absolut guten Seele des Hofes natürlich.

Spannend von der ersten Seite an, drei Fälle, die absolut nachvollziehbar aufgelöst werden und ein sehr sympathisches Team – mit einer Ausnahme – haben mir einige sehr interessante und lesenswerte Augenblicke beschert. Meine Leseempfehlung ist dem Buch sicher!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die zweite Chance

Die Achse meiner Welt
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Rachel Wiltshire und ihre 6 Freunde feiern ihren Abschluss in einem Restau-rant in Great Bishopsford, als ein Wagen ins Fenster des Restaurants fährt. Ihre Freunde können sich bis auf Jimmy Boyd retten. ...

Rachel Wiltshire und ihre 6 Freunde feiern ihren Abschluss in einem Restau-rant in Great Bishopsford, als ein Wagen ins Fenster des Restaurants fährt. Ihre Freunde können sich bis auf Jimmy Boyd retten. Sie wird Dank Jimmy's Einsatz nur leicht am Kopf verletzt. Sie lebt ihr Leben, bis ein neuer Unfall mit Kopfeinwirkung ihr Leben absolut auf den Kopf stellt. Nichts ist mehr wie vorher - alles soll nur ein "Traum" gewesen sein? Zusammen mit Jimmy macht sie sich an die Aufarbeitung ihres Traumas...

Bereits das Cover hat es mir angetan. Aufwendig gestaltet mit Umschlag-cover und hervorstehendem Titel macht das Buch eine sehr wertigen Eindruck.

Rachel ist mir von Anfang an sehr sympathisch. Was ich nicht verstehen konnte: was findet sie an diesem aufgeblasenen Schönling Matt. Die einze-lnen Protagonisten sind detailliert beschrieben und wirken authentisch. Die Geschichte selbst klingt erst ein wenig abgefahren, aber wer von uns hat sich nicht schon einmal die Frage stellt: was wäre, wenn ich mich "da" anders ent-schieden hätte? Und genau das passiert Rachel. Sie taucht in eine Welt ein, die absolut nichts mit der Realität zutun hat. Die Gefühle, die Angst in man-cher Situation und die Emotionen kommen sehr gut rüber. Ich habe mit Rachel gebangt und mitgefiebert.

"Die Achse meiner Welt" ist kein Buch, dass man mal schnell zwischendurch liest. Ich musste mich darauf einlassen und wurde sehr gut unterhalten.

Absolute Leseempfehlung!