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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2018

Einer schlimmer als der andere...

Das Buch der Schurken
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Das Buch ist kein Roman, aber irgendwie für mich auch kein Sachbuch, da es mit viel Witz und Ironie geschrieben ist. Mir gefällt, dass man es nicht am Stück lesen muss. Es eignet sich dazu, immer mal wieder ...

Das Buch ist kein Roman, aber irgendwie für mich auch kein Sachbuch, da es mit viel Witz und Ironie geschrieben ist. Mir gefällt, dass man es nicht am Stück lesen muss. Es eignet sich dazu, immer mal wieder hineinzublättern, einfach irgendwo eine Seite aufzuschlagen und diese zu lesen. Man kann es also gut auf den Nachttisch legen und immer, wenn man mal nur ein paar Minuten Zeit hat, sich ein oder zwei Schurken zu Gemüte führen.

Die 100 Bösewichte sind in verschiedene Kategorien eingeordnet, zum Beispiel "Die Psychopathen", "Die Erziehungsberechtigten" oder "Die Gierigen". Das ist ganz witzig, denn man kann auch ganz gut Vergleiche ziehen. Meiner Meinung nach lassen sich auch einige Figuren in mehrere Kategorien einordnen - denn einige sind wirklich durchweg böse.

Jedem Schurke ist eine Doppelseite gewidmet. Neben dem Autor und dem literarischen Werk, in dem er bzw. sie auftaucht, gibt es auch immer eine witzige Illustration und ein Zitat aus dem jeweiligen Buch. Dann wird die Figur - und vor allem ihre Taten - auf eine sehr witzige und ironische Art und Weise beschrieben, sodass man dazu neigt, die jeweilige Person gar nicht mehr so böse zu finden.

Die ausgewählten Bösewichte stammen aus den unterschiedlichsten Genres und auch Zeiten. So findet man Märchenfiguren wie die bösen Stiefmütter neben Figuren der Mythologie oder Romanen und Erzählungen. Die Mischung hat sehr gut gepasst und der Autor zeigt auch immer Querverweise zwischen verschiedenen Bösewichten auf.

Schade fand ich allerdings, dass ich relativ wenige Figuren gekannt habe. Die moderneren wie Dolores Umbridge aus "Harry Potter" natürlich schon - aber gerade bei den klassischen Werken wusste ich oft nicht, wer derjenige ist. Auf der einen Seite habe ich dadurch schon Lust bekommen, mich auch mehr diesen klassischen Geschichten zuzuwenden. Auf der anderen Seite lesen sich die Erklärungen einfach witziger, wenn man weiß um wen es geht. Dann versteht man die Ironie besser.

Insgesamt war das Buch mal etwas ganz anderes und hat Abwechslung in mein Leseleben gebracht. Man kann es gut zwischendurch lesen und es ist auf jeden Fall sehr witzig. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 01.03.2018

In 80 Tagen um die Welt!

Auf ewig mein
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Meiner Meinung nach sollte man den ersten Teil der Timeschool-Reihe auf jeden Fall gelesen haben, bevor man sich Teil 2 widmet. Denn dann kennt man schon die Personen, die vorkommen und erkennt das ein ...

Meiner Meinung nach sollte man den ersten Teil der Timeschool-Reihe auf jeden Fall gelesen haben, bevor man sich Teil 2 widmet. Denn dann kennt man schon die Personen, die vorkommen und erkennt das ein oder andere wieder.

Ich war sofort wieder in der Geschichte drin und habe mich gefreut, Anna und Sebastiano wiederzutreffen. Auch meine Lieblingsfigur, der Dämon Barnaby ist wieder mit dabei. Natürlich sind auch Fatima und Ole mit von der Partie.

Diesmal müssen die fünf eine Art Spiel spielen, um ihre gestohlene Zeitmaschine wieder zurück zu bekommen. Es gilt im Jahr 1873 in 80 Tagen einmal um die Welt zu reisen, so wie in Jules Vernes Roman "In 80 Tagen um die Welt". Aber damit nicht genug: Sie müssen auch noch Aufgaben erledigen und Rätsel lösen. Sollten sie es nicht schaffen, ist nicht nur die Maschine verloren, sondern Sebastiano muss außerdem sterben.

Es ist also nicht verwunderlich, dass Anna alles dafür gibt, das Spiel zu gewinnen. Mir hat gefallen, dass alles wieder aus ihrer Sicht verzählt wurde. Ich mag auch ihren Charakter, auch wenn sie an der ein oder anderen Stelle für mich nicht nachvollziehbar gehandelt hat. Sie ist eben sehr emotional und hat sehr viel Mitgefühl - aber genau das wird hier mehr als einmal zur Gefahr.

Auf die Reise um die Welt habe ich mich auch sehr gefreut. Die Idee, auf Dampfschiffen über den Atlantik und mit der Eisenbahn zu reisen und dabei fremde Kulturen kennenzulernen, war super. Allerdings fand ich es etwas schade, dass die Etappen teilweise sehr schnell abgehandelt wurden. Hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, um mehr über die verschiedenen Länder und die Begebenheiten zur damaligen Zeit zu erfahren.

Nicht nachvollziehbar war für mich auch eine Wendung in der Geschichte - ACHTUNG SPOILER!
Mitten in der Handlung werden der Reisegruppe nämlich die zu lösenden Aufgaben erlassen. Sie müssen nur noch die Reise zu Ende schaffen. Das fand ich irgendwie komisch und auch schade, denn es hat etwas die Spannung herausgenommen.

Die Spannung kommt aber zum Schluss nochmal richtig auf. Da konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen und ich habe mich mehrmals gefragt, wie die Autorin das jetzt auflöst. Das war einfach nur super und richtig überzeugend.

Ich freue mich auf jeden Fall schon richtig auf den dritten Teil und hoffe, dass er nicht mehr so lange auf sich warten lässt. Von mir gibt es 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Humor
  • Lesespaß
  • Spannungsbogen
Veröffentlicht am 01.03.2018

Der Kampf gegen das Regime geht weiter...

Marthas Mission
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Man sollte unbedingt "Marthas Widerstand" gelesen haben, bevor man sich dem zweiten Teil der Trilogie widmet. Auch wenn einige Infos wieder aufgegriffen werden, fehlt einem sonst einfach das Hintergrundwissen, ...

Man sollte unbedingt "Marthas Widerstand" gelesen haben, bevor man sich dem zweiten Teil der Trilogie widmet. Auch wenn einige Infos wieder aufgegriffen werden, fehlt einem sonst einfach das Hintergrundwissen, um das Buch genießen zu können.

Martha ist zwar wieder frei, aber das System ist immer noch nicht besiegt. Ihr Plan, die Bevölkerung über die Ungerechtigkeit zu informieren und somit eine Veränderung herbeizuführen, ist nicht aufgegangen. Auch wenn sie nicht mehr im Todestrakt sitzt, muss sie um ihr Leben fürchten.

Sie ist immer noch die eindeutige Hauptperson des Buches. Der zweite Teil ist ähnlich aufgebaut wie der erste: Wir haben Passagen aus Marthas Sicht, aus der Sicht ihrer Unterstützer, des Premierministers und natürlich wieder Ausschnitte aus der TV-Show "Death for Justice". Auch Isaac, der jetzt anstelle Marthas im Todestrakt sitzt, bekommt relativ viel Raum eingeräumt, auch wenn sich die Haupthandlung außerhalb der Gefängnismauern abspielen.

Der Aufbau hat wieder für viel Spannung gesorgt. Mir hat gut gefallen, dass man diesmal mehr von außerhalb mitbekommt, das heißt über das Leben der Menschen und natürlich auch, wie sie dem System gegenüberstehen. Das hat das Ganze sehr rund gemacht und man wurde beim Lesen mit den unterschiedlichsten Perspektiven konfrontiert.

Nicht so gut gefallen hat mir allerdings, dass einiges viel zu leicht ging. Martha ist auf der Flucht, wagt sich aber trotzdem ziemlich oft in die Öffentlichkeit, was dazu führt, dass sie zwar gesehen, aber nie geschnappt wird. Das fand ich ziemlich unglaubwürdig. Das gleiche gilt für das Engagement ihrer Unterstützer. Es scheint alles viel zu einfach zu gehen. Nicht, dass ich mich nicht darüber gefreut hätte, aber ein System, dass so korrupt ist und seine Bürger so kleinschrittig überwacht, lässt sich meiner Meinung nach nicht so leicht austricksen.

Das Ende ist diesmal ein richtiger Cliffhanger und jetzt muss man unbedingt noch den dritten Teil lesen, um zu erfahren, wie es ausgeht. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt und hoffe, dass es bis zum Erscheinen nicht so lange dauert.

Insgesamt ist "Marthas Mission" für mich eine gelungene Fortsetzung, allerdings kommt sie nicht an den ersten Teil heran. Deswegen gibt es von mir 4 Sterne!

Veröffentlicht am 13.02.2018

Er holt deine Liebsten

The Fourth Monkey - Geboren, um zu töten
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Der Plot ist jetzt nicht unbedingt ungewöhnlich: Es gibt einen Serienkiller, der entführt Menschen und schickt einzelne Körperteile per Post zu den Angehörigen, bis schließlich die Leiche gefunden wird. ...

Der Plot ist jetzt nicht unbedingt ungewöhnlich: Es gibt einen Serienkiller, der entführt Menschen und schickt einzelne Körperteile per Post zu den Angehörigen, bis schließlich die Leiche gefunden wird. Es gibt einen Ermittler, der schon jahrelang hinter ihm her ist, aber ihn nicht zu fassen bekommt.

Trotzdem ist die Art und Weise, wie das Buch geschrieben ist, nicht gerade gewöhnlich. Zum einen stirbt der Mörder bereits zu Anfang des Buches und die Polizei ist weniger mit der Aufklärung, als mit der Suche nach dem letzten Opfer beschäftigt. Außerdem erhält der Leser drei verschiedene Perspektiven. Die einzelnen Kapitel sind entweder aus der Sicht der Ermittler oder des Opfers geschrieben. Dazwischen gibt es immer wieder Tagebucheinträge des Killers. Das hat mir richtig gut gefallen. Zum einen erfährt man so viel über die Kindheit des Mörders, zum anderen gibt es immer wieder kleine Cliffhanger innerhalb des Buches. Die einzelnen Kapitel sind sehr kurz, deswegen liest man automatisch immer weiter.

An sich hat mir auch die Story sehr gut gefallen. Sie ist über weite Strecken sehr spannend, man fiebert mit, vor allem weil man erlebt, wie es dem Opfer immer schlechter geht. Man hofft beim Lesen einfach, dass die Ermittler schnell genug sind, um die junge Frau noch zu finden. Trotzdem hatte der Thriller für meinen Geschmack ein paar Längen. Da wurde mir zu viel über die Ermittler und deren Privatleben geschrieben. Das hätte ich hier nicht unbedingt gebraucht.

Gegen Ende kommt es dann zu einer Wende, die man vielleicht schon erahnt, aber garantiert nicht so erwartet hat. Das hat den Plot auf jeden Fall nochmal aufgewertet. Außerdem schreit das Ende geradezu nach einer Fortsetzung. Ich werde das auf jeden Fall im Auge behalten.

Der Schreibstil ist nichts für schwache Nerven. Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, aber gerade die Praktiken des Mörders werden ziemlich brutal geschildert. Besonders extrem wird das meines Erachtens in den Tagebucheinträgen. Man muss es mögen, ich fand es in Ordnung, mehr hätte es aber nicht sein dürfen.

Insgesamt ein spannendes Buch, das Thriller-Liebhaber sicher gefallen wird. Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 12.02.2018

Wer ist der Ehemann?

Eine Leiche auf Abwegen
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Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Fall bzw. die zweite Frage (denn er ermittelt ja nicht, sondern beantwortet nur Fragen) von Samuel Hoenig. Man muss den Vorgänger nicht kennen, um die Geschichte ...

Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Fall bzw. die zweite Frage (denn er ermittelt ja nicht, sondern beantwortet nur Fragen) von Samuel Hoenig. Man muss den Vorgänger nicht kennen, um die Geschichte zu verstehen, jedoch empfehle ich es schon. Denn man kennt dann einfach die wichtigsten Personen, neben Samuel seine Mitarbeiterin Janet Washburn, bereits und so macht das Lesen einfach noch mehr Spaß.

Samuel Hoenig hat das Asperger-Syndrom und kann deswegen zwischenmenschliche Beziehungen nicht wirklich einordnen. Aus diesem Grund braucht er die Unterstützung von Janet, die eigentlich nicht mehr bei "Fragen beantworten", Samuels Geschäft, arbeiten möchte. Das hat sie am Ende des ersten Teils klar gemacht, deswegen war ich umso erfreuter, dass sie auch im zweiten Teil wieder auftaucht. Die Beiden sind einfach ein tolles Team, sie ergänzen sich super und einer wäre ohne den anderen nicht so erfolgreich. Es macht richtig Spaß zu verfolgen, wie sie sich immer besser kennenlernen und aufeinander eingehen. Für mich ist das das Highlight des Buches.

Der Fall bzw. die Frage an sich hat es aber auch wieder in sich: Ein Ehemann, der gar keiner ist? Und warum liegt er plötzlich tot in Samuels Büro? Ich will an dieser Stelle nichts vom Inhalt vorwegnehmen, doch wird es wieder sehr spannend und Samuel muss sehr viel kombinieren. Ich hatte Spaß daran, alles mitzuverfolgen, wurde aber gegen Ende etwas enttäuscht. Denn eine Sache ist sehr auffällig, sodass sie mir beim Lesen sofort aufgefallen ist. Samuel aber nicht. Deswegen hatte ich auch die Auflösung früher als sie im Buch auftauchte und das mag ich bei Krimis einfach nicht.

Gut gefallen hat mir wieder die Sprache: Die rationalen Dialoge zwischen Samuel und den anderen Personen sind einfach super. Aber auch die Missverständnisse, wenn er wieder etwas wörtlich nimmt, was aber übertragen gemeint ist. Da wird einem erstmal bewusst, wie kompliziert Sprache sein kann. Dabei schafft es der Autor, dass man seine Vorurteile gegen Menschen mit autistischen Zügen verliert, denn im Endeffekt zeigt er auf, dass man die Welt auf verschiedene Arten sehen kann. Letztendlich hat am Ende immer Samuel die Hosen an und lässt seine Gesprächspartner das ein oder andere Mal mit offenem Mund zurück.
Leider habe ich aber auch zwei Übersetzungsfehler gefunden, die mich schon etwas gestört haben.

Insgesamt hatte ich aber wieder viel Spaß beim Lesen. Ich hoffe, es wird noch einige weitere Teile geben: 4 Sterne!