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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.03.2018

emotional und berührend

Der Himmel in deinen Worten
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Juliet hat ihre Mutter verloren und Declan seine Schwester. Beide kommen kaum mit ihrem Verlust zurecht und Declan wirkt fast selbstzerstörerisch. Immer wenn die beiden aufeinander treffen fliegen die ...

Juliet hat ihre Mutter verloren und Declan seine Schwester. Beide kommen kaum mit ihrem Verlust zurecht und Declan wirkt fast selbstzerstörerisch. Immer wenn die beiden aufeinander treffen fliegen die Fetzen. Allerdings sind da noch die Briefe, die sie einander schreiben. Zufällig auf dem Friedhof begonnen, entwickelt sich die Freundschaft, ohne dass sie wissen, mit wem sie schreiben. Dabei offenbaren sich tiefe Gefühle.
Nachdem ich den Anfang eher etwas zäh empfand, war ich nach einigen Kapiteln doch von dem Tiefgang des Buches überrascht. Die Gedanken, die die beiden per E-Mail austauschen sind eine Wucht. Dabei helfen und stützen sie sich gegenseitig. Hat mich Declan anfangs noch etwas genervt, weil er immer gleich die Fäuste sprechen ließ, lernte ich mit der Zeit sein wahres Wesen kennen, so wie Juliet auch.
Sehr begeistert haben mich die Menschen in Declans Umfeld, die nicht nur seine harte Seite bemerkt haben. Allen voran Frank Mendelez und Declans Englischlehrerin. Unermüdlich stärken sie ihn und halten zu ihm. Das fand ich zwar teilweise etwas unrealistisch, aber sehr stark.
Das Ende war ein klein wenig kitschig, aber wer liebt denn keine Happy Ends?

Veröffentlicht am 01.03.2018

eine russische Mädchenfreundschaft

Fliegende Hunde
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Oksana und Lena sind Freundinnen, seit sie denken können. Lena ist die Hübschere der beiden und auf dem Weg zu einer Modelkarriere. Als Lena 3 Monate in Shanghai verbringt, entzweien sich die beiden etwas. ...

Oksana und Lena sind Freundinnen, seit sie denken können. Lena ist die Hübschere der beiden und auf dem Weg zu einer Modelkarriere. Als Lena 3 Monate in Shanghai verbringt, entzweien sich die beiden etwas. Leben sich auseinander. Gelingt es ihnen, ihre alte Freundschaft wieder aufleben zu lassen, wenn Lena zurückkommt? Doch auch Oksana hat sich verändert.
Die Story wird aus zwei Perspektiven erzählt und beide sind mehr als interessant. Oksana findet sich zu dick und meldet sich auf einer dubiosen Internetseite zum Abnehmen an. Kleistersuppe und Gürtelessen steht fortan auf dem Programm. Doch bietet die Internetgemeinschaft auch ein gewisses Maß an Freundschaft.

Lena hingegen merkt, dass Modeln allein oft nicht ausreicht und beginnt eine Affäre mit einem Fotografen. Schnell stellt sich der Erfolg ein, doch will sie das wirklich?

Und was wird aus den gemeinsamen Nächten von Lena und Oksana, in denen sie sich so gut kennen gelernt haben und sich so nahe kamen?
Kolosowa erzählt gut! Mehr als das. Ich hing an beiden Handlungssträngen und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Kolosowa schreibt, als wüsste sie, was in den Mädchen vorgeht.
Und im Hungerwinter von 1941/42. Dieser Teil hat mich fast so sehr fasziniert wie es Oksana faszinierend fand. Super recherchiert, hinterließ es fast ein Gänsehautgefühl.

Ein Roman über Freundschaft, Verlust und das Erwachsenwerden.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Dürfte anfangs etwas spannender sein

Ich bin der Hass
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Was haben ein Gefängnisausbruch, das Verschwinden eines FBI-Beamten, die Entführung einer jungen Frau und diverse Morde gemeinsam?
Ackerman jun und sein Bruder Marcus sind dieses Mal wirklich schwer gefordert! ...

Was haben ein Gefängnisausbruch, das Verschwinden eines FBI-Beamten, die Entführung einer jungen Frau und diverse Morde gemeinsam?
Ackerman jun und sein Bruder Marcus sind dieses Mal wirklich schwer gefordert! Und geraten mehr als einmal in tödliche Gefahr.
Sehr viele Handlungsstränge, die auch sehr lange nichts miteinander zu tun haben, machen den Einstieg und den Lesefluss etwas schwierig. Eine Handlung läuft auch gar ganz ins Leere. Das hat mir das Lesen dieses Bandes leider etwas verleidet. Viele Namen ähneln sich auch noch, so dass man wirklich gut aufpassen muss, um sich nicht zu verlaufen. Dennoch hat mir das Buch recht gut gefallen. Ich mag es, wenn es mal etwas härter zugeht, so machen mir die grausamen Szenen immer recht viel Spaß. Schade, dass Cross dieses Mal an einer Stelle zu früh aufgehört hat.
Auch wenn sich in der Handlung schier ausweglose Situationen für die Protagonisten ergeben lese ich das sehr gerne. Und von denen gab es im Buch dieses Mal jede Menge. Doch Marcus und Ackerman sind ja ein gut eingespieltes Team und wissen sich zu helfen. Doch am Ende geht es wirklich um alles!
Sehr gut gefiel mir in diesem Thriller auch die Figur der Corin! Sie ist eine, die nie aufgibt. Sicher, ein wenig unglaubwürdig ist es schon, was sie mit gebrochenen Beinen so alles hinbekommt. Aber ihr Mut und ihr Lebenswille haben mich sehr beeindruckt.
Fazit: teilweise etwas schwer zu lesen und anfangs fehlte mir auch ein bisschen Spannung. Das Ende war dann aber wie gewohnt spannend und es geht auf jeden Fall weiter, was mich sehr freut.

Veröffentlicht am 09.02.2018

nur ein paar Tage

Der Reisende
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Eine sehr eindringliche Geschichte, die Otto Silbermann hier erlebt. Als Jude in Berlin verfolgt, setzt er sich in einen Zug und reist. Und kommt so gar nicht zur Ruhe. Die nächste Zeit bestimmen Züge ...

Eine sehr eindringliche Geschichte, die Otto Silbermann hier erlebt. Als Jude in Berlin verfolgt, setzt er sich in einen Zug und reist. Und kommt so gar nicht zur Ruhe. Die nächste Zeit bestimmen Züge sein Leben. Und die Mitreisenden, die er trifft.

Teilweise fand ich es schon sehr anstrengend zu lesen, wie Otto Silbermann von Ort zu Ort hetzt, ich fühlte mich auch etwas gehetzt. Allerdings fand ich die Storys in der Story sehr nett: die Grenzübertretung, seine Bekanntschaft zu Ursula oder auch der Verlust seiner Tasche. Schnell ist man in der Geschichte drin und fühlt mit.
Der Autor versetzt uns mit wenigen Sätzen ins Reich des Jahres 1938. Die Stimmung im Buch ist durchwegs beklemmend, ohne große Hoffnung und doch erhofft man sich als Leser ein Happy End.
Gefühlt ist der Protagonist ewig auf dem Weg. Tatsächlich sind es nur wenige Tage, aber was er da erlebt reicht auch für ein halbes Leben. Teilweise stecken wohl auch autobiographische Züge in dem Roman, denn auch der Autor war Jude. Auch seine Geschichte, die im Anhang erzählt wird, ist lesenswert und interessant. War er doch bei seinem Tod erst 27 Jahre alt und hätte sicher gerne noch selbst seine Erlebnisse aufgeschrieben.

Veröffentlicht am 22.01.2018

Sehr aktuell

In eisiger Nacht
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Ein LKW mit 12 toten Frauen wird in Chinatown aufgefunden. Detective Wolfe für zum Tatort gerufen und stellt fest, dass eine der Frauen noch atmet. Er nimmt die Ermittlungen auf und stößt in ein Wespennest…
Starker ...

Ein LKW mit 12 toten Frauen wird in Chinatown aufgefunden. Detective Wolfe für zum Tatort gerufen und stellt fest, dass eine der Frauen noch atmet. Er nimmt die Ermittlungen auf und stößt in ein Wespennest…
Starker Tobak und sehr aktuell! Parsons gelingt es mit wenigen Worten seine Leser schon ab der ersten Zeile zu fesseln. Was habe ich mit Hana gebangt, als sie frierend in dem LKW sitzt! Auch die Brisanz des Falles hat mir sehr gut gefallen. Die Zustände in dem Lager in Dünkirchen wurden sehr plastisch beschrieben und sind absolut nachvollziehbar.
Leider ging der Autor bei anderen Handlungssträngen nicht ganz so in die Tiefe, wie ich mir das gewünscht hätte und manche Dinge wirkten schon sehr konstruiert.
Dennoch hat er es geschafft, dass ich bis zum Schluss an den Zeilen klebte. Von der Auflösung war ich ein wenig überrascht, da hätte ich – trotz genügend Hinweisen – nicht damit gerechnet.
Wolfes Ermittlungsmethoden sind anders. Manchmal etwas gewagt und nicht immer ganz koscher. Aber das macht einen großen Teil der guten Unterhaltung aus. Denn 08/15 Krimis mit Ermittlern mit Alkoholproblem gibt es schon zu viele. Max Wolfe fällt hier für mich positiv aus der Reihe.

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