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Veröffentlicht am 10.07.2020

Ein wichtiges Thema, leider nicht ganz stimmig umgesetzt

Das Bee-Team
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Das Cover – bunt und fantasievoll – gefällt mir sehr gut. Schöne Farben, süße Bienchen. Auch die Botschaft des Buches ist toll! Der Schutz der Insekten und aller Tiere, der gesamten Natur und damit letztlich ...

Das Cover – bunt und fantasievoll – gefällt mir sehr gut. Schöne Farben, süße Bienchen. Auch die Botschaft des Buches ist toll! Der Schutz der Insekten und aller Tiere, der gesamten Natur und damit letztlich des Menschen. Auch ist wirklich schön erklärt, wie alles miteinander zusammenhängt: Landwirtschaft, Politik, Geldgier etc.
Damit regt die Geschichte natürlich an, über dieses Thema nachzudenken und vielleicht auch selbst tätig zu werden, um dem entgegenzuwirken. Beispiele, wie es sein sollte (Blumenwiesen, keine Steingärten, Insektenhotels, ökologische Landwirtschaft,…) gibt es genug im Buch. Insofern ist es ein wichtiges Kinderbuch, denn mit dem Natur- und Umweltschutz kann man m.M.n. nicht früh genug anfangen. Bis hierhin passt alles, dafür vergebe ich 2,5 Sterne.

Dennoch überzeugt mich das Buch aus anderen Gründen nicht. So richtig und wichtig und aktuell die Botschaft auch ist, für mich kommt sie nicht so rüber, wie es sein könnte. Die Protagonisten sind 4 und 6 Jahre alt und damit sehr jung. Das Buch richtet sich an Leser ab 8 Jahren und die können sich eher schlecht mit den jüngeren Kindern identifizieren, meine ich. Auch ist hier sehr viel Magie im Spiel – an sich gar nicht schlimm, doch hier verzerrt diese den Blick auf das Anliegen des Buchs, nämlich den Naturschutz. In echt gibt es eben keine Glühwürmchen, die in Zeitraffer Pflanzen wachsen lassen können, keine Schmetterlinge, die Menschen „hypnotisieren“ und plötzlich umweltfreundlich sein lassen können und vieles mehr. Das war wie ich finde zu viel des Guten. Oskar und Romy sind keine Helden, weil sie selbst eigentlich nichts gemacht haben außer das, was ihnen von den Tieren aufgetragen wurde.

Der Schreibstil ist teils dem Alter der Protagonisten angepasst. Es gibt viel umganssprachliche Ausdrücke („huiiii“, „hihi“, „boooah“, „puuuh“, „äiii“), was mich eher nervte, da sie sehr viel verwendet wurden. Teils waren die Themen dann aber wieder viel zu politisch (es wird z.B. das Verhältnis USA/Mexiko thematisiert – das interessiert kein Kind und hat in diesem Buch auch nichts verloren). Mir kam es ein bisschen so vor, dass beim Schreiben die endgültige Zielgruppe noch nicht klar war, daher ist der Schreibstil für mich eher verwirrend. Die vielen Wiederholungen der Namen der Protagonisten und Aufzählungen aller Tiere stören den Lesefluss.

Was ich mir gewünscht hätte ist, dass die Charaktere mehr Gewicht bekommen hätten. Sie haben mich allesamt nicht berührt, weil sie zu oberflächlich beschrieben sind. Eine Geschichte lebt davon, dass der Leser von den (Haupt-)Figuren berührt wird – das blieb hier völlig aus. Keiner hatte liebenswerte, schrullige, blöde, bemerkenswerte oder irgendwie geartete Eigenheiten/Charakterzüge bzw. diese wurden nicht ausgearbeitet.

Für Leser ab 8 vielleicht nicht geeignet, wegen der jüngeren Hauptfiguren, für jüngere Leser zu lange, ausschweifende Kapitel (da bleibt kein Erstleser bei der Stange) und als Vorlesebuch aus demselben Grund ungeeignet. Hierfür würden auch Bilder im Text fehlen, die für die jungen Leser einfach immer wichtig sind.

Fazit: eine super Grundidee, eine wichtige und tolle Botschaft, die in die aktuelle Zeit super passt - leider für meinen Geschmack zu „planlos“ bzw. unausgereift umgesetzt. Die Geschichte berührt mich nicht wirklich, was ich schade finde, da sie so viel Potenzial in sich birgt. Ich hätte mir eine lebendigere Geschichte gewünscht mit Charakteren, mit denen man sich identifizieren kann. Vielleicht mit weniger „Teilnehmern“, diese dafür detaillierter beschrieben und damit greifbarer.

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Veröffentlicht am 01.03.2018

Hmpf...

Böse Schwestern
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Es kann gut sein, dass ich mit zu großen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen bin. Ein Krimi, noch dazu aus Schweden! Da habe ich die mehrfach anderen gelesenen Thriller aus der skandinavischen gut ...

Es kann gut sein, dass ich mit zu großen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen bin. Ein Krimi, noch dazu aus Schweden! Da habe ich die mehrfach anderen gelesenen Thriller aus der skandinavischen gut in Erinnerung und freute mich auf ein ähnlich fesselndes Konstrukt.

Aber nein, irgendwie wurde ich mit diesem Buch nicht wirklich warm. Bis zur Hälfte fand ich die Geschichte recht langatmig und verwirrend. Klar, man wusste, da gibt es eine Leiche und dass die TV-Reporterin hier aus der Gegend stammt war auch schnell klar. Aber bis die Geschichte endlich mal Fahrt aufgenommen hat, war wie gesagt das halbe Buch schon rum. Ich habe zu meinem Mann tatsächlich gesagt: "wenn ich das Buch nicht lesen müsste, weil ich eine Rezension darüber schreiben möchte, würde ich es jetzt abbrechen und zur Seite legen".

Normalerweise mag ich die Hauptcharaktere der Bücher, die ich lese. Entweder, weil sie einfach nett und sympathisch oder interessant sind oder weil sie so böse und/oder abgefahren sind, dass es schon wieder toll ist. Aber Ellen Tamm finde ich einfach nur unsympathisch. Ich kann das gar nicht an etwas Bestimmtem festmachen, empfinde es aber so. Die Geschichte dreht sich viel zu viel um Ellen Tamm und ihr zweifellos schreckliches Kindheitserlebnis mit ihrer Zwillingsschwester. Und um ihr verkorkstes Verhältnis zu ihren Eltern. Und zu ihrem Liebhaber. Und zu ihrem Bruder. Und zu ihren "Freunden". Und zu ihren Kollegen. Alles dreht sich um Ellen. Und das ist für mich einfach einen Tick zu viel in diesem Buch. Ich wollte schließlich einen spannenden Thriller/Krimi lesen und keine Lebensstudie.

Überhaupt kommt mir die Story viel zu konstruiert vor und irgendwie so, als hätte man versucht, auf Krampf tiefgründig und originell zu sein.

Tut mir wirklich leid, aber das war einfach nicht mein Buch. Auch wenn ich zugestehen muss, dass es ab der Mitte spannender und besser wurde. Aber immer noch kein "Sockenauszieher" in meinen Augen.

Veröffentlicht am 21.07.2024

Thriller ohne Thrill, dafür mit viel gewollt mystischer und unglaubwürdiger Handlung

Ingenium
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Meine Inhaltsangabe:
Mike hat nach einem Sportunfall eine Savant-Gabe entwickelt: er kann die komplextesten Rätsel lösen, hadert aber mit seiner Gabe, lebt zurückgezogen und allein und verdient sein Geld ...

Meine Inhaltsangabe:
Mike hat nach einem Sportunfall eine Savant-Gabe entwickelt: er kann die komplextesten Rätsel lösen, hadert aber mit seiner Gabe, lebt zurückgezogen und allein und verdient sein Geld mit dem Erstellen von Rätseln für die Zeitung. Eines Tages bestellt ihn eine Psychologin ins Gefängnis, damit er Zugang zu der schweigenden, wegen Morden einsitzenden Jess aufnimmt, die ein Rätsel erstellt und darin auf Mike hingewiesen hat. Mike sagt zu, trifft Jess und ab da ist nichts mehr wie vorher, das Leben steht Kopf und Mike fühlt sich Jess verpflichtet und deckt eine Ungeheuerlichkeit nach der anderen auf und tritt gewissen Personen damit gehörig auf die Zehen. Denn was Jess ihm zu verstehen gibt, welchem Rätsel Mike da auf der Spur ist, sprengt jegliches bisheriges menschliches Denken.

Mein Eindruck:
Laaaangweilig! Ich habe mir einen fesselnden Thriller erwartet, bekommen habe ich ein hanebüchenes, langatmiges Geschreibsel voller Fantasy, Mystik, Religion, Dämonologie, Golems und sonstigem unglaubwürdigem Gedöns. Hier wurde gefühlt alles reingepackt, was an sich Action und Spannung verspricht, im Gesamten dann aber einfach unglaubwürdig und to much ist. Schon allein die Beziehung zwischen Mike und Jess, die sich vorher weder gesehen noch gehört oder gelesen haben, die aber innerhalb von Sekunden in eine gefühlte Liebesorgie ausartet… also bitte! Was Mike dann alles erlebt ist einfach nur reißerisch und gleichzeitig oberflächlich. Gearbeitet wird hier mit Rückblicken, Briefen und mit mehr oder weniger Gelehrtenmeinungen. Es gibt (völlig affige) Traumsequenzen und alle Figuren bleiben irgendwie blass und nicht greifbar. Selbst Mike ist mir ferngeblieben und konnte keinerlei Empfindungen bei mir rauskitzeln. Irgendwann ertappte ich mich dabei, wie ich gelesen habe, ohne zu lesen. Meine Gedanken sind abgedriftet, weil das Buch für mich schlicht langweilig und unglaubwürdig und deutlich zu gewollt war. Ich denke, hier war ein Buch á la Dan Brown das Ziel, doch leider ist das für meinen Geschmack deutlich in die Hose gegangen, weil der Mix aus real und mystisch einfach zu sehr einer gewollt actiongeladenen Unterhaltung geschuldet ist. Was bei Dan Brown wissenschaftlich oder geschichtlich erklärbar ist, ist hier einfach nur willkürlich vor den Latz geknallt und entbehrt jeden halbwegs vernünftigen Realitätssinn. Wäre es wenigstens fesselnd, könnte ich es einfach in die Schublade Fantasy stecken und gut ist. Als Thriller empfinde ich es als völlig zielverfehlt. 2/5 Sterne, wobei 1 Stern auf das sensationelle Äußere von Cover und Buchschnitt entfällt. Die Fortsetzung wird garantiert nicht bei mir einziehen.

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Veröffentlicht am 23.10.2021

Unstrukturiert, verwirrend, langweilig – eher eine persönliche Aufarbeitung als die Geschichte einer Freundschaft zwischen Mensch und Tier

Fuchs und ich
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Die Autorin erzählt hier über ihr selbstgewähltes Eremitendasein in der Wildnis von Montana. Sie beschreibt detailliert die dortige Flora und Fauna und ihre Begegnungen mit allen möglichen Wildtieren. ...

Die Autorin erzählt hier über ihr selbstgewähltes Eremitendasein in der Wildnis von Montana. Sie beschreibt detailliert die dortige Flora und Fauna und ihre Begegnungen mit allen möglichen Wildtieren. Sie schreibt auch von ihren Kursen, die sie an der Uni gibt, von ihrem Familienleben und von ihrem kurzzeitigen Job als Rangerin. Und ja, sie schreibt – wenn auch nur eher am Rande – auch über den Fuchs.

Das Buch ist leider so überhaupt nicht meins. Nicht falsch verstehen: es ist sicher interessant und auch mit gewissem Humor zwischendurch geschrieben und lernen kann man eine Menge über Elstern, Pflanzen, Unkraut, Wühlmäuse, Antoine de Saint-Exupéry und seinen kleinen Prinzen und über andere Autoren/Geschichten. Was mir hier aber absolut fehlt, ist Struktur. Raven springt wild in der Zeit hin und her, erzählt von einem Kurs, den sie gibt und im Zuge dessen von einem sterbenden Kalb während ihrer Ranger-Zeit, um dann auf ihren alten Volvo ohne Rückwärtsgang zu sprechen zu kommen und - wie SEHR oft und dadurch auch echt nervig – ihren heißgeliebten Saint Ex zu zitieren/erwähnen, nur um dann wieder zum Kurs, zum Kalb, zur Uni, zum (wenn man Glück hat) Fuchs, zu Elstern zu gelangen und - in einem derartig ausufernden Monolog - über alle möglichen Pflanzen zu schwadronieren. Ich quäle mich durch das Buch, finde keinen Zugang - weder zur Geschichte noch zur Autorin. Ich hatte wohl eine falsche Erwartung an die Geschichte, dachte ich doch es ginge um "Fuchs und die Autorin". Um ihre Freundschaft zueinander, ums Annähern, ums Kennenlernen, um eine enge Beziehung. Doch bisher habe ich zwar viel über Wildtiere, über Professuren an der Uni, über ihre nicht so sonnige Kindheit und ihr damit verbundenes Eremitenleben erfahren, einige lustige Anekdoten über Elstern und Eidotter und Wühlmäuse gelesen, über Adler, Weißwedelkühe und Ameisenhaufen. Der Fuchs kam mir absolut zu kurz und die Beziehung der beiden zueinander, die ich aufgrund Titel, Cover und Kurzbeschreibung erwartet habe ebenso. Für mich leider eine völlig unstrukturierte Aneinanderreihung von Wildlife-Erlebnissen einer Außenseiterin. Mehr persönliche Aufarbeitung als Geschichte über eine tierische Freundschaft.

Den Schreibstil kann ich leider nur als wirr, zusammenhanglos, strukturlos und langweilig beschreiben.

Vielleicht sind dieses Buch und ich auch nur zur falschen Zeit aufeinandergestoßen. Ich weiß es nicht. Doch es war mir schlicht nicht möglich, es zu Ende zu lesen. Nach etwas mehr als der Hälfte war meine Grenze erreicht. Allein der Gedanke daran, weiterzulesen, hat mir schlechte Laune beschert. Ich breche so gut wie nie ein Buch ab, in meiner über 40 jährigen Lesekarriere kann ich das an einer Hand abzählen. Aber hier war es leider der Fall.

Für die zumindest teilweise interessanten Naturschilderungen und das hübsche Cover gebe ich zwei wohlwollende Sterne.

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Veröffentlicht am 17.06.2021

Vielversprechender Beginn, völlig haarsträubender, unglaubwürdiger Rest – leider ein Reinfall

Mallows oder Katzengrütze
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Den Klappentext setzte ich als bekannt voraus.
Bevor sich die Zwillinge Chelsea und Jordan auf die Suche nach ihrer Mutter in die Kasematten begeben, haben sie noch so einiges Alltägliches zu meistern. ...

Den Klappentext setzte ich als bekannt voraus.
Bevor sich die Zwillinge Chelsea und Jordan auf die Suche nach ihrer Mutter in die Kasematten begeben, haben sie noch so einiges Alltägliches zu meistern. So müssen sie ja irgendwas zu Essen beschaffen und das dann auch noch zubereiten. Sie müssen sich nachts ihren Ängsten stellen – allein in der Wohnung und ohne Strom. Und sie müssen sich gegen Bertram verteidigen, der eigentlich Jordans Freund, aber dennoch ein echter Idiot ist.

Erklärung zum Titel: Mallows sind Marsh Mallows und Katzengrütze ist Erdnussbutter.

Tja, was soll ich sagen? Mich hat das Buch überhaupt nicht überzeugt. Rein vom Klappentext habe ich ganz was anderes erwartet. Der Anfang war dann auch wirklich super und ich hatte Mitleid mit den beiden 10jährigen, die von ihrer Mutter so schändlich im Stich gelassen wurden. Als es dann in die Kasematten ging, war es aber aus mit meiner Begeisterung. Die anfangs berührende Story driftet ab in eine unglaubwürdige, extrem an den Haaren herbeigezogene „Krimikomödie“, die noch dazu einfach nicht packend erzählt wurde. Hier stimmte für meinen Geschmack gar nichts mehr und es war nur noch lächerlich und überzogen. Die Kinder werden von der Mutter erst allein gelassen, dann zu kriminellen Handlungen genötigt und schließlich in eine geheime Schatzsucherbande aufgenommen. Und das alles, um am Ende zu dem Ergebnis zu kommen: egal, dass Mami seit Jahren arbeitslos ist, egal, dass kein Kühlschrank oder Herd vorhanden ist, egal, dass kein Geld da ist. Hauptsache Du gehörst mit Freunden (die übrigens alle die kriminellen Erwachsenen sind – ganz tolle Freunde für zwei 10jährige Kinder, oder?) einer geheimen Schatzsucherbande an. Ähm… ja, nee, oder? Kein Buch, dass ich meinen Kindern ans Herz legen würde.

Der lila Buchschnitt ist wunderschön und rein optisch gefällt mir das Buch auch wirklich gut. Doch leider ist das Äußere nicht auf den Inhalt übertragbar. Schade.

Die ausführliche Rezension inkl. Leseprobe findet ihr in meinem Blog LESEZAUBER_ZEILENREISE: https://lesezauberzeilenreise.blogspot.com/2021/06/mallows-oder-katzengrutze-von-sonja-ruf.html

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