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Veröffentlicht am 01.03.2018

Autobiographische Anekdoten aus einem banalen Leben eines 23-jährigen Musikers und Studenten Ende der 90er-Jahre

Der Abfall der Herzen
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Thorsten "Nagel" blickt im Jahr 2015 auf den Sommer 1999 zurück und zieht sich in eine Datsche in Brandenburg zurück, um seine Memoiren zu Papier zu bringen.
1999 hatte er seinem Freund Sascha dessen ...

Thorsten "Nagel" blickt im Jahr 2015 auf den Sommer 1999 zurück und zieht sich in eine Datsche in Brandenburg zurück, um seine Memoiren zu Papier zu bringen.
1999 hatte er seinem Freund Sascha dessen Freundin Laura ausgespannt, nach dem seine eigene Freundin sich mit Timo eingelassen hatte. Allem Anschein nach hatte Thorsten aber auch nicht allzu viel Enthusiasmus in die Beziehung gesteckt, sondern mehr in den Tag hineingelebt und sich orientierungslos neben seinem Studium mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten zu haben und die restliche Zeit mit seinen WG-Kumpels Richter und Thommy und ihrer gemeinsamen Band vor ihrem Umzug nach Berlin in Rheine verbracht zu haben.

Thorsten vertieft sich 2015 in seine Tagebucheinträge aus den späten 90er-Jahren, anhand derer der Roman episodenartig erzählt wird und mehr oder weniger witzige Szenen aus dem Leben eines Musikers/ Studenten/ Freund/ Suchenden enthält. In Momentaufnahmen wird das Leben eines jungen Mannes und seiner Beziehungen in den 90ern geschildert.
Durch die für mich zum Teil zusammenhanglose Aneinanderreihung der offenbar autobiographischen Anekdoten war mir der Roman zu langatmig und langweilig, so dass ich mich zwingen musste, den Roman nicht nur quer zu lesen, um bis zum Ende durchzuhalten.
Den im Klappentext angekündigten Scherbenhaufen des 23-jährigen Ich-Erzählers konnte ich nicht als derart erzählenswert ausmachen. Die Nacherzählung seines jugendlichen Lebens wirkte auch mich wie das Geschwafel von jemandem, der sich am liebsten selbst reden hört. Auch die Spurensuche durch die Interviews mit seinen alten Weggefährten, die aus ihrer Sicht, damit zum Teil sehr unterschiedlich, aber auch nur sehr stichpunktartig Thorstens Fragen beantworten, wirkte mir zu halbherzig und unausgereift.

Möglicherweise zähle ich aber einfach zur falschen Zielgruppe des Romans und vielleicht ist Nagelschmidts "Abfall" eher ein Buch für Männer, die selbst ihre Jugend in den 90er-Jahren verlebt haben und sich mit dem unreif wirkenden Protagonisten und seinen Erfahrungen mit Frauen, Kiffen und seinen Banalitäten des Alltags identifizieren können.

Veröffentlicht am 11.12.2017

Enttäuschend trivialer, überzogener Roman mit einer schrecklich naiven Protagonistin

Das kleine Atelier der Mademoiselle Iris
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Seit ihrer Kindheit hat Iris eine Leidenschaft für das Nähen liebt es Modelle zu entwerfen und zu schneidern. Ihre Eltern haben ihre Pläne nie unterstützt, weshalb Iris letztlich keine Schneiderlehre machte, ...

Seit ihrer Kindheit hat Iris eine Leidenschaft für das Nähen liebt es Modelle zu entwerfen und zu schneidern. Ihre Eltern haben ihre Pläne nie unterstützt, weshalb Iris letztlich keine Schneiderlehre machte, sondern auf eine Handelsschule ging.
Als die 32-Jährige von ihrem Bruder erfährt, dass sie nach der Schule doch bei einer Schneiderschule angenommen worden war, ihre Eltern ihr die Zusage allerdings vorenthalten hatten, beschließt sie - trotz der Einwände ihres Ehemannes, der ohnehin kaum Zeit für sie hat - eine Ausbildung zur Schneiderin in Paris zu beginnen.

Inhaberin des Ateliers, in welchem Iris unterrichtet wird, ist die ältere Dame Marthe, die das Talent von Iris nach ihren ersten Entwürfen erkennt und sie unter ihre Fittiche nimmt. Iris soll für Marthe eine ganz neue Garderobe schneidern.
Iris fährt an den Wochenenden zurück zu ihrem Ehemann Pierre, der jedoch weiterhin kaum Zeit für sie hat und seine Arbeit im Krankenhaus vorschiebt. Iris ärgert sich über ihn und sein Desinteresse an ihrer Arbeit.

In Paris geht sie schon bald nicht mehr zur Schule, da sie den Unterricht in den Augen von Marthe gar nicht nötig habe. Sie arbeitet in dem Atelier fortan für Marthe, die sie an den Abenden in die feine französische Gesellschaft einführt. Von den Damen erhält sie zahlreiche Aufträge für neue Kleider.
Im Rahmen dieser Soirées lernt sie Gabriel, den Ziehsohn von Marthe kennen, der mit jeder Frau flirtet und auch Iris hemmungslos umgarnt. Sie ist seinem Charme schnell verfallen, hält sich aber aufgrund ihrer Ehe, obwohl sie in ihr unglücklich ist, zurück. Auch Marthe sieht die Verführungsversuche Gabriels kritisch und scheint Iris vor ihm zu schützen.

Als die Streitereien des Ehepaares an den Wochenenden zunehmen und Pierre bewusst wird, dass er Iris verliert, wenn er sich nicht ändert, nimmt er sich Zeit für sie und beginnt Interesse an ihrer Arbeit zu zeigen. Er besucht sie sogar in Paris, wo er sieht, wie erfolgreich seine Frau inzwischen ist.
Zur Rettung ihrer Ehe beschließt Iris, nach Hause zu kommen, um dort ein Atelier zu eröffnen und bekommt daraufhin die Wut von Marthe zu spüren...

Iris ist eine Frau, die sich erst von ihren Eltern ihr Leben hat bestimmen lassen und sich dann ihrem Mann untergeordnet hat, der ihn ihr nicht viel mehr sah, als die zukünftige Mutter seiner Kinder.
Als sie sich mit 32 Jahren endlich dazu entschließt, ihren Traum zu leben und ihre Leidenschaft des Nähens zu ihrem Beruf zu machen, begibt sie sich nach Paris, wo sie sich nicht emanzipiert, sondern sich von der autoritären und herrischen Marthe herumkommandieren und wie ein kleines Kind behandeln lässt. Für Gabriel wird sie dagegen zu seinem Lustobjekt, das vermeintlich unerreichbar erscheint.
Die unsichere Iris gerät von einer Unterdrückung in die nächste, auch wenn sie endlich ihren Traum an der Nähmaschine auslebt.

Der Roman spielt in der Welt der Mode, der Kreativen und der Schönen und Reichen.
Es ist ein Buch über eine Frau, die im Schatten ihres Mannes steht, dann aus dem kleinbürgerlichen Leben ausbricht, nur um dann einer tyrannischen Mentorin zu gefallen, die in Iris mehr sieht, als ihre Schülerin bzw. Assistentin. Iris ist naiv und merkt viel zu lange nicht, wie sie von Marthe vereinnahmt wird, sie zu einem Klon ihrer Gönnerin wird.

Ich hatte mir von dem Roman mehr Charme und vor allem mehr Selbstbewusstsein der Protagonistin auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück versprochen. Ich war regelrecht genervt von ihrer unterwürfigen Art, der sehr stereotypen Charaktere und der flachen, belanglosen Handlung sowie der klischeehaften Darstellung des Gegensatzes Provinz - Hauptstadt.
Auch wenn die Zukunft von Iris letztlich vorhersehbar war, hatte ich die im letzten Drittel offenbarten Enthüllungen in Paris nicht so erwartet. Das Ende war dann unnötig spektakulär und übertrieben inszeniert.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Spannende Idee, aber langweilige Umsetzung mit einem wenig sympathischen Ermittler, zu dem mir die Hintergründe gefehlt haben

Sie zu strafen und zu richten
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Ein Täter entführt reiche Londoner und legt ihr Schicksal in die Hände der Öffentlichkeit. Im Internet sollen die Menschen darüber abstimmen, ob das Opfer sein Recht auf Leben verwirkt hat.
Der maskierte ...

Ein Täter entführt reiche Londoner und legt ihr Schicksal in die Hände der Öffentlichkeit. Im Internet sollen die Menschen darüber abstimmen, ob das Opfer sein Recht auf Leben verwirkt hat.
Der maskierte Täter berichtet während der Video-Liveübertragung von den Verbrechen, die seine Entführungsopfer aus Habgier begangen haben und bereits der erste Banker wird von der Jury zum Tode verurteilt. Der unbekannte Täter, der sich als "Jackdaw" ("Dohle") bezeichnet, ist der Richter und Henker.
Die Massen stellen sich auch mit Hilfe des manipulativen Reporters Jackson der Zeitung "World", der unbedingt ein Interview mit dem Mörder führen will, hinter den "Racheengel". Es folgen weitere Opfer aus dem Bankensektor der City of London, wobei die Entführten scheinbar willkürlich ausgewählt werden.

Detective Inspector Corrigan der Sondereinheit von Scotland Yard, der sich in die Köpfer von Verbrechern hineindenken kann, wird der leitende Ermittler in dem Fall. Je länger die Ermittlungen dauern, desto mehr Angst entsteht unter den hochrangigen Bankangestellten, die sich zunehmend krank melden. Der Schaden für die Wirtschaft geht in die Millionen, weshalb der Druck auf das Team von DI Corrigan steigt und sich sogar der Minister einschaltet.

"Sie zu strafen und zu richten" ist der vierte Band der Krimiserie um Detective Inspector Sean Corrigan und der erste Thriller, den ich von Luke Delaney gelesen habe. Anders als bei anderen Krimireihen, bei denen mir auch ohne die Vorgängerromane gelesen zu haben, der Einstieg gut gelungen ist, fehlte mir hier für das Verständnis der Ermittlungen der Hintergrund zu Sean Corrigan und seinen Kollegen aus den drei vorherigen Romanen, da insbesondere die Persönlichkeit von Corrigan, seine traumatischen (?) Erfahrungen in seiner Kindheit für die Art seiner Ermittlungen eine große, wenn nicht sogar DIE Rolle spielen.

Der Autor nutzt viele Andeutungen auf vergangene Fälle und den Hintergrund der etwas eigentümlichen Persönlichkeit Corrigans, um die Aufklärung des Falls um den "Jackdaw" voranzutreiben. Ich musste mir diese Hinweise zwischen den Zeilen zusammenreimen und konnte weder für Corrigan noch sein Team wie die Psychologin Anna, Kollegin Sally oder gar den misstrauischen Vorgesetzten Addis Sympathien entwickeln.
Darüber hinaus blieb der Plot um den "Robin Hood", der die vom Bankenkollaps geknechteten Armen rächen und Vergeltung gegenüber den reichen, gierigen Bankern üben möchte, etwas dünn. Am Ende war nicht ganz klar, warum der "Jackdaw" für seine Tat, die letztlich persönlich motiviert war, die breite Öffentlichkeit gebraucht hat, auch wenn ich die Idee für eine Jury, die über Leben und Tod entscheidet, interessant fand und viel Potenzial für einen wirklich spannenden Thriller gegeben hätte.

Der etwas zähe Handlungsverlauf um die Aufklärung des Falls und der psychisch selbst angeknackste Protagonist konnten mich am Ende nicht davon überzeugen, weitere Bände um DI Corrigan und seine instinktive Verbrechensbekämpfung zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Originalität
  • Authentizität
Veröffentlicht am 14.08.2017

Hier schmachten sich zwei für die Liebe leidende Märtyrer per SMS an

Das, was sie Liebe nennen
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Die namenlose Sie ist Mitte 40 und zum zweiten Mal verheiratet. Sie lebt in einer Patchworkfamilie mit fünf Kindern und zusammen mit einem Ehemann, mit dem sie nicht mehr glücklich ist.
Dann lernt sie ...

Die namenlose Sie ist Mitte 40 und zum zweiten Mal verheiratet. Sie lebt in einer Patchworkfamilie mit fünf Kindern und zusammen mit einem Ehemann, mit dem sie nicht mehr glücklich ist.
Dann lernt sie einen verheirateten Mann kennen, von dem sie hin und weg ist. Er gibt ihr das Gefühl begehrt zu werden und wieder eine Frau zu sein. Sie treffen sich einige Male unverfänglich zum Mittagessen und - obwohl sie sich auch körperlich sehr stark voneinander angezogen fühlen - beschließen sie, dass sie nicht miteinander schlafen werden. Sie werden ihren jeweiligen Partner nicht verlassen und den Kindern nicht die Idylle einer Familie nehmen.

Als Er mehrere Tage unterwegs ist und sich nicht bei Ihr melden kann, bricht sie fast zusammen vor Sehnsucht nach seinen liebevollen SMS und dann passiert auch noch ein Unglück...

"Das, was sie Lieben nennen" ist ein Roman, den ich nur aufgrund des geringen Umfangs des Buches mit knapp 200 Seiten nicht zur Seite gelegt habe.
Auch wenn der Roman vom Schreibstil gut war und sich trotz der sehr wenigen Dialoge recht kurzen episodenhaften Abschnitte flüssig lesen ließ, konnte ich mit Ihr nicht ansatzweise identifizieren. Eingangs hat man noch das Gefühl, dass sie mit ihrem zweiten Mann im Gegensatz zu ihrer ersten Ehe zufrieden ist, doch dann ist er nur noch derjenige, der nörgelt, sich über ihre Figur beschwert und dem sie sich nur im Dunkeln hingibt, um ihre ehelichen Pflichten zu erfüllen. Dann lernt sie einen Mann kennen, in den sie sich Hals über Kopf verliebt, der sie mit seinen schönen Worten betört. Sie treffen sich heimlich, schmachten sich an, schreiben sich vor von sehnsüchtiger Liebe triefende Kurznachrichten und leiden im Alltag unter der Leere, die sie verspüren.
Sie kann nichts mehr essen, nimmt in kurzer Zeit über fünf Kilo ab, erleidet an ihrem Arbeitsplatz einen Schwächeanfall und leidet noch mehr, als sich Er nicht bei ihr melden kann. Noch schlimmer wird es, als er ihr ein Zeitfenster vorgibt, in welchem sie sich in einem Hotel treffen können, sie aber aufgrund eines Schulausflugs ihres jüngsten Sohnes nicht rechtzeitig dorthin gelangen kann. Panikartig versucht sie, Ersatz zu finden, Termine zu verschieben, kommt aber nicht auf die Idee, Ihm einfach Bescheid zu geben, dass sie in diesem Zeitraum einfach nicht abkömmlich ist.

Möglicherweise bin ich zu nüchtern und zu wenig romantisch, aber das Verhalten von Ihr und Ihm - diese Selbstaufgabe in der Liebe, dieses teenagerhafte Verhalten, diese Unbeholfenheit sich selbst zu helfen oder einen gesunden Egoismus an den Tag zu legen und nach einer vernünftigen Lösung zu suchen, statt sich als leidender Märtyrer zu gefallen, hat mich an den Protagonisten massiv gestört und mir die Freude am Lesen vergällt.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Konstruierter, verwirrender Roman um ein Ende triviales "Geheimnis" - zwei Sterne für Cover und Rezepte!

Die Zitronenschwestern
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Elettras Mutter Edda liegt seit über einem Jahr im Koma und Elettra wachsen die Rechnungen der von ihr übernommenen Bäckerei, die vor dem Bankrott steht, über den Kopf. Im Krankenhaus begegnet sie Eva, ...

Elettras Mutter Edda liegt seit über einem Jahr im Koma und Elettra wachsen die Rechnungen der von ihr übernommenen Bäckerei, die vor dem Bankrott steht, über den Kopf. Im Krankenhaus begegnet sie Eva, die sich als alte Freundin von Edda zu erkennen gibt und Elettra rät, auf die Mittelmeerinsel Isola del Titano zu reise, um mehr über ihre Mutter und deren Vergangenheit in Erfahrung zu bringen. Auch Elettras Freundin Esther rät ihr zu einer Auszeit, hatte sich allerdings nicht vorgestellt, dass Elettra diese über Monate in einem Kloster auf einer eigentümlichen Insel verbringt, um auf den vermeintlichen Spuren ihrer Mutter zu wandeln.

Nach einem Schiffsunglück vor einigen Jahren, bei welchem ausschließlich männliche Inselbewohner ums Leben gekommen sind, werden die hinterbliebenen Witwen geächtet. Sie leben auf einem anderen Teil der Insel. Drei Frauen haben sich in das entweihte Kloster zurückgezogen, wo auch Elettra eine Unterkunft findet.

Elettra fühlt sich dort ihrer Mutter näher als im Krankenhaus, zudem hört sie Stimmen, die nach ihr rufen und ist sich nach dem Fund eines alten Einmachglases und Rezeptheftes von Edda sicher, dass ihre Mutter früher in dem Kloster bei den Nonnen gelebt hat. Bis zuletzt hatte sie das Kloster auch finanziell unterstützt, das jetzt keinen finanziellen Spielraum für eine Instandhaltung hat. In der Hoffnung den Willen der Mutter umzusetzen, beschließt Elettra den drei Frau zu helfen, um das Kloster zu erhalten und zu verhindern, dass an dessen Stelle ein Luxushotel gebaut wird. Obst, Gemüse, Eingemachtes, Kerzen, Honig und Gebäck sollen auf dem Markt verkauft werden. Aufgrund der gesellschaftlichen Ausgrenzung der Frauen gestaltet sich dies allerdings schwieriger als gedacht.

Elettra, Edda, Esther, Eva - schon zu Beginn verwirrte mich der Roman mit den vier E-Protagonistinnen. Auch die Handlung erschloss sich mir in weiten Teilen nicht. Das Geheimnis um Elettras Mutter blieb mir viel zu vage, Ich wüsste einfach nicht, nach was Elettra in dem Kloster suchte. Darüber hinaus hätte ich mir nach dem Epilog, der 1940 spielte, auch eine Zeitangabe für den Roman gewünscht. Ich spekuliere immer noch, ob er in den 80er-Jahren handelt, aber für diese Zeit war mir die Insel bzw. deren Bewohner zu rückständig und weltfremd.

Der ganze Roman wirkte zu konstruiert, die Inselbewohner zu stereotyp ablehnend, die Frauen im Kloster zu auffällig verschwiegen ein Geheimnis hütend und Elettra zu naiv. Viel früher hätten Andeutungen auf das Geheimnis von Edda kommen müssen, um ein gewisses Maß an Spannung aufzubauen. Aber auch das ominöse Geheimnis war dann ernüchternd trivial. Die Liebesgeschichte zwischen Elettra und dem Maler war zu erwarten vorhersehbar.

"Die Zitronenschwestern", die nur im Epilog eine Rolle spielen, ist ein Roman der mir persönlich zu gewollt geheimnisvoll und das Setting auf der Insel zu unrealistisch war und mich deshalb trotz des hübschen Covers und der zur Geschichte passenden Rezepte der kulinarischen Köstlichkeiten von Edda nicht fesseln konnte.