Profilbild von Ninasan86

Ninasan86

Lesejury Star
offline

Ninasan86 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ninasan86 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2018

Eine letzte Reise

Cape Town Kisses
0

Zum Inhalt: 

»Manchmal muss man das Glück zwischen den Zeilen finden, denn die Liebe hat viele Gesichter.«

Für Angela könnte das Leben nicht schöner sein. Mit ihrem Sohn Jasper ist sie glücklich und ...

Zum Inhalt: 

»Manchmal muss man das Glück zwischen den Zeilen finden, denn die Liebe hat viele Gesichter.«

Für Angela könnte das Leben nicht schöner sein. Mit ihrem Sohn Jasper ist sie glücklich und zufrieden in London. Umso größer ist der Schock, als sie eine schlimme Diagnose erhält: ein Gehirntumor. Wer soll sich in Zukunft um ihr Kind kümmern? Sein Vater, ein Barkeeper, mit dem sich Angela vor 13 Jahren in ein aufregendes Liebesabenteuer stürzte, lebt irgendwo in Afrika und auch auf Angelas Bruder ist kein Verlass. Sie muss Jaspers Vater finden – und zwar schnell.

In Kapstadt angekommen macht sie sich auf die Suche nach ihm, doch der Barkeeper ist längst weitergezogen, um auf einer Farm zu arbeiten. Dort lernt Angela den unnahbaren Ranger George kennen, den sie anfangs überhaupt nicht leiden kann. Als sie jedoch auf einer Safari in Lebensgefahr gerät, kommen sich beide doch noch näher. Angelas Herz spielt verrückt und es beginnt eine leidenschaftliche und magische Affäre. Aber George weiß nichts von Angelas Geheimnis und ihrer Sorge um ihren Sohn …





Über die Autorin: 

Lotte Römer, Baujahr 1979, lebt mit zwei Kindern, einem Ehemann und einem Auto namens "Wanderdüne" im südlichen Bayern. Hier versucht sie, Familie und Schreiben unter einen Hut zu bringen und dem täglichen Chaos Paroli zu bieten. Und manchmal klappt das sogar. Dann entstehen Bücher und Geschichten.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Facebookseite.





Mein Fazit und meine Rezension:

Angela hat ein wundervolles Leben und einen wundervollen Sohn, den sie allein erzieht, doch eines Tages erhält sie eine Diagnose, die sie vollkommen aus ihrem Leben schleudert: sie hat einen Gehirntumor. Mit einem Mal ist nichts mehr, wie es sein sollte und auch die kleinen Dinge im Leben können sie nicht mehr erfreuen. Was geschieht mit ihrem Sohn Jasper, wenn sie nicht mehr ist? Soll ihr Bruder sich um ihn kümmern? Den Vater von Jasper hat Angela seit ihrer heißen, aber kurzen Affäre nicht mehr gesehen. Würde er sich überhaupt um ihn kümmern wollen? Angela hat nur noch wenig Zeit und so beschließt sie kurzerhand, die Chemotherapie abzusagen, um nach Afrika zu fliegen und Jaspers Vater zu suchen. Für sie ist es nicht nur eine Reise in eine ungewisse Zukunft , sondern auch eine Reise in eine einst glückliche Vergangenheit zurück an einen Ort, der ihr einfach alles bedeutet. 

Angela ist glücklich und wird von einem Moment auf den anderen aus eben diesem glücklichen Leben gerissen mit einer einzigen Diagnose: Gehirntumor! Nicht nur sie wurde mit dieser Diagnose schwer getroffen, auch mir hat sich während dem Lesen der Magen regelrecht zusammengezogen. Die einzigen Gedanken, die Angela hat, sind bei ihrem geliebten Sohn Jasper, der bei ihr alleine aufgewachsen ist und seinen leiblichen Vater auch nicht kennt, denn Jasper entstammt einer leidenschaftlichen Affäre Angelas mit einem gut aussehenden Afrikaner. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie alle Hebel in Bewegung setzt, um nach Afrika zu reisen, um dort den Vater von Jasper zu finden. Immerhin braucht er jemanden, der sich um ihn kümmert, wenn Angela nicht mehr ist und auf ihren Bruder - so gern sie ihn auch hat - ist nun mal kein Verlass. 

Ich selbst war noch nie in Afrika gewesen, doch dank Lotte Römers bilderhaften Erzählstil, war es für mich ein Leichtes, mich in dieses Land einzufinden. Gemeinsam mit Angela reist der Leser nach Afrika und trifft dort mit ihr nicht nur auf alte Bekannte ihrer Vergangenheit, sondern erlebt auch noch eine letzte Safari, die sie in die wunderschöne Wildheit des Landes einführt. Dabei bleibt Angela nicht lange allein. 

Auf der Suche nach Jaspers Vater trifft Angela auf den Ranger George, dessen Herz für die Natur und die Tiere Afrikas schlägt. Zunächst scheint er unnahbar und eiskalt, er verbirgt ein Geheimnis, dass seiner Seele stark zugesetzt hat. Mit der Zeit allerdings nähern sich die Beiden an, aber Angela hat Angst, erneut eine Liebe zu verlieren. 

Wie viel würdest du wagen, wenn du nur noch eine bestimmte Zeit zu leben hättest? Diese Frage habe ich mir gestellt und tatsächlich habe ich schon an meiner "Bucket-List" geschrieben! Eine Safari in Afrika steht dort allerdings nicht drauf (noch nicht). Ich habe Angela bewundert. Für mich ist sie nach wie vor eine starke Frau, auch wenn sie von der Krankheit stark gebeutelt wird, die alles für ihre Lieben tut und sogar ihr eigenes Leben dafür riskiert. Hier spürt man nicht nur die unverwechselbare und tiefe Mutterliebe, sondern auch eine Leidenschaft, die einfach alle Grenzen durchbricht und Mauern einreißt. Angela lässt sich einfach nicht aufhalten. 

Zu gerne hätte ich ein anderes Ende gelesen - nein, ich spoilere nicht! - doch es war mir nicht vergönnt. Doch trotz allem kann ich sagen: ich bin sehr gerne mit Angela verreist und war auch fasziniert von der Schönheit und Wildheit Afrikas. Vielleicht landet es jetzt doch auf meiner Bucket-List. 

Lotte Römer hat mir mit diesem Buch nicht nur eine Reise nach Afrika geschenkt, sondern auch einmal mehr die Augen geöffnet und mir gezeigt, was im Leben wichtig ist und was nicht. Ich kann euch allen einfach nur eine klare Leseempfehlung aussprechen!

Veröffentlicht am 28.02.2018

Auf ins Paradies - eine Geschichte, die mitreißt!

Der Prinz aus dem Paradies
0

Zum Inhalt: 

Rosemarie bekommt eine Reise nach Sri Lanka geschenkt. Da die fast Fünfzigjährige nicht an Zufälle glaubt, überwindet sie ihre Ängste vor dem Ungewissen. Dort lernt sie ihre große Liebe kennen: ...

Zum Inhalt: 

Rosemarie bekommt eine Reise nach Sri Lanka geschenkt. Da die fast Fünfzigjährige nicht an Zufälle glaubt, überwindet sie ihre Ängste vor dem Ungewissen. Dort lernt sie ihre große Liebe kennen: Kasun, einen Singhalesen, sehr viel jünger, ganz anders als sie. Doch Rosemarie lässt nur ihr Herz sprechen und heiratet Kasun ein Jahr später in seinem exotischen Land, von buddhistischen Mönchen gesegnet. Sie nimmt ihren Ehemann mit nach Deutschland, sendet viel Geld an seine Familie, doch nach sechs Monaten verschwindet er unter geheimnisvollen Umständen. Wird sie je die Gründe erfahren?



Über die Autorin: 

Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit ihren zahlreichen Romanen von "Die Champagner-Diät" und "Verwechseljahre" bis "Eine Handvoll Heldinnen" sensationellen Erfolg hatte. Auch mit ihren Tatsachenromanen "Kuckucksnest", "Die Frau, die zu sehr liebte" und "Mein Mann, seine Frauen und ich" eroberte sie die SPIEGEL-Bestsellerliste. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage und auf ihrer Facebookseite.



Mein Fazit und meine Rezension: 

Auch ich kenne schon einige Bücher von der Autorin Hera Lind, insbesondere ihre neusten Werke, die auf wahren Begebenheiten beruhen. Und ehrlicherweise muss ich sagen, dass mich nicht jedes von ihnen begeistern konnte. Nur mit diesem war es anders. Man merkt, dass die Autorin an jedem weiteren Werk wächst und wächst und sich immer mehr in die Schicksale und Geschichten von anderen Menschen hinein begibt. 

In dieser Geschichte geht es um Rosemarie, die ihren Urlaub in Sri Lanka macht und dort dem Mann ihres Lebens begegnet und ihn wenige Zeit später auch heiratet. Sie nimmt den gebürtigen Singhalesen mit nach Deutschland und baut sich dort mit ihm eine gemeinsame Zukunft auf. Doch Kasun zieht es zurück in sein Heimatland um dort seine Ausbildung zu beginnen. Rosemarie vertraut ihm und unterstützt ihn finanziell, doch bald kommen auch ihr Zweifel und sie begibt sich selbst auf die Reise nach Sri Lanka, um ihren Mann zu suchen. Doch was sie dort erwartet, hätte sie nie gedacht. 

Ich habe schon einige Bewertungen und Eindrücke über das Buch gelesen und in fast allen liest man, dass Rosemarie als naive und dumme Frau betitelt wird. Ja, an einigen Stellen dachte ich das auch, schüttelte einfach nur den Kopf und hätte sie am liebsten wach gerüttelt. Es kann doch einfach nicht wahr sein, dass sie DAS nicht hat kommen sehen!? Doch dann habe ich weitergelesen und konnte mich von dem Buch einfach nicht los eisen. Man sollte hierbei auch immer im Hinterkopf behalten, dass es sich um eine Geschichte handelt, die von der Autorin recherchiert wurde und die auf einer wahren Begebenheit beruht! Und so dumm oder einfältig mir Rosemarie auch zu Beginn vorkam, so schnell musste ich doch meine Meinung über sie ändern, denn auch ich bin jemandem begegnet, dem genau dasselbe passiert ist: so fremd oder unglaublich ist das Ganze also nicht! 

Aber man trifft nicht nur auf Rosemarie, die nicht nur ihren Job liebt, sondern auch ihren Mann und einfach alles für ihn tut, sondern auch auf Kasun, der erheblich jünger ist als sie und dem man zu Beginn der Geschichte einfach nur böse Absichten unterstellen möchte. Doch - ohne zu viel von der Geschichte vorweg zu nehmen - auch hier täuscht der Leser sich! Kasun bringt sich in die Familie ein, leistet seinen Beitrag und ist auch im Umgang mit Rosemarie ein liebevoller Ehemann. Für ihn geht die Familie über alles. Nur haben wir es hier mit einer Mentalität zu tun, die unserer Deutschen nicht immer ähnlich ist. 

Mit diesem Roman hat mich Hera Lind vollends von ihren neuen Werken, die auf wahren Begebenheiten beruhen, überzeugt. Ihr Schreibstil ist flüssig und leicht und dabei so mitreißend, dass man sich nicht nur im malerisch schönen Sri Lanka wiederfindet, sondern auch versucht ist, während dem Lesen einfach ins Buch zu springen, um die Charaktere (insbesondere Rosemarie) ein um das andere Mal zu schütteln, um sie zur Vernunft zu bringen! Man wird also nicht nur durch die Geschichte unterhalten, sondern ist auch emotional so involviert, wie es eben nur gehen kann. Ich persönlich konnte das Buch einfach nicht zur Seite legen, musste mich ab und an regelrecht zu Unterbrechungen zwingen, um es dann doch wieder zur Hand zu nehmen und weiter zu lesen. 

Die unmittelbar Beteiligten wachsen an diesen Geschichten, aber Hera Lind tut es auch! Für mich ist es eine klare Leseempfehlung und ich freue mich schon auf die nächste Geschichte von ihr.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Wunder wirken Wunder

Wunder wirken Wunder
0

Zum Inhalt: 

Medizinisch. Magisch. Menschlich.
Warum wirken Placebos, auch wenn man nicht an sie glaubt? Wann sind Klangschalen besser als Kortison? Wirkt Akupunktur sicherer mit Sicherheitsnadeln? Mit ...

Zum Inhalt: 

Medizinisch. Magisch. Menschlich.
Warum wirken Placebos, auch wenn man nicht an sie glaubt? Wann sind Klangschalen besser als Kortison? Wirkt Akupunktur sicherer mit Sicherheitsnadeln? Mit viel Humor entkrampft Hirschhausen den Streit zwischen Schul- und Alternativmedizin und zeigt, was jeder für sich tun, aber vor allem auch lassen kann. Eckart von Hirschhausen ist der bekannteste Arzt Deutschlands. Lange bevor er Medizin studierte, widmete er sich intensiv der Zauberkunst. Mit diesem Wissen und 30 Jahren Erfahrung als Unterhaltungskünstler und Wissenschaftsvermittler beschreibt er nun, wie viel magisches Denken bis heute in uns Menschen steckt, wie leicht wir auf Unsinn hereinfallen und warum uns ein bisschen Voodoo guttut.

„Wunder wirken Wunder ist mein persönlichstes Buch, denn ich erzähle von meiner eigenen Reise zwischen Krankenhaus und Kabarett, Fernheilungsseminar und Fernsehen und warum mein linkes Knie operiert wurde – und das rechte Knie nicht, obwohl sie beide genau gleich alt sind!“ Eckart von Hirschhausen



Über den Autor: 

Dr. Eckart von Hirschhausen (Jahrgang 1967) studierte Medizin und Wissenschaftsjournalismus in Berlin, London und Heidelberg. Seine Spezialität: medizinische Inhalte auf humorvolle Art und Weise zu vermitteln und gesundes Lachen mit nachhaltigen Botschaften zu verbinden. Seit über 20 Jahren ist er als Komiker, Autor und Moderator in den Medien und auf allen großen Bühnen Deutschlands unterwegs. Durch die Bücher „Arzt-Deutsch“, „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“, „Glück kommt selten allein…“ und „Wohin geht die Liebe, wenn sie durch den Magen durch ist“ wurde er mit über 5 Millionen Auflage einer der erfolgreichsten Autoren Deutschlands. Aktuell tourt er mit seinem Bühnenprogramm „Wunderheiler – Wie sich das Unerklärliche erklärt“. In der ARD moderiert Eckart von Hirschhausen die Wissensshows „Frag doch mal die Maus“ und „Hirschhausens Quiz des Menschen“. Hinter den Kulissen engagiert sich Eckart von Hirschhausen mit seiner Stiftung HUMOR HILFT HEILEN für mehr gesundes Lachen im Krankenhaus, Forschungs- und Schulprojekte.



Mein Fazit und meine Rezension: 

Wunder wirken Wunder - was genau sollte man sich darunter vorstellen? Eine sehr gute Frage, die auch ich mir stellte. Bei diesem Hörbuch handelt es sich um einen Live-Mitschnitt einer Show des Autors. 

Dr. med. Eckart von Hirschhausen war mir bereits vorher schon ein Begriff gewesen und ein paar Mal bin ich schon in den Genuss gekommen, einigen seiner Ansichten zu lauschen und bislang habe ich es niemals bereut. Ja, Dr. med. Eckart von Hirschhausen ist ein Arzt, ein sehr guter Mediziner, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Medizin und Alternativmedizin allen zugänglich und verständlich zu machen und das Buch der sieben Siegel für uns zu knacken. Er verbindet Medizin mit Humor und Magie und schafft es auf sympathische Art und Weise zu uns Hörern durchzudringen. 

In diesem Hörbuch geht es darum, dass auch Wunder dabei helfen können, den gebrechlichen Körper des Menschen zu heilen, aber wie? Wie, wenn die Medizin doch nur an die Wissenschaft, nicht aber an die Wunder glaubt? Mit vielen eindrucksvollen, aber auch humorvollen Beispielen stellt uns Eckart von Hirschhausen seine persönlichen Wunder, seine selbst erlebten Wunder, aber auch die Wunder vor, die ihm erzählt wurden. 

Ich habe das Hörbuch eingeschaltet, lehnte mich zurück und wartete, was geschah: neben einigen wundervollen Anekdoten und mit viel Gefühl, Witz, aber auch Charme, schaffte es Eckart von Hirschhausen auch mich vollends von sich zu überzeugen. 

"Nehmen Sie, was Sie gebrauchen können und lassen den Rest den Anderen da."

Das ist nur einer von vielen Sätzen, die mich zum Schmunzeln gebracht, aber auch zum Nachdenken angeregt haben. Warum auch nicht?

Ich für meinen Teil brauche nicht nur Medizin oder Medikamente, wenn es mir schlecht geht, sondern auch viel Glaube, Glaube an mich selbst, aber auch daran, dass es irgendwann besser wird oder einfach nur besser werden kann, denn ich möchte nicht immer mit diesen Schmerzen konfrontiert sein. Genau das habe ich auch wenige Wochen zuvor erleben dürfen, als ich fast täglich von Migräne geplagt war, die nur noch mit Hilfe von Triptan behandelt werden konnte. Tja und heute? Sie ist fast gänzlich verschwunden und ich kann mich glücklich schätzen!

"Was hilft gegen Ohnmacht? Etwas MACHEN!"

Weise Worte! Doch dabei ist mit "etwas machen" nicht immer nur die Medizin als solche gemeint, sondern vielleicht auch mal an das ein oder andere Wunder glauben - wie sonst soll man sich die Wunder in der Kindheit erklären, als man mit Schmerzen zu den Eltern gelaufen ist und diese mit einem Pusten und einem "Alles ist wieder gut" die Schmerzen von jetzt auf gleich tatsächlich verschwinden haben lassen? 

"Medizin ist die Kunst, die Zeit zu vertreiben, die der Körper braucht, um sich selbst zu helfen" - Voltaire

Was also tun? Lehnt euch zurück, schließt die Augen und öffnet euer Herz für die Wunder dieser Welt, um Heilung zu erfahren.

Veröffentlicht am 25.01.2018

Einfach unglaublich, wie Leonie Haubrich das immer wieder schafft!

Aus dem Dunkel
0

Zum Inhalt:

Zwei verschwundene Töchter. Und eine Mutter, die niemals aufhört zu kämpfen.

Wenn die jahrelang verschollene Tochter plötzlich ohne Erklärung mit einem Baby vor der Haustür steht ...
Jetzt ...

Zum Inhalt:

Zwei verschwundene Töchter. Und eine Mutter, die niemals aufhört zu kämpfen.

Wenn die jahrelang verschollene Tochter plötzlich ohne Erklärung mit einem Baby vor der Haustür steht ...
Jetzt hält Annegret einen Säugling im Arm und Riccarda ist wieder weg. Als einige Tage später Riccardas Kleidungsstücke auf einer Rheinbrücke gefunden werden, geht die Polizei von einem Suizid aus. Annegret gibt nicht auf. Gemeinsam mit Kommissar Steffen Noack, dessen Tochter ebenfalls verschwunden ist, begibt sie sich auf die Suche. Doch je tiefer Annegret in Riccardas Geheimnis eindringt, desto mehr fürchtet sie sich vor der Wahrheit.



Über die Autorin:

Mit ihrem Wunsch, Schriftstellerin zu werden, schaffte es Leonie Haubrich immer wieder, sich das Leben selbst schwer zu machen. Warum nicht einfach nach dem abgeschlossenen Studium (Musikwissenschaft, Germanistik und Schulmusik) etwas »Vernünftiges« arbeiten? Doch das Leben ist nicht dafür da, um das zu tun, was alle tun. Man kann die Sterne nicht vom Himmel holen. Aber wenn Leonie Haubrich einmal alt ist und über das Meer blickt, möchte sie sich sagen können, dass sie es wenigstens versucht hat.
Doch bei einem Versuch ist es nicht geblieben. Jahrelang war Leonie Haubrich als Journalistin für Frauenzeitschriften tätig. Sie veröffentlicht seit 1999 als Verlagsautorin, seit 2012 auch als Selfpublisherin. Mit ihrem Mann, drei Kindern, vier Katzen und Hund lebt sie in Wiesbaden.
Zur besseren Einordnung der Werke erscheinen die Psychothriller unter dem Pseudonym Leonie Haubrich, die anderen Romane unter dem Realnamen Heike Fröhling.


Mein Fazit und meine Rezension:

Annegret ist eine Kämpfernatur und ihr bleibt auch nichts anderes übrig, denn sie ist allein. Vor vielen Jahren ist ihre Tochter Riccarda spurlos verschwunden, doch anstatt sich der Trauer und der Ohnmacht hinzugeben, hat Annegret alles getan, was in ihrer Macht steht, um Riccarda zu finden. Und dann ist er da, der Tag, der alles verändert: Riccarda steht vor ihrer Haustür, drückt ihr einen Säugling in die Hand und verschwindet genauso schnell wieder wie sie gekommen ist. Aber war ist passiert? Wo war sie und wo will sie hin? All diese Fragen bleiben unbeantwortet, denn wenig später wird die Kleidung von Riccarda auf einer Rheinbrücke gefunden, von ihr selbst jedoch fehlt jede Spur. Haben wir es tatsächlich mit einem Suizid zu tun? Annegret zweifelt das an, schließlich spürt eine Mutter so etwas ...

Annegret ist als rettender Engel im Verein "Schattenkinder" tätig und hilft und betreut Eltern, deren Kinder spurlos verschwunden sind. Die Menschen sind ihr dankbar für ihre Unterstützung, wissen sie auch darum, dass auch Annegret einen solchen Verlust erlitten hat. Doch aus der einst toughen und kämpferischen Annegret ist eine zerstreute Frau geworden, der es sogar schwer fällt, die Namen ihrer Klienten zu merken. Mich persönlich hat es gewundert, dass sie nicht noch weitere Anzeichen aufweist und beispielsweise Angstzustände entwickelt hat.

Und dann klingelt es an der Tür und die jahrelang verschollene Tochter steht vor ihr: groß, mit langen Haaren, abgemagert und mit dunklen Augenringen, mit zerschlissener Kleidung und einem süßen Säugling auf dem Arm. Da ist sie also wieder: Riccarda ist zurück. Doch die Freude währt auch bei dem Leser nicht lange, eher macht sich Verwunderung breit, da sie das Kind in die Arme ihrer Mutter legt und genauso schnell wieder verschwindet. War sie wirklich da? Tatsächlich musste auch ich noch einmal zurückblättern und die Passage erneut lesen: Ja, war sie. Wir irren uns nicht.

Doch auch der hinzugerufene Polizeibeamte und langjährige Freund von Annegret, Kommissar Steffen Noack, kann die Spur der erneut verschollenen Tochter nicht finden. Stattdessen findet er ihre Kleidung an einer Brücke. Alles deutet auf einen Selbstmord hin.

Man merkt, schon allein zu Beginn der Geschichte wird einiges an Fahrt reingesteckt. Leonie Haubrich versteht sich darin, den Leser geschickt zu ködern, ihm immer wieder Häppchen hinzuwerfen und ihn somit vollends zu fesseln, um ihn nicht wieder los zu lassen. So erging es auch mir wieder, bei ihrem neuen Buch.

Dabei ist der Schreibstil der Autorin gleichermaßen flüssig, aber auch für uns Leser Nerven zerreißend wie eh und je. Wer sonst könnte mir allein beim Lesen auf der Couch (im warmen Wohnzimmer in einer Decke eingekuschelt) vermitteln, dass ich mich mitten in einem dunklen Wald befinde, mit den Schuhen im feuchten Waldboden eintauchend, neben mir die verräterischen Geräusche aus dem Unterholz hörend und dabei die feuchte und kühle Luft einatme? Als ich dann auch noch gemeinsam mit Annegret und Riccarda in einem Verlies lande ... tja, mehr verrate ich nicht.

Aber ihr seht: hier ist sehr viel Spannung verborgen! Ein weiterer Aspekt, den ich an dieser Geschichte einfach liebe, sind nicht nur die Wechsel der Blickwinkel (von Annegret zu Riccarda), sondern auch die einzelnen Abschnitte, die uns Leser in die Vergangenheit entführen, um dort im Nachhinein immer mehr Licht ins Dunkel der Mutter-Tochter-Beziehung zu bringen. Dabei begreift man immer mehr, was die Beiden bereits erlebt haben und wie sich das Verhältnis zueinander immer mehr verändert hat.

Was ich am Erzählstil von Leonie Haubrich jedoch so bewundere ist die Tatsache, dass sie die Protagonisten nicht nur etwas erleben oder erzählen lässt, sondern die intensiven Gefühle wie die Ohnmacht von Annegret oder aber die Todesangst von Riccarda so vermittelt, dass man sie selbst auch beim Lesen einfach spüren muss. Man selbst ist mitten im Geschehen angekommen und ist nicht nur ein unbeteiligter Dritter, der jederzeit aus der Geschichte aussteigen kann. Solch eine Geschichte geht nicht spurlos an dem Leser vorbei.

Für mich also eine klare Leseempfehlung für alle Fans von Leonie Haubrich, aber auch von Psychothrillern! Hier bekommt ihr garantiert Gänsehaut!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Eine außergewöhnliche Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft

How I Met Your Grandfather
0

Zum Inhalt:

Das Hörbuch (54 Minuten) enthält zwei moderne Erzählungen. Eine über
eine völlig verrückte, aber wahre Geschichte einer sehr außergewöhnlichen
Freundschaft, zwischen der Autorin und Fred ...

Zum Inhalt:

Das Hörbuch (54 Minuten) enthält zwei moderne Erzählungen. Eine über
eine völlig verrückte, aber wahre Geschichte einer sehr außergewöhnlichen
Freundschaft, zwischen der Autorin und Fred Raymes aus dem Film
„Menachem und Fred“. Diese wahre Geschichte berührt und regt zum
Nachdenken an, dennoch mangelt es ihr nicht an Leichtigkeit und Humor,
auch wenn Sinnfragen berührt werden.

Die zweite Erzählung SCHATTENWASSER, NAHE wurde gelesen von der
bekannten Tatort-Schauspielerin Tessa Mittelstaedt. Sie ist ein weitaus
düstereres Stück historischer Prosa, das eine junge Frau im New York der
68-er Jahre zeigt, die vor sich selbst auf der Flucht ist, bis …
Die erzählerische Klammer ist, daß es sich bei beiden Protagonisten um
Kinder des Holocaust handelt. In beiden Texten geht es auch um Versöhnung mit dem eigenen Leben und mit Anderen. „Barmherzigkeit ist, wenn wir das Chaos des anderen betreten“ (James Keenan), dieses entscheidende Zitat aus dem ersten Text trifft eine Kernaussage für beide Werke.

Die international bekannte Pianistin Zhana Minasyan spielt zauberhaft
schöne Musik dazu von Frederic Mompou, Claude Debussy und Frederic
Chopin. Das Zusammenwirken von Musik und Literatur verbindet sich zu einem harmonischen Ganzen, das mehr ist als die Summe seiner Teile und ist ein einzigartiger Kunstgenuss für Herz und Ohr.



Über die Autorin:

Juliane Sophie Kayser wurde 1971 in Washington D.C., USA geboren.
Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Heidelberg.
Als sie selbst noch ein Kind war, schrieb sie mit acht Jahren in ihr Tagebuch:
„Wenn ich einmal groß bin, will ich Autorin werden.“
Sie ist dann allerdings erst mal Grundschullehrerin geworden.

Mehr über die Autorin erfahrt ihr auf ihrer Homepage und auf ihrer Facebookseite.



Mein Fazit und meine Rezension:

Juliane Sophie Kayser hat sich einem Thema gewidmet, das nicht nur schwierig zu begreifen, sondern auch zu verarbeiten ist: dem Holocaust. Die Autorin selbst trifft auf den Zeitzeugen Fred Raymes und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, denn die erste Bekanntschaft mit ihm macht ihr Stöckelschuh vor dem Eingang des Kinos zum gleichnamigen Film „Menachem und Fred“. Doch ohne diese zugegebenermaßen für Fred schmerzhafte Begegnung wäre es niemals zu einer außergewöhnlichen Freundschaft gekommen, die Juliane Sophie und Fred ein Leben lang verband und auch weiterhin verbinden wird.

In ihrem Hörbuch – gelesen von der Autorin selbst – werden also wir Zuhörer nunmehr ebenfalls Zeugen einer Zeit, die man in Deutschland nicht so schnell vergessen wird. Mit viel Hoffnung und Vorsicht, nähert sie sich diesem Thema und auch dem Herzen des alten Mannes an, der eine einzigartige Geschichte zu erzählen hat: die Geschichte von ihm und seinem guten Freund Menachem, der ein Opfer dieser schlimmen Zeit wurde.

Untermalt mit malerischen Klavierklängen und mit solch einer Emotion vorgetragen, wird auch das Herz des Zuhörers schwermütig und irgendwann fragt man sich selbst: wo war Gott zu dieser Zeit? Denn das ist die Frage, die Fred seinen Lebtag verfolgt. Fred selbst ist nach dieser schrecklichen Zeit und all seinen Erinnerungen an den Verlust vieler Freunde, Bekannte und auch Familienangehöriger, sehr gezeichnet und Gott – der Gutmütige und Liebende – hat dort keinen Platz, denn, wenn es ihn wirklich geben würde, hätte er all dies nicht verhindert?

Auch ich habe während dem Hören über all das nachgedacht und bin bis jetzt zu keinem Ergebnis gekommen, das mich oder mein Gewissen zufrieden stellen würde. Umso erstaunter war ich, wie liebevoll, aber auch vehement, Juliane Sophie ihrem neuen Bekannten Fred doch noch davon überzeugen kann, dass Gott tatsächlich existiert und ihn nicht im Stich gelassen hat. Aus einer zunächst zufälligen Bekanntschaft entwickelt sich eine wundervolle Freundschaft, die beiden Seiten viel gibt.

Mir hat dieses Hörbuch sehr gut gefallen. Nicht zuletzt auch, weil es von der Autorin selbst vorgelesen wurde und man auch anhand ihrer Tonlage, die tiefen Gefühle und Erinnerungen miterleben durfte.

In der zweiten Geschichte geht es ebenfalls um eine Überlebende des Holocaust, nur hier fehlt jegliche Hoffnung. Leserin dieser Geschichte ist Tessa Mittelstaedt, welche es ebenfalls perfekt weiß, diese düstere und hoffnungslose Stimmung dem Leser nahe zu bringen.

Doch meine Worte können diese Geschichten einfach nicht ausreichend beschreiben, dazu müsst ihr schon selbst reinhören. Von mir gibt es daher eine klare Hörempfehlung!