Cover-Bild Kühn hat Ärger
(31)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 01.03.2018
  • ISBN: 9783492057578
Jan Weiler

Kühn hat Ärger

Roman
Die Sonne geht auf, es regnet, oder es schneit. Aber im Grunde startet jeder neue Tag mit derselben Chance. So sieht Martin Kühn es jedenfalls, an guten Tagen. In letzter Zeit allerdings hatte er eher selten gute Tage, seine Frau Susanne benimmt sich seltsam, und er selbst ist dabei, einen amourösen Fehltritt zu begehen. Auch der heutige Tag beginnt wechselhaft, denn Kühn soll mit seinem Kollegen Steierer den Mörder eines jungen Mannes finden. Die Ermittlungen führen ihn, den einfachen Polizisten und Berufspendler, in die Welt der Reichen und Wohltätigen. Diese neue Erfahrung setzt ihm doch mehr zu, als Kühn es sich eingestehen will. Und während er auf der Terrasse der Verdächtigen selbstgemachte Limonade kostet, sucht Kühn die Antwort darauf, ob es überhaupt einen Ort gibt, an dem er in diesem Leben richtig ist.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2018

Kühn - Klappe die Zweite

0

Nach gut drei Jahren Wartezeit erlöst uns der Erfolgsautor Jan Weiler endlich mit dem zweiten Teil der "Kühn"-Reihe. "Kühn hat Ärger" lautet der Titel dieses Romans. Erschienen im Piper Verlag als schön ...

Nach gut drei Jahren Wartezeit erlöst uns der Erfolgsautor Jan Weiler endlich mit dem zweiten Teil der "Kühn"-Reihe. "Kühn hat Ärger" lautet der Titel dieses Romans. Erschienen im Piper Verlag als schön gebundene Hardcover-Ausgabe und für 20 Euro zu haben.

Kühn hat Ärger - oh ja. Und zwar nicht nur im Berufsleben sondern auch privat. Nachdem er an einem Burnout litt steigt er nun mit dem Fall um den brutal ermordeten Libanesen Amir wieder in die Arbeitswelt ein. Und muss zu seinem Seelenleid in der gehobenen Münchner Gesellschaft ermitteln. Dort fühlt er sich nicht wohl - oder ist neidisch, wie man es auch immer sehen mag. Denn dort erscheint das Leben so lebenswert im Vergleich zu seiner derzeitigen privaten Situation. Es kriselt in seiner Ehe, sein Sohn distanziert sich von ihm, eine Affäre lockt und die Angst vor Prostatakrebs beherrscht seine Gedanken. Aber zurück zum Fall Amir: Der libanesische Kleinkriminelle war nämlich der Freund einer Tochter aus gutem Haus. Zwar wurde er von den Eltern freundlich in der Familie aufgenommen doch ob dieser Schein trügt? Lasst euch überraschen.

Meine Meinung:
Zunächst brauchte ich ein wenig um wieder in Kühn`s Gedankenwelt anzukommen. Doch dann bedachte er mich wieder mit grandiosen Ideen, sicherem Ermittler-Spürsinn und seiner besonderen Art von Humor. In erster Linie geht es im vorliegenden Roman nicht nur um den Fall Amir an sich - gesellschaftskritisch zeigt uns der Autor an Hand vieler Beispiele die Kluft zwischen Reich und Arm, dem Gutmenschen und dem "schlechten" Erdbürger, dem Wohlstand und der Unterschicht.

Jan Weiler hat für mich eine schöne Art zu erzählen, es finden sich einige Längen im Buch und doch liest es sich im Großen und Ganzen recht flüssig. Vielleicht ist die Bandbreite der Themen im Buch zu viel. Ob es um die verseuchte Neubausiedlung geht in der Kühn mit seiner Familie lebt - seine Krankheit - seine beruflichen Konflikte wegen der anstehenden Beförderung - dann natürlich der Fall "Amir" an sich usw. Und doch holt mich Herr Weiler genau damit ab und verschafft mir ein tolles Leseerlebnis.

Der Autor hat mit Martin Kühn einen sonderbaren Charakter erschaffen. Einerseits der geniale Ermittler der es scheinbar mühelos schafft seine Fälle zu lösen. Doch hinter seiner Stirn steckt ein Typ der sein Leben nicht leicht nimmt. Der viel in seiner Gedankenwelt lebt und sehr tiefgründig ist. Der Angst hat vor der Zukunft. Nicht umsonst landete er im Burnout.

Mein Fazit:
Jan Weiler hat es einfach drauf. Ich freue mich immer wieder auf seine Bücher und hoffe auch auf mehr Bände dieser Reihe. Und doch kann ich für "Kühn hat Ärger" nicht die volle Punktzahlt vergeben - aber von Herzen vier hoch glänzende Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung für alle Weiler-Fans und die, die es noch werden wollen.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Unterhaltsame Bauchnabelschau

0



Als der 17-jährige Amir, Sohn libanesischer Einwanderer, erschlagen an einer Trambahnhaltestelle gefunden wird, ermitteln Kommissar Martin Kühn und seine Kollegen von der Kripo. Kurz vor seinem Tod befand ...



Als der 17-jährige Amir, Sohn libanesischer Einwanderer, erschlagen an einer Trambahnhaltestelle gefunden wird, ermitteln Kommissar Martin Kühn und seine Kollegen von der Kripo. Kurz vor seinem Tod befand Amir sich bei seiner Freundin Julia, Tochter einer mehr als wohlhabenden Familie in der noblen Münchner Wohngegend Grünwald. Wie passt der aus mehr als prekären Verhältnissen stammende und kleinkriminelle Amir in die Familie van Hauten, die sich nur über Bonsai-Parkett oder Austern-Frühstücke den Kopf zerbrechen müssen?
Die Krimihandlung selbst bildet allerdings nur den Rahmen oder eher noch den Hintergrund dieser Geschichte. Eigentliche Hauptperson ist Martin Kühn, der, wie der Titel ja verrät, Ärger hat. Nachdem er erst kürzlich nach einem Burnout und erfolgreicher Reha wieder ins Arbeitsleben eingestiegen ist, beschäftigen ihn sehr viele Dinge. Da ist einmal die Veränderung seiner Frau Susanne, die neuerdings ins Yoga geht, Martin Kühn aber bald einen Liebhaber dahinter vermutet. Außerdem versucht er die Diagnose einer Prostata-Erkrankung zu verdrängen, was ihm aber mehr schlecht als recht gelingt. Und so testet er seinen Marktwert bei jüngeren Kolleginnen, ärgert sich über die Nachbarschaft und die verseuchte Erde in seinem Wohngebiet, wundert sich über Worte wie ,,Achtsamkeit“ und die van Hautens, die trotz ihres Reichtums nett und sympathisch sind. Das Ganze wirkt etwas wie die Bauchnabelschau des sensiblen Martin Kühns, die ausschweifend-essayistisch, aber durchaus sehr unterhaltsam und in einer interessanten Sprache erzählt wird.
Lesens- und empfehlenswert, wenn man beachtet, dass es sich in erster Linie um einen Roman und erst in zweiter Linie um einen Krimi handelt.

Veröffentlicht am 01.03.2018

Sehr unterhaltsam

0

Gebundene Ausgabe: 394 Seiten
Verlag: Piper (1. März 2018)
ISBN-13: 978-3492057578
Preis: 20,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Sehr unterhaltsam

Inhalt:
Nach der Rückkehr in den Job hat ...

Gebundene Ausgabe: 394 Seiten
Verlag: Piper (1. März 2018)
ISBN-13: 978-3492057578
Preis: 20,00€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Sehr unterhaltsam

Inhalt:
Nach der Rückkehr in den Job hat Martin Kühn Probleme an allen Ecken und Enden. Seine Ehe scheint abgekühlt, seine Kellerwände sondern Gift ab, seine Kolleg*nnen machen Stress. Ein Todesfall, in dem er ermittelt, führt ihn in eine unglaubliche Gesellschaftsschicht, die Kühn zum Nachdenken bringt.

Meine Meinung:
Dies ist der 2. Band der Reihe um den Münchner Kommissar Martin Kühn. Man kann ihn gut ohne Vorkenntnisse lesen, allerdings werden hier Details aus dem 1. Band verraten, sodass man diesen lieber vorher als danach lesen sollte.

Ich kannte von Jan Weiler bisher nur zwei seiner humorvollen Bücher, die mir auch gut gefallen haben. Als ich nun in der Buchbeschreibung und Leseprobe von einem Kommissar las, ging ich automatisch davon aus, dass es sich bei „Kühn hat Ärger“ um einen Kriminalroman handelt. Doch das trifft nur bedingt zu. Es gibt zwar einen Kriminalfall bzw. sogar zwei, doch stehen sie nicht im Vordergrund.

Viel intensiver als die polizeilichen Ermittlungen beschreibt Jan Weiler Martin Kühns Privatleben, seine KollegInnen sowie verschiedene Gesellschaftsschichten. Midlife crisis, Bauschäden, Migranten, Neonazis und Krankheit sind die Themen, die Martin Kühn umtreiben. Dies ist alles recht unterhaltsam zu lesen, für einen Gesellschaftsroman fand ich es allerdings nicht tiefgründig genug, für einen Kriminalroman spielt noch zu viel anderes mit hinein.

Trotzdem habe ich den etwas schrulligen, irgendwie aber doch sympathischen Kühn gerne begleitet und habe mich von dem angenehmen Sprachstil bezaubern lassen.

Fazit:
„Kühn hat Ärger“ lässt sich nicht in ein Genre pressen. Der Roman bietet von vielem etwas, von nichts alles. Er ist gute Unterhaltung und spricht viele wichtige Themen an, ohne dabei allzu sehr in die Tiefe zu gehen.

Die Reihe:
1. Kühn hat zu tun
2. Kühn hat Ärger

★★★★☆

Veröffentlicht am 28.02.2018

Voller Humor und Tragik

0

Martin Kühn hat wieder einen Mord aufzuklären, kaum dass er aus seiner Rehabilitationsmaßnahme zurück ist. Doch nicht nur das: Sein Kollege will ihn offenbar ausbooten, seine Ehefrau scheint auf Abwegen ...

Martin Kühn hat wieder einen Mord aufzuklären, kaum dass er aus seiner Rehabilitationsmaßnahme zurück ist. Doch nicht nur das: Sein Kollege will ihn offenbar ausbooten, seine Ehefrau scheint auf Abwegen zu sein und trotz der Rehamaßnahme macht ihm seine Gesundheit Sorgen. Es ist Alles wieder ein bisschen viel für Kühn und so ist es zumindest etwas beruhigend, dass die Ermittlungen in diesem Mordfall ihn in ein Milieu führen, in dem die Welt völlig in Ordnung ist - zumindest sieht es so aus. Kühn stellt fest, dass Geld doch glücklich zu machen scheint.
Wie bereits im ersten Band ist auch hier der Krimi eher eine Nebenhandlung. Zwar steht der Großteil von Kühns Gedanken dieses Mal mehr im Zusammenhang mit dem Mord, doch geht es weniger um die Suche nach dem Täter als um Überlegungen zu dem gesellschaftlichen Umfeld, in dem das Opfer verkehrte. Unbegrenzter Reichtum, was macht er aus den Menschen? Und auch die Liebe ist ein Thema; wie sie Menschen verändern kann, zum Guten wie zum Bösen.
Jan Weilers Figuren sind wie aus dem Leben gegriffen, ohne dass er jedoch den allseits bekannten Klischees verfällt. Wunderbar beispielsweise der rechte verliebte Bäcker. Auch die Beschreibung bestimmter Szenarien, die leicht zu schablonenhaft geraten könnten, sind mit liebe- und humorvoller Ironie versehen, die typisch für den Autor ist ('Es folgte das Mittagessen, das zur Förderung der Gruppendynamik an zwei langen Tafeln eingenommen wurde. Es gab kein Büfett, weil Büfetts dem Gruppengedanken widersprachen und das Eigenbrötlerische im Beamten förderten, wie die Seminarleiter fanden.' Den Lehrgang für KommissarInnen sah ich geradezu vor mir ).
Lediglich die Auflösung fand ich zu übertrieben in dieser Ausführlichkeit. Während alles Andere überaus realistisch wirkte, machte am Ende die Auskunftsfreudigkeit des Zeugen einen unnatürlichen Eindruck. Aber da die LeserInnen ja wissen sollen, wie was warum und weshalb geschah, schien dies wohl die beste Möglichkeit.
Trotzdem eine schöne Fortsetzung dieser Reihe, ich freue mich bereits auf den dritten Teil.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Kühn hat jede Menge Probleme

0

Kommissar Martin Kühn hat nach einem Burnout erst kürzlich seinen Dienst wieder angetreten. Da häufen sich auch schon die Probleme. Sein Kollege Steierer, den er eigentlich als seinen Freund betrachtet, ...

Kommissar Martin Kühn hat nach einem Burnout erst kürzlich seinen Dienst wieder angetreten. Da häufen sich auch schon die Probleme. Sein Kollege Steierer, den er eigentlich als seinen Freund betrachtet, wird beruflich zum Rivalen. In seiner Ehe kriselt es, er selbst fühlt sich zu einer jungen Kollegin hingezogen. Außerdem erfährt er, dass er ist nicht gesund ist, und nun muss er im Mordfall Amir Bilal ermitteln. Der 17jährige gebürtige Libanese ist an einer Tramhaltestelle auf bestialische Weise ermordet worden. Der junge Mann aus einfachen Verhältnissen hatte sich in Julia van Hauten verliebt, und sie waren seit einiger Zeit ein Paar. Die ungeheuer reiche Familie van Hauten hatte Amir freundlich und vorurteilsfrei aufgenommen. Frau van Hauten engagiert sich für junge Menschen aus prekären Verhältnissen und spendet sehr viel Geld für wohltätige Zwecke. Auch Kommissar Kühn lernt ihre Großzügigkeit und Gastfreundschaft kennen und damit eine Welt, die ihm ebenfalls bisher fremd war. Bei den van Hautens wirkt alles perfekt. Kühn befragt dennoch die Familie und die jungen Leute, die hier an Amirs letztem Abend vor seiner Ermordung zu Gast waren. Der Verdacht der Polizisten richtet sich jedoch von Anfang an eher gegen die rechte ausländerfeindliche Szene, die mit ihrer Bürgerwehr auch auf der Weberhöhe aktiv ist, wo Kühn wohnt. Hier leben Tausende von Menschen auf dem mit Chemikalien verseuchten Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik und müssen mit dem giftigen Pilzbefall in ihren Kellern leben. Neben der Aufklärung des Verbrechens an Amir spielt auch diese Thematik eine große Rolle in dem Roman, zumal hier auch ein zunächst unbekannter Erpresser ein Mädchen mit einem vergifteten Joghurt tötet. Kühn sieht sofort einen Zusammenhang mit der Situation der Menschen auf der Weberhöhe.
Jan Weilers neuer Krimi um Kommissar Kühn hat mir gut gefallen – wie schon sein Vorgänger “Kühn hat zu tun.“ Für mich punktet der Roman durch die sorgfältige Charakterisierung des sympathischen Martin Kühn und die hervorragende sprachliche Qualität. Die Auflösung kommt zwar nicht völlig überraschend, aber spannend ist der Roman dennoch. Ein empfehlenswertes Buch.