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Marakkaram

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2018

Herzerfrischende Romantik

Verliebt bis über beide Herzen
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Du bist eine Beziehungsexpertin, aber was Beziehungen angeht, bist du ein hoffnungsloser Fall. Weißt du überhaupt, wie verrückt das ist?

Halb New York kennt ihren Blog "Frag ein Mädchen" und ihre Leser ...

Du bist eine Beziehungsexpertin, aber was Beziehungen angeht, bist du ein hoffnungsloser Fall. Weißt du überhaupt, wie verrückt das ist?

Halb New York kennt ihren Blog "Frag ein Mädchen" und ihre Leser lieben die fundierten Beziehungstipps von Aggie. Was niemand ahnt, hinter dem Pseudonym verbirgt sich die Psychologin Molly, die Männern komplett abgeschworen hat. Ihre Liebe gehort einzig und allein Valentine, ihrem Dalmatiner.

Daniel ist Scheidungsanwalt und ein Frauentyp. Und obwohl er den Frauen nicht abgeneigt ist, von Beziehungen hält er nichts. Verantwortung übernehmen, mit "Situationen" klarkommen zu müssen, ist nicht sein Ding, dafür fehlt ihm schlicht die Zeit, wie auch für`s Blumen pflegen. Naja, und als Hundemensch würde er sich schon gar nicht bezeichnen. Trotzdem muss er sich den jetzt dringend von seinen Schwestern leihen, denn die schöne Unbekannte, die im Central Park mit dem eleganten Dalmatiner joggt, schenkt ihm bislang keine Beachtung.

~ ~ ~ *

Herzerfrischende Romantik!
Wer bis jetzt noch kein Fan von Sarah Morgan ist, wird es nach diesem Buch mit Sicherheit sein.

"Verliebt bis über beide Herzen" hat alles, was es braucht: Humor, Romantik, Leichtigkeit und trotzdem eine relativ ernste Hintergrundgeschichte.

Ehe man sich`s versieht, ist man Herz über Kopf verliebt und das nicht nur in Molly und Daniel, sondern auch in Valentine und Brutus. Die beiden sind so unverwechselbare Charakterschnauzen, mit Herz und ganz viel Charme und den hat die Autorin perfekt eingefangen.

Aber Molly und Daniel stehen ihnen nichts nach. Beide sind durch eine Vergangenheit geprägt, die erst nach und nach ans Licht kommen. Und auch, wenn Daniel anfangs ein Herzensbrecher zu sein scheint, zeigen seine Gedanken und der Umgang mit seinen Schwestern schon früh sein wahres Ich.
Wirklich gelungene Charaktere, die authentisch und nachvollziehbar handeln und an sich wachsen.

Das macht einfach Spass! Sarah Morgan`s Schreibstil, gewohnt lebendig und flüssig - die Gespräche tiefsinnig und mit Wortwitz gespickt. Und auch alte Bekannte (wie Eva und Lucas) tauchen in kleinen Nebenrollen auf.

Fazit: Ein großartiger neuer Roman von Sarah Morgan. Unbedingt Lesen!

Veröffentlicht am 11.02.2018

Großes (Kopf) Kino

Der Mann, der nicht mitspielt
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Für einen Moment sahen wir uns schweigend an. Einer von uns lächelte. Ich war es nicht.

Der erste Fall von Hardy Engel.
Hollywood 1921: Hardy Engel, ein recht erfolgloser deutscher Schauspieler und deswegen ...

Für einen Moment sahen wir uns schweigend an. Einer von uns lächelte. Ich war es nicht.

Der erste Fall von Hardy Engel.
Hollywood 1921: Hardy Engel, ein recht erfolgloser deutscher Schauspieler und deswegen auch seit neuestem Privatdetektiv, wird von der ebenso schönen wie mysteriösen Pepper Murphy beauftragt das Starlet Virginia Rappe zu finden.
Als er diese tatsächlich auf einer Party des beliebten und erfolgreichen Komikers Roscoe "Fatty" Arbuckle trifft, befindet sie sich in einem recht desolaten Zustand. Zwei Tage später ist sie tot und Arbuckle wird der Vergewaltigung und des Totschlags beschuldigt.
Der Fall entwickelt sich rasant zu einem der größten Skandale der Stummfilmzeit und droht das aufstrebende Hollywood in den Abgrund zu stürzen.

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Perfektes Kopfkino!
Erwartet hatte ich einen netten, kleinen Krimi im Stil der 20iger Jahre - bekommen habe ich einen tiefen Einfblick in das Hollywood der Stummfilmzeit und einen großartig recherchierten Roman, der auf einen wahren Fall basiert.

Wer, wie ich, anfangs denkt, ohje, ein Krimi mit 650 Seiten, der merkt schnell, dass es sehr viel mehr ist als ein Krimi. Es braucht nur ein paar Seiten und man wird förmlich in das Hollywood der 20iger Jahre hineingezogen, in die Anfänge der Studiogiganten, der ersten großen Stars wie Fatty Arbuckle, Buster Keaton und Charlie Chaplin, und daraus resultierend auch der ersten "Yellow Press" des Hearst Konzerns.

Eine überaus faszinierende Welt.

Anfangs lies mich Hardy ein wenig schmunzeln, da er alle Klischees erfüllt und ich immer einen Humphrey Bogart im Trenchcoat vor Augen hatte. Doch er passt hervorragend in das Bild. Mit ihm hat Christof Weigold einen sympathischen Ermittler geschaffen, der sich urplötzlich in einer skrupellosen, machtgierigen Welt wiederfindet und so vollmundig einen Job repräsentiert, in den er erst noch hineinwachsen muss.

Die große Stärke dieses Buches besteht im Flair, in den Charakteren, den Schilderungen - so herrlich lebendig und spannend, das man völlig abtaucht.

Und wenn man sich dann noch ein wenig mehr mit dem Fall beschäftigen möchte (ich hatte zwar irgendwann einmal davon gehört, aber auch nicht wirklich einen Bezug dazu und der Stummfilmzeit gehabt), der wird im Internet schnell fündig (empfehlen kann ich "The Trial of Fatty Arbuckle").
Klar hat sich Christof Weigold ein paar künstlerische Freiheiten herausgenommen, dafür ist es ein Roman, aber die Kernfakten stimmen. Und ich muss sagen, ich habe beim Lesen nicht nur viel über Roscoe Arbuckle recherchiert, sondern mir auch die Highlights der Stummfilmära angeschaut und zum ersten Mal einen Zugang dazu gefunden.

Fazit: Ein großartiger Krimi, dessen Gesamtpaket mich einfach nur begeistert. Ich hoffe, dass ich nicht allzu lange auf den zweiten Fall von Hardy Engel warten muss und bin gespannt, mit welchem Fall er sich beschäftigen wird.
*Lesehighlihgt 2018!**

Veröffentlicht am 01.02.2018

Was für mich am besten ist...

Frag mich, wie es für mich war
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Er ist mein Rettungsboot. Trotzdem gehe ich unter. Ich öffne den Mund, doch alles was herauskommt sind Luftblasen.

Die 15-jährige Addie ist ein ganz normaler Teenager, gut in der Schule, Star des Cross-Lauf ...

Er ist mein Rettungsboot. Trotzdem gehe ich unter. Ich öffne den Mund, doch alles was herauskommt sind Luftblasen.

Die 15-jährige Addie ist ein ganz normaler Teenager, gut in der Schule, Star des Cross-Lauf Teams und glücklich mit ihrem Freund Nick. Doch nach ein paar Monaten Beziehung, der Schock: sie ist schwanger. Aber ihre Eltern und Nick stehen hinter ihr und unterstützen sie.
Addie entscheidet sich für einen Abbruch. Der verläuft geplant und unkompliziert und dennoch verändert er ihr Leben. Sie wird stärker, selbstbewusster, reflektierter. Sie möchte auf gar keinen Fall als schwach und zerbrechlich wahrgenommen werden, denn sie weiss genau, es war die richtige Entscheidung.

~ ~ ~ *

Was für ein Buch, das ich zwar in einem Rutsch durchgelesen habe, aber dabei immer wieder bestimmte Textstellen in Ruhe wirken lassen musste.

Der Erzählstil von Christine Heppermann ist so ungewöhnlich wie wirkungsvoll und gibt sehr tiefe Einblicke in die Gefühlswelt der 15-jährigen.
Denn Addie erzählt in knappen Tagebucheinträgen, bestehend aus Texten, Dialogen, Gedichten oder auch Mini-Essays wie z.B. Was würde (Jungfrau) Maria tun? Ja, bei allem Ernst der Thematik, verliert sie keineswegs ihren großartigen, sarkastischen Humor.

Die gewählte Form lässt dabei viel Spielraum zum Nach- und Weiterdenken. So schnell lässt einen das Buch nicht wieder aus seinen Fängen.

So kurz und knapp die Abschnitte auch sein mögen, haben sie es in sich. Denn Addie schwärmt nicht oder trieft vor Selbstmitleid, nein, Addie bringt es immer direkt auf den Punkt und das macht das Buch aus und so lesenswert.

S.63 (Dad kann alles reparieren)

Es ist okay, Addie. Alles wird gut.

Wenn ich nur vergessen könnte,
wie er zusammengezuckt ist,

als meine Worte bei ihm ankamen.
Als ob etwas
zerbrochen wäre.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Beeindruckende Biographie einer faszinierenden Frau

Die amerikanische Prinzessin
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Courage all the time - nie den Mut verlieren!

Das ist das Lebensmotto von Alene Tew.
Geboren 1872 und aufgewachsen in Jamestown, einem kleinen amerikanischen Städtchen, erkennt sie schon früh, dass einem ...

Courage all the time - nie den Mut verlieren!

Das ist das Lebensmotto von Alene Tew.
Geboren 1872 und aufgewachsen in Jamestown, einem kleinen amerikanischen Städtchen, erkennt sie schon früh, dass einem alle Türen offenstehen, wenn man nur den Mut und das Vertrauen besitzt, seinen eigenen Weg zu gehen.

"Die amerikanische Prinzessin" ist die wahre Geschichte, über eine junge Frau aus der Provinz, die bis in den Adel aufsteigt.
Was sich so einfach wie der amerikanische Traum anhört, ist ein Leben voller Höhen und Tiefen; gescheiterten Ehen, Weltkriegen, Wirtschaftskrisen usw., aber es ist vor allem auch ein erfülltes, gelebtes Leben. Alene Tew war eine mutige und toughe Frau, sie hat sich nie unterkriegen lassen, das Leben geliebt und ausgekostet was es ihr zu bieten hatte. Bewundernswert.

Annejet van der Zijl ist nicht nur eine beeindruckende Biographie einer faszinierenden Frau gelungen, es fliessen auch ganz wie nebenbei breitgefächert historische Fakten mit ein. Nicht nur die zu erwartende amerikanischen Geschichte, sondern über die Zarenfamilie und Rasputin, bis hin zum niederländischen Königshaus. Das ist mehr als hervoragend recherchiert und gibt dem Roman einen lebendigen, spannenden Rahmen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und wird nicht ständig durch Fussnoten und Anmerkungen unterbrochen, was den Lesefluss ungestört lässt. Alles was man wissen möchte, befindet sich aber selbstverständlich im Anhang.

Im Mittelteil gibt es zudem noch 2 Sektionen mit s/w Fotographien, die einem nicht nur die Familie, Freunde und Verwandte näher bringen, sondern auch die Häuser und Weggefährten ihrer jeweiligen Lebensabschnitte. Das hat mir sehr gefallen.

Man merkt wahrscheinlich, dass mich das Buch absolut begeistert hat. Selten habe ich eine Biographie einer mir völlig unbekannten Person so verschlungen.
Lesehighlight 2018!

Veröffentlicht am 14.01.2018

einfach bewegend

Karolinas Töchter
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Ich nehme an, ich sollte ganz von vorn beginnen und Ihnen erzählten, wie ich diese Kinder kennenlernte.

Eines Tages tritt die über 90-jährige Lena Scheinmann mit einem ungewöhnlichen Auftrag an den Privatdetektiv ...

Ich nehme an, ich sollte ganz von vorn beginnen und Ihnen erzählten, wie ich diese Kinder kennenlernte.

Eines Tages tritt die über 90-jährige Lena Scheinmann mit einem ungewöhnlichen Auftrag an den Privatdetektiv Liam heran. Sie möchte, dass er zusammen mit seiner Frau, der Rechtsanwältin Catherine, nach den im Krieg verschwundenen Zwillingsbabies ihrer Freundin Karolina, forscht, der sie damals ein Versprechen gab.
Aber irgendetwas scheint an Ihrer Geschichte nicht zu stimmen. Warum sucht Lena erst jetzt nach ihnen und warum behauptet ihr Sohn, sie habe sich in eine Wahnvorstellung verrannt?

~ ~ ~ *

Karolinas Töchter ist eine sehr berührende Geschichte, aus der Nazizeit, bei der ich immer wieder Tränen in den Augen hatte.

Sie ist nicht rührsehlig, ganz im Gegenteil. Ronald H. Balson lässt seine Hauptprotagonistin Lena in Rückblicken ihre Lebensgeschichte erzählen, die einer jungen jüdischen Frau, im von Nazis besetzten Polen. Das Stilmittel ist perfekt gewählt, denn man erlebt alles hautnah mit; den Abtransport ihrer Familie, der Verlust ihres kleines behinderten Bruders, von dem einzig ein Schuh geblieben ist, das Versteck über dem Schrank und ihr darauffolgender jahrelanger Überlebenskampf.

Die Geschichte wirkt unheimlich authentisch. Und irgendwie ist sie das auch. Zwar fiktiv, aber durchweg aus Zeitzeugen-Aussagen genommen. Was bei anderen dann manchmal wie zusammengeschustert und holprig wirkt, beherrscht Ronald H. Balson und erzählt hier eine großartige Geschichte, die fesselt und mitreisst.

Die Charaktere sind greifbar und lebendig. Und mit der Rechtsanwältin Catherine gibt es automatisch einen kritischen Part, der auch mal Dinge hinterfragt und anzweifelt, wodurch das Ganze noch mehr Tiefe bekommt.

Fazit: Lena`s Geschichte hat mich so gefesselt und bewegt, dass mir selbst das Chaos der Bahn am Wochenende und die damit verbundenen stundenlangen Wartezeiten, nichts ausgemacht hat, da ich einfach nur weiterlesen wollte.

Dies ist nicht Ronald H. Balsons erster Roman, der sich mit der Thematik beschäftigt, aber leider der Einzige, der bislang auf Deutsch erschienen ist. Vielen Dank an den ATB-Verlag hierfür und ich hoffe, das bald noch weitere Romane von ihm übersetzt werden.