Die Geschichte einer aussergewöhnlichen Frau
Bernadette Fox war vor vielen Jahren eine junge aufstrebende Architektin in L.A., die die Studenten der Architektur heute noch dem Namen nach kennen und verehren. Nach einigen Fehlgeburten kommt Tochter ...
Bernadette Fox war vor vielen Jahren eine junge aufstrebende Architektin in L.A., die die Studenten der Architektur heute noch dem Namen nach kennen und verehren. Nach einigen Fehlgeburten kommt Tochter Balakrishna "Bee" mit einem Herzfehler zur Welt. Später kauft Bernadette ein verwahrlostes Mädchenpensionat in Seattle, wo sie heute mit ihrem Mann Elgin lebt. Bee ist heute 15 und steht vor dem Übertritt in ein Internat, das sie sich selbst ausgesucht hat. Elgin verdient sein vieles Geld bei Microsoft, während Bernadette sich in ihre eigene Welt zurück gezogen hat. Sie meidet die Menschen in ihrer Umgebung und ihrer Nachbarschaft, was ihr einen zweifelhaften Ruf eingebracht hat. Sie bezahlt eine virtuelle indische Hilfskraft, die z.B. eine Reise in die Antarktis vorbereitet, die sich Bee wünscht. Bernadette will dort auf keinen Fall mit hin. Und dann kommt der Tag, an dem sie verschwindet...
Maria Semple zeichnet Figuren, die ihren ganz eigenen Charakter haben und die mir sehr gut gefallen. Ob es die Familie Fox/Branch ist, die Nachbarin Audrey Griffin mit ihrer Familie oder Soo-Lin Lee-Segal, die Elgin nicht nur beruflich unter die Arme greift.
Die Geschichte wird hauptsächlich durch Emails, kleinen Zettel und Notizen und Briefe, die z.B. Bernadette oder Audrey schreiben erzählt, verbunden mit der Sicht von Bee auf die Dinge, die sich gerade tun. Dies war für mich eine ganz neue Leseerfahrung, die mir aber gut gefallen hat. An manchen Stellen wäre für mich weniger mehr gewesen. Manches kommt sehr langatmig daher und wirkt auf mich dann einfach nur langweilig. Gerade gegen Schluss finde ich manches auch sehr konstruiert und vor allem der "Ende gut - Alles gut"-Schluss passt für mich so gar nicht zum Rest der Geschichte.
Trotz dieser kleinen "Mängel" habe ich das Buch gerne gelesen und war gut unterhalten. Ich habe eine Frau mit ihrer Familie kennengelernt, die nach einem dornigen Weg endlich zu sich selbst findet.