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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2019

volle Punktzahl

Die Chroniken von Azuhr - Die Weiße Königin
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Ja, ich könnte jetzt hier eine ellenlange Rezension schreiben, in der ich davon schwärme wie es war, mit "Der weißen Königin" wieder einzutauchen in die Welt der Chroniken von Azuhr. Wie ich mich darüber ...

Ja, ich könnte jetzt hier eine ellenlange Rezension schreiben, in der ich davon schwärme wie es war, mit "Der weißen Königin" wieder einzutauchen in die Welt der Chroniken von Azuhr. Wie ich mich darüber gefreut habe, Milan wieder zu treffen. Wie ich es genossen habe, dass neue Figuren und alte Bekannte durch die Geschichte wuseln. Wie ich gefesselt war von den Kämpfen und Schlachen. Erschüttert über die vielen Toten unter den leider auch ein paar leibgewonnene Protagonisten waren. Wie ich geschmunzelt habe über den Humor und die tollen Dialoge. Wie ich immer wieder baff war von den Überraschungen, die Bernhard Hennen für seine Leser eingebaut hat. Wie er alle Erwartungen übertrifft und scheinbar altbekannte Märchen zu etwas ganz Anderem Neuem zusammenbaut.

Ja, ich könnte auch schreiben, wie gut das Buch in der Hand liegt. Wie genial ich das Cover mit dem Einhorn finde. Wie gut es sich in meinem Regal neben dem blauen ersten Band macht. Wie sehr ich mich darauf freue, wenn die Lücke daneben durch Band drei gefüllt wird.

Ja, ich könnte echt viel Palavern und Schwärmen, mit leuchtenden Augen und zufriedenem Grinsen. so lange, bis allen die Ohren klingen und jeder genervt die Augen rollt über so viel Euphorie.

Dann halt nur kurz und knapp:

Die Chroniken von Azuhr gehören für mich zum Besten und Innovatisten im hart umkämpften deutschen Fantasygenre der letzten Jahre. Bernhard Hennen versteht es zu unterhalten und ich kann nur die volle Punktzahl vergeben.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Toller zweiter Band

Bluthaus
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„Bluthaus“ ist der zweite Band der Reihe um die junge Polizistin Frida Paulsen und den erfahrenen Haudegen, Kommissar Haverkorn. Frida lebt weiterhin auf dem Hof ihrer Eltern und hat die Erlebnisse im ...

„Bluthaus“ ist der zweite Band der Reihe um die junge Polizistin Frida Paulsen und den erfahrenen Haudegen, Kommissar Haverkorn. Frida lebt weiterhin auf dem Hof ihrer Eltern und hat die Erlebnisse im ersten Teil noch nicht ganz verwunden. Haverkorn erfährt, dass er eine todkranke Tochter hat. Beide sind also angeschlagen als sie in einen neuen Mordfall verwickelt werden, in dem die Hauptverdächtige auch noch eine ehemalige Freundin von Frida ist. Eine große Rolle spielt auch ein altes Reedhaus am Meer, in welchem vor 20 Jahren drei Menschen erschossen wurden. Frida unternimmt auf eigene Faust Nachforschungen und bringt sich damit bald in große Gefahr während Haverkorn versucht seine Tage zwischen Krankenhausbesuchen und Ermittlungen aufzuteilen.

Der Krimi liest sich einfach von Anfang an gut weg. Frida und Haverkorn sind sympathisch und die private Seite der beiden spielt eine große Rolle in der Geschichte, ohne aber die Spannung zu schmälern. Es gelingt Romy Fölck mal wieder aufs Trefflichste, durch Rückblenden in die Vergangenheit und durch eine lebhafte Spurensuche in der Gegenwart die Neugierde des Lesers zu entfachen und anzuheizen und Puzzlestück für Puzzlestück die Wahrheit ans Licht zu bringen. Dabei hat man zwar schnell Vermutungen und Ahnungen aber bis fast zum Schluss weiß man nicht Alles und die Auflösung ist dann doch überraschend und sehr schlüssig. Dabei gibt es auch wieder einen richtig guten Showdown der nicht nur für Kopfkino gut ist, sondern zum zweiten Mal den Wunsch aufkommen lässt, dass diese tolle Reihe auch verfilmt werden sollte.
Ein toller Krimi mit lebensechten Figuren, einer spannenden Handlung und einem Setting zwischen Elbmarsch und Nordsee.

Ich kann es nur uneingeschränkt empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 20.07.2018

zugreifen und lesen

Der Kreidemann
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„Der Kreidemann“ ist das erste Buch, welches von C.J. Tudor ins Deutsche übersetzt wurde. Es handelt sich um ein Buch, welches sich nicht so hundertprozentig in das Krimi-Genre einordnen lässt. Es gibt ...

„Der Kreidemann“ ist das erste Buch, welches von C.J. Tudor ins Deutsche übersetzt wurde. Es handelt sich um ein Buch, welches sich nicht so hundertprozentig in das Krimi-Genre einordnen lässt. Es gibt natürlich einen toten Jungen, der unter seltsamen Umständen stirbt und der durchaus das Opfer eines Mordkomplotts gewesen sein könnte. Aber es gibt weder einen Kommissar noch sonst einen professionellen Ermittler. Es geht lange auch nicht darum, einen Täter zu finden sondern überhaupt einzuordnen, was mit einer Handvoll Jugendlicher passiert. Wer benutzt ihre geheimen Kreidezeichen für seine eigenen Zwecke? Könnte es tatsächlich Mord sein, als ein Junge ertrunken aufgefunden wird? Um was geht es überhaupt bei all den seltsamen Ereignissen, die die jungen Leute zunehmend beunruhigen.

Mit leichter Hand erzählt die Autorin von einer Gruppe Halbwüchsiger, die gerade zwischen Kindheit und Erwachsensein hängen und eigentlich ganz andere Probleme haben, als Mord und Totschlag. Aber mit dem Auftauchen eines seltsamen Lehrers ziehen Angst und Beklemmung ein und sowohl der Leser als auch der Hauptdarsteller suchen nach Erklärungen. Auf einer zweiten Ebene in der Zukunft verschwindet einer der Freunde scheinbar spurlos und lässt das Grauen der Jugend wieder aufleben. Gibt es Zusammenhänge?

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es hat eine starke Sogwirkung und vor allem die Sprache und die Dialoge können überzeugen. Zugreifen und lesen.

Veröffentlicht am 02.03.2018

tolles Leseerlebnis

Lied der Weite
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„Das Lied der Weite“ heißt das neue Buch von Kent Haruf.

Was mir daran gefallen hat?
Das Cover passt gut zum Setting. Irgendwo in der Mitte der Vereinigten Staaten. Pferde und Rinder sind Bestandteil ...

„Das Lied der Weite“ heißt das neue Buch von Kent Haruf.

Was mir daran gefallen hat?
Das Cover passt gut zum Setting. Irgendwo in der Mitte der Vereinigten Staaten. Pferde und Rinder sind Bestandteil des Lebens dieser Menschen. Und die Weite der Felder.
Die Protagonisten der Geschichte sind sympathisch. Mit großem Interesse verfolgt man die Geschehnisse. Dabei ist für jede Generation etwas dabei. Es gibt das junge Mädchen, welches ungewollt schwanger wird und – nachdem sie keine Unterstützung von der eigenen Mutter bekommt – bei einer Lehrerin Hilfe sucht. Es gibt den Vater, der sich alleine um seine Söhne kümmern muss, da die Mutter die Familie wegen psychischer Probleme verlässt. Es gibt zwei Farmer, die schon gut über 70 noch immer ihre Ranch alleine bewirtschaften und eigentlich ganz zufrieden mit ihrem einsamen unspektakulären Leben sind, bis sie einwilligen, dem Mädchen und dem Baby Unterkunft in ihrem Haus zu geben. Nach und nach werden all diese Geschichten miteinander verwoben. Dies geschieht ganz leise und unauffällig. Ohne viel Worte.
Erfrischend sind die Dialoge. Hier zeigt sich, wie gut Haruf seine Charaktere beschreiben kann. Das bringt zum Lachen, aber berührt auch.
Am Ende bleibt manches ungesagt und dennoch ist man zufrieden und hofft, dass sich alles weiter zum Positiven entwickelt.

Was mir nicht so gefällt?
Das Buch ist vom Diogenesverlag und gewohnt hochwertig aber auch ziemlich dünn. Dafür ist es wirklich sehr teuer. Dafür gibt es natürlich keinen Stern Abzug aber ich denke, so manchen könnte der Preis abschrecken, was schade ist, denn es ist ein echtes Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Perfekt

Der Mann, der nicht mitspielt
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Was für ein furioser Roman. Hier stimmte wirklich alles.

Das Cover ist vielversprechend und passte perfekt zum Inhalt.

Der Erzählstil war ganz mein Geschmack. In der ersten Person erzählt Hardy Engel ...

Was für ein furioser Roman. Hier stimmte wirklich alles.

Das Cover ist vielversprechend und passte perfekt zum Inhalt.

Der Erzählstil war ganz mein Geschmack. In der ersten Person erzählt Hardy Engel seine Geschichte mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und Ironie. Dabei legt der Autor von Anfang an ein hohes Tempo vor und zieht die Spannungsschraube stetig an.

Mit großer Sachkenntnis und vielen Details und Fakten gespikt wird man von diesem Buch sofort in seinen Bann gezogen. Man IST SOFORT drinnen in den Zwanziger Jahren mitten im verruchten Zentrum der Filmbranche. Man schmeckt den Gin und riecht die Camel-Zigaretten. Oldtimer rauschen durchs Bild, Starletts und Filmbosse bevölkern die Besetzungscouchen. Mehr als ein Star streift Hardys Weg und ich fühlte mich wie in einem guten alten Schwarz-Weiß-Film.

Hardy selbst ist ein typischer Privatermittler. Nachdem es mit der Schauspielkarriere nicht voran geht, musste er sich ein neues finanzielles Standbein suchen und greift auf das Wissen seiner Berufserfahrung in Deutschland zurück. Hardy ist etwas knapp bei Kasse und kann sich deshalb seine Kundschaft nicht unbedingt immer aussuchen. Außerdem ist er aber auch ein sehr hartnäckiger Detektiv und sehr kreativ im Einsatz seiner Mittel. Schnell wird es natürlich gefährlich für ihn, weil er dem ein oder anderen auf den Schlips tritt. Es macht Spaß zu lesen, wie er sich immer wieder schlau herauslavieren kann und wie er stetig der Lösung seines Falles näherkommt.

Ein wirklich tolles Buch und ich hoffe, es gibt eine Fortsetzung.