Sehr schwere Kost und trotzdem ein Liebesbrief an das Leben
Inhalt:
Daniel Meyer ist fünfzehn und weiß, dass er sterben wird. Er hat unzählige Operationen hinter sich und sieht immer wieder Freunde sterben. Was kann ihm das Leben noch bieten? Doch dann taucht ...
Inhalt:
Daniel Meyer ist fünfzehn und weiß, dass er sterben wird. Er hat unzählige Operationen hinter sich und sieht immer wieder Freunde sterben. Was kann ihm das Leben noch bieten? Doch dann taucht Lars Amend in seinem Leben auf und wird sein "großer Bruder". Gemeinsam nehmen sich die zwei viel vor und beginnen das Leben wieder zu leben.
Meine Meinung:
Ich mag Erfahrungsbücher, denn auch wenn es toll ist in andere Welten und unglaubliche Geschichten zu tauchen, ist es manchmal gut die Augen für die Realität zu öffnen. Schon die ersten Seiten ließen mich schwer schlucken. Da ist dieser fünfzehnjährige Junge der weiß, dass er bald sterben wird. Ein Junge, der nicht die Dinge tun kann, wie sie andere Jungs tun und der in der Schule von anderen kranken Kindern gemobbt wird. Ein Junge, auf den Mitschüler neidisch sind, wenn er sich hinlegen muss, weil er keine Kraft mehr hat und ihm schwindelig wird.
Aber da ist auch diese Mutter, die sich um ihr krankes Kind kümmert, dass nicht immer versteht was recht und was unrecht ist. Diese Mutter, die sich neben der Pflege, der Sorgen und neben dem Kummer noch eine stressige Arbeit gesucht hat. Eine Mutter die in ihrer Freizeit zwischen Krankenhaus und Hospiz pendelt und ein Vater, der eigentlich nur ein Stiefvater ist, aber herzensgut scheint.
Die drei sind eine Familie, die es absolut nicht leicht hat. Kummer, Sorgen, aber auch einen Sohn mit Ausrastern. Trotzdem spürt man die Verbindung der Familie und vor allem die Liebe.
Obwohl Daniel diese Stärke in der Familie hat, ist er einsam und wünscht sich Freunde und dann taucht Lars auf. Meine Meinung von Lars war am Anfang nicht gerade gut, denn er scheint durchs Leben zu gehen, als wäre alles ein Spiel. Nichts ist wichtig, nichts wird ernst genommen. Ich bin auch jemand der albern ist, jemand der seinen Kindern Blödsinn beibringt, aber manchmal wirkte Lars einfach fernab der Realität.
Mit der Zeit schien sich sein Verhalten zu ändern, denn seine Aufgabe und Zeit mit Daniel waren ihm wichtig. Er ist ein Freund, ein Vertrauter und der große Bruder geworden, den Daniel nie hatte.
Daniel hat eine Liste, die er abarbeiten will, bevor er stirbt und Lars ist sozusagen der Wunscherfüller.
Ich finde es toll, dass diesem kranken Jungen so viel Glück und Spaß geschenkt wurde und gönne es ihm von Herzen. Leider ist Daniel ein Ausnahmefall, denn ich bezweifle, dass viele andere kranke Menschen so mit Geld um sich werfen können, wie es hier der Fall war.
Daniel selbst wirkt auf mich schon als Leserin sehr anstrengend. Damit meine ich nicht die Zeiten, wenn er ins Hospiz, oder ins Krankenhaus muss, oder über dem Waschbecken steht und Galle spuckt. Damit meine ich eher sein Verhalten, dass so extrem zwischen Kleinkind und Jugendlichem wechselt, dass mir schwindelig wurde. Ein trotziges Kleinkind, dass mit dem Fuß aufstampft, weil es etwas nicht bekommt, das hysterisch zu schreien anfängt und plötzlich ganz auf stur schaltet. Im nächsten Augenblick der coole Jugendliche der an "geile Weiber mit dicken Dingern" denkt. Ich bin mir sicher, dass er nichts dafür kann, aber umso mehr Respekt habe ich vor seinem Umfeld.
Ich möchte die Mutter und den Vater drücken und ihnen ganz viel Kraft schicken, wann immer sie sie brauchen.
Fazit:
Sehr schwere Kost und trotzdem ein Liebesbrief an das Leben (auch wenn die meisten Dinge für die meisten Menschen nicht einfach so umzusetzen sind).