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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2018

Spannend, emotional und richtig schön geschrieben

17 Erkenntnisse über Leander Blum
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Ich hatte vor einigen Jahren Irmgard Kramers Buch „Am Ende der Welt traf ich Noah“ gelesen. Da mir dieses sehr gut gefallen hat, war ich auf ihren neuen Jugendroman schon sehr gespannt. Das Cover und der ...

Ich hatte vor einigen Jahren Irmgard Kramers Buch „Am Ende der Welt traf ich Noah“ gelesen. Da mir dieses sehr gut gefallen hat, war ich auf ihren neuen Jugendroman schon sehr gespannt. Das Cover und der Klappentext konnten mich sofort überzeugen und da ich bisher fast nur begeisterte Meinungen über das Buch gehört hatte, stand „17 Erkenntnisse über Leander Blum“ sehr weit oben auf meiner Wunschliste.

Leander und Jonas sind seit frühester Kindheit die allerbesten Freunde. Eine große gemeinsame Leidenschaft, die die beiden teilen, ist das Malen, ganz besonders das Sprayen. Beide sind sie sehr talentierte Streetartkünstler und hinterlassen an den verschiedensten Orten in der Stadt ihre Bilder. Ob an Mauern, U-Bahn-Waggons oder in verlassenen Gebäuden - überall findet man ihre beeindruckenden Graffitis, die sie unter dem Tag BLUX veröffentlichen. Bisher ist es den beiden Jungen erfolgreich gelungen, ihr Geheimnis zu wahren, niemand weiß, wer sich hinter BLUX verbirgt. Jonas und Leander führen so etwas wie ein Doppelleben: Tagsüber gehen sie zur Schule und nachts streifen sie durch die Stadt und verschönern diese mit ihrer Kunst, die mit den Jahren immer perfekter geworden ist. Nichts kann Leander und Jonas trennen, die beiden sind Freunde fürs Leben. Doch dann begegnet Leander dem wunderschönen Mädchen mit den langen goldenen Haaren. Da er ihren Namen nicht kennt, beginnt er sie Rapunzel zu nennen. Vom ersten Moment an ist er fasziniert von diesem Mädchen. Durch sie verliert er BLUX immer mehr aus den Augen. Doch das ist leider längst noch nicht alles, denn es soll sich noch etwas Furchtbares ereignen, dass das Leben der beiden Freunde für immer verändern wird.

Vielleicht waren meine Erwartungen an das Buch etwas zu hoch gewesen, denn mich konnte es leider nicht so packen wie von mir erhofft. Ich weiß noch nicht mal genau woran es lag. Ich habe mich beim Lesen nur immer wieder dabei ertappt, dass ich mich manchmal etwas zum Weiterlesen zwingen musste. Vielleicht lag es auch an mir, vielleicht war ich eigentlich gerade gar nicht so in der Stimmung für dieses Buch und hätte es lieber wann anders lesen sollen. Da ich es aber im Rahmen einer Leserunde gelesen habe, konnte ich das Buch leider nicht beiseite legen, um mich ihm später wieder zu widmen.

Mir hat der neue Jugendroman von Irmgard Kramer eigentlich richtig gut gefallen. Der Aufbau ist ihr großartig gelungen und auch die Charaktere wurden wunderbar und sehr authentisch von ihr ausgearbeitet. Ihren Schreibstil kann ich ebenfalls nur den loben, diesen habe ich schon in „Am Ende der Welt traf ich Noah“ als richtig klasse empfunden.
In diesem Buch sind mir sofort die besonderen Beschreibungen aufgefallen. Ob die Graffitis,das Haar von Rapunzel oder sonstige kleine Details – all dies wird immer sehr bildhaft und irgendwie künstlerisch beschrieben, was perfekt zur Geschichte passt.

Ich habe nur leider ein wenig gebraucht, bis ich mich in dieser zurecht gefunden habe. Das Buch beginnt ohne Einleitung, man ist gleich mittendrin im Geschehen. Etwas irritiert haben mich die Zitate an dem Kapitelanfängen oder die Beschreibungen über Leander. So nach und nach hat sich mir da dann aber der Sinn erschlossen und nun, da ich weiß, was es damit auf sich hat, finde ich diese Idee wirklich super.

Ebenfalls begeistert bin ich von der Erzählweise des Buches. Den Schreibstil habe ich ja bereits gelobt, aber was in meinen Augen auch sehr gut gelungen ist, sind die beiden verschiedenen Handlungsstränge. Wir haben zwei Personen, die hier abwechselnd und in verschiedenen Zeitebenen erzählen. Da wäre zum einen Leander, der mir ja sofort ans Herz gewachsen ist, und zum anderen das Mädchen Lila, die Leander in der Schule kennenlernt und die sofort ganz fasziniert von seinem unnahbaren und geheimnisvollen Verhalten ist.
Lila war mir ebenfalls auf Anhieb sympathisch. Ich fand es richtig interessant zu sehen, wie sie Leander wahrnimmt. Ganz anders, als er auf uns Leser wirkt, wenn er an der Reihe ist mit dem Erzählen.

Mir hat es richtig gut gefallen, wie sich die beiden Stränge immer mehr angenähert und sich schließlich in einem tollen Ende vereint haben. Die Auflösung des Buch konnte mich vollkommen zufriedenstellen, da alle offenen Fragen geklärt wurden.

Am schwächsten habe ich den Mittelteil des Buches empfunden. In diesem gab es für mich so ein paar Längen, die mir leider ein klein wenig den Lesespaß geraubt haben.
Die meiste Zeit über ist das Buch aber richtig spannend und auch sehr emotional und gefühlvoll. Ich fand es unglaublich interessant mitzuverfolgen, wie immer mehr offene Fragen geklärt wurden und sich am Ende schließlich ein vollständig gelöstes Puzzle ergeben hat. Damit habe ich im letzten Drittel des Buches nicht so wirklich gerechnet, da einfach so vieles noch ungeklärt war. Der Autorin ist es aber gelungen und das auch sehr gekonnt mit vielen überraschenden Wendungen, sodass man als Leser lange Zeit im Dunklen tappt und am Herumrätseln ist.

Obwohl mich das Buch nicht komplett überzeugen konnte, hatte ich doch sehr viel Spaß beim Lesen und ich kann es wärmstens weiterempfehlen. Besonders ans Herz legen kann ich „17 Erkenntnisse über Leander Blum“ allen Kunstliebhabern und Graffitikünstlern. Ich kenne mich mit dem Sprayen ja überhaupt nicht aus und habe hier beim Lesen sehr viel Neues und Interessantes über die Streetart und die Kunst dazugelernt.

Fazit: Leider kein Lesehighlight für mich, aber mir hat das neue Jugendbuch von Irmgard Kramer trotz allem richtig gut gefallen. Die Geschichte ist spannend, sehr gefühlvoll und auch ziemlich komplex aufgebaut. Ich war dadurch anfangs ein wenig verwirrt, aber nachdem ich mich zurechtgefunden habe und schließlich auch wusste, wie alles miteinander zusammenhängt, war ich von diesem tollen Aufbau hellauf begeistert. Dies ist ein Buch voller Liebe und Leidenschaft und obwohl es meine Erwartungen nicht komplett erfüllen konnte, kann ich es absolut weiterempfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 04.03.2018

Ein magischer und märchenhafter Hörspaß für Groß und Klein!

Das Mädchen, das den Mond trank
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Beim Durchstöbern der Vorschau des Argon Verlages ist mir das Hörbuch „Das Mädchen, das den Mond trank“ sofort ins Auge gesprungen. Der originelle Titel konnte meine Neugier sofort wecken und auch das ...

Beim Durchstöbern der Vorschau des Argon Verlages ist mir das Hörbuch „Das Mädchen, das den Mond trank“ sofort ins Auge gesprungen. Der originelle Titel konnte meine Neugier sofort wecken und auch das Cover und der Klappentext überzeugten mich auf Anhieb. Da das Hörbuch von Simon Jäger gelesen wird, ein unglaublich guter Sprecher, den ich immer total gerne höre, habe ich mich hier sofort für das Hören entschieden.

Im Wald lebt eine böse Hexe, das wissen alle im Protektorat. Gesehen hat sie noch niemand, aber dennoch ist jeder Bürger aus dem Protektorat davon überzeugt, dass es sie gibt. Um die Hexe zu besänftigen wird jedes Jahr ein Kind geopfert. Bei diesem handelt es sich stets um das jüngste Kind aus dem Dorf, welches im Wald ausgesetzt wird, damit die Hexe es sich holen kann. So war es schon immer gewesen. Was die Dorfbewohner nicht wissen, ist, dass die Hexe gar nicht böse ist. Anstatt die Kinder aufzufressen, wie alle annehmen, rettet die Hexe sie und bringt sie in ein anderes Dorf, in welchem sie dann fröhlich aufwachsen können. Bei Luna jedoch kommt alles anders. Die Hexe, deren Namen Xan lautet, gibt der kleinen Luna aus Versehen anstatt Sternenlicht Mondlicht zu trinken. Wie wohl vermutlich jeder weiß, ist das Licht des Mondes pure Magie und da diese als unberechenbar gilt, beschließt Xan das Mädchen bei sich aufzunehmen. In Luna wächst stetig eine immer größer werdende Magie heran, mit der zu kämpfen es die alternde Xan immer schwerer hat. Für was wird Luna ihre Magie wohl einsetzen? Für das Gute, um endlich die ganzen Lügenmärchen, die die Dorfbewohner glauben, aufzudecken?

Zu diesem Hörbuch eine Rezension zu schreiben, fällt mir nicht so wirklich leicht. Es hat mir zwar gut gefallen und ich hatte auch sehr viel Spaß beim Hören, nur irgendwie hat mir etwas gefehlt, der Funke wollte bei mir einfach nicht komplett überspringen.

Warum das so war, kann ich noch nicht einmal sagen. Eigentlich ist diese Geschichte genau so, wie ich sie gerne mag: Märchenhaft, magisch, tolles Setting, liebenswerte Charaktere, eine spannende Handlung – dennoch habe ich mich beim Zuhören immer wieder dabei ertappt, dass ich mit meinen Gedanken abgeschweift bin und mich stellenweise sehr darauf konzentrieren musste, dem Geschehen im Hörbuch weiter zu folgen.

Anfangs war dies allerdings noch nicht der Fall. Die erste CD konnte mich hellauf begeistern und mich richtig in ihren Bann ziehen. Dieser märchenhafte Schreibstil und diese besondere Atmosphäre, die dadurch geschaffen wird, hat mich richtig fasziniert. Auch die Charaktere, allen voran Luna, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe, mochte ich auf Anhieb. Wir lernen sie als kleines Baby kennen und dürfen miterleben, wie sie immer älter wird und von einem wahren Wirbelwind zu einem vernünftigen Mädchen heranwächst. Ihre Entwicklung hat mir richtig gut gefallen, wobei mir die kleine Luna am liebsten war, da sie mich in diesem Alter immer wieder sehr zum Schmunzeln bringen konnte.

„Das Mädchen, das den Mond trank“ ist stellenweise schon sehr humorvoll. So konnte mich auch der kleine Drache Flyrian oft bestens unterhalten sowie das Sumpfmonster Glerk . Beide leben sie bei der Hexe Xan und gerade die beiden zusammen haben mich immer wieder zum Grinsen gebracht.

Die Geschichte ist allerdings nicht nur lustig. Sie ist auch traurig und in meinen Augen auch manchmal etwas zu heftig für jüngere Kinder. Ich empfehle das Hörbuch daher ab 10 Jahren, wenn nicht besser sogar älter. Manche Ideen sind nämlich wirklich alles andere als heiter und für jüngere Kinder vermutlich eher ungeeignet.

Dazu trägt auch der Sprecher Simon Jäger bei.Wobei ich das nicht negativ meine, ganz im Gegenteil. Er liest hier einfach mal wieder grandios! Er hat eine bemerkenswert wandelbare Stimme, der ich immer wahnsinnig gerne lausche. Ihm gelingt es immer wunderbar, jeder Figur eine eigne Stimme zu verleihen, sodass man immer sofort weiß, wer gerade spricht. Ich fand besonders klasse, wie er den kleinen Drachen Flyrian liest. Etwas verzerrt und auch gruselig, sodass sich jüngere Zuhörer vielleicht etwas davor ängstigen könnten.

Mir hat aber eigentlich gerade dieser Punkt, dass die Geschichte manchmal etwas trauriger und unheimlicher ist, sehr gut gefallen. Dies gehört meiner Meinung nach zu einem Märchen dazu denn das ist „Das Mädchen, das den Mond trank“ auch in meinen Augen: Ein herrlich magisches und fantasievolles Märchen, bei welchem ich nach wie vor echt nicht weiß, wieso mich sein Zauber nicht komplett überzeugen konnte.

Eine letzte Sache, die ich noch erwähnen möchte, ist, dass es mir sehr gut gefallen hat, dass die Geschichte verschiedene Handelsstränge und Erzählperspektiven besitzt. So lernen wir die Hexe Xan kennen, die mit dem Sumpfmonster Clerk, dem kleinen Drachen Flyrian und eben auch Luna im Wald lebt und die zusammen eine etwas verrücke, aber liebenswerte Familie ergeben. Und dann wäre da auch noch Antain, der Ältestenratsanwärter, der in dem Dorf lebt, aus welchem Luna stammt. Auch er spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte. Ähnlich wie Luna lernen wir ihn von klein auf kennen und dürfen miterleben, wie er sich entwickelt. Auch Charaktere, die keine guten Absichten hegen, lernen wir in dieser Geschichten kennen. Mir hat es richtig gut gefallen, wie die verschieden Erzählstränge letztendlich zusammenlaufen und zu einem schönen Ende führen, welches mich vollkommen zufrieden stellen konnte.

Fazit: Spannend und wunderbar magisch. Wieso ich hier stellenweise so meine Probleme mit dem Zuhören hatte, kann ich wirklich nicht sagen. Vielleicht lag es einfach an mir. Ich werde mir dieses schöne Hörbuch auf jeden Fall in absehbarer Zeit erneut anhören, in der Hoffnung, dass es mich dann komplett begeistern und durchweg in seinen Bann ziehen kann. Diese Geschichte ist wirklich etwas Besonderes, von der märchenhaften Handlung über die großartigen Charaktere bis zu dem tollen Setting, insbesondere die Hütte der Hexe Xan und dem Sumpf von Clerk. Ebenfalls großartig ist der Sprecher Simon Jäger, der mir mit seiner wundervollen Art vorzulesen mal wieder ein herrliches Hörerlebnis beschert hat, welches mich zwar nicht so verzaubern konnte wie von mir erhofft, welches mir aber dennoch sehr gut gefallen hat und welches ich absolut empfehlen kann! Von mir erhält das Hörbuch „Das Mädchen, das den Mond trank“ 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 03.03.2018

Ein spannender und bärenstarker Lesespaß!

Club der Heldinnen 3. Bärenalarm im Internat
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Nachdem mir die ersten beiden Bände von der „Club der Heldinnen“ - Reihe sehr gut gefallen haben, habe ich mich auf den dritten Band schon sehr gefreut. Der Klappentext verspricht erneut ein spannendes ...

Nachdem mir die ersten beiden Bände von der „Club der Heldinnen“ - Reihe sehr gut gefallen haben, habe ich mich auf den dritten Band schon sehr gefreut. Der Klappentext verspricht erneut ein spannendes und aufregendes Abenteuer und ich war schon richtig gespannt, was Pina, Flo und Blanca in diesem wohl alles erleben werden.

Erneut herrscht Aufruhr im Matilda Imperatrix. Irgendjemand hat die Bienenstöcke des Internats zerstört. Gar keine Frage, dass unsere drei Heldinnen Pina, Flo und Blanca der Sache auf den Grund gehen wollen. Sie finden dann auch sehr schnell heraus, wer der Übeltäter ist. Es ist ein kleiner Bär, der ganz alleine durch die Wälder streift. Wo ist nur die Mutter des Kleinen? Die drei beginnen ein wenig zu recherchieren und finden heraus, dass in der Umgebung vor kurzem eine Bärin gestorben ist. Bei dieser handelt es sich wohl um die Mutter des kleinen Bärenjungen, der nun ganz auf sich alleine gestellt ist. Die Mädchen fühlen sehr mit dem Armen mit, ganz besonders Pina, die selbst erfahren musste, wie schlimm es ist, die Eltern zu verlieren.
Die drei wollen dem Bärenkind helfen, doch ehe sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen können, bekommen die Internatsschüler und die Dorfbewohner mit, dass ein Bär in den Wäldern sein Unwesen treibt. Dieser mag noch sehr jung sein, aber auch ein so kleiner Bär ist ein Raubtier und kann gefährlich sein. Pina, Flo und Blanca versuchen ihre Mitschülerinnen zu beruhigen, um eine große Panik zu vermeiden, aber es ist längst zu spät: Im Dorf rüsten sich bereits die ersten, um Jagd auf den kleinen Bären zu machen. Die drei Mädchen sind entsetzt! Klar, dass sie nicht tatenlos zusehen werden, wie der Bär getötet wird. Es muss also schleunigst ein Bären-Rettungsplan her!

Auch im dritten Band erleben Pina, Flo und Blanca ein mitreißendes Abenteuer, welches den Leser von den ersten Seiten an zum Mitfiebern einlädt. Es beginnt schon gleich am Anfang sehr spannend, als unsere drei Heldinnen entdecken, dass jemand die Bienenstöcke des Internats zerstört hat. Nachdem sie herausgefunden haben, dass dahinter ein kleiner Bär steckt, beginnt eine aufregende Zeit, in welcher sich die Mädchen ganz auf das Bärenkind und dessen Rettung konzentrieren.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen, wobei ich es als etwas schwächer als die beiden Bände davor empfunden habe. Dies lag zum einen daran, dass es mir zu viel um den Bären ging. Es drehte sich alles wirklich nur darum, sodass zum Beispiel die Internatsgeschichte ziemlich verloren ging. Ich lese seit meiner Hanni und Nanni Phase als Neunjährige liebend gerne Bücher, die in Internaten spielen und war daher letztes Jahr richtig begeistert, als ich auf diese schöne Reihe gestoßen bin. In den ersten beiden Bänden war auch dieses besondere Internatsfeeling da, welches ich hier leider gar nicht mehr gespürt habe. Klar, unsere Mädchen sind natürlich weiterhin im Matila Imperatrix, nur werden im Buch eher weniger Szenen in der Schule beschrieben und dafür umso mehr im Wald.

Was ich allerdings auch nicht wirklich schlecht fand, da ich Wälder liebe. Man bekommt zwar kein Internatsfeeling, dafür aber Natur pur. Pina, Flo und Blanca machen sich immer wieder in die Wälder auf, um nach den kleinen Bären zu suchen. Durch die tollen Beschreibungen konnte ich mir das Setting richtig gut vorstellen, ganz besonders dann, wenn die Mädchen nachts im Wald unterwegs waren; diese Szenen habe ich als richtig spannend empfunden.

Wie schon in den Bänden davor, so zeigen die Mädchen auch in ihrem dritten Abenteuer, wie mutig und willensstark sie sind. Sie denken keine Sekunde lang ans Aufgeben und setzen alles daran, den kleinen Bären vor dem Tod zu retten. Die Situation wird auch immer brenzliger, denn im Dorf gibt es so einige, die den Bären unbedingt loswerden wollen und beginnen, Jagd auf ihn zu machen.
Clever wie unsere Heldinnen sind, lassen sie sich natürlich einen Plan einfallen, um ihren neugewonnen Liebling zu beschützen. So kommen natürlich auch ihre besonderen Talente wieder zum Einsatz, die den Mädchen bei ihren Abenteuern immer von großer Hilfe sind. Ob Spurenlesen oder der Umgang mit Technik, auf die Begabungen der Mädchen ist Verlass.
Und auch auf ihre Freunde können sie sich verlassen. Dieser Punkt hat mir besonders gut gefallen. Die Themen Freundschaft und Zusammenhalt stehen hier sehr im Vordergrund und mit ihnen macht die Autorin erneut sehr schön deutlich, was man alles erreichen kann, wenn man sich aufeinander verlassen kann und nicht alleine ist.

Was ich ebenfalls sehr schön fand, ist, wie viel man hier über die Bären erfährt. Man merkt beim Lesen deutlich, wie genau die Autorin Nina Weger in diesem Bereich recherchiert hat und wie wichtig ihr dieses Thema ist. Ich habe hier jede Menge Neues über die Bären dazugelernt und war zum Teil sehr schockiert darüber, wie sehr diese Tiere unter uns Menschen leiden.

Ich habe sehr schöne Lesestunden mit dem Buch verbracht und kann es sehr empfehlen. Ich rate bei dieser Reihe, lieber von Band eins an zu lesen, wobei es vermutlich nicht zwingend notwendig ist. Man sollte auch alles recht gut verstehen können, wenn man nicht die Kenntnisse aus den ersten beiden Bänden hat.
Ganz besonders ans Herz legen kann ich die „Club der Heldinnen“ - Reihe Mädchen, die gerne abenteuerliche und spannende Bücher lesen und gerne Internatsgeschichten mögen. Und wenn man sich für Bären interessiert, dann wird man von dem dritten Band bestimmt hellauf begeistert sein.

Fazit: Ein gelungener dritter Band einer richtig schönen Mädchenbuchreihe! Auch wenn ich diesen Band als ein wenig schwächer empfunden habe, hatte ich sehr viel Spaß beim Lesen und bin richtig ins Mitfiebern gekommen, als es darum ging, den kleinen Bären vor dem Tod zu retten. Ich habe ein wenig das Internat Matilda Imperatrix vermisst, da es so gut wie nur um die Rettung des Bären ging. Ich kann das Buch aber natürlich dennoch absolut empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 26.02.2018

Eine richtig schöne und gefühlvolle Liebesgeschichte

Close to you
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Auf dieses Buch bin ich durch eine Leserunde aufmerksam geworden. Vermutlich wäre es mir auch sehr bald woanders, sei es im Internet oder im Buchladen, aufgefallen, da ich das Cover total hübsch finde ...

Auf dieses Buch bin ich durch eine Leserunde aufmerksam geworden. Vermutlich wäre es mir auch sehr bald woanders, sei es im Internet oder im Buchladen, aufgefallen, da ich das Cover total hübsch finde und mich auch der Titel sofort richtig neugierig auf das Buch machen konnte. Das New Adult Genre habe ich erst vor kurzem für mich entdeckt und da mich der Klappentext von „Close to you“ sehr schnell überzeugen konnte, wanderte das Buch sogleich auf meine Wunschliste.

Violet möchte ihre Vergangenheit endlich hinter sich lassen und beschließt daher, einen Neuanfang zu wagen. Möglichst weit weg von zu Hause, um den Geschehnissen der letzten Zeit endlich entfliehen zu können. So kommt es, dass sie in Maine landet. Dort wird sie in Zukunft am College studieren. Wohnen wird sie bei einer ihr völlig fremden Frau, die ihr ein Zimmer vermietet. Leider ist Violets Start in Maine ziemlich holprig – na, okay, er ist mehr als zu ein bisschen holprig. Am College hat sie zwar schnell Anschluss gefunden, nur erweist sich Jenna, die anfangs so nett erschien, als ein ziemliches Biest und dank ihr und ihrer tollen Idee, bei Violet in der Wohnung eine Party zu schmeißen, fliegt Violet hochkant aus dieser raus. Wohin jetzt? Nach Hause möchte Violet auf gar keinen Fall. Jenna, die dann doch das schlechte Gewissen plagt, bietet ihr an, in der Wohnung ihres Bruders für eine kurze Zeit Unterschlupf zu suchen. Dieser ist gerade nicht da, daher wäre Violet ganz für sich. Nur leider kreuzt besagter Bruder früher auf als erwartet und überrascht Violet in dessen Wohnung. Jennas Bruder, so zeigt sich, ist Aiden, ein Junge, der Violet bereits auf ihrer Anreise im Zug aufgefallen ist und der am selben College studiert wie sie. Aiden ist der totale Bad-Boy, verhält sich gegenüber Violet äußerst kühl und zeigt ihr die kalte Schulter. Allerdings lässt er Violet weiterhin bei sich wohnen. So kommt es, dass sich die beiden immer näher kommen. Violet fühlte sich von Anfang an von diesem distanzierten Jungen angezogen und mit der Zeit kann sie sich nicht mehr gegen ihre Gefühle für ihn wehren. So nach und nach findet sie auch heraus, dass nicht nur sie ein großes Geheimnis mit sich herumträgt, sondern dass auch Aiden etwas zu verbergen hat.

Der Einstieg in das Buch ist mir wunderbar gelungen. Isabell May hat einen sehr flüssigen und wirklich tollen Schreibstil, welcher sich sehr angenehm und locker-leicht lesen lässt. Die erste Hälfte des Buch war dann auch im Nu gelesen und ich war bis dahin ganz begeistert von der Story.
Man hört es jedoch vielleicht schon heraus, dass da noch ein Aber folgt, aber zu diesem komme ich später.
Zuerst muss ich die Charaktere loben, die der Autorin in meinen Augen sehr gut gelungen sind.

So konnte ich mich in Violet vom ersten Moment an problemlos hineinversetzen. Sie ist ein super sympathische Protagonistin und dadurch, dass wir alles aus ihrer Sicht erfahren, bekommen wir als Leser einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. Man erfährt bereits ganz am Anfang, dass Violet unter Panikattacken leidet. In ihrer Vergangenheit musste sie etwas Schlimmes durchmachen, was zu dieser Angst geführt hat. Den Grund dafür erfahren wir erst so nach und nach, was ich sehr gelungen von der Autorin fand, da sie gekonnt Spannung aufgebaut wurde.

Auch Aiden, den Violet das erste Mal auf ihrer Hinreise nach Maine im Zug begegnet, empfand ich als tollen Charakter. Wirklich sympathisch war er mir allerdings anfangs nicht. Dafür war er mir zu sehr Bad Boy. Zudem hat er sich Violet gegenüber in der Anfangszeit ziemlich kühl und alles andere als nett verhalten. Wir erfahren aber auch hier so nach und nach, woher dieses Verhalten kommt und nachdem man dies weiß, verzeiht man Aiden auch und leidet mit ihm mit. Mir ging es jedenfalls so und zum Ende hin habe ich ihn dann doch sehr lieb gewonnen.

Besonders gut gefallen haben mir die Nebencharaktere. Da wäre zum einen Dorian, der ein richtig toller Kumpelfreund ist und den ich sofort ganz fest in mein Herz geschlossen habe. Auch Chloe, mit der sich Violet zuerst am College anfreundet, konnte mich mit ihrer flippigen und lieben Art sofort begeistern.

Mir hat „Close to you“ eigentlich richtig gut gefallen. Nun kommen wir aber zu dem Aber, dass dafür gesorgt hat, dass dieses Buch dann leider doch kein 5-Sterne Buch für mich wurde, wie ich zu Beginn noch gedacht habe.

Mir ist beim Lesen aufgefallen, dass Violets Angstattacken im Verlaufe des Buches kaum noch thematisiert wurden. Dies hat mich etwas gestört, da ich es als ein wenig unrealistisch empfunden habe, dass Violet nun plötzlich nahezu angstfrei leben kann.
Auch ging es mir zwischen Violet und Aiden manchmal etwas zu schnell. Die Autorin beschreibt zwar wirklich richtig schön, wie die beiden sich näher kommen, nur kamen mir manche Wendungen dann doch einfach zu rasch.

Auch vom Ende bin ich leider ein bisschen enttäuscht. Dieses habe ich als viel zu kurz empfunden. Die Auflösung kam für mich zwar überraschend, was ich wiederum toll fand, da ich diese Aha-Momente am Ende liebe, nur wären ein paar Seiten mehr vielleicht nicht schlecht gewesen, denn so erschien mir der Schluss etwas abrupt.

Ansonsten aber bin ich wirklich begeistert von dem Buch. Vermutlich kommt meine negative Kritik auch gerade negativer rüber, als ich eigentlich wollte. Meiner Meinung nach ist „Close to you“ ein richtig schöner New Adult Roman, der zwar so ein paar Schwächen besitzt, den ich aber trotzdem sehr empfehlen kann.

Fazit: Eine richtig schöne Liebesgeschichte, die ich sehr empfehlen kann, besonders New Adult Lesern. Mir hat der Anfang besonders gut gefallen, zum Ende hin wurde das Buch in meinen Augen leider etwas schwächer, aber durch den wunderbar flüssigen Schreibstil der Autorin lässt sich „Close to you“ herrlich leicht lesen. Ein paar Schwächen sind leider vorhanden, vor allem das Ende stimmte mich nicht so ganz zufrieden, aber da ich ansonsten wirklich begeistert von diesem Buch bin, vergebe ich 4 von 5 Sternen!

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  • Geschichte
Veröffentlicht am 06.02.2018

Ein stacheliges Hörvergnügen für Kinder ab 10 Jahren

Ich wollt, ich wär ein Kaktus
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Ist das nicht mal ein cooles Cover? Und der Titel erst? Beides konnte mich sofort extrem neugierig auf das Hörbuch machen und da dieses von Julia Nachtmann gelesen wird, habe ich mich bei „Ich wollt, ich ...

Ist das nicht mal ein cooles Cover? Und der Titel erst? Beides konnte mich sofort extrem neugierig auf das Hörbuch machen und da dieses von Julia Nachtmann gelesen wird, habe ich mich bei „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“ ganz bewusst für das Hören entschieden.

Was für ein Mist! Wegen Mamas neuen Freund muss Lu fortan auf dem Land wohnen. Ade alte Schule, Freunde und Großstadt und Hallo Kleinstadtmief und langweiliges Leben bei Oma Käthe. Da hilft kein noch so lautes Jammern, Lu muss mit. Manchmal wäre es echt schön, ein Kaktus zu sein, findet Lu. Sie liebt diese stacheligen Pflanzen und hätte jetzt gerade nichts dagegen, selbst ihre Stacheln auszufahren zu können, damit sie niemand mehr verletzen kann. Denn der Umzug ist ja nur das eine, auch die Trennung ihrer Eltern macht der 10-jährigen schwer zu schaffen. Dann aber muss Lu feststellen, dass Mamas neuer Freund gar nicht so übel ist. Auch das Mädchen Lil aus ihrer Klasse mag sie sofort richtig gerne. Tja, und dann ist da noch Julian. Lu findet ihn nett, nur bringt er ihre Gefühle ganz schön durcheinander...

Mit „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“ ist Mina Teichert ein schönes Buch für Kinder ab 10 Jahren gelungen. Mit der trotzigen und frechen Lu werden sich wohl die meisten aus der Zielgruppe sehr gut identifizieren können. Ich kann dieses Hörbuch ganz besonders Kindern empfehlen, die selbst gerade die Trennung ihrer Eltern hinter sich haben, da wohl gerade diese am besten mit der Protagonistin Lu mitfühlen können.

Ich selbst musste zum Glück nie durch so etwas durch. Dennoch konnte ich mich die meiste Zeit über sehr gut in Lu hineinzuversetzen und ihr rebellierendes Verhalten nachvollziehen. Allerdings eben nur meistens. Stellenweise hat mich die trotzige und freche Lu etwas genervt. Ich kann es natürlich verstehen, dass die Trennung ihrer Eltern sie schwer getroffen hat und als dann auch noch der Umzug aufs Land dazukommt, ist ihr Leben wirklich am untersten Tiefpunkt angelangt. Da ist es schon verständlich, dass Lu ihre Stacheln ausfährt und sich in einen Kaktus verwandelt, um zu vermeiden, dass noch mehr schreckliche Dinge ihr zu Nahe kommen und sie verletzen. Dennoch habe ich Lu am Anfang als etwas anstrengend empfunden.

Mir war Lu teilweise einfach zu sehr Teenager. Sie ist erst zehn und durch ihr Verhalten kam sie mir oft zu teeniemäßig vor. Dadurch habe etwas gebraucht, bis ich mit Lu warm geworden bin. Nachdem ich mich aber durch Lus Stacheln durchgekämpft habe - zum Glück schmerzfrei ;) - habe ich die 10-jährige doch sehr lieb gewonnen und hatte sehr viel Spaß beim Lauschen ihrer Geschichte.

Zusammen mit Lu erleben wir eine ziemliche turbulente Zeit voller Gefühlschaos und Veränderungen. Neues Zuhause, neue Schule, neue Mitschüler – wahrlich nicht leicht für ein junges Mädchen, dass gerade eh schon stimmungsmäßig ganz weit unten ist.

Anfangs findet Lu auch alles doof. Der neue Freund ihrer Mutter, der Bauer ist. Der nervige Hahn ihrer Oma, der sie morgens immer aus dem Bett kräht, und auch in der Schule verläuft der erste Tag nicht ganz ohne Komplikationen. Gleich am Anfang macht sie sich eine Feindin, nämliche die eingebildete Isa. Doch zum Glück gibt es auch positive Momente, denn das Mädchen Lil rettet sie vor Obertussi Isa und diese Tat besiegelt ihre Freundschaft.
Und dann ist da auch noch Julian, der Lus Gefühle noch mehr durcheinander bringt. Sehr gekonnt baut die Autorin so noch das Thema erste Liebe mit ein, was mir sehr gut gefallen hat, da mich diese Beschreibungen immer sehr ins Schmunzeln gebracht haben.

Mit der Zeit gelingt es Lu dann auch, ihre Stacheln wieder mehr einzufahren und nicht mehr alles als blöd anzusehen. Ihre Entwicklung hat mir sehr gut gefallen, denn sie macht sehr schön deutlich, dass das Leben, so furchtbar es auch gerade sein mag, auch wieder schön und positiv werden kann und dass man Veränderungen eine Chance geben sollte.

Obwohl das Thema eigentlich recht ernst ist, ist es der Autorin prima gelungen, dieses humorvoll zu behandeln. Mich habe Lus Aktionen und ihre Gedanken bestens unterhalten, trotz ihres stellenweise etwas zu nervigen Verhaltens. Ich habe mir das Hörbuch aufgrund des Covers und des Titels zwar ein wenig lustiger vorgestellt, hatte aber dennoch sehr viel Spaß beim Hören.
Besonders gut gefallen hat mir, wie Julia Nachtmann liest. Sie höre ich immer sehr gerne und meiner Meinung nach eignet sich ihre Stimme perfekt für diese Geschichte. Die trotzige Lu bringt sie richtig gut rüber und auch den anderen Charaktere verleiht sie jeweils eine eigene Stimme.

Fazit: Ein witzig-turbulenter Hörspaß, der gekonnt ein ernstes Thema humorvoll behandelt. Ich kann das Hörbuch besonders Kindern empfehlen, die selbst die Trennung der Eltern durchmachen mussten, da gerade diese sich wohl am besten in die Protagonistin Lu hineinversetzen können. Mich hat Lus trotziges Verhalten manchmal ein wenig genervt, aber ich hatte dennoch sehr viel Spaß beim Hören. Julia Nachtmann liest mal wieder klasse und ist für diese Geschichte meiner Meinung nach die perfekte Besetzung. Ich kann „Ich wollt, ich wär ein Kaktus“ absolut empfehlen und vergebe 4 von 5 Sternen!