Profilbild von Zeilenliebe

Zeilenliebe

Lesejury Star
offline

Zeilenliebe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Zeilenliebe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2018

Leigh Bardugo erzählt eine fantastische Geschichte mit einem tollen Setting und einer großartigen Heldin

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
0

Allgemeines:

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen (im Original Wonder Woman – Warbringer) ist am 06.02.2018 als gebundenes Buch im dtv Verlag erschienen. Das Buch hat 448 Seiten und wird vom Verlag ab ...

Allgemeines:

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen (im Original Wonder Woman – Warbringer) ist am 06.02.2018 als gebundenes Buch im dtv Verlag erschienen. Das Buch hat 448 Seiten und wird vom Verlag ab 13 Jahren empfohlen. Diese Leseempfehlung möchte ich bereits an dieser Stelle ein wenig nach oben korrigieren, da Wonder Woman an vielen Stellen durchaus brutal ist.

Wonder Woman gehört zur DC-Icons-Superhelden-Serie. In der Icons-Serie werden in der nächsten Zeit einige weitere vielversprechende Titel erscheinen. Batman (August 2018), Catwoman (Dezember 2018) und Superman (Frühjahr 2019). Und haltet euch fest, zu den großartigen Autoren zählt nicht nur Leigh Bardugo, aus deren Feder Wonder Woman stammt, nein, Göttin Sarah J. Maas, Marie Lu und Matt de la Peña werden diese von Superhelden inspirierten Bücher schreiben. Klingt gut oder?

Inhalt:
„Wonder Woman – als Heldin geboren, zur Legende geworden



Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten Läuferinnen der Insel antreten muss. Doch dann erblickt sie am Horizont ein untergehendes Schiff und bewahrt Alia, ein gleichaltriges Mädchen, vor dem Tod. Doch wie Diana vom Orakel erfährt, ist es Alias Bestimmung, die Welt ins Unglück zu stürzen und Krieg über die Menschheit zu bringen. Um dies zu verhindern, reist Diana mit Alia ins ferne New York – und wird unversehens mit einer Welt und Gefahren konfrontiert, die sie bislang nicht kannte …“ (dtv Verlag)

Meine Meinung:

Meine Faszination für (Marvel-)Helden ist tief in meiner Kindheit verwurzelt. Schon früh habe ich mit meinem Bruder zusammen die X-Men-Filme gesehen und sie waren meine absoluten Lieblingsfilme. Ich kann euch nicht sagen, wie oft ich sie gesehen habe. Eigentlich muss ich meinen Bruder damit ja tierisch genervt haben, aber für eine kleine Schwester tut man wohl sehr viel. Auch Wonder Woman ist eine Heldin, von der ich vor der Lektüre des Buches schon einiges gehört hatte. Doch irgendwie hat sie mich bis zu diesem Zeitpunkt nicht so sehr fasziniert wie beispielsweise Spiderman. Woran das lag, kann ich euch eigentlich gar nicht sagen. Aber aus diesem Grund habe ich den Film, der vor kurzem in die Kinos kam, auch nicht gesehen. Nachdem Wonder Woman dann beim dtv Verlag angekündigt worden ist, war ich weiterhin skeptisch. Aber ich habe das Buch auf Instagram bei so vielen tollen Bloggern gesehen, dass ich einfach neugierig geworden bin und es auch lesen musste. Autorin Leigh Bardugo war natürlich ebenfalls ein überzeugendes Argument, Das Lied der Krähen habe ich schlicht und ergreifend geliebt. Meine Rezension dazu findet ihr hier.

Aber wir hat mir Wonder Woman denn nun gefallen?

Ich habe die Grundstory der Geschichte ebenfalls geliebt. Protagonistin Diana ist zu Beginn der Geschichte das Sinnbild einer antiken Heldin.

„Man tritt nicht zu einem Wettlauf an, um zu verlieren.“ (S. 9)

Zudem hat mich die sagenumwobene Insel Themyscira sofort in ihren Bann gezogen. In mir wurde bereits nach wenigen Seiten das Bedürfnis geweckt, zu recherchieren. Ich wollte mehr über die Legende der Amazonen wissen. Mehr über die Geschichte dieser starken Frauen lesen. Wie konnte der Mythos der Amazonen nur bisher an mir vorbeigehen? Das Setting kann ich also kurzum als großartig bezeichnen. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, hat mir Wonder Woman unglaublich gut gefallen.

Ich habe bisher von Bardugo nur Das Lied der Krähen gelesen und hatte deshalb hohe Erwartungen an Wonder Woman. Hohe Erwartungen an alles. An die Geschichte, die Protagonisten und die magischen Elemente. Die Helden aus dem Lied der Krähen sind eben einfach einzigartig. Bardugo hat dort ein Szenario geschaffen, das stimmig ist und seinesgleichen sucht. Ziemlich schwer, an Erwartungen anzuknüpfen, die eine solch großartige Leistung hervorgerufen hat. In Wonder Woman wirkt manches leider nicht so, als hätte Bardugo ihre Finger im Spiel gehabt. Einige Charaktere legen sehr jugendliches Verhalten an den Tag. Gleichzeitig ist das Buch oftmals brutal. Dadurch entsteht an einigen Stellen des Buches eine recht große Diskrepanz zwischen dem, was eigentlich in der Handlung geschieht, und dem Verhalten der Charaktere. Einige Dialoge sind schwer zu ertragen und triefen leider vor Trivialität. Das ist also etwas, das so gar nicht stimmig ist, da hätte ich von Bardugo mehr erwartet.

Abgesehen davon ist Wonder Woman ein tolles, ein lesenswertes Buch, das den Leser mitnimmt – in eine Welt voller wahrgewordener Mythen. Wonder Woman hat mich vor allem gegen Ende der Geschichte positiv überrascht. Ich bin gespannt, wie die Reihe weitergehen wird. Als nächstes erscheint Batman von Marie Lu. Vorher werde ich auf jeden Fall erst einmal den Film von Wonder Woman schauen. Kennt ihr ihn?

Fazit:

Leigh Bardugo erzählt eine fantastische Geschichte mit einem tollen Setting und einer großartigen Heldin. Diese Heldin hat im gesamten Superheldenuniversum eindeutig mehr Aufmerksamkeit verdient. Nichtsdestotrotz kann Bardugo es besser. Das hat sie mit dem Lied der Krähen bewiesen. Aus diesem Grund gibt es für Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen vier Herzen von mir.

Veröffentlicht am 03.03.2018

Ein zweiter Band, der dem ersten in seiner inhaltlichen Komplexität und Spannung in nichts nachsteht

Sun Warrior
0

Für Janine von Büchersüchtiges Herz³ habe ich den zweiten Band von P. C. Casts neuer Trilogie gelesen: Sun Warrior – Gefährten einer neuen Welt. Wie mir der zweite Band der Reihe gefallen hat, könnt ihr ...

Für Janine von Büchersüchtiges Herz³ habe ich den zweiten Band von P. C. Casts neuer Trilogie gelesen: Sun Warrior – Gefährten einer neuen Welt. Wie mir der zweite Band der Reihe gefallen hat, könnt ihr in der heutigen Rezension, die sowohl auf meinem als auch auf ihrem Blog erscheinen wird, nachlesen. Falls ihr die Reihe noch nicht kennt, startet unbedingt mit Moon Chosen – meine Rezension dazu findet ihr hier.


Allgemeines:

Sun Warrior – Gefährten einer neuen Welt ist als gebundenes Buch am 22.02.2018 bei Fischer FJB erschienen. Der zweite Teil der Trilogie hat 672 Seiten und ist ab einem Lesealter von 14 Jahren empfohlen. Die Gestaltung des Buches ähnelt sehr der des ersten Bandes. Inhaltlich auf jeden Fall passend gewählt. Warum? Das müsst ihr selbst herausfinden!

Viele von euch kennen Autorin P. C. Cast möglicherweise durch ihre weltweit gefeierte Reihe House of Night. Habt ihr bereits etwas von ihr gelesen?

Inhalt:

„In einer zerstörten Welt voller Gefahren kämpfen drei verfeindete Stämme ums Überleben. Die junge Mondfrau Mari ist auserwählt, sie zu retten, doch überall lauert Verrat.

Mari und Nik sind in einer verzweifelten Lage. Der Wald steht in Flammen, und der Brand droht die Baumstadt des Stamms des Lichts vollständig zu vernichten. Wer kann jetzt noch das Feuer aufhalten?
Thaddeus sieht Nik als Verräter und hat Teile des Stamms auf seiner Seite, die Niks Bund mit Mari nicht verstehen. Der Stamm ist gespalten, denn einige erkennen an, dass Mari Stammesangehörige von der Fäule geheilt hat und auch von einem Welpen erwählt wurde, also eine von ihnen sein muss. Andere bleiben misstrauisch gegenüber der Erdwanderin.

Unerwartet kommt Hilfe von Antreas, einem Luchsmann, und Bast, seinem Gefährten. Als Mari und Nik aufbrechen, um die Frauen des Weberclans zu retten, schließen sich ihnen einige Männer und Frauen vom Stamm des Lichts an. Gemeinsam mit Antreas und Bast bilden sie eine neue Gruppe, die alte Feindschaften überwindet.“ (Quelle: Fischer FJB)

Meine Meinung:

Bevor ich mit dem Lesen von Sun Warrior begonnen habe, war ich so gespannt, wie die Geschichte von Protagonistin Mari weitergehen würde. Mir kam es so vor, als hätte ich den ersten Band erst vor ein paar Tagen beendet. Kann Mari das Flammenmeer, das die Stadt in den Baumkronen zu verschlingen droht, aufhalten?

Ob sie das kann, werde ich euch natürlich nicht verraten. Aber was ich euch verraten kann, ist, dass auch Sun Warrior ein spannendes und lesenswertes Buch ist. Autorin P. C. Cast hat es für mich mit diesem zweiten Band eindeutig aus der doch eher trivialen Teenieecke, die sie mit House of night lange Zeit bewohnt hat, herausgeschafft. Sie beweist im zweiten Teil der Serie, dass sie Gefährten einer neuen Welt im ersten Band nicht nur komplex angelegt hat, sondern auch die Umsetzung dieser Komplexität beherrscht. Erneut hat sie mich mit einer eher ursprünglichen Welt voller Magie und verschiedenen Völkern in ihren Bann gezogen.

Inhaltlich beschreibt der zweite Band eine relativ kurze Episode, die direkt an die Ereignisse des ersten Bandes anschließt. Trotzdem gelingt es Cast, ihrer Welt interessante neue Aspekte und fantasievolle Entwicklungen hinzuzufügen. Die authentischen Protagonisten entwickeln sich weiter, schlagen neue Wege ein und machen Veränderungen durch, die man als Leser nicht erwartet hat. Sie wirken lebendig auf mich, keiner ist zu blass gezeichnet oder tritt in den Hintergrund.

Im ersten Band hatte ich noch den Kritikpunkt, dass Moon Chosen durchaus einige kleinere Logikfehler hat. Ich kann euch nicht versichern, dass es in Sun Warrior gar keine Logikfehler mehr gibt, mir ist jedoch in dieser Hinsicht nichts mehr aufgefallen.

Mein Kritikpunkt am zweiten Band ist allerdings die kindlich anmutende Sprache. Das ist mir bereits im ersten Band ein wenig aufgefallen, im zweiten Band jedoch verstärkt. Ich kann nicht beurteilen, inwiefern diese Sprache durch die Übersetzung ins Deutsche zustande kommen könnte, oder ob Cast selbst eine oftmals relativ kindliche Sprache verwendet. Besonders deutlich wird die Kindlichkeit der Sprache dadurch, dass Protagonistin Mari stets von ihrer „Mama“ spricht. Das wirkt in einem Fantasyroman schlicht und ergreifend fehl am Platze. Vor allem, wenn die Mama alle paar Seiten erwähnt wird und die Protagonistin älter als 10 Jahre ist. Aus diesem Grund ist auch der zweite Band dieser Trilogie für mich kein Buch, das ich mit fünf Herzen bewerten werde.

Ich möchte aber noch so viel über die Welt, in der die Gefährten leben, wissen und hoffe, dass all meine Fragen im nächsten Band beantwortet werden. Den Erscheinungstermin kann ich kaum erwarten!!!

Fazit:

Ein zweiter Band, der dem ersten in seiner inhaltlichen Komplexität und Spannung in nichts nachsteht.

Veröffentlicht am 25.02.2018

Wundervoll gestaltete Passagen treffen leider auf viel zu viele rollende blutige Köpfe

Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)
0

Allgemeines:

Walter Moers und Florian Biege haben zusammen eine Graphic Novel gestaltet. Die Vorlage für diese Graphic Novel ist der Roman Die Stadt der Träumenden Bücher von Walter Moers, der bereits ...

Allgemeines:

Walter Moers und Florian Biege haben zusammen eine Graphic Novel gestaltet. Die Vorlage für diese Graphic Novel ist der Roman Die Stadt der Träumenden Bücher von Walter Moers, der bereits im Jahr 2004 veröffentlicht worden ist. Die Graphic Novel wurde in zwei Teile geteilt, der erste Teil ist im November 2017 erschienen. In Zusammenarbeit mit Florian Biege ist sie in prächtiger Art und Weise illustriert worden. Ich habe euch den ersten Teil bereits hier vorgestellt. Eigentlich habe ich ihn euch nicht vorgestellt, sondern von ihm vorgeschwärmt. Ein großartiger erster Teil der Graphic Novel, der in Buchhaim, der Stadt der träumenden Bücher, spielt.

Der Titel des zweiten Teils der Graphic Novel lautet: Die Stadt der Träumenden Bücher – Teil 2: Die Katakomben. Das Buch ist im Januar 2018 ebenfalls bei Knaus erschienen und hat aufwändig gestaltete 124 Seiten. Der Einband glänzt mit dem ersten Teil um die Wette und erneut ist das Buch ein Gesamtkunstwerk. Beim Blick auf das Cover wird man sogleich von einer düsteren Atmosphäre empfangen. Deutlich düsterer als beim ersten Teil.

Es empfiehlt sich natürlich, zuerst den ersten Teil zu lesen, da man der Geschichte sonst nicht folgen kann.

Inhalt:

„Buchhaim ist die „Stadt der Träumenden Bücher“, wo Bücher nicht nur spannend oder komisch sind, sondern auch in den Wahnsinn treiben oder sogar töten können. Walter Moers` fantastische Abenteuergeschichte um den jungen Dichter Hildegunst von Mythenmetz, der das Geheimnis eines makellosen Manuskriptes ergründet, hat weltweit die Leser begeistert. Nun gibt es diese Geschichte aus dem Abenteuerreich der Literatur als prächtige Graphic Novel. In jahrelanger Arbeit hat Walter Moers seinen Romantext auf die Bedürfnisse einer Graphic Novel umgearbeitet und in Form eines Szenarios Hunderte von Bildern skizziert, die Florian Biege in enger Zusammenarbeit mit dem Autor kongenial in einen brillanten Comic von plastischer Farbigkeit verwandelt hat. Herausgekommen sind zwei staunenswerte Bände, eine filmische Neuerzählung des Romans, angereichert mit einem Glossar und einer Panorama-Klapptafel (Band 1) und einem „Making of“ (Band 2).

Band 2, „Die Katakomben“, erzählt, wie Hildegunst aus der Gemeinschaft der Buchlinge vor den bösartigen Bücherjägern fliehen muss, anschließend dem Schattenkönig begegnet und den Rückweg an die Oberfläche Zamoniens antritt.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Bevor ich mit der Lektüre des zweiten Teils der Graphic Novel begonnen habe, habe ich lange überlegt, wie ich diese rezensieren soll. Mir war bereits im Vorfeld der Lektüre klar, dass diese Graphic Novel ebenso großartig wie der erste Teil gestaltet sein würde. Ich entschloss mich also dazu, den Fokus meiner zweiten Rezension auf die optische Gestaltung der Graphic Novel zu legen, der Inhalt von der Stadt der Träumenden Bücher ist ja schließlich so oder so bereits beeindruckend. Da ich den Inhalt der Vorlage kenne und liebe, habe ich mich inhaltlich nicht auf Überraschungen vorbereitet. Derart positiv eingestellt, begann ich mit der Lektüre. Und zu Beginn wurde ich auch nicht enttäuscht. Sowohl die Geschichte als auch die Bilder und die Gestaltung des Ganzen haben mich erneut vollkommen überzeugt. So detailverliebte Zeichnung und so gute Texte. Besser hätte es nicht sein können.

Doch dann geschah etwas, das den zweiten Teil der Graphic Novel für mich in seinem Gesamtwert etwas geschmälert hat. Die Katakomben ist definitiv kein Buch, das ihr mit euren Kindern lesen solltet oder mit ihnen lesen könnt. Beim ersten Teil der Graphic Novel habe ich sehr geschätzt, dass man ihn im Grunde genommen in jedem Alter hätte lesen können. Man hätte ihn beispielsweise auch seinen Kindern oder heranwachsenden Jugendlichen vorlesen oder ihn im Unterricht einsetzen können. Doch beim zweiten Teil ist das leider nicht uneingeschränkt möglich, denn er ist sehr blutig gestaltet. Diese Brutalität hat mich inhaltlich nicht überrascht, da das Buch sich an der Handlung des Romans orientiert, aber die Darstellungsform war für mich unerwartet. Natürlich habe ich persönlich kein Problem damit, wenn etwas einmal blutiger dargestellt ist, ich bewerte diese Darstellung in Hinblick auf das Buch als Gesamtkunstwerk. Und in Hinblick darauf passen die abgeschlagenen und bluttropfenden Köpfe einfach nicht zu dem, was die Graphic Novel bisher geliefert hat, und was ihr künstlerischer Anspruch zu sein schien. Von Brutalität zu lesen und diese visualisiert zu sehen, das sind immer zwei Paar Schuhe. Und ein wenig Blut hätte mich auch nicht gestört. In diesem Ausmaß muss ich jedoch in meiner Gesamtbewertung des zweiten Teils der Graphic Novel ein Herz abziehen. Könnt ihr das nachvollziehen?

Nichtsdestotrotz konnten mich die restlichen Seiten der Graphic Novel durch ihre Einzigartigkeit begeistern. Inhaltlich bereisen wir mit Hildegunst von Mythenmetz die Katakomben unter der Stadt Buchhaim. Auch die Buchlinge spielen erneut eine große Rolle und natürlich hat auch der Schattenkönig seinen langersehnten Auftritt.

Fazit:

Ein zweiter Teil, der sich inhaltlich und auch optisch sehen lassen kann. Wundervoll gestaltete Passagen treffen leider auf viel zu viele rollende blutige Köpfe. Aus diesem Grund gibt es von mir für den zweiten Teil nur vier Herzen.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Brandaktuell

City of Thieves
0

Am 09.02.2018 ist City of Thieves bei dtv erschienen. Ich durfte es vorab lesen – meine Rezension dazu findet ihr ab heute hier auf meinem Blog.

Allgemeines:

City of Thieves ist der Debütroman der Autorin ...

Am 09.02.2018 ist City of Thieves bei dtv erschienen. Ich durfte es vorab lesen – meine Rezension dazu findet ihr ab heute hier auf meinem Blog.

Allgemeines:

City of Thieves ist der Debütroman der Autorin Natalie C. Anderson. Anderson lebt in Genf, engagiert sich aber auch viel in Afrika und setzt sich für die Flüchtlingshilfe ein. Inhaltlich beschäftigt sie sich mit Themen wie Vertreibung und Zwangsmigration. Passend dazu setzt sich auch ihr Debütroman mit diesen Themen auseinander. Falls ihr euch für die Arbeit der Autorin interessiert, könnt ihr hier mehr über sie erfahren. City of Thieves hat 400 Seiten und trägt zusätzlich zur Bezeichnung Roman die Betitelung als Thriller.

Als interessant empfinde ich, dass der Originaltitel sich nicht auf City of Thieves beschränkt, sondern City of Saints and Thieves lautet. Als nicht ganz so gelungen würde ich ich die Gestaltung des Covers bezeichnen. Es sieht beinahe so aus, als ob das Mädchen auf dem Cover Basketball spielt oder eine ähnliche Sportart ausübt. Das Cover wirkt dadurch eher jugendlich, der Inhalt des Buches jedoch nicht. Das ist für mich eine Diskrepanz, durch die vermutlich eher eine jüngere Leserschaft angesprochen wird, für die das Buch nicht unbedingt gedacht ist.

Inhalt:

„Tina war 5, als sie mit ihrer Mutter aus ihrer Heimat, dem Kongo, fliehen musste und Zuflucht in Sangui City, Kenia, fand. Als ihre Mutter ermordet im Haus ihres Arbeitgebers aufgefunden wird, hat Tina nur noch ein Ziel: Rache zu nehmen für den Mord an ihrer Mutter. Die nächsten Jahre versucht sie auf der Straße zu überleben, unter dem Schutz der Goondas, der führenden Gang in Sangui City, die Tina zur Meisterdiebin ausbilden. Als endlich der Moment der Rache gekommen ist, muss Tina, jetzt 16, feststellen, dass die Wahrheit viel komplizierter und brutaler ist, als sie geahnt hat. Die Aufklärung des Mordes führt Tina zurück in den Kongo, wo sie erfährt, dass ihre Mutter ihr vieles aus der Vergangenheit verschwiegen hat. Und das bringt sie und die ihr Nahestehenden in tödliche Gefahr …“ (Quelle: dtv)

Meine Meinung:

Dieses Buch ist…:

Für alle Mädchen, die mehr sind als nur Flüchtlinge. (S. 5)

Ich kann euch bereits an dieser Stelle verraten, dass City of Thieves ein lesenswertes Buch ist. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite und eine hochaktuelle Thematik. Anderson hat das Buch allen Mädchen gewidmet, die mehr sind als nur Flüchtlinge. Als ich diese Widmung gelesen habe, war ich noch neugieriger auf den Inhalt des Buches. Da es in Kenia spielt, war es für mich bereits auf inhaltlicher Ebene ein Buch über eine Thematik, mit der ich mich noch nicht so häufig auseinandergesetzt habe. Kenia ist ein exotischer Handlungsort, der von Andersen beim Lesen so klar dargestellt wird, dass man sich beinahe vorstellen kann, selbst durch die Straßen von Sangui City zu wandeln.

Die Geschichte spielt im Afrika von heute, was dem Ganzen eine hochaktuelle Note verleiht. Warum musste die 16-Jährige Protagonistin Tina als Kind mit ihrer Mutter aus dem Kongo fliehen und warum fand sie Zuflucht in Kenia? Die Aufklärung dieser Fragen führt Tina zurück in den Kongo. Was sie dort erlebt, ist faszinierend beschrieben. Faszinierend und schockierend. Während des Lesens wollte ich nicht in Tinas Haut stecken. Sie ist eine tapfere Protagonistin, eine Protagonistin, die vom Leben gezeichnet worden ist und trotzdem ihren Weg geht. Die Auflösung des Rätsels hat mich unvorhergesehen getroffen. Ich wusste an keiner Stelle der Geschichte, wie alles ausgehen wird. Ich hatte zwar Vermutungen, diese wurden jedoch nicht bestätigt. Das ist eine große Kunst, die Anderson zu beherrschen scheint.

Trotzdem ist City of Thieves ein Buch, das bei mir nicht lange im Gedächtnis geblieben ist. Ich kann euch eigentlich gar nicht so genau erklären, wieso das so ist. Ich habe es gelesen. Ich habe es gerne gelesen. Es hat mich beeindruckt. Aber wenn ich es jetzt rückblickend betrachte, würde ich es euch nicht als ein Buch empfehlen, das ihr unbedingt gelesen haben müsst. Es gibt Bücher, die man jedem Leser ans Herz legen möchte, die jeder gelesen haben sollte. Und es gibt Bücher, die zwar während des Lesens beeindruckend sind, und zudem eine spannende und fesselnde Geschichte erzählen, aber denen eben irgendwie das gewisse Etwas fehlt. Das gewisse Etwas, das sie zu Büchern macht, für die ich fünf Herzen vergeben möchte und auch guten Gewissens vergeben kann. Anderson hat mich gut unterhalten, sie hat eine wichtige Thematik aufgegriffen und ich habe viel gelernt. Aber trotzdem hat mich ihre Geschichte nicht über alle Maße beeindruckt. Ihr Schreibstil war gut zu lesen, aber ich wollte nicht immer mehr davon haben. Ich bin zwar durch die Seiten geflogen, aber ich möchte nicht sofort den nächsten Roman aus ihrer Feder lesen. Wisst ihr was ich damit meine?

Fazit:

Ein Buch, das eine brandaktuelle das Afrika von heute betreffende Thematik behandelt. Nichtsdestotrotz konnte Anderson mich nicht vollständig von sich und ihrer Geschichte überzeugen. Deshalb vergebe ich nicht fünf, sondern nur vier Herzen.

Veröffentlicht am 23.01.2018

Man muss diese Art von Buch mögen!

Babbitt
0

Allgemeines:

Sinclair Lewis‘ Babbitt erschien bereits 1922 in Amerika. Dort ist es zum Klassiker geworden. Es wurde neu ins Deutsche übersetzt und erschien 2017 im Manesse Verlag. Babbitt umfasst inklusive ...

Allgemeines:

Sinclair Lewis‘ Babbitt erschien bereits 1922 in Amerika. Dort ist es zum Klassiker geworden. Es wurde neu ins Deutsche übersetzt und erschien 2017 im Manesse Verlag. Babbitt umfasst inklusive des Nachworts und der Anmerkungen von Michael Köhlmeier 782 Seiten.

Sinclair Lewis lebte von 1885-1951. Er arbeitete unter anderem als Journalist und Lektor und erhielt 1930 als erster US-Amerikaner den Literaturnobelpreis. Diese Verleihung hatte er besonders seinem Roman Babbitt zu verdanken, der große Aufmerksamkeit erregte. Sein Lebenswerk zeichnet sich durch eine kritische Haltung gegenüber gesellschaftlicher Entwicklungen aus: Er legte seinen Finger stets in die Wunde. Lewis selber war ein schwieriger Mensch, der Alkohol machte ihn reizbar und unberechenbar, worunter seine beiden Ehefrauen sehr gelitten haben.

Inhalt:

„In seinem ereignislosen, durchschnittlichen Kleinstadtleben hat der Immobilienmakler George F. Babbitt sich recht bequem eingerichtet. Seine drei Kinder sind wohlgeraten, wenn sie auch meist nicht auf ihn hören; mit seiner Frau verbinden ihn liebgewonnene Gewohnheiten. Sein ganzes Streben ist auf gesellschaftliche Anerkennung und wirtschaftlichen Aufstieg gerichtet. Bis ihm eines Tages bewusst wird, dass er all dies so nie gewollt hat, und einen Ausbruchsversuch wagt. Mit feinem Spott, ironischem Witz und stets voller Sympathie für den charakterschwachen Protagonisten erzählt der Roman, wie Babbitt sein rebellisches Selbst wiederentdeckt.“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Bücher, die bei Manesse erscheinen, sind bereits, ohne dass man ihren Inhalt kennt, einfach schön anzusehen. Das handliche Format, die ausgesprochen hochwertige Bindung, sowie die Gestaltung der Cover sind immer ein Augenschmaus. Das gilt auch für Babbitt. Der Umschlag ist in den Farben und der Struktur der amerikanischen Flagge gehalten. Der Protagonist Babbitt ist ebenfalls integriert. Alles ist eher minimalistisch angelegt und dadurch umso beeindruckender.

Beim Lesen des Klappentextes von Babbitt (der glücklicherweise nicht zu viel verrät) musste ich an Der große Gatsby denken und wurde sofort neugierig auf dieses Buch. Auch die Romane von Yates passen in dieses Genre. Das Buch ist wirklich gut übersetzt und fängt so die Sprache der 1920er sehr gut ein. Insgesamt hat Babbit so manche Längen, die sicherlich für den interessierten Leser, wenn es um das Geschehen in englischen Clubs geht, wichtig sind. Für mich waren diese Abschnitte uninteressant und haben mich aus dem Lesefluss gerissen.

Zum Inhalt: Schauplatz ist eine fiktive Stadt in Amerika, Zenith. Unser Protagonist George F. Babbitt, überzeugter Republikaner, 46 Jahre alt, verheiratet, drei Kinder, ist ein rücksichtsloser erfolgreicher Immobilienmakler. In seinem Privatleben allerdings verläuft alles nach „Schema F“, auch sein erfolgreiches Berufsleben weist die immer gleichen Abläufe auf. Zudem ist er zu Hause ein richtiges Ekelpaket. Er verachtet seine Frau, hat kaum Verständnis für seine Kinder und kreist in seinem Gedanken nur um sich selbst. Wichtig sind ihm Äußerlichkeiten: Ist die Anzughose gebügelt? Ist das Haus standesgemäß? Sehe ich gut aus? Ab und an überfällt ihn ein schlechtes Gewissen, aber das hält nicht lange an. Und eigentlich ist er zu bedauern, denn die Rolle, die er in Beruf und Privatleben einnimmt, macht ihn fertig. Er möchte ausbrechen, schafft es aber nicht. Zum Glück gib es noch seinen besten Freund Paul, den er schon aus Kindertagen kennt.

Man kann bei diesem Buch von einem satirischen Roman sprechen, der einen kritischen Blick auf die amerikanische Gesellschaft der 1920er Jahre wirft: das vordergründig ach so tolle Leben in den Vorstädten, die Selbstgefälligkeit der Menschen, die vorgebliche Freundlichkeit, die oft nur geheuchelt ist, und auch die Religiosität, die oft nur als Vorwand dient, um gut dazustehen. Kurz gesagt: Es geht um das Spießertum der (amerikanischen) Gesellschaft.

Ein hochaktuelles Buch, wenn man sich die politische Situation im heutigen Amerika unter Trump vergegenwärtigt.

Fazit:

Man muss diese Art von Buch mögen, sonst hat man keine Chance, die 782 Seiten zu schaffen. Ich mag dieses Buch, nur manche Längen gefallen mir nicht!