Zum Inhalt:
Das Geschehen setzt ein paar Monate nach denen vom vorherigen Band. Dieses Mal wird die Geschichte hauptsächlich in der Ich Perspektive aus Alexanders Sicht erzählt.
Ich war sehr gespannt auf das Buch! Der Klappentext verspricht neben dem Wiedersehen mit Clara und Alexander endlich auch die Hochzeit von Edward und David.
Überzeugen konnte mich das Buch allerdings nicht allzu sehr, wie vor allem Band 1 bis 3.
Clara und X sind gerade politisch in Amerika unterwegs, glücklich mit ihrer Tochter. Sobald sie aber wieder zurück in England sind, beginnt Geneva Lee damit, die Beziehung mit Problemen zu belasten, von denen ich eigentlich dachte, die wären schon längst abgehakt. Aber nein. Die Charaktere fallen in alte Muster, Streitgründe, die in den vorherigen Bänden aufgetreten sind, finden wir auch hier wieder. Ich persönlich fand das etwas schade. Die beiden haben bereits in Band 1 bis 3 einiges durchgemacht, mussten sich trennen, wieder zusammen kommen und haben beide Veränderungen im Charakter durchgemacht, was mir auch echt gefiel. Das hat man hier, vor allem zu Anfang, aber nicht mehr wirklich gemerkt.
Auch auf Smith und Belle treffen wir, indem die Erzählperspektive der 3. Person beide zwischendurch immer mal wieder vertritt. Auch bei ihnen ist es ähnlich, dass Geneva nochmal auf etwas zurück greift, wobei bei denen ein Problem vom 6. Band aufgegriffen wurde, was etwas problematischer war. So, wie ich Belles Charakter in ihren Büchern kennengelernt habe, hat mich das aber auch nicht gewundert, dass Geneva Lee dieses nochmal aufgegriffen hat. Es war sogar notwendig, denke ich.
Wie gesagt, habe ich mich auch sehr auf die lang ersehnte Hochzeit von Edward und David gefreut. Auch aus dessen Perspektive erzählt Geneva zum Teil die Geschichte, indem sie sich wieder der 3. Person bedient. Der Teil, den deren Hochzeit einnimmt, war wirklich so minimal, dass ich davon einfach nur enttäuscht war. Lieber wurden die Seiten mit Wiederholungen oder neuen Handlungssträngen gefüllt, die für mich teils so unnötig waren, weil sie nicht wirklich groß von Bedeutung waren. Hauptsache es wurde mal erwähnt.
Auch hier versucht Geneva wieder diese Spannung mit hineinzubringen, indem sie den Vorfall von damals, auf Alexanders und Claras Hochzeit, bei dem auch Alexanders Vater starb, mit aufgegriffen hat. An sich nichts schlechtes und das hat mich auch wirklich interessiert, aber die Umsetzung gefiel mir nicht allzu gut, weil mir vor allem die Aufklärungen viel zu lasch abgetan wurden. Die Geschichte an sich umfasst 284 Seiten, viel zu wenig, für so viel Potential.
Mit den letzten etwa 80 Seiten erst konnte Geneva wenigstens noch etwas Sympathiepunkte für die Geschichte gewinnen.
Zu den Charakteren:
Alexander hat mich zu Anfang etwas genervt. Wie schon erwähnt, fielen die Chraktere wieder in alte Mustert und man hat das Gefühl, man befindet sich nochmal in Band 1 und 2, bei Alexander war das besonders zu sehen. Alexander kann seine dunkle Seite, wenn es um die Sicherheit von Clara geht, nicht verbergen. Er will sie beschützen. Wie kann er das also am besten zum Ausdruck bringen? Ach ja, er fesselt sie und lässt sie hilflos im Zimmer, nur um Sicherheit zu haben, dass sie noch da ist, wenn er zurück kommt. Große Klasse, echt. Ist ja nicht so, als wäre er nicht schon einmal darüber hinaus gewesen. Auch seine besitzergreifende, fast schon paranoide Seite kam wieder zum Vorschein, wofür ich ihn echt wachrütteln wollte. Am besten alles und jeden von Clara fernhalten ... nicht mit Clara, X!
Zum Glück hat sich das, wie gesagt, aber in den letzten Seiten wieder gelegt und Alexander hat auch selbst gemerkt, dass er nicht immer alles allein stemmen kann, sondern auch auf Claras Unterstützung zurück greifen kann. Klar, hat er eine große Verantwortung zu tragen, aber die Ehe ist auch dafür da, dass man jemanden hat, auf den man sich verlassen kann.
Clara hat dabei natürlich nicht die ganze Zeit mit gemacht und Alexander durchaus gezeigt, welche Konsequenzen seine Handlungen haben. Das war, wie ich finde, auch durchaus notwendig.
Von Smith und Belle war ich eher positiv überrascht. Bis auf einen Vorfall am Anfang, haben sie sich doch zusammen gerissen, miteinander gesprochen und ihre Probleme gemeinsam bewältigt. Smith war da offener Belle gegenüber, auch trotz seines Bedürfnisses, Belle - genauso wie X Clara - vor allem zu beschützen. Und nach allem, was sie in Band 5 und 6 durch gemacht haben, gönne ich es ihnen auch, dass sie ihr Glück gefunden haben.
Edward und David mochte ich in den vorherigen Bänden bereits, war hier aber etwas überrascht, dass doch so wenig von ihnen kam. Es gab so viel Potential bei ihrer Geschichte. Leider hat diese in den 284 Seiten nicht allzu viel Platz gefunden und wurde dann auch noch mit Problemen belastet, die fast schon ein bisschen lächerlich wirkten.
Die Nebencharaktere waren in Ordnung. Man trifft auf viele bekannte Gesichter, die natürlich ab und zu auch Abwechslung mit hinein bringen.
Der Schreibstil war auch in Ordnung. Eben gewohnt leicht und locker gehalten, sodass man schnell voran kommt und die Seiten nur so dahin fliegen.
Fazit
Insgesamt hat mich das Buch eher enttäuscht als begeistert und das ist echt schade, da ich mich gefreut habe, mal wieder etwas von der Königsfamilie zu lesen. Für mich wirkt es leider einfach nur so, als hätte Geneva für dieses Wiedersehen so viel geplant, aber in der Umsetzung doch nicht so wirklich gewusst, wie sie es machen soll. Die letzten 80 Seiten waren auf jeden Fall das Highlight und haben gezeigt, warum ich die Bücher schlussendlich gern gelesen habe.