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Veröffentlicht am 30.04.2018

Kreuzkruzifix!

Kluftinger
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Kluftinger ist Opa und geht völlig in seiner Oparolle auf. Nicht mal der Doktor Langhammer kann ihn groß nerven, obwohl dessen Hund Wittgenstein teilweise mehr zu einem produktiven Gespräch beiträgt als ...

Kluftinger ist Opa und geht völlig in seiner Oparolle auf. Nicht mal der Doktor Langhammer kann ihn groß nerven, obwohl dessen Hund Wittgenstein teilweise mehr zu einem produktiven Gespräch beiträgt als er. Dass plötzlich auf dem Friedhof ein Kreuz mit Kluftingers Namen auftaucht, stört ihn da schon mehr, allerdings mehr wegen der Reaktionen seines Umfelds, als dass Klufti selbst es ernstnehmen würde. Außerdem hat er noch anderes zu tun, sich zum Beispiel Sorgen um seinen Kollegen Strobel zu machen oder seinen Sohn beim Autokauf zu beraten. Doch irgendwer scheint ihm wirklich nach dem Leben zu trachten und Klufti muss sich Jugenderinnerungen stellen, die er lieber vergessen hätte - und dem ungeliebten Vornamen.

Bis jetzt hatte ich nur die (unterhaltsamen) Filme gelesen, ich bin also ganz neu in der Kluftingerbücherwelt. Überraschenderweise - denn ich hatte Angst, dass es in Richtung des für mich unerträglichen Eberhofer ginge - machte das Buch Spaß zu lesen, auch oder vielleicht gerade weil jedes Klischee bedient wurde. Zu sagen, ich war direkt begeistert, käme der Sache schon nahe, bis ... ja, bis die Autoren einfach nicht wussten, wann sie besser Schluss machen und noch mal völlig überflüssige 100 Seiten dranhängten, die nichts klärten, etwas Neues aufmachten und zumindest mich äußerst unbefriedigt zurückließen. Dass vieles vorhersehbar war, finde ich schade, aber okay für einen Regiokrimi, aber das Ende war zu lang, zu sinnlos und von allen Handlungen - gerade Kluftingers aus - an den Haaren herbeigezogen und nicht nachvollziehbar. 3,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Geisterhaft

Im Kraftstrom des Satan-Seth
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Victor Berlington ist ein junger, reicher, adliger Erbe, den im Moment jedoch ein paar Probleme plagen. Seine vor kurzem gestorbenen Eltern suchen sein Herrenhaus auf und können ihn nicht in Ruhe lassen. ...

Victor Berlington ist ein junger, reicher, adliger Erbe, den im Moment jedoch ein paar Probleme plagen. Seine vor kurzem gestorbenen Eltern suchen sein Herrenhaus auf und können ihn nicht in Ruhe lassen. Aus diesem Grund wendet er sich an zwei Damen einer Geistergesellschaft, Giselle und Fiona. Fiona stammt aus der Linie weißer Hexen ab, während Giselle immerhin den Geist ihres verstorbenen Mannes sehen kann, der ihr gelegentlich zur Seite steht. Zur selben Zeit verschwinden zwei junge Männer aus Victors Bekanntenkreis und der ehemalige amerikanische Polizist Elliot Breeches, jetzt als Privatdetektiv in London unterwegs, sucht nach ihnen. Auch die beiden Künstler Veronica und Alec stoßen auf die Truppe um Berlington und gemeinsam kommen sie einer gefährlichen, dämonischen Macht auf die Spur.

Es ist zum Großteil eine spannende Lektüre, die tief in das Ende des 19. Jahrhunderts eintauchen lässt. Die Athmosphäre wurde gut getroffen, zumindest auf dieser Seite der Realität. Sobald es hinübergeht in die Anderwelt, wird es ein bisschen fad, da Fiona wirklich erstaunliche Kräfte besitzt, welche die schlimmsten Sachen fast immer relativieren. Gegen queere Paare habe ich nichts, wer sich daran jedoch stört, sollte die Finger von dem Buch lassen. Es gibt sowohl zwei Männer, die sich lieben, als auch zwei Frauen. Was mir allerdings gefehlt hat, war der Steampunk, der doch vorkommen sollte, da gab es nichts. Trotzdem unterhaltsam und durchaus lesenswert.

Veröffentlicht am 04.03.2018

Heißkalt

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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In einer Welt, in der sich besonders begabte Menschen - die Fire- und die Frostbloods - bekämpfen, ist Ruby eine der letzten Firebloods. Die Firebloods werden gnadenlos von den Soldaten des Frostkönigs ...

In einer Welt, in der sich besonders begabte Menschen - die Fire- und die Frostbloods - bekämpfen, ist Ruby eine der letzten Firebloods. Die Firebloods werden gnadenlos von den Soldaten des Frostkönigs gejagt, wenn man sie erwischt, landen sie im Gefängnis oder schlimmer noch, in der Arena des Königs, der zur Belustigung seines Volkes so etwas wie Gladiatorenkämpfe durchführen lässt. Ruby wird gefangengenommen, wobei ihre Mutter ums Leben kommt und sie darbt ein halbes Jahr unter grausamsten Umständen in einem Kerker vor sich hin, bevor ausgerechnet eine Gruppe Frostbloods sie befreit. Sie soll ihnen helfen, den Eisthron des Königs zu zerstören, denn in diesem soll eine dunkle Macht existieren, welche den Charakter des Königs zerstört.

Für einen Jugendfantasy mit starken Liebesgedönsanteil war die Geschichte nicht so schlecht. In die richtige Richtung ging schon mal, dass der Held nicht mega schön war, dass die Heldin nirgendswo anders mehr hinsehen konnte. Sein Gesicht war durch einen Mordanschlag vernarbt, andererseits habe ich seine Augenfarbe nicht verstanden. Da waren so viele Blautöne drin, dass seine Augen hätten flackern müssen wie ein Neonschild. Irgendein Humbug in Jugendfantasy muss wohl sein. Das Buch war gut geschrieben, die Handlung ging rasch voran, es war allerdings auch so durchsichtig wie eine geputzte Fensterscheibe. Auch moralische Dilemma wurden angeschnitten, hätten aber auch gern vertieft werden dürfen. Soweit ich verstanden habe, handelt es sich um eine Trilogie, allerdings könnte das Buch auch für sich allein stehen. 3,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Traue niemandem

Der Mond des Vergessens
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Nail ist ein Waisenjunge, der bei seinem gestrengen Mentor Shawcraft aufwächst. Tala und Jondralyn sind die Töchter eines in der Schlacht gefallenen Königs, deren Bruder Jovan sich zu einem Tyrannen entwickelt ...

Nail ist ein Waisenjunge, der bei seinem gestrengen Mentor Shawcraft aufwächst. Tala und Jondralyn sind die Töchter eines in der Schlacht gefallenen Königs, deren Bruder Jovan sich zu einem Tyrannen entwickelt hat. Dann gibt es noch Aeros, den Engelsprinzen, der mit seiner Streitmacht auf brutalste Art und Weise Länder überfällt und erobert. Während die Adligen ihre eigenen Ziele intrigant verfolgen, will Nail eigentlich nur anerkannt werden und das Mädchen küssen, in welches er verliebt ist. Doch die Eroberer machen auch nicht vor seinem Dorf halt, sie metzeln alles nieder und nehmen den Rest der Bevölkerung als Sklaven. Nail und ein paar der Dörfler können fliehen, doch das ist erst der Anfang einer Odyssee, deren Ausgang alles andere als in Stein gemeißelt ist, egal, was die Priester und Geistlichen dazu sagen.

Ich bewundere die Welt, die erschaffen wurde. Sie mag nicht megakomplex sein, man steigt schnell durch, aber sie hat Substanz. Jeweils vor den einzelnen Kapiteln gibt es Auszüge aus den verschiedenen religiösen Schriften, und man weiß, wer an was glaubt und was dieser Glaube aussagt. Womit ich jedoch gar nicht klar kam, waren eigentlich fast alle Protagonisten. Ich fand sie alle mega unsympathisch und gerade die, die als die wichtigsten vorgestellt wurden, mega dumm. Ständig wurde mir erzählt, wie stark und gut im Schwertkampf Nail ist - zwei Seiten weiter wird er gleich von zwei Dörflern per Schwert verprügelt. Jondralyn, so wurde mir mitgeteilt, sei mega schlau und voll die Schwertkämpferin - wieder zwei Seiten weiter lässt sie sich per Schwert von ihrem Bruder verprügeln, dem König, der wohl wenig Zeit zum Trainieren hat. Außerdem waren alle ihre Handlungen so dermaßen dumm und genau das Gegenteil dessen, was ein kurz mitdenkender Zeitgenosse tun würde, dass ich sie nur absolut nicht ausstehen konnte. Das galt für 90 Prozent aller Beteiligten hier, sodass mir am Ende eigentlich auch egal war, was aus ihnen wurde. Das bibelstarke Buch von fast 900 Seiten lässt sich schnell lesen, der Schreibstil ist angenehm, aber da mir das Schicksal aller so derart gleichgültig ist, werde ich die Nachfolger nicht lesen. 3,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Der Chaoten zweiter Fall

Das Revier der schrägen Vögel
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Ein ehemaliges hohes Mitglied der Polizei wird ermordet, und das auf offener Straße. Vorher ist er schwer misshandelt worden, wie Spuren an seinem Körper verraten. Eigentlich ein Fall, der zu frisch und ...

Ein ehemaliges hohes Mitglied der Polizei wird ermordet, und das auf offener Straße. Vorher ist er schwer misshandelt worden, wie Spuren an seinem Körper verraten. Eigentlich ein Fall, der zu frisch und brisant ist für die Chaotentruppe von Anne Capestan - wenn es sich nicht um ihren Ex-Schwiegervater handeln würde. Und der Mord an dem Ex-Schwiegervater bedingt, dass sie mit ihrem Ex-Mann reden muss. Natürlich bleibt es weder bei dem einzigen Mordfall noch bei der uns bekannten Chaotentruppe, denn die bekommen Zuwachs. Erst einen Polizisten, der eindeutig nicht in die Zeit passt, denn er fühlt sich als Musketier des 17. Jahrhunderts und später einem in Ungnade gefallenen dunkelhäutigen Elitebullen. Dazu kommt, dass sie wieder Dreck über einen von der Polizei ausgraben und wer weiß? Vielleicht ist einer von ihnen selbst ein Mörder ... Gelegenheit genug für Chaos und Durcheinander.

Der zweite Fall von Kommando Abstellgleis war nicht schlecht, aber es kam nicht an die Genialität des ersten Bandes heran. Es fängt schon mal damit an, dass das Familiäre viel zu breit getreten wurde. Ab und zu mal einen Einblick in die Familien oder Hintergründe der schrägen Vögel ist gut und schön, aber mir hätte das, was ich von den Einzelnen im ersten Teil erfahren habe, vollkommen gereicht. Dann war mir zuviel des Angeschmachte zwischen Capestan und ihrem Ex - ich hab keinen Bock mehr zu lesen, wie zwei Leute, die sich getrennt haben, eigentlich im Inneren auch nach fast zwanzig Jahren noch total verliebt ineinander sind. Bleibt nur zu sagen, dass erstens die Sprecherin total genial war, wie auch schon beim ersten dieser Bücher - das Französische perlt von ihren Lippen, als würde sie nichts anderes sprechen, und dass ich hoffe, im nächsten Band wieder mehr Situationskomik und weniger Familiengedöns zu lesen. 3,5/5 Punkten.