Info: Auf ins Land der Lebkuchenhäuser, verwandelten Prinzen und magischen Männchen! Das Hörbuch »Hänsel und Gretel und weitere Märchen« enthält fünf liebevoll inszenierte Original-Hörspiele aus den 50er- und 60er-Jahren, die mit großen Sprechern wie Eduard Marks und eigens komponierter Orchestermusik begeistern:
Hänsel und Gretel, Produktion: 1960
Schneeweißchen und Rosenrot, Produktion: 1958
Hans im Glück, Produktion: 1959, 2006
Der Wolf und die sieben Geißlein, Produktion: 1956, 2006
Rumpelstilzchen, Produktion: 1959, 2006
Hörspiele mit Eduard Marks, Inge Meysel u.v.a.
1 CD | ca. 59 min
Klappentext: Sándor Ferenczy, Deutschlands großer Schallplatten - Produzent, vertonte die beliebten Märchen der Brüder Grimm mit großartigen Sprechern wie Eduard Marks, Hans Irle und Inge Meysel mit eigens komponierter Orchestermusik und erschuf ein unvergessliches Hörerlebnis für die ganze Familie.
Die Brüder Grimm: Wie entstanden die Märchen?
Schon als kleine Kinder bekamen die grimmschen Kinder "Märchenkost". Ältere Verwandte und Freunde der Familie erzählten ihnen bei Besuchen Märchen und Legenden. Auf diese Weise lernten die Brüder Grimm die Volksmärchen kennen. Wo sie auch waren, suchten sie Menschen auf, die erzählen konnten. Die Brüder und manchmal auch die Schwester Lotte reisten weit, um Märchenerzähler anzutreffen. Auf diese Weise sammelten sie viele Märchen.
Jacob und Wilhelm war es wichtig, dass ursprünglich und wortwörtlich erzählt wurde, damit sie das Erzählte exakt niederschreiben konnten. Sicher haben die Geschichten an sich die Brüder Grimm fasziniert, aber sie wurden von einem staken Willen getrieben, die Märchen als deutsches Kulturgut zu dokumentieren.
Was haben die Brüder Grimm noch geschrieben?
Nach 6 Jahren systematischen Sammelns, wurde zu Weihnachten 1812 die erste Märchensammlung "Kinder- und Hausmärchen" herausgegeben. Die Sammlung wurde ein großer Erfolg. Die Kinder lasen die Märchen mit Begeisterung, aber auch die Erwachsenen.
Dabei stellte sich die Frage: Waren die Märchen für Kinder geeignet? Wilhelm war der Ansicht, dass die Märchen einen großen Reichtum bedeuteten, und dass jeder sie lesen sollte. Die Eltern sollten jedoch die Grausamkeiten der Märchen ein wenig mildern. Und grausam waren die Märchen damals. Die Kinder wurden von ihren bösen Stiefmüttern aufgefressen oder schlimm bestraft. Die Geschichte wurde anfangs durch die Sprache nicht ausgemalt, sondern die Handlung vom Erzähler schlicht und direkt übernommen. Ja, das Opfer landete, ohne um den heißen Brei herum zu reden, direkt im Hexenkessel. Die Brüder Grimm schrieben über 200 Märchen nieder. Während ihrer Lebenszeit wurden diese fortlaufend bearbeitet und weiterentwickelt. Besonders Wilhelm verschönerte und milderte die Sprache.
Im Jahr 1816 wurde die nächste Märchensammlung herausgegeben. Diese war mit mehr Illustrationen (Bildern) vom jüngeren Bruder Ludwig Emil versehen. Drei Jahre später veröffentlichte Jacob seine Grammatik, die eine große Bedeutung für die deutsche Sprachforschung bekam. Von nun an war Jacob der wirkliche Forscher und Wilhelm der Lehrer. Die Brüder Grimm erfanden ihre Märchen nicht selbst, sondern schrieben mündlich überlieferte Erzählungen nieder.
Am Ende: Jakob Ludwig Karl Grimm wurde am 4.1.1785 in Hanau geboren, sein Bruder Wilhelm Karl Grimm am 24.2.1786 am gleichen Ort. Der Vater war Jurist. Die Kinder lebten die ersten Jahre ihrer Jugend in Steinau und sie besuchten das Lyzeum im Kassel. Seit 1829 bzw. 1839 waren sie Professoren in Kassel. Aufgrund ihrer Teilnahme am Protest der "Göttinger Sieben" wurden sie des Landes verwiesen. Seit etwa 1840 lebten beide in Berlin. Jakob Grimm starb am 20.9.1863 in Berlin, sein Bruder am 16.12.1859 am gleichen Ort.
Quelle: gutenberg.spiegel.de und labbe.de
Bewertungen:
Als erstes muss ich anmerken, dass das Märchen "Rumpelstilzchen" in der Lovelybooks - Info nicht aufgeführt ist!
Hänsel und Gretel: Der Sprecher dieses Märchens, Eduard Marks, passt perfekt zur Geschichte. Ich glaube, dass ist in diesem Märchen der beste Sprecher für mich! Diese Version der Geschichte kannte ich zuvor noch nicht: Leibliche Mutter statt Stiefmutter und die fehlenden Brotkrumen haben mir gefehlt. Trotzdem eines der Märchen, die ich sehr gerne höre und lese.
Schneeweißchen und Rosenrot: Alle Sprecher dieses Märchens haben mir sehr gut gefallen, besonders der Bär, gesprochen von Benno Gellenbeck. Das alte Märchen ist fast genau so, wie ich es in Erinnerung habe. Klar, Dialoge sind nie zu 100 % gleich. Aber ich muss auch sagen, dass es nie zu meinen liebsten Märchen gehörte.
Hans im Glück: Auch ein Märchen, das ich so von damals kenne. Es ist immer wieder aktuell: Was ist eigentlich Glück? Was macht wirklich glücklich? Eine Frage, die wir in unserer Gesellschaft ja heiß diskutieren, immer und immer wieder. Deshalb das Märchen auch noch heute eine enorme Aussagekraft. Witzig fand ich den Liedrefrain, der gesungen wurde, wenn Hans ein Gegenstand gegen ein anderes getauscht hat. :)
Der Wolf und die sieben Geißlein: Das ist eines meiner Favoriten Märchen. Habe ich immer wieder gerne gehört, mehr gehört als gelesen sogar! :D Es ist etwas anders als die Version, die ich kenne. Hier fehlt das Klopfzeichen, dass die Mutter den Geißlein zeigt. Der Wolf hat hier die beste Stimme, von Benno Gellenbeck stimmig vorgetragen. Hat mir sehr gut gefallen!
Rumpelstilzchen: Die Rumpelstilzchen -Stimme, gesprochen von Wilhelm Walter, hat mir nicht so gut gefallen. Für mich hat es nicht zur Rumpelstilzchen - Figur gepasst! Ein wirklich merkwürdiges Ende hat diese Version, ansonsten ist es gut wiederzuerkennen.
Fazit: Dieses Hörbuch kommt zu meinen anderen Hörschätzen, ich gebe es nicht mehr her!