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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2018

Unbedingt Lesen!

Fliegende Hunde
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Oksana und Lena fristen ihr Teenager-Dasein in einem tristen Vorort von Sankt Petersburg ohne große Perspektiven, lediglich ihre Freundschaft gibt ihnen Halt. Bis Lena eines Tages ein Angebot von einer ...

Oksana und Lena fristen ihr Teenager-Dasein in einem tristen Vorort von Sankt Petersburg ohne große Perspektiven, lediglich ihre Freundschaft gibt ihnen Halt. Bis Lena eines Tages ein Angebot von einer Modelagentur aus Shanghai bekommt und für drei Monaten ihrem traurigem Alltag entfliehen kann.
Diese Reise ändert alles - nicht nur für Lena, sondern auch für Oksana.

Das Cover finde ich lustig. Der Dackel mit flügeln passt super zu der Geschichte und auch der Titel passt wie die Faust aufs Auge - auch wenn man das zu Beginn nicht so ganz glauben mag.

Schon auf den ersten Seiten des Buches war für mich klar, dass es mich begeistern würde.
Die Leichtigkeit mit der die Geschichten zweier so verschiedener Mädchen beschrieben werden, die doch das gleiche Schicksal teilen hat mich beeindruckt.
Die Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit hat mich komplett gefangen genommen, sodass ich geradezu durch die Seiten geflogen bin.
Beide Mädchen haben mir gleichermaßen gefallen, auch wenn ich Oksana ein klein wenig lieber mochte.
Sie erscheint mir irgendwie erwachsener, auch wenn ihr Herumgeistern in dem Hungerforum vielleicht zunächst etwas anderes vermuten lässt.
Lena dagegen ist ein wenig kindlicher und benimmt sich öfter trotzig, was mich ein wenig genervt hat.
Ich fand allerdings sehr schön, dass auch das Umfeld der beiden Mädchen mit einbezogen wurde.
Zum Beispiel Mammut, der zum Reifeprozess von Oksana einiges beigetragen hat und der mir richtig ans Herz gewachsen ist.
Oder auch das Schicksal von Oksanas Eltern und das von Baba Polja, das die beiden Mädchen auf ganz unterschiedliche Weise geformt hat.
Da ich schonmal inj Sankt Petersburg war, viel es mir leicht mir Krylatowo bildlich vorzustellen, auch wenn es gar nicht existiert.
Die tristen, verfallenen Plattenbauten kenne ich aus meiner Heimat und auch die Ömchen, die auf den Bänken sitzen und besser sind als jede Überwachungskamera kommen mir sehr bekannt vor.
Die Atmosphäre, die Wlada Kolosowa in ihrem Buch aufgebaut hat, schwankt von lustig und humorvoll zu erdrückend und beklemmend.
Aber gerade diese Mischung macht das Buch in meinen Augen so interessant und lesenswert, denn bei mir kam nie ein Gefühl der Langeweile auf, auch wenn nicht zig Leute auf mysteriöse Weise umkommen oder ein Vampir in der Sonne glitzert.
Lediglich vom Ende hätte ich mir eine bessere Auflösung gewünscht, denn so hänge ich noch ein wenig zwischen den Seilen.

Fazit:
Ein toller Roman über Freundschaft, Traurigkeit und die kleinen Freuden des Lebens. Sollte man unbedingt gelesen haben!

Veröffentlicht am 06.02.2018

Fantastisch!

Kitchen
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Einsamkeit ist wohl ein Gefühl, das jeder von uns kennt. Die einen trifft es härter, die anderen kommen besser damit klar.
Doch wir alle haben damit zu kämpfen und wir alle müssen einen Weg finden, damit ...

Einsamkeit ist wohl ein Gefühl, das jeder von uns kennt. Die einen trifft es härter, die anderen kommen besser damit klar.
Doch wir alle haben damit zu kämpfen und wir alle müssen einen Weg finden, damit umzugehen.

Das Cover fand ich am Anfang ziemlich langweilig und nichtssagend. Aber wenn man sich ein wenig in die Geschichte reingelesen hat, gewinnt es unglaublich an Bedeutung und passt daher einfach perfekt.

Ich weiß gar nicht wo ich mit dieser Rezension anfangen soll...eigentlich wollte ich eine Nacht drüber schlafen, um die Eindrücke aus dem Buch zu verarbeiten, aber mich hat es einfach in den Fingern gejuckt meine Meinung zu diesem Buch niederzuschreiben.
Ich muss gestehen, ich war ein wenig skeptisch. Das ist eigentlich so gar nicht mein Genre, und eigentlich mache ich mir aus asiatischen Romanen auch nicht viel - die sprechen mich einfach generell nicht an.
Da dies ein Geburtstagsgeschenk war, hab ich aber beschlossen ihm eine Chance zu geben.
Und ich bereue es keine Sekunde, ganz im Gegenteil: ich würde es bereuen, wenn ich es im Schrank hätte verstauben lassen.
Über die Handlung kann ich nicht viel sagen, denn an sich passiert nichts spannendes: keine wilden Verfolgungsjagden, keine dubiosen Morde und keine Vampire, die in der Sonne glitzern.
Einfach nur eine Handvoll Menschen, die versuchen mit ihrer Einsamkeit zurechtzukommen.
Aber das Buch ist so poetisch und so einfühlsam geschrieben, dass es mir einfach die Sprache verschlagen hat.
Die Autorin hat einfach durch Worte so viele Emotionen vermittelt, dass ich selbst irgendwann nicht mehr wusste, wie mir geschieht.
Ich habe gelacht und geweint und noch mehr geweint.
Besonders die Novelle am Ende, "Moonlight Shadow", hat mich in eine Gefühlswelt entführt, die ich so bisher, hervorgerufen durch ein Buch, noch nicht kannte.
So viel Stärke und so viel Leid in einem - Hut ab an die Autorin, dass sie es wirklich schafft nur mit lyrischen Mitteln den Leser so zu verzaubern.

Fazit:
Ein unscheinbares Buch, das sich als ein wahrer Schatz herausgestellt hat.
Ein Must- Read für alle Fans von fantastischer Sprache und großen Emotionen!

Veröffentlicht am 21.01.2018

Absoluter Page-Turner

Witch Hunter
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Elizabeth ist jung und sie ist tödlich. Zumindest für jedes magische Wesen, das ihr in die Finger kommt. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Caleb legt sie Hexen, Totenbeschwörern und Wiedergängern das Handwerk, ...

Elizabeth ist jung und sie ist tödlich. Zumindest für jedes magische Wesen, das ihr in die Finger kommt. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Caleb legt sie Hexen, Totenbeschwörern und Wiedergängern das Handwerk, bis sie selbst ins Visier der Inquisition gerät. Ausgerechnet ein Zauberer rettet sie und Elizabeth beginnt sich zu fragen, wer ihre wahren Feinde sind...

Das Cover hat etwas sehr mystisches, ich finde es jetzt aber an sich nicht sonderlich aussagekräftig. Dennoch passt es ganz gut und weckt die Neugier.

Bücher, die so weit in der Vergangenheit spielen finde ich ein wenig gefährlich, denn sie laufen immer Gefahr irgendwie langweilig zu sein, oder zu sehr in die Robin Hood Schiene abzurutschen.
"Witch Hunter" hatte jedoch trotz Szenario im 16. Jahrhundert etwas sehr aktuelles. Oft habe ich gar nicht gemerkt, dass Elizabeth und mich mehrere Jahrhunderte trennen.
Auch die Geschichte hat mich geradezu eingesogen. Hexenjagd im Mittelalter ist ja nun auch kein neues Thema und wurde sicherlich schon oft behandelt und von vielen Seiten beleuchtet, dennoch schafft es Virginia Boecker mir nicht das Gefühl zu geben, als hätte ich das selbe Szenario schon unendliche Male gelesen.
Die Charaktere haben mir ausnahmslos sehr gut gefallen, auch wenn ich grade bei Elizabeth hin und wieder die Augen verdrehen musste über ihre Sicht der Dinge. Da habe ich mir aber in Erinnerung gerufen, dass der Job als Hexenjäger einen wohl schon ziemlich vorsichtig macht, sodass ich ihr dann vieles nicht mehr ganz so übel nehmen konnte.
John ist mir gleich ans Herz gewachsen und hat im Laufe der Geschichte dort auch einen festen Platz eingenommen.
Ich hatte allerdings den Eindruck, dass die Geschichte zwischen Caleb und Elizabeth ein bisschen schnell abgehandelt wurde, bzw. dass dieser Geschichte zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wurde; da hätte man vielleicht noch einiges rausholen können. Das hat allerdings dem Gesamteindruck keinen Abbruch getan.
Mit Sicherheit gab es einige Ungereimtheiten. oder Dinge, die ich vielleicht anderes angegangen wäre, aber in dem Buch ist so viel passiert, dass ich überhaupt nicht lange Zeit hatte darüber nachzudenken und mich zu ärgern. Und genau das macht ein gutes Buch für mich auch.
Der Schreibstil ist auch fantastisch. Kaum hatte ich zu lesen begonnen, war ich in null komma nix schon 120 Seiten weiter; er hat mich einfach abgeholt und erst beim Zuklappen des Buches wieder losgelassen.

Fazit:
Das Buch ist viel besser als erwartet und bei weitem mehr, als nur ein klischeegetränktes Jugendbuch. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Toller Abschluss

Harry Potter und das verwunschene Kind. Teil eins und zwei (Bühnenfassung) (Harry Potter )
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Harry Potter, mittlerweile 37 Jahre alt begleitet seinen jüngsten Sohn Albus um Hogwarts-Express. Gemeinsam mit Hermines und Rons Tochter Rose beginnt für ihn eine unglaubliche Reise. Als er sich mit Dracos ...

Harry Potter, mittlerweile 37 Jahre alt begleitet seinen jüngsten Sohn Albus um Hogwarts-Express. Gemeinsam mit Hermines und Rons Tochter Rose beginnt für ihn eine unglaubliche Reise. Als er sich mit Dracos sohn Scorpius anfreundet und sich von einem Abenteuer ins nächste stürzt, gerät die neue Welt aus den Fugen und der Dunkle Lord droht zurückzukehren - finsterer denn je.


Das Cover finde ich nicht so gut gelungen. Meiner Meinung nach passt es so gar nicht zu den vorherigen Büchern und sagt mir, auch wenn die Illustration sehr schön gemacht ist, leider nicht so viel.

Ich wusste zwar, dass das Buch auf dem Theaterstück basiert, hatte das aber irgendwie verdrängt. Und so war ich doch überrascht, als ich das Buch aufschlug und es im Stil eines Drehbuchs geschrieben war.
Daher habe ich auch ein wenig gebraucht, bis ich mich an diesen Stil gewöhnt habe. Mit den Dialogen an sich hatte ich nach den ersten paar Seiten überhaupt keine Probleme mehr, die Regieanweisungen haben mich aber dann doch öfter gestört.
Natürlich ist mir klar, dass diese in einem Drehbuch das A und O sind, ich konnte mich aber so gut in die Charaktere hineinfühlen, dass sie für mich absolut überflüssig waren, und irgendwann einfach nur noch ein Störfaktor.
Die Charaktere waren, wie erwartet, einfach super. Auch nach so vielen Jahren ohne Harry Potter haben sie nichts an Charme und Wagemut eingebüßt und haben mich mit ihrer Magie sofort verzaubert.
Auch an Spannung fehlt es in "Das verwunschene Kind" nicht.
Ganz im Stil der alten Harry Potter Bücher, ist auch dieses ein absoluter Page-Turner; ich konnte es nur schwer aus der Hand legen.
Einige wenige Passagen haben mir nicht ganz so gut gefallen und ich hatte ein wenig das Gefühl, dass sie eine Funktion als "Lückenfüller" haben. Dadurch, dass sie sich aber so gut in das Buch als Ganzes eingefügt haben, stören sie kaum.

Fazit:
Das Buch ist ein Muss für jeden Harry Potter Fan und ist ein würdiger Abschluss einer durch und durch wunderbaren Geschichte.

Veröffentlicht am 21.01.2018

Fluch und Segen von Einfluss und Macht

Bittersweet
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Mabel ist ein einfaches Mädchen. Sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen und studiert dank eines Stipendiums an einem Elitecollege. Ihr Leben ändert sich jedoch schlagartig mit ihrer neuen Zimmergenossin ...

Mabel ist ein einfaches Mädchen. Sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen und studiert dank eines Stipendiums an einem Elitecollege. Ihr Leben ändert sich jedoch schlagartig mit ihrer neuen Zimmergenossin Genevra "Ev" Winslow. Anfangs scheint diese May gar nicht wahrzunehmen, bis sie sie nach WInloch, dem Sommerdomizil der WInslows, einlädt. Dort, in ihrem Häuschen Bittersweet, erlebt May zunächst die Zeit ihrer Lebens, bis sie einem dunklen Geheimnis auf die Schliche kommt...


Das Cover ist mit das Schönste an diesem Buch. Es hat mich sofort in seinen Bann gezogen mit seinen gedeckten Farben und dem leicht verschwommenen Haus am See. Nach der Lektüre dachte ich nur: WOW - besser hätte man die Story in einem Bild nicht festhalten können.

Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich sofort an "Ein anderes Paradies". Die Geschichten schienen fast deckungsgleich zu sein.
Aber wie sagt man so schön: Don't judge a book by its Cover. In diesem Fall allerdings das Backcover.
Am Anfang ging es für meine Begriffe ein wenig schleppend los, sodass ich ein wenig Angst hatte, ich würde die 416 Seiten nicht bewältigen können, oder wenn, dann nur in einer sehr langen Zeitspanne.
Nach den ersten paar Seiten wurde ich aber eines besseren belehrt. Es ist nicht großartig spannend oder abenteuerreich gewesen, aber irgendwas an dieser Geschichte hat mich ziemlich schnell gefesselt und auch nach Beenden des Buches nicht wieder losgelassen.
Der Schreibstil ist einfach wunderbar. Nicht zu kompliziert, aber auch nicht zu einfach und irgendwie...sanft, Das ist das einzige Wort das mir einfällt, das den Stil passend beschreiben würde.
Die Autorin hat es geschafft mich mit ihrer Art zu schreiben in einen Zustand tiefster Entspannung zu versetzen, aber gleichzeitig einen Tumult in mir auszulösen, den ich selten beim Lesen empfinde.
Die Charaktere spielen dabei sicherlich auch keine unwichtige Rolle - ich fand sie alle toll.
Natürlich war keiner perfekt, jeder hatte seine Ecken und Kanten und bei jedem konnte ich mich über irgendeine Eigenschaft aufregen, aber grade das ist ja das schöne.
Wer mir dabei am besten gefallen hat, kann ich so nicht sagen...Mabel wäre zu offensichtlich, aber sie hat schon einen sehr starken Eindruck auf mich hinterlassen, sowohl positiv, als auch negativ.
Sehr schön fand ich auch, dass in jedem Kapitel etwas neues geschah. Eine neuer Abschnitt, ein neuer Tag, ein neuer Skandal.
Ideal dabei war vor allem die Länge der Kapitel. Grob über den Daumen gepeilt 10-15 Seiten, sodass man nicht irgendwann dachte es geht nie zu Ende; das hat sicherlich auch zu der Spannung des Buches beigetragen.
Außerdem, großes Kompliment an die Autorin für die Komplexität ihrer Gedankengänge.
Die Geschehnisse und Vorkommnisse sind so gut und stringent durchdacht, dass ich oft die Augen aufgerissen habe. Teils hat sie Sachen auf den ersten Seiten erwähnt, die ich für vollkommen unbedeutend hielt, die aber am Ende die wichtigsten Teile des Puzzels waren, die das Rätsel um die WInslows aufgelöst haben.
Manche Ansichten fand ich ehrlich gesagt grenzwertig, da es sich aber um eine fiktive Geschichte handelt, kann ich da auf jeden Fall drüber hinwegsehen.
Das einzige Manko für mich ist das Ende. Keine Frage, es ist hervorragend gelöst und wirklich überraschend, aber mir ging es, grade auf den letzten zehn Seiten einfach zu schnell.
Generell hat das Buch aber so einen starken Eindruck auf mich hinterlassen, dass das meiner Begeisterung überhaupt keinen Abbruch tut.

Fazit:
Ein fantastisches Buch, von dessen Sorte es auf jeden Fall mehr geben sollte!