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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2018

Ultra-Marathon mit Herz und Hund

Mit Gobi durch die Wüste - eine wahre Geschichte
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Manchmal läuft das Leben anders als man denkt...das mußte auch Dion Leonard feststellen, als er 2016 zum Etappen-Ultra-Marathon in der Wüste Gobi (China) antrat. Sieben Tage, sechs Etappen, höllische Wetterbedingungen ...

Manchmal läuft das Leben anders als man denkt...das mußte auch Dion Leonard feststellen, als er 2016 zum Etappen-Ultra-Marathon in der Wüste Gobi (China) antrat. Sieben Tage, sechs Etappen, höllische Wetterbedingungen – da bleiben Höhen und Tiefen nicht aus. Dion beschreibt in dem Buch, warum er sich das überhaupt antut und was er alles dabei erlebt hat. Zentrales Thema ist neben den
Eindrücken ein weiteres bleibendes Ereignis: die Hunde-Mischlings-Dame Gobi. Unter hundert Läufern verliebt sich Gobi an der Startlinie in die gelben Schuhüberzieher und dessen Besitzer. Aus Neugier wird Interesse, aus Interesse Liebe. Gobi hat sich auf den diversen Etappen den Respekt der Marathonläufer verdient und sich ins Team integriert. Da konnte auch Dion nicht anders und beschloß, Gobi zu adoptieren. Doch auch der Weg bis zum „schottischen Paß“ ist steinig und verlangt allen Beteiligten eine Menge ab.
Kameradschaft, Hingabe, Liebe auf den ersten (Hunde-)Blick – ein Buch über eine außergewöhnliche Freundschaft mit bleibendem „Souvenir“. Dions und Gobis Geschichte reißt mit, läßt einen gleichzeitig lachen und weinen, berührt,….So ist es nicht verwunderlich, dass das Buch sehr schnell gelesen war. Nur am Anfang brauchte ich ein Kapitel um in den Schreibstil zu finden.
Fazit:
Für Marathon-Läufer genauso geeignet wie für Hundeliebhaber oder Personen, die eine gute Geschichte zu schätzen wissen. Ich für meinen Teil habe Dion und Gobi ins Herz geschlossen.

Veröffentlicht am 05.03.2018

Tulpen als Kapitalanlage

Tulpengold
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Wir schreiben das Jahr 1636. In Amsterdam bekommt der Maler Rembrandt von Rijn einen neuen Kunstmaler-Lehrling. Pieter ist ein aufgeweckter, wenn auch irgendwie sonderbarer, Stift. Er nimmt alles für bare ...

Wir schreiben das Jahr 1636. In Amsterdam bekommt der Maler Rembrandt von Rijn einen neuen Kunstmaler-Lehrling. Pieter ist ein aufgeweckter, wenn auch irgendwie sonderbarer, Stift. Er nimmt alles für bare Münze und begeistert sich für höhere Mathematik. An seinem ersten Tag begegnet ihm auf dem Weg zu seiner Lehrstelle ein Toter. Es handelt sich um einen Tulpenhändler, denn Tulpenzwiebeln waren zu der Zeit eine Kapitalanlage und damit für Diebe sehr interessant. Als die Preise immer mehr ansteigen erkennt Pieter eine gewisse Gesetzmäßigkeit an den Steigerungen. Während er sich also um seine Ausbildung kümmert und nebenbei Berechnungen zum Tulpenhandel anstellt werden mehrere Tulpenhändler tot aufgefunden. Alle der getöteten wollten sich von Rembrandt malen lassen. Somit gerät dieser immer mehr in den Fokus der Ermittlungen…
Ich lese meist Thriller oder Fantasy, auch mal einen Liebesroman und ab und an mal einen geschichtlichen Roman. Und doch hat mich Eva Völler mit „Tulpengold“ gefesselt.
Pieter als Charakter ist einfach toll getroffen. Er ist Autist und dadurch etwas speziell und total liebenswürdig, trägt sein Herz auf der Zunge und ist sehr intelligent. Seine Inselbegabung ist Mathematik. Neugier spielt auch mit rein, also macht er sich auf die Suche nach den Zusammenhänge der Morde, der möglichen Motive und der evtl. Mörder.
Rembrandt ist ein typischer Kunstmaler – vernarrt in seine Kunst, kann er alles um sich herum vergessen. Wie in der damaligen Zeit üblich hat er zum Teil doch recht raue Sitten z.B. die Lehrlinge zu schlagen. Wobei er da noch gemäßigt ist. Ein Geschäftsmann ist er allerdings nicht. Dazu hat er Gott sei Dank seine Frau Saskia. Ohne sie wäre er schon längst pleite. Saskia hat es aber auch nicht leicht mit ihm.
Darüber hinaus gibt es noch einige andere Charaktere. Diverse Tulpenhändler, Mägde, Schankwirtinnen, etc. Allesamt sind sie gut dargestellt und halten ihre Rolle das gesamte Buch über.
Ganz nebenbei hat Eva Völler die Geschichte in der damaligen Zeit geschildert. Authentisch und sehr gut nachvollziehbar. Nach dem lesen weiß man wieder wie schön es ist, dass das Wasser mal eben so aus der Leitung fließt, die Waschmaschine die Wäsche reinigt und es in den Straßen nicht nach Fäkalien stinkt. Ihr Schreibstil ist dabei gewohnt gut und flüssig zu lesen. Das Cover passt gut zum Inhalt des Buches.
Fazit
Ein toller Roman für schöne Lesestunden auf dem Sofa mit sympathischen Protagonisten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 02.03.2018

Was für ein Ende!

Fanatisch
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Der Klappentext machte mich neugierig und so las ich das Buch. Anfangs war es spannend, dann flachte es leider ein bisschen ab und es hatte ein paar Längen, aber das absolut unerwartete Ende hat dieses ...

Der Klappentext machte mich neugierig und so las ich das Buch. Anfangs war es spannend, dann flachte es leider ein bisschen ab und es hatte ein paar Längen, aber das absolut unerwartete Ende hat dieses Manko dann doch wieder herausgerissen.
Als Leser habe ich mich gefragt, was die sechs Mädchen erlebt haben, dass sie alle beharrlich schweigen und was es mit der Wunde an der Hand auf sich hat. Geschickt hat Patricia Schröder in ihrem gewohnt tollen Schreibstil die Geschichte so erzählt, dass das offensichtliche nicht erkennbar war.
Auch das Cover ist ein echter Hingucker und passt gut zum Inhalt des Buches.

Für mich ein absoluter Pageturner den ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Ungewöhnlicher Reisebericht

Auf Jesu Spuren
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Auf einem entscheiden Blatt Papier steht bei mir „Christ“. Tatsächlich habe ich mit Religion nix am Hut. Der Klappentext machte mich, als reisefreudigen Menschen, aber sehr neugierig, so dass ich das „Experiment“ ...

Auf einem entscheiden Blatt Papier steht bei mir „Christ“. Tatsächlich habe ich mit Religion nix am Hut. Der Klappentext machte mich, als reisefreudigen Menschen, aber sehr neugierig, so dass ich das „Experiment“ wagte und zugriff.
Mit viel Humor beschreibt der Slampoet und Theologiestudent Nils Straatmann wie er mit seinem Freund Sören Zehle auf den historischen Spuren Jesus von Nazareth im Nahen Osten von Mai bis Juli 2016 wanderte. Dabei wurde die Idee eher so nebenbei als Folge eines gemütlichen Beisammenseins geboren.
Offen und sehr gastfreundlich – so sind die Araber und Juden, die ihnen auf ihrem Weg begegnen und sie auch teilweise begleiten. Das gibt den beiden die Möglichkeit diese zu ihrem Glauben der aktuellen Situation zu befragen, mit ihnen zu diskutieren, ohne zu werten. Sie bekommen Tipps, wo sie übernachten können oder wann der nächste Bus fährt. Denn im Sabbat ist das nicht so einfach. Das führt manchmal zu abstrusen Situationen.
Humorvoll und gut lesbar schildert der Autor dabei die ungewöhnliche Reise mit all ihren Gegensätzen wie z.B. die friedliche Rast nur einen Katzensprung von der syrischen Grenze entfernt inklusive Ohrenzeuge des dortigen Krieges zu werden; Gastfreundschaft, aber immer mit dem Maschinengewehr in der Hand. Es gab dabei einige Situationen und Aussagen, die mich nachdenklich gemacht haben. Auch eine Schilderung gegen Ende des Buches hat mich sehr berührt, denn der dort geschilderte Vorfall wurde auch bei uns in den Nachrichten gebracht. Auch sie werden sich sicherlich daran erinnern.
Ein Buch der Gegensätze: traumhafte Landschaften – Minenfelder, gastfreundliche Bevölkerung – Soldaten mit Maschinenpistolen, Hermon in Bezug auf Jesu – heute Skigebiet mit Massentourismus, Taufe im Jordan – eine Flasche „Jordanwassser“ im Touristenshop. Aber auch ein Buch über Freundschaft, Menschlichkeit, Träume, Religion, Misstrauen, Provokationen.
Für mich persönlich eine tolle Reisebeschreibung mit religiösem und aktuell politischem Bezug. Obwohl ich selbst zwar wie oben geschrieben, nichts mit Religion zu tun habe, kann ich das Buch trotzdem empfehlen. Es ist aktuell und bringt zum Nachdenken.
Zitat von Lahvac (Begegnung aus dem Buch):
„Benutz dein Herz, deine Ohren und deinen Verstand. In der Reihenfolge. Niemals umgekehrt“

Veröffentlicht am 18.02.2018

Axel is back!

Aisha
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„Aisha“ ist der vierte Fall der Axel-Steen-Reihe. Nachdem Axel eine Zeit lang krank geschrieben und auf Reha war, wird er nun mit seinem ersten Mordfall nach seiner unfreiwilligen Auszeit konfrontiert. ...

„Aisha“ ist der vierte Fall der Axel-Steen-Reihe. Nachdem Axel eine Zeit lang krank geschrieben und auf Reha war, wird er nun mit seinem ersten Mordfall nach seiner unfreiwilligen Auszeit konfrontiert. Ein ehemaliger Geheimdienst-Mitarbeiter des PET wird brutal zugerichtet aufgefunden. Alles deutet auf Mord hin. Bei seinen Ermittlungen stößt Axel auf frühere Anti-Terror-Einsätze die strenger Geheimhaltung unterliegen. Die Kollegen des PET sind dementsprechend begeistert das Axel Einsicht verlangt. Aber er stößt auf taube Ohren. Wie soll er ermitteln, wenn er keine Unterstützung erhält? Eine andere Spur führt zu einem weiteren ehemaligen Geheimdienst-Kollegen. Leider zu spät, denn auch er wird kalt vorgefunden. War es Mord? Oder eine Krankheit? Bei zwei Toten und fehlender Unterstützung von der PET erhofft sich Axel Hilfe von seiner Freundin Henriette und dem privaten Rivalen Jens Jessen auf der Suche nach dem Geheimnis der mysteriösen Frau „Aisha“. Dieser Name taucht immer mal wieder in den schwer erarbeiteten Unterlagen auf. Aber wer ist „Aisha“?
In der gewohnt flüssigen Schreibweise schildert Jesper Stein spannend die Story von „Aisha“. Das ist nicht immer einfach, denn die ein oder andere Szene ist schon etwas Hardcore und stellt die Frage, was ist im „Krieg“ erlaubt? Welche Mittel dürfen angewendet werden um an Informationen zu kommen?
Das Buch kann grundsätzlich alleine gelesen werden. Wie immer bei Reihen entfaltet sich das komplette Leseerlebnis jedoch erst, wenn man die Vorgänger gelesen hat und die Details, wie es bis zu dieser Stelle gekommen ist, einordnen kann. In diesem Beispiel ist im Vorgänger beschrieben, dass Axel bei einem Undercover-Einsatz Alkohol- und drogenabhängig wurde. Das sollte euch aber dazu bringen, die ersten drei Bände zu lesen. Es lohnt sich!
Fazit:
Spannender Thriller. Einfach genial! Ich habe ihn in zwei Tagen gelesen. Also wer damit anfängt sollte Zeit haben ;) oder einen verständnisvollen Chef bei verquollenen Augen